Slivovitz 2021

Obst ernten oder kaufen, verarbeiten, vergären und brennen
TropicDunder
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Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Aloha zusammen,

gestern habe ich mich an das Einmaischen meines ersten Obstbrandes gemacht.

Hier mal meine Maischerechung:

60 kg Zwetschgen
5 l Wasser
1 l Portwein Hefestarter in trübem Apfelsaft
2 kg Zucker

(+DAP & Pektase)

Leider habe ich es versäumt den reinen Zwetschgensaft zu messen. Jedoch sind letztendlich 63 l mit einem SG von 1,063 (15,2 Brix) im Fermenter gelandet.

Ab Montag haben mehrere Discounter Zwetschgen im Angebot, ich denke da werde ich dem Ferment noch weitere ~ 15 kg zuführen und eventuell dezent aufzuckern.

Am meisten Sorge bereitet mir die Konsistenz der Maische. Ich brenne mit 2 Kesselinternen 2000w Heizelementen. Ich habe gerade probeweise versucht ein bisschen der Maische durch ein grobes Küchensieb zu geben. Es kommen 2 Schnapsgläser voll Saft und dann ist leider schon dicht. Wie stelle ich das am besten an? Oder ist die Maische nach der Gärung besser zu handhaben? Sind die bisherigen 6l Flüssigkeit auf 60 kg Zwetschgen zu wenig?

Außerdem, wie viel Zucker auf 10kg Zwetschgen haltet ihr für akzeptabel? Ich will keine Medallien gewinnen, das Endprodukt sollte aber bitte doch klar als Pflaume zu erkennen sein.
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Rubelstrudel
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von Rubelstrudel »

Toll. Ich habe auch dieser jahr Slivovitz zu machen versucht. Ein gutherziger nachbar hat mir 50 kg Pflaumen geschenked und damit muss ich etwas getun. Ganz wie den geerte herr TropicDunder habe ich das pürierte obst mit zucker und wasser gemischt. Dazu habe ich pektase und DAP zugefürt. Weil mein obst püree war nur 35 liter habe ich dazu auch 30 liter wasser und 5 kg zucker eingeworfen.

Die gärung lief wie eine Rakete auf und nach nur 6 tage war es trocken wie ein französichen weiswein und ich habe 50 liter wein herausgefiltered. Mit so viel wasser war das nicht so schwer. Das obst, kernen und gärungs-schlamm habe ich zur seite gelegt.

Von 50 liter habe ich in ersten destille ungefär 8 liter von 45% geleistet und das habe ich alles mit das zur seite gelegte obst und reste kombiniert. Nach noch eine tag ich habe das wein ausgefiltered und kernen, obst und schlamm endlichen in kompost geworfen. Endprodukt war ungefähr 25 liter 20+prozentiger zwetschgerwein das ich langsam und sorgfältig destiliert habe.

Jetz habe ich ein 5l stahltank im kofferraum meines autos versteckt, mit 60% rau slivovitz und eichenstecken, für koffer-reifung. Wenn dass so gut als letzten mal (mein kummel-geist) funktioniert dann sollte mein slivo legendarisch sein in einigen monaten.

Ich habe auch 1 liter rau geist zur seite gestellt, und ein liter geist mit frische zwetschger eingelegt. Time wil show.....

Ja, und als ich noch 3kg Pflaumen erhalten hat, habe ich sie mit zucker und 40% neutral eingelegen, ein liqueur zu herstellen.

2021 ist für mich dasjahr der Pflaumen.
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geschmacksverderber
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von geschmacksverderber »

Schade das du die Plaumen Kerne nicht in der Maische gelassen hast und mitgebrannt hast.
Hätte den Geschmack verbessert.
mit Bacon schmeckt alles besser, nur der Whisky nicht
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Rubelstrudel
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von Rubelstrudel »

Vielleicht sollte ich die kernen bleiben lassen, aber mein brenner kann dass nich schaffen. Mein heissenelement ist elektrisch und dass geht nicht mit obst in maische.
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geschmacksverderber
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von geschmacksverderber »

