Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Der Selbstbau von Destillen
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azeotrop
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von azeotrop »

PuhBär

Ich bin ganz automatisch davon ausgegangen dass du den Gaze Rand schön mit einem Kupferfalz einfassen würdest. :lol: :lol: :lol:
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derwo
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

PuhBär hat geschrieben: 18. Nov 2019, 08:41 Aber noch mal was anderes, ein Gedankengang.
Wenn ich mir überlege, woraus zb. eine Pflaumenmaische besteht, das ist ja auch ein großer teil
Schale bzw. Haut dabei, warum kein zweites viel gröberes Sieb etwas höher in den Kessel, der ganze
haufen liegt mit seinem Gewicht auf dem feinen Sieb und drückt die Löcher zu, wenn man es
schaffen würde diese Hautteile so zu halten, das sie durch das grobe Sieb eher durchhängen würden,
so das die Blasen daran vorbei könnten?
Die beiden Grundprobleme bleiben aber:
1. Die feinen Partikel kommen durch und brennen an. Es sind nie die großen Stücke, die anbrennen, immer die feinen Partikel.
2. Je dichter der unterste Filter, desto schlechter gelangt der Dampf nach oben, sammelt sich also zu einer großen Gasbase, welche dann plötzlich nach oben alles anhebt.

Zumindest das zweite Problem lässt sich gut mit dem Schlot oder ähnlichem lösen.

Mehrere Siebe zu verwenden, könnte das Problem mit den feinen Partikeln vielleicht sogar verschärfen, denn die Fruchtschalen selber fungieren ja als Sieb. So wie man beim Bierbrauen auch nicht immer feinere Siebe nimmt bis die Würze klar ist, sondern einer kompakten Schicht aus Malzspelzen das Filtern überlässt. Dabei darf die Malzschicht allerdings nicht durchgemischt werden, dann kommt sofort wieder trübe Würze unten raus. Ein Grund mehr, dafür zu sorgen, daß die Destillation mit Anbrennschutz ohne großes Rumpeln passiert. Ich denke aber schon, daß der Filtereffekt bei Fruchtschalen nicht so groß ist wie bei Malzspelzen. Also wie viel was am Ende ausmacht, kann ich nicht sagen.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

[/quote]
Die beiden Grundprobleme bleiben aber:
1. Die feinen Partikel kommen durch und brennen an. Es sind nie die großen Stücke, die anbrennen, immer die feinen Partikel.
2. Je dichter der unterste Filter, desto schlechter gelangt der Dampf nach oben, sammelt sich also zu einer großen Gasbase, welche dann plötzlich nach oben alles anhebt.

Zumindest das zweite Problem lässt sich gut mit dem Schlot oder ähnlichem lösen.

Mehrere Siebe zu verwenden, könnte das Problem mit den feinen Partikeln vielleicht sogar verschärfen, denn die Fruchtschalen selber fungieren ja als Sieb. So wie man beim Bierbrauen auch nicht immer feinere Siebe nimmt bis die Würze klar ist, sondern einer kompakten Schicht aus Malzspelzen das Filtern überlässt. Dabei darf die Malzschicht allerdings nicht durchgemischt werden, dann kommt sofort wieder trübe Würze unten raus. Ein Grund mehr, dafür zu sorgen, daß die Destillation mit Anbrennschutz ohne großes Rumpeln passiert. Ich denke aber schon, daß der Filtereffekt bei Fruchtschalen nicht so groß ist wie bei Malzspelzen. Also wie viel was am Ende ausmacht, kann ich nicht sagen.
[/quote]

Die kleinen brennen an, die großen niemals?

Ist das vielleicht auch logisch? werden die großen stücke durch Siedeblasen ständig angehoben? das wäre so mein erster Gedanke .

