Kauf einer 20 Liter Destille

Der Kauf von Destillen. Modellfragen und Bezugsquellen
DerOberfranke
Beiträge: 137
Registriert: 6. Apr 2020, 14:35

Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von DerOberfranke »

Hallo ihr Hobbybrenner,

ich bin auf der Suche nach einer guten Destille (Potstill) in der Größenordnung von 15 bis 20 Litern und würde mich über Ratschläge eurerseits freuen. Mein Ziel ist primär das Brennen aromastarker Obstbrände, allerdings soll die Möglichkeit der Geistherstellung mit Aromasieb auch möglich sein.
Da ich als erfahrener Hobbybierbrauer hohe Qualitätsansprüche am selbstgebrauten Bier habe, sollen diese Ansprüche auch für die zukünftige Schnapsherstellung gelten. Deshalb fallen für mich die billigen ebay-Destillen mit Miniaturkühler und Chemiedichtungen raus ;)

Am meisten sagen mir die Destillen von Malle-Schmickl zu, allerdings ist das größte verfügbare Modell mit 7,8 l einfach etwas zu klein. Dennoch wirken diese sehr wertig und bieten noch dazu einen Anbrennschutz, der für Obstmaischen notwendig ist. Hat jemand von euch schon Erfahrung gemacht mit diesen Destillen?

Natürlich war ich auch auf der bekannten ungarischen Destillenseite die CopperGarden-Destillen anbieten. Sind diese Destillen überhaupt brauchbar oder fährt man allgemein mit einem Selbstbau besser?
Mein aktueller Favorit ist diese arabische Premiumdestille, welche deutlich mehr Kupfermaterialstärke aufweisen soll, wie die anderen Nicht-Premium-Produkte von CopperGarden. Das wäre natürlich für die Wärmeverteilung des Kessels besser?
https://destillen-aus-ungarn.de/de/arab ... er-premium
Für die Destille ist auch ein Anbrennschutz verfügbar.

Für den halben Preis bekommt man diese hier?
https://destillen-aus-ungarn.de/de/alem ... rschweisst
Taugt so etwas eurer Meinung nach?


Die Preise wirken für mich allerdings ganz schön hoch und wenn ich schon so tief in die Tasche greifen müsste, erwarte ich natürlich auch dementsprechend Qualität und möchte nicht selbst anfangen an diesen Teilen herumzuschweißen und zu biegen...

Ich freue mich auf eure Beratung und lasse mich gerne eines besseren Belehren falls meine Vorstellungen realitätsfremd sind.

Liebe Grüße,

DerOberfranke
Benutzeravatar
azeotrop
Beiträge: 2234
Registriert: 26. Okt 2018, 21:17

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von azeotrop »

Scheidet ein Eigenbau für dich aus?
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
DerOberfranke
Beiträge: 137
Registriert: 6. Apr 2020, 14:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von DerOberfranke »

Ganz ausscheiden tut der Eigenbau natürlich nicht. Handwerklich bin ich zwar nicht gerade unbegabt, aber das betrifft eher die Holzverarbeitung. Habe keinerlei Löt-/Schweißequipment. Der Kauf einer hochwertigen Destille sagt mir aber eigentlich eher zu.
Benutzeravatar
geschmacksverderber
Beiträge: 269
Registriert: 7. Nov 2018, 22:06
Wohnort: wo selbstbrennen verboten ist

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von geschmacksverderber »

Der Eigenbau einer 20l Destille ist natürlich unauffälliger wie ein 20l Drum im Ausland zu kaufen und mit der Post schicken zu lassen.
Zuletzt geändert von geschmacksverderber am 6. Apr 2020, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
mit Bacon schmeckt alles besser, nur der Whisky nicht
Benutzeravatar
aragones
Beiträge: 491
Registriert: 23. Okt 2018, 07:16

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von aragones »

.... das ist wohl mit einer der Hauptgründe warum hier die meisten selber bauen.... 😎 dazu gibts auch eigenen Thread 👍
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

Weichlöten ist nicht schwer. Und die Geräte dazu nicht besonders teuer. 60€ einen Schlauchlötgerät-Koffer, die Propanflasche hats du vielleicht schn für einen Grill, Lötzinn, Lötpaste und Reinigungsvliese, ein Rohrschneider wär auch nicht schlecht. Das ist schon alles.
Hartlöten der schweißen ist nicht nötig.
Ich bin der Meinung, daß es keine guten Alternativen zum Selbstbauen gibt.

