Seite 1 von 1

Beheizung des Kessels mit Mikrowellen

Verfasst: 25. Apr 2019, 19:59
von hefezelle
Ein Gedanke der mit seit einiger Zeit schon im Kopf herumgeistert ist, ob man eine Lösung finden kann, seinen Kesselinhalt mit Mikrowellenstrahlung zu erhitzen.

Wieso? Weil die Wärme dann schön gleichmäßig verteilt wird, was den Vorteil hat dass kaum was anbrennen kann.

Wieso nicht? Weil die Wärme dann schön gleichmäßig verteilt wird, was den Nachteil hat dass keine Konvektion stattfinden wird. Und weil man sich dafür gut auskennen muss, wenn man sowas basteln will. Und weil ich mit Gas aus der Leitung ohnehin billiger heize.

Ich kann mir vorstellen, dass so eine Lösung für einige spezielle Umstände ein Riesenvorteil wäre, nämlich dort ein Anbrennen der Maische problematisch wäre. Gibt's hier Meinungen zu der Idee, und vielleicht Bastler mit der nötigen Expertise, die sich sowas zutrauen würden? Mit Mikrowellen kann man sich schnell mal die eigenen Nervenbahnen wegbrutzeln wenn man einen Blödsinn macht, ich wälze die Idee daher mit einer gewissen respektvollen Distanz.

Re: Beheizung des Kessels mit Mikrowellen

Verfasst: 25. Apr 2019, 21:18
von derwo
Geht das denn mit den Metallteilen? Oder müsste es eine Glasdestille sein?
Bei einer sehr dicken Maische könnte ich mir vorstellen, daß die unterschiedliche Erwärmung der Stoffe vielleicht ein Problem wird. Aber gut, das lässt sich durch etwas langameres Aufheizen lösen.
Mikrowellen sind sehr speziell. Man wird immer mal wieder überrascht. ZB als ich mal Holzsticks in der Mikrowelle toasten wollte: Außen waren sie noch hell und innen waren sie kohlschwarz. Und ich hab auch mal beschleunigten angel's share in der Mikrowelle probiert: Es kommt sehr leicht zu einem Siedeverzug. Und Alkdämpfe in die Elektronik, das ist nicht besonders sicher, glaub ich. Einen Feinbrand mit Mikrowellenbeheizung, da wäre mir etwas mulmig zumute.

Re: Beheizung des Kessels mit Mikrowellen

Verfasst: 26. Apr 2019, 11:17
von hefezelle
derwo hat geschrieben: 25. Apr 2019, 21:18 Geht das denn mit den Metallteilen? Oder müsste es eine Glasdestille sein?
Die Mikrowelle in der Küche hat ja ein Metallgehäuse, damit die Strahlen immer wieder nach innen reflektiert werden, bis sie ins Essen dringen und dort das Wasser erwärmen. Wenn man einen Metallkessel hat, könnte der also wie der Garraum eines Mikrowellengeräts funktionieren. Man könnte die Strahlen durch ein Glas-Sichtfenster in den Kessel jagen, damit kein Dampf an die Elektronik (Magnetron etc) kommt. Gehört halt höllisch aufgepasst, dass man kein Strahlenleck hat und sich selbst gart wenn man danebensteht.

derwo hat geschrieben: 25. Apr 2019, 21:18 Bei einer sehr dicken Maische könnte ich mir vorstellen, daß die unterschiedliche Erwärmung der Stoffe vielleicht ein Problem wird.
Vom Essen Aufwärmen in der Mikrowelle weiß ich dass auch Bereiche mit unterschiedlicher Konsistenz recht gleichmäßig heiß werden, solange sie in etwa den geichen Feuchtigkeitsgehalt haben. Also solange in einer dicken, pampigen Maische alles schön durchgeweicht ist, würd ich erwarten dass sie durch Mikrowellen schön gleichmäßig ohne Anbrennen erwärmt wird. Kondensationskeime sollten halt vorhanden sein, da hast du recht. Aber für einen Feinbrand seh ich prinzipiell keinen Vorteil bei den Mikrowellen.

Re: Beheizung des Kessels mit Mikrowellen

Verfasst: 26. Apr 2019, 12:58
von azeotrop
hefezelle

Ich bin ein erfahrener Bastler, der Strom ist mein Freund und Mikrowellentechnik hab ich auch mal gelernt.

Von der Idee würde ich stark abraten. Explosive Dämpfe und Magnetron um Kessel ist definitiv sehr gefährlich und mit unseren Mitteln nicht beherrschbar. Google mal nach Mikrowelle und Plasmablitz.

Drüber hinaus hat ein Garraum optimierter Mikrowellenherd nur um die 60% Wirkungsgrad.

Re: Beheizung des Kessels mit Mikrowellen

Verfasst: 28. Apr 2019, 14:51
von azeotrop
Hier ist ein interessanter Link zum Thema Mikrowelle in Kombination mit physikalischen Spielereien und Experimenten.
https://www.tugraz.at/fileadmin/user_up ... ndreas.pdf