Wir brauchen eine Destille mit Glastopf, das so etwas simples so spannend werden kann,ich füge hier mal einen Link ein der zu einer
Bedinungsanleitung für einen Dampfentsafter führt :

https://www.kelomat.de/wp-content/uploa ... ter-de.pdf

auf Seite drei ist ein Bild des aufbaus, in wie weit das nützlich ist weiß ich nicht, aber vielleicht einfach mal damit beschäftigen,
das Thema Dampfdestille ist da ja auch irgendwie dabei, ich weiß ich komme wieder vom hundertsten ins tausendste, aber
auch der Dampfentsafter besitzt ein interessantes Sieb, so wie ein Schlot.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

azeotrop hat geschrieben: 18. Nov 2019, 09:39 PuhBär

Ich bin ganz automatisch davon ausgegangen dass du den Gaze Rand schön mit einem Kupferfalz einfassen würdest. :lol: :lol: :lol:
Ja das war der Plan, zwei ringe in meinem fall aus 75.398 cm plus ein bisschen überlappung
langen Kupferstreifen und dazwischen das gaze, so wie Omas Stickringe :+1: ist zwar kein
falz, muss aber ja keiner wissen ;)
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derwo
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

Beim Dampfentsaften muss der Dampf ja nicht wirklich ganz durch die Früchte durchkommen. Sondern er soll ja sie nur entsaften, also von ihnen wieder runterregnen. Das läuft mit sehr niedrigen Leistungszahlen. Der Schlot dort leitet den Dampf in die Früchte. Also nicht in den Saft, am Saft vorbei. Und der Saft wird durch den Saftbehälter vom Boden ferngehalten.
Hab jetzt keine Idee, wie das helfen könnte. Also ich denke, es ist nicht viel davon auf eine Destille übertragbar.
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BenDunker
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von BenDunker »

Also im Grunde läuft doch alles immer wieder auf ein Rührwerk als beste Lösung hinaus, oder?

Ich will auf keinen Fall den Enthusiasmus der besten Konstruktion eines Anbrennschutzes ausbremsen, ich will nur sagen, dass mir nur kurz beim Lesen die Frage in den Kopf kam, ob ich entweder gedanklich mit in die Problematiken des Anbrennschutzes einsteige oder lieber über die Lösung wie ich irgendwann mal ein Rührwerk in den Kessel bekomme grübele.

Ich dachte immer meine Lösung ist für den Moment eine gute Lösung, aber ich sehe das Problem mit dem verbleibendem Alkohol im Beutel. Ich liebe es euere Gedanken zu verfolgen und bin begeistert auf welche Lösungen ihr kommt. Diese Gefahr vorm Anbrennen ist tatsächlich ein sehr lästiges.

Übrigens danke Puhbär für das Kompliment für die Qualität meiner technischen Zeichnung, hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht!
Die Bitterkeit der schlechten Qualität bleibt lange nach dem Vergessen der Süße des niedrigen Preises bestehen.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

BenDunker hat geschrieben: 19. Nov 2019, 09:38 Übrigens danke Puhbär für das Kompliment für die Qualität meiner technischen Zeichnung, hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht!
Freut mich :-)

Du hast ja auch recht, ein Rührwerk ist die beste Lösung.

Aber es macht immer wieder spaß zu sehen, was die Leute hier so für Gedankengänge haben,
jeder weiß ein bisschen, mal gibt es eine Lösung und mal nicht, deswegen würde ich mich freuen
wenn du mit einsteigen würdest auch wenn du ein Rührwerk planst :-) sofern du die zeit hast.

Und wer weiß was dabei noch nettes herauskommt.

Lg.
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BenDunker
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von BenDunker »

Sagt mal, was ist eigentlich aus der alten Idee Keramik-Teile mit in die Maische zu geben, die den Boden bedecken, beim Kochen wild geschüttelt werden und somit auch alle Maische-Partikel am Boden immer in Bewegung halten und somit am Anbrennen hindern und vor allem verhindert hat das eine Maische explosionsartig überkochen kann. Ein bisschen wie als würde man Milch aufkochen. Bei sehr trägen Dickflüssigen Maischen ist da sicher irgendwo eine Grenze aber generell war das mal so eine Ratschlag den ich früher mal befolgt habe. ich habe damit irgendwann aufgehört weil es wirklich nervig wurde aus der verkochten Schlempe die einzelnen Keramik-Teilchen rauszusuchen und zu säubern.