Die von dir verlinkten Destillen sind verwendbar, man kann aber schon viel meckern, zB über die Kühlschlange und diesen ganzen unnötigen Kitsch, welcher das Ding unnötig teuer macht.
Benutzeravatar
Grog
Beiträge: 221
Registriert: 22. Dez 2019, 05:06

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von Grog »

aragones hat geschrieben: 6. Apr 2020, 19:52 .... das ist wohl mit einer der Hauptgründe warum hier die meisten selber bauen.... 😎 dazu gibts auch eigenen Thread 👍
jo Aragones, du machst ihm aber richtig Mut... sind ja nur 200 threads oder mehr :D
Rum must, sugar may, water can...
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

Ich glaube, aragones meint ein eigenes Unterforum, keinen eigenen Thread.
DerOberfranke
Beiträge: 137
Registriert: 6. Apr 2020, 14:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von DerOberfranke »

okey vielen Dank für eure Antworten. Ich konnte auf jeden Fall eindeutig entnehmen, dass hier im Forum der Selbstbau bevorzugt wird :D
geschmacksverderber hat geschrieben: 6. Apr 2020, 19:45 Der Eigenbau einer 20l Destille ist natürlich unauffälliger wie ein 20l Drum im Ausland zu kaufen und mit der Post schicken zu lassen.
Das Risiko ist natürlich da. Allerdings würde ich es als eher gering bezeichnen sofern der Shop nicht direkt auf der Verpackung Werbung von seinen Destillen macht. Paket öffnen innerhalb der EU ist ja rechtlich eigentlich nicht drinnen. Selbstverständlich ohne Vorankündigung beim deutschen Zollamt. Aber natürlich ist Selbstbau der sicherste Weg.
derwo hat geschrieben: 6. Apr 2020, 21:21 ...
Die von dir verlinkten Destillen sind verwendbar, man kann aber schon viel meckern, zB über die Kühlschlange und diesen ganzen unnötigen Kitsch, welcher das Ding unnötig teuer macht.
okey, vielleicht sollte ich dann doch mal über einen Selbstbau nachdenken. Zumindest habe ich im Nachbardorf einen Kupferschmied der Dachrinnen und Kaminverblendungen macht. Da würde ich bestimmt an gutes Kupfermaterial herankommen.
Was sind die Nachteile von Schlangenkühlern, oder bezieht sich deine Aussage auf den Kühleraufbau von meinen vorgeschlagenen Modellen? Welchen Kühlertyp könntest du/ihr mir empfehlen?

Ein Kupferkessel würde mir natürlich schon gefallen, aber das wird mit selbst hämmern wohl nicht so einfach gehen :D?
d.h. ich müsste wohl eher etwas in Richtung handelsüblichen Kochtopf + eigenen Kupferaufbau fabrizieren?

Beheizen würde ich die Destille gerne mit einen Gasbrenner.
Benutzeravatar
BenDunker
Beiträge: 344
Registriert: 29. Aug 2019, 12:22
Wohnort: Neuseeland

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von BenDunker »

Ich kann dich total verstehen und deinen Gedankenstand absolut nachvollziehen. Mir ging es vor einiger Zeit auch nicht anders als dir, aber dank dieses Forums und all die guten Tipps habe ich dann meine Destille (Destillen!) selber gebaut. Eine Entscheidung die ich damals nur missmutig als super-großen Arbeitsaufwand und zum Scheitern verurteilte, herausfordernde Geschicklichkeits-Aufgaben gesehen habe. Heute bin ich unglaublich stolz auf meine Leistungen und alles was ich dadurch gelernt habe, plus ich bin im freudigen Besitz einer bzw. zwei Destillen, die so perfekt auf meine Bedürfnisse und Pläne angepasst sind, wie es keine Kaufvariante jemals hätte sein können. Der Bau hat mir so viel Spass gemacht, dass ich dir nur den Rat geben möchte, das ganze Thema mit viel Ruhe und Zeit anzugehen, denn wenn alles fertig ist, wird dir das Bauen, Tüfteln, Löten und Feilen sehr fehlen. Es ist ein wirklich schöner Teil unseres Hobbies den ich nicht mehr missen möchte. Plus es hat den Nebeneffekt, dass dir ein Umbau oder eine Reparatur keine Sorgen bereitet, im Gegenteil, es ist endlich wieder ein Grund den Lötbrenner und das Flussmittel rauszuholen.

