Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

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Seleni
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Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

Liebe Leute,
ich habe gestern meinen ersten Obstbrand erzeugt :D Das Ergebnis ist okay (!), aber bei den Temperaturen blicke ich nicht durch. Vielleicht kann mir wer helfen damit es beim zweiten Mal besser klappt.

Ausgangsmaterial: rote Ribisel 3,1 kg mit 1,2 Zucker und Turbo bei 23 Grad (heißer Sommer)
Anlage: Schmickl Classic 2 liter, Thermometer zerbrochen ( :cry: ), deshalb Grillthermometer elektronisch.

Ich hatte sehr viel Vorlauf (Uhu-Duft), womöglich auch deshalb weil ich die Ribisel mit dem Mixstab behandelt habe? Es begann so bei 80 Grad, und ich wechselte das Glas bei jeder Grad-Erhöhung.
Zwischen 84-86 war es sehr schwierig, ob noch Uhu oder schon holzige Ribisel-Holztöne. Im Zweifelsfall verworfen.
Ab 87 Grad Edelbrand.
Gesammelt habe ich bis 93 Grad (ich liege auf 200 m Seehöhe). Ich konnte keine Muffigkeit der einzelnen Gläser feststellen. Deshalb habe ich bei 43 % Alk aufgehört. (Das hat mir ein Brenner gesagt, weil ich nicht genau wusste).
Temp_Ribise_20l18.jpg
Ergebnis: 0,5 Liter mit 55%, leicht getrübt
Brand_ribisel_2018.jpg
Eine leichte Trübung konnte ich schon während des Sammeln feststellen, dachte aber das liegt am Glas :geek:

Was ich nicht ganz verstehe:
- Warum geht es erst bei 87°richtig los? Sollte doch schon ab 80°C?
- Der viele Vorlauf (durch das Mixen)?
- Bis 93° gebrannt. Habe ich zu spät aufgehört und ist es deshalb trüb?
- Ist die Ausbeute ok?
- Soll ich das Thermometer mit Wasser-Destillation eichen?
- Was kann ich ändern?

Tja und als letztes wie bekomme ich die Trübung weg? Empfohlen wird kühl stellen oder einfrieren und danach durch filtern. Und vorher verdünnen? Passt das?

Zu guter Letzt noch was positives: Es richt nach Ribisel :D . Dezent, aber immerhin. Und meine Tochter hat es erkannt. Insofern ist das Experiment geglückt. Und ich freue mich schon auf die nächsten Kübel (Josta - aber blöderweise nur Saft, und ein Sommer-Apfel). Da kann ich weiter experimentieren.

Ich bedanke mich schon fürs Lesen und wirklich über jeden Hinweis dankbar.
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derwo
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von derwo »

Mit der Zuckerzugabe hast du dich zwar genau an Schmickl gehalten, aber die hohen Temperaturen, die niedrigen Alkoholwerte und daß du nur 500ml aus 3.75l geholt hast, sagen eindeutig, daß de Maische weit weniger % hatte, als erhofft. 3.75l mit 19% hätte ja 715ml Alk. 500ml 55% nur 275ml.

Auch der Uhu-Ton wäre bei einer ganz geglückten Maische kaum bemerkbar. Außer du hast da eine spezielle Empfindlichkeit.

Leider hast du die Maische vor dem Brennen wahrscheinlich nicht verkostet oder deren spezifisches Gewicht gemessen? Sie hat wahrscheinlich noch sehr süss geschmeckt.

Warum ist sie nicht ausgegärt? Weil es eben mehr als das Maximum an Zucker war, was die Hefe verträgt. Das Maximum ist 8kg/25l. Du aber hast den Zucker und die Feststoffe der Früchte nicht berücksichtigt, dadurch hast du in der Flüssigkeit wahrscheinlich Zucker für so 24% und das gärt dann sehr unvollständig.

Dein Thermometer zeigt im oberen %-Bereich 4°C zu viel und im unteren 2°C zu wenig an. Falls das Alkoholmeter richtig misst. Dieses solltest du mal mit gekauftem ungesüsstem Alkohol in verschiedenen ganau abgemessenen Verdünnungen vergleichen. Oder es liegt daran, daß bei der Schmickl Classic das Thermometer nicht im Steigrohr sondern im Kessel steckt.