Obst aus der Maische ist ok,
Beim nächsten mal die blanken Kerne mit in den Brennkessel
mit Bacon schmeckt alles besser, nur der Whisky nicht
TropicDunder
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Rubelstrudel hat geschrieben: 12. Sep 2021, 19:24 Jetz habe ich ein 5l stahltank im kofferraum meines autos versteckt, mit 60% rau slivovitz und eichenstecken, für koffer-reifung. Wenn dass so gut als letzten mal (mein kummel-geist) funktioniert dann sollte mein slivo legendarisch sein in einigen monaten.
😂

Du fährst mit einem Schnapskanister durch die Gegend? Kannst du das mal genauer erklären? Ist das eine bewähre Reifetechnik? Bewegung + Hitze + Kälte ?


Also ist die Lösung für mein Maischeproblem ebenfalls verdünnen und aufzuckern? Die Kerne brenne ich übrigens definitiv mit, da mache ich mir keine Sorgen, meine Heizelemente sind 15 und 20 cm über dem Boden angebracht.
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derwo
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von derwo »

Zwetschgen brauchen normalerweise keinerlei Wasserzugabe für die Gärung. Aber mit deinen Heizelementen kann es halt doch sein, daß die Wasserzugabe den Ausschlag macht, ob es anbrennt oder nicht.
Ich habe nie eine Destille mit Heizelementen gehabt. Sie sind nicht wirklich für sowas geeignet. Wie auch bei jeder anderen Beheizung empfehle ich dir, während des Aufheizens die Destille offen zu lassen und die Maische umzurühren, damit dir nicht da schon was anbrennt. Und behlate im Hinterkopf, wie es ausschaut, wenn die Maische anbrennt: Bei geringem Anbrennen wird das Destillat leicht gelblich, bei starkem kommt aus dem Kühler kalter Rauch. In beiden Fällen musst du sofort abbrechen. Und fange das Destilat in kleinere Behälter auf, damit nicht das ganze Destillat versaut ist, wenn es dir erst später anbrennt.

Selbst auf Turbostärke aufgezuckert wird man noch schmecken, daß es Zwetschge, Mirabelle, Pfirsich oder ähnliches ist. Aber trotzdem wird es halt mit jedem kg Zucker undefinierter, also Gärungsaromen überlagern Sortenaromen. Bei solchen Mengen an Obst ist meiner Meinung nach kein Zucker "nötig".

Die Steine haben auch einen starken geschmacklichen Einfluß (Bittermandelaroma). Ich persönlich brenne sie deswegen nicht mit. Aber das ist eine sehr individuelle Meinung, die der allgemeinen Meinung widerspricht. Die allgemeine Meinung ist, daß man einen kleinen Teil der Steine mitbrennt.
TropicDunder
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Mit rühren ist da leider nicht viel bei meinem Boiler, da verbrennt ich mir die Finger. Habe ein 2“ und ein 4” inlet.
Vielleicht könnte ich die Maische aber in einem Glühweintopf aufheizen und dann umfüllen. Bei wie viel Grad am besten?

Habe gerade 3 Ansätze im Kopf (haha):

1. Die Heizstäbe selber mit Edelstahlgeflecht umwickeln.

2. Die Maische grob filtern und mit Pflaumensaft verdünnen, so 10 Liter (Direktsaft, nicht den Durchfalltrunk).

3. Oder aber ich geb noch mal alles mit dem Häcksler und verdünne dann mit Pflaumensaft

Ab welcher Konsistenz ist das anbrennen denn unwahrscheinlich? Hast du da ein Beispiel?