Wenn du dich erstmal dazu entschlossen hast selbst zu bauen, wirst du als allererstes die Befreiung spüren, nicht mehr von Herstellern und deren Ideen wie man Maischen brennt abhängig zu sein. Du kannst dir ganz in Ruhe überlegen "was will ich für Destillate machen und in welchen Mengen?" und "wie ist der beste Weg diese Destillate herzustellen, bzw. was für eine Destille und anderes Equipment brauche ich dafür?".
Obstbrennen und Geistherstellung mit einem Aromakorb sind ein klarer Anfang für eine gute Potstill bei der das ganze Reflux-Thema erstmal außen vor gelassen werden kann, aber hast du Zugang zu viel Obst (eigenen Baum ect.) und willst du große Mengen an Maischen machen? oder willst du in kleinen Chargen verschiedene Brände und Geiste probieren und zum Beispiel lieber jeweils kleine Mengen an Gin brennen um an deinem persönlichem Lieblingsrezept zu arbeiten. Solche Ideen entscheiden die Größe der Anlage und natürlich verändern sich dann auch diese Parameter mit der Zeit (...dein Nachbar wird dein größter Fan und ihm gefällt so gut was du machst dass er dir plötzlich seinen riesigen Birnenbaum überlässt...).
Die Bitterkeit der schlechten Qualität bleibt lange nach dem Vergessen der Süße des niedrigen Preises bestehen.
- Benjamin Franklin
Benutzeravatar
Grog
Beiträge: 221
Registriert: 22. Dez 2019, 05:06

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von Grog »

Ben, Daumen hoch :+1: besser hättest du es nicht treffen können.
Rum must, sugar may, water can...
Benutzeravatar
aragones
Beiträge: 491
Registriert: 23. Okt 2018, 07:16

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 6. Apr 2020, 22:57 Ich glaube, aragones meint ein eigenes Unterforum, keinen eigenen Thread.
Ja sorry

Ich meinte den hier...
viewtopic.php?f=27&t=431#p6012


Bestellungen aus Europa zum Beispiel beim Drachen In Österreich sind sicher problemlos da der Zolle diese nicht öffnet und der Versender auch "nur Komponenten vertreibt" und keinen Ganzen meldepflichtigen Destillen.
Anders sieht eben aus mit Bestellungen in China oder Russland .. da iss der Zoll immer irgendwie mit von der Partie
viel Spaß dabei ...

Übrigens GGF sind einige Komponenten besser, bzw einfacher und günstiger gekauft als selber gebastelt..., wenn es an eine Grössenordnung von 20 Liter oder mehr geht ist es m.E. auf jeden Fall Empfehlenswert über 2" Und Triclam nachzudenken. Da lässt sich ggf vieles modularer und Variabler gestalten als mit festen Lötverbindungen ... erst recht wenn es irgend wann mal Richtung Klonne gehe soll.

Ich würde aber auch erst mal empfehlen mit eine Topf ca 5...10 Liter und einem Liebig - Kühler aus Kuferrohren vom Baumarkt anzufangen. der Matereialeinsatz bleibt überschaubar und gebastelt ist das dann auch recht schnell...

Selbst wenn du später auf Größeres geht wir dir die Kleie noch gute Dienste erweisen ...für Kleinere mengen oder dann auch Feinbrände...

Gruß Aragones
Zuletzt geändert von aragones am 7. Apr 2020, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

DerOberfranke hat geschrieben: 7. Apr 2020, 00:03 sofern der Shop nicht direkt auf der Verpackung Werbung von seinen Destillen macht. Paket öffnen innerhalb der EU ist ja rechtlich eigentlich nicht drinnen. Es gibt aber die "doppelte Meldepflicht". Also sowohl er als auch du bist verpflichtet, die Destille anzumelden.