Trüb ist es, weil du nur einmal gebrannt und bis 43% runtergebrannt hast. Selbst beim Doppeltbrennen kann es zu Trübungen kommen, wenn man unter 50% kommt. Beim Einfachbrand ist das dann sehr wahrscheinlich. Und vielleicht hast du, wie die meisten Brenner mit Kleindestillen, zu schnell gebrannt. Eine 2l-Destillation braucht genauso lange wie eine mit 200l, sonst leidet die Qualität.
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azeotrop
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von azeotrop »

Auch ich hatte meine erste Apfel/Wacholder Maische nach Angaben aus der gleichen Quelle gemacht und durch Überschreitung der maximalen Zuckerkonzentration die Gärung gekillt.
Ich hatte die letzte Portion Zucker zugegeben, noch bevor der vorhandenen Zucker weit genug vergoren war.
Hätte ich gewartet und in kleineren Portionen gezuckert, wäre die Hefe nicht an der momentanen Zuckerkonzentration eingegangen, sondern erst wenn die max. Alkoholkonzentration erreicht wurde.
Ich bin gerade dabei mich an weniger Zucker heranzutasten und zu lernen wie man damit arbeitet.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
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Seleni
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

Mittlerweile verteile ich den Zucker auf 4 Portionen. Auch damit die Gärung moderater abläuft. Die Schlempe hat tatsächlich gepickt.
Ich glaube Schmickl vernachlässigt sogar den Zuckergehalt der Früchte. Die Ribisel waren überreif.
Ok, zukünftig nur mehr auf 18% einstellen. Ich koste in letzter Zeit aber eh immer ob schon sauer. Ach ja, soll man die Zuckermenge nach der Flüssigkeit beurteilen und die Feststoffe ignorieren?

Bei meinen Mengen messe ich mit 20 Euro Refraktometer. Die 55 Gesamt stimmten bei Refraktometer und Spindel überein. Das Digital Thermometer ist schon praktisch. Gibt es vielleicht eine Empfehlung für ein gutes?
Bei Gelegenheit werden ich mir wieder ein Dampfthermometer zulegen. Als Ösi muss ich die Versandkosten immer im Auge behalten.

Ich habe wirklich langsam gebrannt. Hab sogar Videobeweis :D . Dh zukünftig bei 50% aufhören?
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aragones
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von aragones »

hallo Seleni,

hast du dir mal den krikel viewtopic.php?f=7&t=38 durchgelesen und dich mit dem Siedediagramm vertraut gemacht?
das beschreibt den Ablauf einer Destillation sehr gut und gibt dir ein Gefühl für die Temperaturen und die zugehörigen % Alcokol .
Mir hat das Diagramm schon sehr gute Dienste erwiesen und liegt bei jeder Destillation daneben zum nachschauen.
Kann ich also nur dringend empfehlen.
Zum Alkoholgehalt der Maische wurde ja m.e. schon alles gesagt !

Ach ja .. die Trübung kann auch vom Überkochen kommen wenn du zu viel und zu schnell geheizt hast und dann etwas von der Maische im Steigrohr hoch gestiegen ist.( Passiert mir auch immer wieder mal wenn ich zu ungeduldig bin und die Heizung zu hoch drehe bzw vergesse runter zu schalten bei ca 70 Grad Kesseltemperatur.Ich hab mir auch ein Thermometer in den Kessel selber eingebaut damit ich immer sehe wo ich stehe ...und auch wann es losgeht beim Dampf...

Ablauf Destillation ganz kurz
Aufheizen bis ca 75 Grad .. je nach Heizleistung und Kessel Größe ca 20...60 Minuten bis dahin tut sich an der Dampftemperatur wenig.
irgendwann beginnt die Dampftemperatur zu steigen, dann geht es auch flott , überschreitet die 80 Grad, es beginnt zu tröpfeln (ab ca 70..80 Grad) und es und rastet dann so bei 83..86 Grad ein. Je nach % Gehalt der Maische im Kessel (siehe Siedediagramm) ... diese Zeitspanne sind meist nur wenige Minuten wenn du zu schnell geheizt hast sogar nur wenigen Sekunden. Beim meinem Ersten Brand ist mir auch die Dampftemperatur quasi durchgeschossen weil ich zuviel und zu schnell geheizt habe. .. bis hierher bist du im Bereich Vorlauf ...
Bei der Einrasttemperatur liegt dann auch in etwa der % Gehalt de Maische. von da an geht es sehr behäbg weiter ( mässiges Heizen vorausgesezt) und die Dampftemperatur steigt nur in Zehntelschritten .. für ca 1..2 Stunden je nach Kessel und Heizleisung sogar noch mehr ..)
In diesem Bereich ist der Mittellauf
ab ca 91. Grad also dem Richtwert für den Beginn der Nachlaufabtrennung wir es dann auch wieder etwas schneller dauert aber auch noch ca 30 min ..1 Stunde ( Je nach Kessel, Heizleistung etc) bis ca 96..98 grad ereicht sind und die Maisch komplett ausgelaugt ist.
In diesem Bereich kannst du auch die Heizleistung wieder hochschrauben.
Du siehst dann auch auch ggf . wenn es anfängt sich zu trüben .. meist ist da dann so bei ca 40 % - 30%.