Von den Steinen wollte ich etwa 30% mit in den Kessel geben.
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azeotrop
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von azeotrop »

Ein wesentlicher Aspekt für das Anbrennen ist es mit welcher Leistung man brennt. Ich gehe mal davon aus dass du einen Leistungsregler vor den Heizstäben hast. Wenn du am Anfang stärker heizt und mit einem Stock ständig in der Nähe der Heizstäbe rührst, solltest du ohne anbrennen hinkommen. So ab 65°C die Leistung auf ca. 800W reduzieren, weiter rühren bis ca. 70°C . Dann Leistung auf 600W reduzieren, alles verschließen und endlos warten bis das Destillat beginnt zu tropfen.
Mit der langsamen Geschwindigkeit die sich bei 600W einstellt bis zum Ende destillieren. Zum Nachlauf hin wird es immer langsamer laufen oder tropfen. Erhöhe nicht die Leistung sondern investiere Zeit. Dann hast du Chancen ohne Anbrennen hinzukommen.
Es grüßt Azeotrop
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TropicDunder
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

So niedrig muss ich vielleicht garnicht gehen. Ich kann beide Elemente separat voneinander regeln.
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derwo
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von derwo »

Ich glaube, wenn du auf 600W runter gehst, kommt schon bald kein Destillat mehr, weil die Destille nicht isoliert ist. Dann hockst du einen halben Tag lang da und kannst die Tropfen zählen. Ein Vorteil von Destillen mit Heizelementen ist, daß man sie rundherum isolieren kann. Die Isolierung bewirkt dann, daß man mit sehr wenig Energie brennen kann, was neben dem Spareffekt dann indirekt gegen das Anbrennen hilft.

Versuche zB mit einem Sieb das Heizelement zu ummanteln, sind gescheitert. Es liegt wahrscheinlich daran, daß feine Partikel, welche also durch die Löcher passen, noch eher anbrennen als grobe und allgemein die Durchmischung am Heizelement dann fehlt.

Es gibt Heizelemente, die pro cm² etwas weniger haben, die also eine größere Oberfläche haben. Die sind sicher besser, es bleibt aber trotzdem immer noch anbrenngefährlicher als eine Beheizung von unten.

Filtern hilft natürlich, aber ist halt ein riesiger Aufwand und du verlierst dabei wahrschinlich sehr viel Maische, außer du hast professionelle Filtergeräte oder Zentrifugen.

Ich möchte aber zwei Punkte noch oder nochmal klipp und klar sagen, denn die ganzen Beiträge hier klingen mir zu positiv:
1. Eine Destille mit Heizelementen ist für Obst und Getreide ziemlich ungeeignet. Ich denke, daß es dir anbrennt.
2. Es ist ein Risiko, mit solchen Großprojekten anzufangen. Wenn die Maische anbrennt, ist sie futsch.
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aragones
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von aragones »

Hallo Tropic,
Schickes Teil dein Kessel- ich habe auch einen Keg ( 30l) als Kessel.
Mein nächster Kessel der sich noch in Planung befindet sollte auch wieder ein KEG werden.
Eigentlich genauso so wie dein Aufbau 2" original und 4" Deckel zum befüllen und auch optional mit Brennstäben.( Brennstäbe mit 2 " Triclamp) bzw Anschlüsse verschliessbar mit 2" Deckel. ( Teile sind da aber es fehlt am Schweißer)

Ich habe selber auch keine Erfahrung mit Heizstäben würde aber gar nicht erst versuchen Maische mit Fruchtanteilen damit zu brennen ( nur Neutral oder aus Fruchtsaft etc.) die Anbrenngefahr sehe ich genauso wie die Kollegen hier

Kannst du die Brennstäbe aus deinem Keg ausbauen und die die Löcher wieder verschließen ?

Falls ja würde ich dir raten noch mal ca.35 Euro für einen Hockerkocher zu investieren und eine Gasflasche ( Leih-Flasche) zu holen.
Damit könntest du dann optional Fruchtmaischen mit Fruchtanteilen brennen.
Entweder mit langsam und vorsichtig aufheizen ( analog zu DerWos) Empfehlungen.

Ich habe aber leider auch feststellen müssen das ich zu ungeduldig bin bzw zu heizfreudig bin und mir mehrmals dennoch Maische an oder zumindes eingebrannt.- Nicht schön zu putzen und der Brand ist GGF dann auch versaut.