Was sind die Nachteile von Schlangenkühlern, oder bezieht sich deine Aussage auf den Kühleraufbau von meinen vorgeschlagenen Modellen? Welchen Kühlertyp könntest du/ihr mir empfehlen? Sie verdrecken und man sieht es erst am Destillat, ob sie verdreckt oder auch voller Grünspan waren. Sie sind zwischen Rau- und Feinbrand schwer zu reinigen. Der Vorlauf verschmiert mit dem Mittellauf. Das Destillat ist oft nicht besonders kalt.
Ein Liebig ist das einfachste im Bau und in der Reinigung. Nur wenn du ein Platzproblem hast, würde ich über einen Rohrbündelkühler (shotgun) nachdenken.


Ein Kupferkessel würde mir natürlich schon gefallen, aber das wird mit selbst hämmern wohl nicht so einfach gehen :D? Dann bekämen wir aber vielleicht eine schöne Fotoserie von dir :D
d.h. ich müsste wohl eher etwas in Richtung handelsüblichen Kochtopf + eigenen Kupferaufbau fabrizieren? Dafür entscheiden sich zumindest die meisten, auch ich. Ab einer gewissen Größe werden Kochtöpfe aber halt sehr teuer. Du bräuchtest einen mit Edelstahldeckel.

Beheizen würde ich die Destille gerne mit einen Gasbrenner. Dann hättest du auch die Optionen Bierfass und Milchkanne zB, da du keinen planen Topfboden brauchst. Sind aber schwerer zu reinigen als normale Töpfe und je nachdem was du machst, etwas unflexibel. Und eventuell musst du recht dickes Edelstahl bearbeiten oder senkrechte Löcher in schräges Material reinbekommen. Ich gebe zu, ich bin ein Fan von Kochtöpfen.
DerOberfranke
Beiträge: 137
Registriert: 6. Apr 2020, 14:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von DerOberfranke »

BenDunker hat geschrieben: 7. Apr 2020, 03:59 Ich kann dich total verstehen und deinen Gedankenstand absolut nachvollziehen...
das hast du schön formuliert. Aber ihr macht es einen echt nicht leicht mit "gutem Gewissen" etwas zu kaufen ;) Aber die Argumente sind nachvollziehbar. Ich bin auf jeden Fall gerade gut dabei das Forum komplett inhaltlich zu durchforsten.
derwo hat geschrieben: 7. Apr 2020, 11:19 Es gibt aber die "doppelte Meldepflicht". Also sowohl er als auch du bist verpflichtet, die Destille anzumelden.
Jo davon habe ich gehört. Wenn ich wo bestelle müsste ich den Shop auf jeden Fall vertrauen können, dass dieser die eigene Meldepflicht nicht so ernst nimmt. Alles andere macht wohl keinen Sinn.
derwo hat geschrieben: 7. Apr 2020, 11:19 Sie sind zwischen Rau- und Feinbrand schwer zu reinigen. Der Vorlauf verschmiert mit dem Mittellauf.
Das Argument habe ich nicht bedacht, aber klingt einleuchtend. Als Reinigung von Schlangenkühlern würde dann nur Druckluft infrage kommen, sofern diese nicht ölhaltig ist? Kupferoxid wird man da aber wohl nicht wegblasen.

Bezüglich der Topfwahl wäre dann wohl ein handelsüblicher Kochtopf am günstigsten und unkompliziertesten. Die Milch- und Biereimer aus Edelstahl sagen mir ehrlich gesagt auch nicht so zu. Allerdings hab ich gerade noch die kupferfarbene Brille auf den Augen und bin gedanklich noch auf eine ansehenliche Kupfer-Destille eingestellt :D. Gibt es auch jemanden der eine Destille auf Basis eines Kupferhexenkessels gebaut hat. Habe eben mal Ebay durchstöbert und finde den hier ganz interessant mit knapp 14 Liter Volumen (Netto nutzbar wohl eher 10 Liter). Allerdings ist die Form wohl ungünstig um den oben abzudichten?
https://www.ebay.de/itm/SCHONER-GROsER- ... SwDMNa-xc3
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

Dir wird vielleicht auch mal was überkochen. Passiert fast jedem mal. Dann wirst du die Kühlschlange hassen.

Kupfer ist auch wichtig. Es gibt aber viele andere Gelegenheiten, Kupfer ins Spiel zu bringen. Deswegen ist es nicht schlimm, auf einen Edelstahltopf zurückzugreifen.

