Selbstbau 15 l

Der Selbstbau von Destillen
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PuhBär
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von PuhBär »

oder eben kapselung wie bei mir, das geht sehr gut und dann mit Gas.
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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DrknMonkey
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von DrknMonkey »

Armaflex HT Matte geht zumindest bis 150°C .
Gibt es auch gleich selbstklebend, und ist hin und wieder mal bei Ebay Kleinanzeigen als Rest zu haben.

Keine Ahnung wie heiss es bei Gas um den Kessel wird, müste man messen.
Für Elektro aber sicher sehr gut...
Catweazle
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von Catweazle »

was gefällt euch an glas, bzw. steinwolle nicht? Temperaturbeständigkeit glaswolle ca. 700 grad, Temperaturbeständigkeit mineralwolle ca. 1000 grad. da seh ich auch bei gas kein problem. Ich würde nicht mal bei Zellulosedämmung ein Problem sehen. die stinkt halt, wenn sie ein bisschen ankokelt. aber bei ca. 5 mm kokelschicht ist es auch bei der Zellulosedämmung rum mit brennen...
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.

Quelle: Wilhelm Busch, Bildergeschichten. Die fromme Helene,1872
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PuhBär
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von PuhBär »

Catweazle hat geschrieben: 25. Jan 2019, 17:59 was gefällt euch an glas, bzw. steinwolle nicht? Temperaturbeständigkeit glaswolle ca. 700 grad, Temperaturbeständigkeit mineralwolle ca. 1000 grad. da seh ich auch bei gas kein problem. Ich würde nicht mal bei Zellulosedämmung ein Problem sehen. die stinkt halt, wenn sie ein bisschen ankokelt. aber bei ca. 5 mm kokelschicht ist es auch bei der Zellulosedämmung rum mit brennen...
wenn ich nur daran denke muss ich mich kratzen :D , willst du das zeug denn wirklich
überall haben? das kriegt man doch gar nicht gebändigt, oder?
Du kannst es aber gerne versuchen und Berichten.

eine Kapselung würde es zulassen das der Kessel auch von der Seite beheitzt wird,
so ist das bei mir, ich denke schon das es etwas bringt.
siehe dieses Foto:
viewtopic.php?f=15&t=8

benutze ich aber nur mit Gas, in der Küche mach ich das ganz ohne, allerdings
habe ich auch nur 10 Liter, du warst bei 50 oder?
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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DrknMonkey
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von DrknMonkey »

Sehe ich auch so, viel Spass beim kratzen :P .
Kapselung ist wohl mit das beste was man machen kann!
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Seleni
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von Seleni »

Grüß euch,
Nach mittlerweile einem Jahr habe ich nun den Topf (15 Liter) mit Reinigung in Betrieb genommen. Es lief super. Ich habe Topf und Deckel ca. 3mal mit Teflonband umwickelt und mit diesen Klammern befestigt. Klappt super, Derwo. Dann das Übergangsstück und der Liebigkühler drann und erstmal provisorisch abgestützt.
Konfig_alles (Groß).jpg
DEr Topf:
Detail_Topf.jpg
Der Ausfluss:
Detail_Ausfluss3 (Mittel).jpg
Heizplatte hat 1650 W.
Erster Brand 1 Liter Essig mit ein Liter Wasser. Volle Leistung. Tja, ohne Kühlung tropft und dampft es. Wenn ich die Pumpe einschalte tropft es natürlich schneller. Danach noch das Thermometer (TFA) zur Kontrolle reingegeben, Zéigt exakt 100 Grad.
Ich werde nun noch Wasser durchlassen und zum Schluss gesammelten Nachlauf.

Ein paar Fragen hätte ich noch:
1) Zur Leistung: mit den 1650 W tropft es recht schnell, so in etwa wie es Schmickl beschreibt. Bei etwa 1 Liter Flüssigkeit taktet die Heizplatte in etwa 50:50. Meine Frage: die Leistung müsste doch in etwa passen, oder sollte es bei mehr Inhalt da richtig rausrinnen?

2)Ich hoffe ich kann das Teflon noch mal verwenden, denn da geht gleich eine Rolle drauf?

3) Bez. Leistung: besteht die Gefahr des Anbrennens bei Fruchtmaischen? bzw. soll ich ganz vorsichtig aufheizen?

Ich würde diese Konfiguration vor allem für die Rauhbrände verwenden, um in einem Durchgang diesen abziehen zu können. Und geisten natürlich.

4) Als ersten Brände will ich eine Zuckermaische durchjagen. Da sollte ich den Hefesatz nicht mitbrennen? Apfelmaische wäre auch recht dünn.... Ach ja, für die Zuckermaische habe ich noch einen 40cm Aufsatz, bin schon gespannt wie sich das Prozentmäßig auswirkt und ob es die Heizplatte packt.
Refluxteil:
Reflux_40cm (Mittel).jpg
5) Sonstiges noch, was ich berücksichtigen sollte?
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derwo
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von derwo »

Schaut gut aus.