Tipp: Schreibe dir beim nächsten mal auch die Zeiten mit auf dann bekommst du schnell ein Gefühl dafür wie deine Destille tickt...

Gruß und viel Erfolg beim selber Schnaps brennen
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derwo
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von derwo »

Du solltest nacheinander die Fehlerquellen eliminieren. Also die Messgeräte prüfen. Zuerst das Refraktometer mit gekauftem Alk und das Thermometer beim Wasserdestillieren. Dann mit einem Wein, von dem du den Alkoholgehalt kennst. Viele Werte aufschreiben.

Ich habe das TFA 30.1040 Thermometer und bin sehr zufrieden. Welches hast du?

Abtrennen nach Geschmack, nicht nach %. Kleine Gläschen sammeln und am nächsten Tag entscheiden.
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Seleni
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

Thermometer:
Mein Thermometer ist von Outdoor Chef.
Ich habe heute Wasser destilliert. Das Thermometer zeigt 98°. Das ist übrigens der gleiche Wert wie das zerbrochene Dampfthermometer.
Ausgehend vom Refraktometer zeigte es zu eine 43% und ich maß 93°. Wenn ich die 43% auf dem Dampfdiagramm rückverfolge, komme ich auf 95 °. Das entspricht exakt 93+2 Grad Abweichung :)
Hey, das scheint zu funktionieren.

Dampfdiagramm:
Kann ich das immer anwenden , oder gilt das streng genommen nur für Ethanol/Wasser Gemische? In meiner Maische sind doch auch noch andere Bestandteile?
Wahrscheinlich doch?

Mein Destillat:
Als ich heute die Messung machte, staunte ich nicht schlecht. Die Trübung ist fast verschwunden :shock: Wie kann das denn sein?
Spannenderweise roch auch der Vorlauf nicht mehr so übel :o
Was heißt das für mich? Erst mal drüber schlafen und dann erst die einzelnen Fraktionen bewerten. Also so wie derwo es vorgeschlagen hat. Danke!!
Brand_Ribisel2_2018.jpg
Ich habe das Destillat jetzt in eine größere Flasche gegeben (damit Luft dazu kommt) werden heute oder morgen verdünnen.

Nächste Schritte:
Wein mit bekanntem Alk-Gehalt nochmals drüber laufen lassen...
Sonst noch was wesentliches?

Hoch interessant das Ganze....
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aragones
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 26. Nov 2018, 17:54
Ich habe das TFA 30.1040 Thermometer und bin sehr zufrieden. Welches hast du?
Hab ich auch und bin auch sehr zufrieden !
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derwo
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von derwo »

Schade, daß das Thermometer keine Kommastelle hat. Aber passt schon.

Wenn dein Thermometer 2°C zu wenig anzeigt, dann hättest du "nach Schmickl" also bei 89°C statt 91°C abtrennen müssen... Das nur als Hinweis, daß nicht alles koscher ist.

Die anderen Stoffe beeinträchtigen das Siedediagramm nicht wirklich. Steht auch in dem Beitrag eigentlich.

Falls das Destillat nach Verdünnung auf Trinkstärke wieder trüb wird, leg es über Nacht in die Gefriertruhe und filter den dann ölig-milchigen Schnaps durch einen Kaffeefilter. Sollte bei normaler Temperatur dann schön klar sein.
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MonthyBurnz
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von MonthyBurnz »

Hi,

TFA 30.1040 hatte ich mir auf Empfehlung auch geholt und hab es nicht bereut. Sehr genau und sehr schnell bei Temp. Änderungen.
Kommt halt auf die richtige Position im Kessel an, sonst misst es auch genau, aber an der falschen Stelle, also doch ungenau :)

Die ideale Stelle in meinem "Kessel" (10l Topf) habe ich denke auch noch nicht gefunden.

Gruß,
Monthy
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Seleni
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

derwo hat geschrieben: 27. Nov 2018, 10:37 Falls das Destillat nach Verdünnung auf Trinkstärke wieder trüb wird, ....
Der Vollständigkeit halber: keine Trübung bei der Verdünnung. Ich habe auf 43% eingestellt. Quellwasser wurde mit der Luftscheibe des Bamix eingerührt.
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Seleni
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Re: Zweiter Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

Grüße euch

Ich würde gerne hier weiterschreiben und freue mich weiter über Kommentare.