Wenn alte Kupferteile nicht verschweisst oder vernietet sind, sondern gelötet, wurde bleihaltiges Lot verwendet. Ich bin mir nicht sicher, aber der Boden von dem verlinkten Kessel schaut verlötet aus.
DerOberfranke
Beiträge: 137
Registriert: 6. Apr 2020, 14:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von DerOberfranke »

okey, bleifrei wäre natürlich essentiell.
Benutzeravatar
Tom Burns
Beiträge: 28
Registriert: 3. Jan 2019, 11:46

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von Tom Burns »

Ich kann mich Aragones und derwo in Bezug auf Tri-Clamp und Kochtöpfe nur anschließen.
Vom 2" Tri-Clamp-Durchlass aus kann man auf dem entsprechenden Kupferadapter aufbauen (weich löten).
DSC_2937.jpg

Alle Komponenten lassen sich dann mit den Tri-Clamps und passenden PTFE-Dichtungen verbinden.
DSC_2935.jpg

So kann ich Edelstahltöpfe verschiedenster Größe verwenden, indem ich allen Deckeln die gleiche Öffnung verpasse und alle Pötte lassen sich auch weiterhin im Haushalt verwenden ... mit hren nicht gelochten Originaldeckeln.
DSC_2934.jpg

Mein "Großer" fasst 19 Liter, der mittlere 13 Liter.
Zusammen mit dem kleinen Topf zum Probedestillieren und dem 30-Liter-Fass mit Kolonne drauf, habe ich jetzt (vorerst) alles, was ich brauche.


Brennende Grüße
Tom
Zuletzt geändert von Tom Burns am 5. Mai 2020, 07:35, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

Der " 2" Tri-Clamp-Durchlass", wie weit ragt er in den Topf rein? Da ist ein Außengewinde und von unten eine Mutter, oder?

Schaut alles sehr praktikabel und sauber aus. :+1:


Edit: Und nein, ich bin nicht neidisch auf die tolle Herdplatte. :evil:
Benutzeravatar
Tom Burns
Beiträge: 28
Registriert: 3. Jan 2019, 11:46

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von Tom Burns »

Ja genau, Außengewinde mit Mutter.
DSC_2939.jpg
Das Gewinde ragt ca. 30 mm nach innen, die Mutter bedeckt etwa die Hälfte davon.
derwo hat geschrieben: 4. Mai 2020, 22:59 Und nein, ich bin nicht neidisch auf die tolle Herdplatte. :evil:
... ist schon nicht schlecht, aaaaber:

das Viech ist
teuer,
getaktet (was mich allerdings bisher nicht stört, für viele aber ein Ausschlusskriterium zu sein scheint),
und laut (zwei Lüfter im Dauerbetrieb)

Letzteres ist echt ein Athmosphären-Killer ...
Benutzeravatar
BenDunker
Beiträge: 344
Registriert: 29. Aug 2019, 12:22
Wohnort: Neuseeland

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von BenDunker »

Ja das steht bei mir durch das Gewinde auch so weit raus, was mich immer gestört hat. Ich habe das Überstehende Gewinde zumindest erstmal abgeflext, aber überlege ob ich mir den Tri-clamp-Anschluss nicht einfach an den Deckel schweißen lasse. Dadurch würden drei Vorteile entstehen:
Den Rest vom Gewinde inklusive dem Platz für die Mutter könnte man dann auch abflexen und ein weitaus weniger gehinderten Dampfstrom erzeugen.
Die Stelle ist besonders bei einer langen Kolonne immer eine "weiche" kippelige Verbindung an der eventuell auch trotz doppelter Teflon Dichtringen (einen außen, einen innen) ein Leck entstehen kann. Entweder man nimmt nur einen Dichtring und es wird stabiler, oder man nimmt zwei und ist Leck-sicherer aber auch weicher. Ein Verschweißen würde das Sorglos bombenfest und dicht machen.
Die Bitterkeit der schlechten Qualität bleibt lange nach dem Vergessen der Süße des niedrigen Preises bestehen.
- Benjamin Franklin
Benutzeravatar
Tom Burns
Beiträge: 28
Registriert: 3. Jan 2019, 11:46

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von Tom Burns »

Eine Kolonne, womöglich noch mit Glasmurmeln gepackt, würde ich da auch nicht draufstellen, die Töpfe werden ausschliesslich als Pot-Stlls verwendet.
Für Neutralen/Kolonne habe ich ein 30L-Bierfass gekauft. Da ist der 2"-Tri-Clamp-Anschluss quasi schon dran.