1) Das Takten wird dich bald nerven. Im Schnitt hast du dann nur so 800W. Das ist am Ende der Destillation viel zu wenig. Vor allem bei Raubränden. Schon 1650W ist nicht so viel. Ist das Infrarot oder Induktion? Bei Infrarot könnte man die Taktung (bzw das Thermostat) überbrücken, bei Induktion kenne ich mich nicht aus. Ich denke, wir bekommen das hin im Forum. Modellname, Aufschrauben, Fotos machen usw.
Zusätzlich solltest du den Kessel isolieren.

2) Du hast das Band drangelassen, gell? Lass es einfach dauf. Es sollten je (Deckel und Topf) drei Wicklungen sein. Das hält dann ewig. Wenn es mit der Zeit leidet, wickel einfach nochmal zwei Wicklungen drüber. Auf lange Sicht lohnt es sich, einfach mal 10 Rollen Band bei ebay zu kaufen. Ich bin mir nicht sicher, es schaut ein bisschen so aus, als hast du den Topf zugemacht, dann über beides, Topf und Deckel gleichzeitig, das Band gelegt. Dann musst du es jedesmal abnehemen und wieder draufmachen, mit der Zeit zerreisst es vielleicht. Nicht gut.

3) Pauschal kann man das nicht sagen. Es gibt hier mit der Suchfunktion und "Anbrennschutz" ein paar Beiträge, die du lesen solltest. Die größte Gefahr des Anbrennes ist beim Aufheizen. Dem kann man begegnen, indem man die Maische beim Aufheizen rührt, die Destille also erst schließt, wenn die Maische heiß ist.

4) Ohne Refluxkühler bringt dir die Kolonne nicht viel. Wenn du sie befüllst, zB mit Edelstahlschrubbern bekommst du aber zumindest eine genauere Abtrennung des Vorlaufs.

5) So flach ist der Kühler zwar nicht so effizient, aber er ist ja sehr groß. Passt schon.
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Seleni
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von Seleni »

Danke für die Infos. Teflon ist seperat am Deckel und Topf.
Das mit den 800W im Mittel stimmt natürlich. Ist Infrarot.
Am Liebsten würde ich mit Induktion arbeiten. Da gebe es gerade von Amazon ein Angebot. Da könnt ich ab 60 Grad bzw 300W arbeiten. Die Frage ist ob 2000W ausreichen?
Mit was arbeiten den die Kollegen hier?

Dämmmatte habe ich auch noch nicht gefunden. Irgendeine Folie hätte ich gerne.
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derwo
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von derwo »

Ich habe weder Ahnung, ob eine Induktionskochplatte trotz Leistungssteuerung nicht doch ein Thermostat hat, was dazwischenfunkt, noch, ob es genauso einfach zu überbrücken wäre, wie bei Infrarot oder einer herkömmlichen Kochplatte. Leider sind Threads darüber auch irgendwie immer im Sande verlaufen, also zumindest ohne definitive Aussage darüber, wie die Induktionsplatten im Detail funktionieren.

Ich habe eine herkömmliche Stufenkochplatte mit 2.6kW als Ersatzteil gekauft, also ohne Gehäuse. Auf eine Holzplatte draufmontiert und ein paar Kabel und Schalter drangemacht. Ich kann damit in 10 oder so Stufen zwischen 100 und 2600W ohne Taktung heizen.

2000W wäre aber ebenfalls ausreichend. Aber das einfachste wäre, du überbrückst erstmal bei deiner bisherigen Platte und schaust mal, wie es sich entwickelt. 1650W mit isolierter 15l-Destille ist schon auch ok. Nur bei einer richtigen Reflux dann und sonst halt ein bisschen am Ende der Brände nervig.

Ich habe zur Zeit Filz um meine Destille gewickelt. Hält leider nicht ewig. Davor hatte ich eine Isomatte, die hat lange gehalten, ist aber doch mit der Zeit geschrumpft. Kann ich deswegen nicht empfehlen. Bin im Edeffekt selber auf der Suche. Natürlich soll es aber günstig sein... also kein armaflex oder so.



Edit Hügelwilli: Die Diskussion um die Herdplatte ging dann hier weiter. Hier bitte nicht über die Herdplatte diskutieren.
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Seleni
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Re: Selbstbau 15 l

Beitrag von Seleni »

Nach einigen Durchgängen bin ich sehr zufrieden. Hier mein Fazit bzw
- Ich kann einen 10 Liter Kübel mit Maische (meine übliche Menge) perfekt verarbeiten.
- Deckel mit Teflon umwickeln reicht für die entsprechende Dichtheit.
- unkomplizierter , rascher Aufbau .
- Topf ist einfach zu reinigen und auch für andere Sachen verwendbar.
- mit einem Handtuch um den Topf kann ich einfach die Wärmeverluste reduzieren.
- elektrische Herdplatte ist mir einfach sympatisch und ich brauche keine Kartuschen.

Verbesserungspotetial:
- bessere (professionellere) Dämmung des Topfes
- der Kühler ist recht lang. Ich glaub dass müsste kürzer auch gehen, da ich mit Pumpe einen Zwangsumlauf habe - mache ich aber sicher nicht.
- ideal wäre noch ein 8-10 Liter Topf mit ebenfalls 28cm Durchmesser, um kleinere Mengen (5 liter Kübel Maische zb) auch elektrisch abarbeiten zu können.

Danke an dieser Stelle an alle für die Unterstützung!