Dennoch eine Idee.
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derwo
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

Ich hab das mal mit Kies probiert, hat nichts geholfen. Ist unter dem Kies angebrannt. Ob es gegen explosionsartiges Überkochen hilft, weiß ich nicht, halte es aber für unwahrscheinlich. Denn es sind keine Siedeverzüge, welche unsere Maischen überkochen lassen, sondern ganz einfach Schaumbildung.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

Hier noch etwas, vielleicht zum Nachdenken, suchbegriff Googeln und
dann auf Bilder gehen.

Google:
DDR Kochschutzplatte
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azeotrop
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von azeotrop »

PuhBär

Du meinst sowas hier? https://www.ddr-museum.de/en/objects/1003377

Das ist aber ausserhalb des Topfes und wird erst nach den Sieden untergeschoben.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

azeotrop hat geschrieben: 24. Nov 2019, 15:13 PuhBär

Du meinst sowas hier? https://www.ddr-museum.de/en/objects/1003377

Das ist aber ausserhalb des Topfes
Ja genau :D , erstaunlich das man nichts darüber weiß, es gibt
in anderen Foren hin und wieder Gespräche über eine Platte
zur besseren Wärmeverteilung.
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azeotrop
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von azeotrop »

Ja, aber die DDR Platte dient nicht so sehr der Wärmeverteilung sondern der Isolation.

Doppelte Lage Blech.
Bildschirmfoto 2019-11-24 um 15.27.32.png
Ein Kumpel von mir kocht regelmäßig Eintöpfe in 100L Töpfen auf einer Gasflamme. Er hatte Probleme mit dem Anbrennen, trotz umrühren.
Dann kaufte er eine Kupferplatte mit 1 cm Dicke und schob sie zwischen Topfboden und Flamme.
Die stört nicht beim Anheizen und verbessert die Anbrennsituation deutlich.

Mich schrecken derzeit die Kosten für sowas ab, ist nicht billig.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

azeotrop hat geschrieben: 24. Nov 2019, 15:21 Ja, aber die DDR Platte dient nicht so sehr der Wärmeverteilung sondern der Isolation.
Schade das sie keiner in gebrauch hat.

Ansonsten bin bei dir, ein bisschen von beiden, verteilung und Isolation gegen zu direkte
Hitze.
Kupferplatten sind teuer das stimmt, ich las aber schon von jemanden derAlu genommen
hat, da haben die Leute auch gemeint es würde schmelzen, aber er sagt es passiert nichts,
weder schmelzen noch verzug.
Ich wollte auch schon immer mal eine art Prallblech ausprobieren, ich habe ja so eine
Kapselung um die Hitze vom Brenner auch seitlich nutzen zu können, mit einem Blech
wollte ich die ganze Hitze von unten weg zur seite verteilen, kam aber nie dazu :oops:
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BenDunker
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von BenDunker »

Das stimmt.
Teuere Kochtöpfe unterscheiden sich meist von den wirklich billigen Kochtöpfen dass deren Böden viel dicker und schwerer sind und die Böden der günstigen Töpfe genauso dünn sind wie die Topfwände, bzw. genauso ist es bei meiner Brennblase. Dabei ist es doch wohl egal aus welchem Metall die Scheibe ist, Hauptsache sie leitet und verteilt die Hitze gleichmäßig. Da in meinem Fall die Heizspirale direkt unter dem dünnen Kesselboden angebracht ist bleibt mir wohl nur den Topfboden von Innen zu "Verdicken". Ich müsste somit doch auch einfach eine dicke Kupfer- oder Edelstahl-Scheibe auf den Boden legen und dann den Kessel befüllen. Wird wohl kaum etwas zwischen den Boden und die Scheibe kommen bei dem Gewicht und die Hitze sollte sich schön auf die ganze Fläche verteilen..
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