Über den Dampfstrom hatte ich aber noch gar nicht nachgedacht! Wenn ich mir das jetzt mal vor meinem geistigen Auge so vorstelle ... puh! Nicht gut.

Allmählich wird's Off Topic, sorry Oberfranke.
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

Stimmt, ich hatte auch mal einen Flansch mit umwickelter Silikondichtung. Das war ganz schön wackelig mit Kolonne.

Wenn du 30mm Rohr in den Topf reinhängen hast, verlierst du das als Füllhöhe. Bei einem Topf mit 28cm Durchmesser sind das fast 2l. Das würde mich stören. Daß der Dampf vielleicht eine zusätzliche Kurve machen muss, stört -glaube ich- nicht.
DerOberfranke
Beiträge: 137
Registriert: 6. Apr 2020, 14:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von DerOberfranke »

Hallo ich melde mich mal wieder zum Dienst und würde euch gerne meine Entscheidung bezüglich der Anschaffung einer 25 l Destille mitteilen.
Ich hoffe ich mache mich bei euch Bastlern hier nicht unbeliebt und derwo versohlt mir nicht den Hintern, allerdings hatten wir uns für den Kauf meiner verlinkten 25l arabischen Premiumdestille entschieden.
https://destillen-aus-ungarn.de/de/arab ... er-premium
Der Bau einer passenden Feinbranddestille mit 5l Brennblase juckt mir allerdings schon in den Fingern. Dadurch könnte ich einen Raubrand direkt mit der kleinen Destille weiterverarbeiten und erspare mir mehrere Raubrände zum Erreichen der notwendigen Feinbrandmenge. Zuerst möchte ich aber erstmal Erfahrungen mit der großen Destille sammeln.

Der Grund für den Kauf war zum einen, dass der Preis keine so große Rolle gespielt hat. Es ist eine gemeinschaftliche Familieninvestition geworden, die uns lange erhalten bleiben soll und zum anderen ein Selbstbau in dieser schicken traditionellen Bauweise nicht ohne weitere gelingen würde. Die Bestellrisiken waren mir bewusst und möchte diese hier auch nicht schön reden. Wer dazu genauere Fragen zwecks Bestellvorgang hat kann mich gerne per PM anschreiben.
Nach sehr freundlicher und deutschsprachiger Beratung hatten wir uns dann für den Kauf entschieden und die Destille kam vorbildlich und sicher verpackt nach 4 Werktagen an. Da die Destille schon 4 Wochen hier ist, habe ich schon die ein oder anderen Erfahrungen damit sammeln können.

Nun zu meiner Frage. Besteht eurerseits Interesse an einem ausführlichen Test der 25l Premiumdestille? Wenn ja, würde ich einen eigenen Thread eröffnen, um euch mit detaillierten Bildern, Infos und Brennerfahrungen zu versorgen.

lg
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3424
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von derwo »

DerOberfranke hat geschrieben: 18. Mai 2020, 13:50 Nun zu meiner Frage. Besteht eurerseits Interesse an einem ausführlichen Test der 25l Premiumdestille? Wenn ja, würde ich einen eigenen Thread eröffnen, um euch mit detaillierten Bildern, Infos und Brennerfahrungen zu versorgen.
Fände ich sehr interessant. Einen detallierten Bericht über diese Destillen hat irgendwie auch noch niemand gemacht. Vor allem auch nicht von einer in dieser "ernstzunehmenden" Größe.
Ich glaube auch nicht, daß es dann darum gehen wird, die Destille schlechtzureden, wenn dann etwas Kritik kommt.
geHeimBrenner
Beiträge: 182
Registriert: 24. Sep 2019, 16:16

Re: Kauf einer 20 Liter Destille

Beitrag von geHeimBrenner »

Das würde mich auch stark interessieren. Ich habe ja das kleine Modell davon (2 Liter). Wenn die Bauart an sich in dieser Größenordnung brauchbar ist wäre das echt eine Überlegung wert.