Drum also dann dochn noch ein Rührwerk dazu.
Dazu gibt es hier eine schlauen Ansatz (ich glaube von Alk) mittels eines T-Stückes durch das Geistrohr. Es gibt 2 " triclamg Adapter 2" auf Schraubgewinde ( 1/2" oder so) durch die ( mit ggf etwas Nachbearbeitung 15 mm Kupferrohre passen und sich da drinn festlöten lassen.
12mm Edelstahlstab als Welle und einen "Propler" dran oder ne schmale Querleiste und ne Schleif- Kette ( siehe Tread Rührwerke) Oben drauf Motor oder fürs erste tuts ggf auch eine einfache Handkurbel ..
Der Umbau würde sich glaube ich lohnen.
Dann hast du Gas und Rührwerk für Maische mit Frucht und Elektro mit Heizstab und ggf Rührwerk oberhalb der Stäbe für Neutral, Fruchtsäfte oder auch 2. Raubrand bzw Feinbrände.
Das wäre zumindest mein Konzept für den nächsten Kesselbau....

viel Erfolg und Viel Spass damit
Aragones

PS. @ Willi
Sorry für die Offtopics .. ggf umziehen unter Destillenbau .. aber das fehlt dann der Kontext zu Tropics Anlage ..
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
TropicDunder
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Gut, dann hätte ich als letzte Lösung noch die Möglichkeit mir einen “Alembic Copper Dome” Aufsatz für meinen Grainfather auszuleihen. Dieser Aufsatz ist eigentlich für den T500 Boiler von Still Spirits gedacht, passt aber auch auf den Grainfather. Ebenfalls elektrisch, jedoch sind die Heizelemente unter dem Edelstahl Boden verbaut und nicht im Kessel. Da muss ich natürlich mindestens 3 Raubrände machen.

Haut das hin mit falschem Boden bzw kann wer einen empfehlen? Durchmesser vom Grainfather sind 30cm.

@aragones
Du hast ne PM :D

Gerne stell ich den Kessel später auch noch genau vor. Jedoch möchte ich ihn schon gerne erst einmal einweihen.
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derwo
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von derwo »

Eine normale Herdplatte oder auch ein normaler Gasbrenner löst das Anbrennproblem nicht vollständig. Und eine Heizschleife unter einem dünnen Edelstahlblech (so stelle ich mir den Grainfather jedenfalls vor) ist schlechter als eine normale Herdplatte und ein Topf mit Sandwichboden. Also bist du immer noch sehr auf der unsicheren Seite. Allerdings muss man auch sagen, daß Zwetschgen vergleichsweise schwer anbrennen. Die sind nämlich recht glitschig. Also es könnte schlimmer sein. Und gut ist, daß du bei dem Grainfather dann beim Aufheizen sehr gut umrühren kann. Dafür empfehle ich ein Maischepaddel fürs Bierbrauen. Schön stabil, damit man gut am Topfboden schaben kann.
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Anscheinend hab ich mir umsonst Sorgen gemacht. Heute am 5. Tag nach Anstellung hab ich mal in den Fermenter gelugt. Der Gärspund zeigte auch keinerlei Aktivität mehr.

Alle festen Maischebestandteile schwebten in Form eines 20cm hohen Teppichs an der Oberfläche und warteten nur darauf abgeschöpft und ausgepresst zu werden.

Am Ende habe ich ca. 68 Liter hocharomatischen Pflaumenwein gesammelt. Da ich noch nicht weiß wann ich zum Brennen komme, habe ich noch mal 3 Liter Pflaumensaft nachgekippt.
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derwo
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von derwo »

Nur weil der Gärspund nicht mehr blubbert, bedeutet das nicht, daß die Gärung zuende ist. Es bedeutet nur, daß die Gärung so langsam geworden ist, daß der sehr langsame Druckaufbau eher durch die Ritzen zwischen Eimer und Deckel entweicht als durch den Gärspund.
Ist aber glaube ich ok so. Genausogut hättest du aber abwarten können, bis die Feststoffe am Boden liegen. Dann hättest du einen Teil von oben abziehen können und den Boden halt pressen. Wäre auch deswegen besser gewesen, da dein Liebig ja noch nicht einsatzbereit ist, wenn ich das gerade im anderen Thema richtig sehe. Da du die Maische kaum aufgezuckert hast, wird sie nicht so lange haltbar sein.
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Rubelstrudel
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von Rubelstrudel »