Gestern Wochenend-Stress, konnte erst abends brennen. Für den Wein konnte ich keine gescheiten Temperaturen aufzeichen, da ich zu ungeduldig mit der Flamme war... Temp ging zu schnell nach oben.

Dann Zwetschke hergefasst, die gute zwei Monate gelagert war (ich wollte was geschmacklich befriedigendes): Maische (hochgradig und) sauer. Ich hab sehr langsam die Temperatur erhöht. Deswegen begann es auch schon bei 77° zu tröpfeln. So richtig zum Mitschreiben kam ich erst bei 83°.
Temp_Zwetschke_2018.jpg
82°, 83° und 84° muss ich noch rausriechen. Aber das ist unheimlich schwer. Vermutlich kann ich die 84° verwenden.
85-89 ist gesammelt, die 90°will ich auch noch erriechen.
Unter 50%alc (ab 91° +2° bei mir) lass ich bleiben.

Ergebnis:
- Wirklich sehr langsam mit der Temperatur hochfahren
- Ich glaub die %alc/°C Tempwerte passen mit der Dampfkurve recht gut zusammen.
- In der Siedekurve sehe ich wenig Sinn fürs Brennen.
- Der Mittellauf (85-88°)ist wieder leicht milchig. Aber da bin ich guter Dinge dass er wieder klar wird.

Was mich noch beschäftigt:
- Wie viel Vorlauf kommt bei einer zu kurz gelagerten hochgradigen Maische? Kann man nicht per Temperatur die Abtrennung Vor/Mittellauf bestimmen? Trennt wer von euch per Temperatur?
- Ich glaub dass ich mit 50%alc mal einen guten Zeitpunkt zum Abschließen gefunden habe. Leider habe ich keine Experten um mich die mich da unterstützen könnten. Trennt wer von euch bei Temp/%alc ab?
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derwo
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Re: Zweiter Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von derwo »

Beim Wein ging die Temperatur ging so schnell nach oben, weil er weniger Alkohol hat als die hochgradigen Maischen. Mit der Heizleistung kann man die Siedetemperatur nicht beeinflussen (nur minimal die Dampftemperatur am höchsten Punkt durch Rektifikation). Genauso wie du Wasser nicht unter 100°C zum Kochen bringen kannst, kannst du auch eine Alkohol-Wasser-Lösung nicht unter ihrem Siedepunkt zum kochen bringen.

Du hast auf dem Zettel "sauer" geschrieben. Die Maische war also ausgegärt? Dann hast du diesmal mehr Alkohol als bei deinen Ribisel. Daher sind die Temperaturen auch niedriger, als beim Ribisel. Die Rektifikation durchs langsame Destillieren macht nur wenig aus.

Vorlauf reduziert sich mit dem Lagern des Brandes. Und wenn nicht, kann man ihn immer noch nachträglich verdunsten lassen, indem man die Flaschen ein paar Tage nicht ganz zudreht. Der Schnaps sollte dabei noch unverdünnt sein. Ich habe noch nie im Nachhinein einsehen müssen, daß ich zu wenig abgetrennt habe. Also ungesehen empfehle ich dir, die 84° zu verwenden. Bzw wahrscheinlich noch mehr.

Wie glaub ich schon gesagt. 50% ist ein möglicher, aber eher niedriger Wert zum Abtrennen.
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Seleni
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

Besten Dank, derwo. Schön langsam blick ich durch.
Und die Tabelle gilt ja eigentlich für alle Maischen. Je nach alc-Gehalt synchronisiert man sich früher oder später ein!?
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derwo
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von derwo »

Genau. Je mehr Prozent im Kessel, desto niedriger die Temperatur beim Destillieren.
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aragones
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von aragones »

.. und genau darum mein Tipp sich mit dem Siedediagramm vertraut zu machen..
da steht es drin wann es siedet und wann es dampft und vieviel % es dampft :-)

was für den "Inschinör" das Eisenkohlenstoffdiagramm is für den Brenner die Siedelinse :-)
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Seleni
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Re: Erster Brand - Destillat Temperaturen, Trübung

Beitrag von Seleni »

Nur kurz: Brand 3, Josta (Saftgärung) 2 Liter.
Ergebnis: ca. 300 ml mit 66%. Riecht schon mal gut, hoffe es bleibt so. Tatsächlich kaum Vorlauf. Bis 55% gesammelt.
Ich glaub das Geheimnis ist einfach die Heizleistung rechtzeitig drastisch zu reduzieren. Bin zufrieden.

Ich hab den Nachlauf bis 35% gebrannt. Ich heb das auf, weiß aber noch nicht was ich damit machen werde und wie weit runter man den Nachlauf brennt.