BenDunker hat geschrieben: 25. Nov 2019, 06:53 Das stimmt.
Teuere Kochtöpfe unterscheiden sich meist von den wirklich billigen Kochtöpfen dass deren Böden viel dicker und schwerer sind und die Böden der günstigen Töpfe genauso dünn sind wie die Topfwände, bzw. genauso ist es bei meiner Brennblase. Dabei ist es doch wohl egal aus welchem Metall die Scheibe ist, Hauptsache sie leitet und verteilt die Hitze gleichmäßig. Da in meinem Fall die Heizspirale direkt unter dem dünnen Kesselboden angebracht ist bleibt mir wohl nur den Topfboden von Innen zu "Verdicken". Ich müsste somit doch auch einfach eine dicke Kupfer- oder Edelstahl-Scheibe auf den Boden legen und dann den Kessel befüllen. Wird wohl kaum etwas zwischen den Boden und die Scheibe kommen bei dem Gewicht und die Hitze sollte sich schön auf die ganze Fläche verteilen..
Naja, es wird Wasser-Flüssigkeit dazwischen kommen, die kocht natürlich sehr schnell,
Probier es aus, du nimmst den größten Topf den du hast, füllst ihn bis oben voll mit
Wasser, dann machst du die Herdplatte nass , stellst den Topf darauf und schaltest den
Herd ein,der Dampf wird denn Topf anheben, das ganze geht auch sehr Geräuschvoll
ab, in deinem Kessel würde im selben Moment auch wieder etwas Flüssigkeit nachlaufen,
allerdings sind jetzt auch Schwebstoffe darin enthalten und die werden dir anbrennen.

Das muss jetzt nicht stimmen, allerdings bin ich davon überzeugt das es so kommt. :(
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azeotrop
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von azeotrop »

Ben
Von innen verdicken wird nicht klappen. Das müsste flüssigkeitsdicht sein und gut wärmeleitend.
Die Platte von aussen muss auch sehr gut wärmeleitend sein.
Das ist eben nicht egal.
Aber probiere es doch einfach mal aus.
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

Am besten ist die Wärmeverteilung doch, wenn verschieden wärmeleitende Schichten übereinander sind? Und genau das macht doch der Sandwichboden? Der sehr gut leitende Kern aus Kupfer oder Alu leitet die Wärme schneller zur Seite als das darüberliegende Edelstahl in den Topf. Also an der Kontaktstelle vom Kern zum Edelstahl darüber staut sich die Hitze wegen der schlechten Leitfähigkeit vom Edestahl (und vielleicht auch der schlechten Leitfähigkeit des Kesselinhalts?) und wird aber sehr gut zur Seite weitergeleitet. Der Kern ist dann schön gleichmäßig heiß. Einfach ein Topf aus sehr dickem Kupfer würde das nicht bewirken. Oder wenn das Kupfer die oberste Schicht ist. Bin mir da aber selber etwas unsicher.
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PuhBär
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

Unter dem Topfboden herrschen Temperaturen von bis zu 900 grad,
wir wollen ja nur einen bruchteil davon, wie heiß wird es wohl auf
dem Topfboden.
Alte Plattenherde können ja glühen, ca. 400 grad,
Ceranfeld Glasplatte kann bis zu ca. 600 grad erreichen
und ein Gasherd schafft ca.900 grad
diese Temperaturen treffen auf die Topfunterseite, ganz schön
viel.

Ob es unbedingt unterschiedliche Metalle sein müssen weiß ich
auch nicht, ich denke immer das Gewicht ist das entscheidene?

Ich habe jetzt kein Lasertermometer, vielleicht liese sich das ja
alles messen, keine ahnung.