TropicDunder hat geschrieben: 12. Sep 2021, 22:42 😂

Du fährst mit einem Schnapskanister durch die Gegend? Kannst du das mal genauer erklären? Ist das eine bewähre Reifetechnik? Bewegung + Hitze + Kälte ?
Ja, ganz so. Ich habe unter die vier letzten tagen 4200 km gefaren durch norwegen, schweden und finland. Nicht nur zu reifen sondern auch anderes zu machen, aber schliesslichen habe ich den kannister seit ungefähr 60 stunder agitiert wenn auto fahren. Heissen, kalten und bewegung macht die geist schneller reifen.

Zollamt war ein potensiell problem, aber kein problem in realitet. Ich habe mein reifungsfass durch 6 internationale grenzpassierungen geschmuggelt ohne problem.
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azeotrop
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von azeotrop »

Es grüßt Azeotrop
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Rubelstrudel
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von Rubelstrudel »

Genau. Das ist die Inspiration für meine Methode. Letztes Jahr habe ich das Fass 11 Monate in meinem Auto aufbewahrt, und der resultierende Aquavit war und ist ziemlich bemerkenswert. Ich habe einen Freund, der mich um mehr bettelt, aber die letzten beiden Flaschen sind nur für mich.
Zuletzt geändert von Rubelstrudel am 20. Sep 2021, 08:50, insgesamt 1-mal geändert.
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aragones
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von aragones »

.. ja die weltbekannte " Rubelstrubel Linie" :-)
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
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Rubelstrudel
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von Rubelstrudel »

aragones hat geschrieben: 20. Sep 2021, 08:49 .. ja die weltbekannte " Rubelstrubel Linie" :-)
Der Geist, der 400 Mal über die Kreisgrenze gegangen ist.
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Morgen zusammen,
da ich endlich meinen Kühler (provisorisch) gefixt habe wollte ich mich in ein paar Stunden an die Raubrände machen.

Kurze Frage: Packung aus dem Steigrohr entfernen? Wären 70cm mit Edelstahlschwämmen. Habe gestern einen Reinigungsbrand mit Schwämmen gemacht und bin mir grad unsicher.

Die Maische wird so um die 7,5 % haben. Abfüllen möchte ich gerne nach dem Feinbrand in 45 und 50%.
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derwo
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von derwo »

Wenn deine Kolonne nicht isoliert ist, werden die Schwämme einen gewissen Effekt haben.
Isoliert werden die Schwämme nur einen Effekt haben, so lange die Kolonne noch kalt ist, also beim Vorlauf. Bzw also nur, wenn du Vorlauf abtrennst. Da du das aber wahrscheinlich nicht machst: Die ersten ml werden zwar stärker und vorlaufkonzentrierter sein, aber das gleicht sich über die Dauer des Raubrands aus.

Zur Energieersparnis würde ich den Deckel und die Kolonne bald mal isolieren. Oder gleich die ganze Destille, falls du bei den Heizstäben bleibst. Zu spät? Ein paar Geschirrtücher würden schon viel bringen.

Bei Raubränden nehme ich nie Packung (also Schwämme oder anderes), schon allein, weil die Verstopfungsgefahr recht hoch ist. Während des Raubrands spritzen immer Fruchtpartikel nach oben und bleiben am untersten Schrubber kleben. Irgendwann hängt da dann so ein Fladen Obestmuß und die Kolonne ist dann ziemlich dicht, sodaß dir der Dampf dann zB seitlich aus Deckeldichtung rauspfeift.

Beim Feinbrand würde ich sie reinmachen. Wegen der Vorlaufabtrennung.
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von TropicDunder »

Alles klar, Schwämme sind raus.

Ich hab noch ein paar m2 hiervon rumfliegen.

Allerdings steht da nur bis 95c.
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Re: Slivovitz 2021

Beitrag von derwo »

Musst du ausprobieren, ob das passt. Kann sein, daß die Isolierung mit der Zeit durch die Hitze altert, also etwas zusammenschrumpft und bröselig wird. Im Prinzip aber ist sowas sehr gut.