Mal angenommen, es wäre möglich eine Herdplatte genau auf
78 grad einzustellen, wäre es möglich zu berechnen wie lange
es dauert bis 1 Liter Wasser die 78 grad erreicht hat?
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

PuhBär hat geschrieben: 25. Nov 2019, 10:33 Mal angenommen, es wäre möglich eine Herdplatte genau auf
78 grad einzustellen, wäre es möglich zu berechnen wie lange
es dauert bis 1 Liter Wasser die 78 grad erreicht hat?
Unendlich lange würde es dauern.

Aber auch wenn du fragen würdest "wenn die Platte 100°C hat, wie lange dauert es, bis die Maische 78°C hat?", wie soll man das beantworten? "Wenn es draußen 35°C hat, wie lange dauert es, bis es in deiner Wohnung 30°C hat? Bitte keine Erfahrungswerte sondern Berechnungen.

Man kann nur sagen, wie lange es dauert, wenn man mit soundsoviel Watt heizt. Siehe Rechner "Aufheizen der Destille". Man sollte aber von der Leistung etwas für den Wärmeverlust abziehen.
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

Mir sind Gestern noch mal ein paar sachen durch den Kopf gegangen und
zwar einmal der Anbrennschutz Dünnstkorb und zum anderen was so im
Ausland verwendet wird, ich habe dazu mal ein Bild gemalt, wie ich mir
das vorstelle, Sieb 1) wäre der Dünnstkorb und Sieb 2) stellt die alternative
dar.
Also ich bin der Meinung, Sieb 2) muss besser sein, Sieb 1) ist eine
schlechte Lösung insbesondere während des aufheizens, der entstehende
Druck wird eingeschlossen, während er bei Nr. die ganze zeit weg kann
trotzdem aber im Kessel verbleibt bis gewünschte Temperatur erreicht
ist.
Was meint ihr? nicht unbedingt zu dem was ich meine, sondern eher die
eigenen Gedanken.
Dazu Googelt bitte noch diese Seite:

https://e-gradinabg.com/kazani-za-rakiy ... zhiya.html

Die Gezeigte Anlage, kleines Bild, der Anbrennschutz!! der Kessel hat ca. 40 cm
durchmesser, aber in dem Anbrennschutz sind nur ca. 16 Löcher und die auch
scheinbar nur! weil das eine Platte ist und um diese Platte vom Boden etwas
weg zu bekommen, hat man die Wulste hinneingedreht, als abstandshalter, da
sich darin aber Dampf sammelt wurden die Löcher gebohrt.

Bin gespannt auf eure Meinung :D
Dateianhänge
Anbrennschutz.jpg
Zuletzt geändert von PuhBär am 25. Nov 2019, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

In deinem Bild ist der Sieb 2 natürlich aber zu weit oben, gell?

Im Prinzip ist das die Lösung aus dem Video. Ich finde, es ist viel besser als unsere Lösung mit dem Aromakorb. Aber ich kenne niemanden, der so was ausprobiert hat. Dadurch daß der Dampf durch das Rohr entweichen kann, braucht es weniger Löcher als bei einem Aromakorb. Also ich denke, die Löcher sind nur dazu da, Flüssigkeit nach unten zu lassen, nicht Dampf nach oben. Der Dampf findet seinen Weg über das Rohr nach oben. Er ist nicht gefangen in irgendwelchen Wulsten, wo er dann einen riesigen Druck oder so entwickelt. Der Dampf geht ja immer dahin, wo er Platz hat. Wenn die Wulste also voller Dampf sind, dann geht der nächste woanders hin, wenn er kann, also durch das Rohr nach oben.
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

derwo hat geschrieben: 25. Nov 2019, 11:11 In deinem Bild ist der Sieb 2 natürlich aber zu weit oben, gell?

Im Prinzip ist das die Lösung aus dem Video. Ich finde, es ist viel besser als unsere Lösung mit dem Aromakorb. Aber ich kenne niemanden, der so was ausprobiert hat. Dadurch daß der Dampf durch das Rohr entweichen kann, braucht es weniger Löcher als bei einem Aromakorb. Also ich denke, die Löcher sind nur dazu da, Flüssigkeit nach unten zu lassen, nicht Dampf nach oben. Der Dampf findet seinen Weg über das Rohr nach oben. Er ist nicht gefangen in irgendwelchen Wulsten, wo er dann einen riesigen Druck oder so entwickelt. Der Dampf geht ja immer dahin, wo er Platz hat. Wenn die Wulste also voller Dampf sind, dann geht der nächste woanders hin, wenn er kann, also durch das Rohr nach oben.
Ja das Sieb ist zu weit oben, ich dachte so wäre es übersichtlicher.

Einen riesigen Druck wird er nicht entwickeln, es wird aber grummeln darunter,
jedenfalls bis er die mitte gefunden hat, stell mal einen Topf Wasser auf den
Herd und dann irgendwas anderes hinein, wo sich ein bisschen dampf sammeln
kann, ich kenne das vom einwecken, da gibt es auch so ein Sieb das zu verhindern,
die Löcher werden für Ruhe sorgen, bin ich von überzeugt, aber sicher läuft auch
flüssigkeit von oben nach, sonst wäre es ja irgendwann trocken gekocht, mich
wundert nur die geringe anzahl, im vergleich zu dem was man sonst kennt.
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von PuhBär »

Hier mal der Balkananbrennschutz im Rohbau.

Die aufkantung dient dazu möglichst dich an der Kesselwand anzuliegen,
(läßt sich so sehr leicht anklopfen) und später vielleicht mal für den Ring
mit dem Edelstahl-Gaze. Das ganze ist auch konisch, sieht man vielleicht
nicht so gut, so muss der Dampf zum Schlot.
Der Kegel wird auch nicht gelötet, er ist immer auf spannung, um
sicher zu stellen das er da bleibt und gut anliegt an der Kesselwand.


Jetzt stellt sich die frage, wie geht es weiter, wie viele Löcher und wie
groß?
Wie hoch sollte der Schlot sein?, derzeit endet er ca. 3cm unter dem
Steigrohr.
Sollte man zum testen Kartoffelbrei Kochen? oder andere Ideen?
Dateianhänge
Die Teile zugeschnitten
Die Teile zugeschnitten
Zusammengesteckt
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Im Topf ganz weit oben damit man es auch sieht :-)
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Re: Edelstahl gaze als Anbrennschutz

Beitrag von derwo »

- Das mit dem Reinklemmen und so ist glaube ich ziemlich clever. Aber ohne es in der Hand gehabt zu haben und es mal in den Topf gesteckt und dran gerüttelt, wäre mir doch eine DReibeinlösung mit Edelstahl-Gewindestangen lieber...
- Der Schlot könnte dünner sein, da verlierst du viel Platz. Ich glaube nicht, daß diese Dicke was bringt. Aber lass es erstmal so.
- Er sollte oben da enden, wo der maximale Füllstand ist. Also mehr als 3/4 füllst du ja nicht ein in die Destille, also würde ich ihn so weit kürzen. Plus 1-2cm halt. Vielleicht einen Hut drauf, damit herumspritzende Maische nicht reinfällt. Also eine Kappe mit etwas größerem Durchmesser undicht (mit Abstand) drübergestülpt.
- Welche Lochgröße am besten ist, ist jedesmal wahrscheinlich anders. Das verlangt leider Erfahrung mit diesem Design. Wenn die Löcher zu groß sind, kannst du aber immer noch die Gaze drüberlegen.
- Bei Kartoffelbrei wird das nichts helfen. Nur wenn die Stückchen gröber sind als das Sieb kann es was bringen.
- Ich würde beim Destillieren erst im Topf eine Kleinmenge Wasser zum Kochen bringen, dann den Sieb drauf und dann die Maische reinschütten, damit es anfangs, wo die Anbrenngefahr am höchsten ist, etwas verdünnt ist.