Edit Hügelwilli: Folgendes ist aus einem Beitrag über blaues Destillat abgetrennt.
derwo hat geschrieben:Hier liegt übrigens auch der Grund, warum man bei der Herstellung von Neutralalkohol erst beim Feinbrand eine Base mit in den Kessel geben sollte.
Super erklärt
Was nimmt man da für eine basische Lösung?
Vielen Dank
mit Bacon schmeckt alles besser, nur der Whisky nicht
geschmacksverderber hat geschrieben: ↑6. Feb 2021, 14:44Was nimmt man da für eine basische Lösung?
Ist ziemlich egal. Am effizientesten ist wahrscheinlich Natriumhydroxid. Aber andere Natriumbasen wie Soda oder Natron gehen auch. Auch Kaliumbasen. Und vielleicht auch Calciumbasen. Der Hintergrund ist, daß die Ester aufgespalten werden und die Säuren mehr dissoziieren und damit weniger flüchtig werden oder sogar als Salz ausfallen. Geringe Mengen reichen übrigens. Also 1g Natriumhydroxid pro liter Kesselinhalt ist schon eine hohe Nummer. Es ist ein sehr wirkungsvolles Hilfsmittel. Man kann aber auch ohne Basen guten Neutralalk herstellen oder mit Basen schlechten.
Ist eigentlich off-topic hier. Aber ich habe ja damit angefangen...
Genau das. Eine vergleichbare Dosis gibt es nicht. Denn Natron und Soda lösen sich nicht gut in Alkohol. Du schüttest es in den Alkohol und es schneit. Trotzdem, ein bisschen löst es sich und es wirkt. 20g/l Natron oder 5g/l Soda wird oft gesagt. Man erreicht damit längst nicht den hohen pH wie mit Natriumhydroxid, etwa so pH 9, aber ich denke schon, daß man den größten Teil der Wirkung hat. Bzw ich weiß es, denn mit Soda habe ich das früher gemacht. Dann später mit Natriumhydroxid. 1g/l davon löst sich nach ein paar Minuten und ergibt pH 11. 2g/l habe ich auch mal gemacht, ergab pH 12. Ob das wirklich sauberer war, kann ich nicht sagen, da liegt zu viel Zeit dazwischen.
Hab jetzt gerade mal nach Natriumhydroxid gegoogelt.
Ist ja ganz profanes Ätznatron.
Das ist ja einfach zu besorgen ,
Und davon geht nix ins Destillat über?
mit Bacon schmeckt alles besser, nur der Whisky nicht
Ich schiebe das dann irgendwo anders hin. Bitte die Themen nicht vermischen. Bis dahin in einem Beitrag entweder über das blaue Destillat oder über das andere Thema schreiben.
geschmacksverderber hat geschrieben: ↑6. Feb 2021, 20:39
Hab jetzt gerade mal nach Natriumhydroxid gegoogelt.
Ist ja ganz profanes Ätznatron.
Das ist ja einfach zu besorgen ,
Und davon geht nix ins Destillat über?
Nein, keine Chance, daß da was übergeht. Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, daß das bei der industriellen Herstellung von Alkohol auch damit gemacht wird.
Es ist halt wirklich eine sehr starke Base. Mancher wird damit nicht hantieren wollen. Deswegen habe ich die anderen Stoffe vorgeschlagen. Aber wie gesagt, die lösen sich nicht besonders gut.
Du willst ihn also nochmal brennen?
Dann hängt es natürlich davon ab, ob es wirklich Säuren sind, die diese Schärfe verursachen. Wenn ja, bekommt man das mit der Zugabe einer Base weg.
Basen können aber auch Ester spalten und dann dessen Säureteil binden. So verlierst du natürlich Aromen. Wie viel das ausmacht, kann ich dir leider nicht sagen.
Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, daß minimale Mengen an NaOH ausreichen. Ein Destillat hat ja keinen Puffer. Also eine Messerspitze pro liter oder so.
In jedem Fall wäre es interessant, wenn du mal in eine Kleinmenge deines Brandes eine Messerspitze NaOH gibst und einen Tag wartest und dann verkostest. Wenn es was bringt, weißt du, daß du auf dem richtigen Weg bist.
Die verbliebenen Mengen lohnen nicht, um noch einmal zu brennen. Aber den Hinweis, eine Testmenge mit einer Messerspitze NaOH zu mischen und einen Tag später zu vergleichen, finde ich gut.
Die Frage ist in die nahe Zukunft gerichtet.
Macht es SInn den nächsten Raubrand oder den Mittelbrand mit NaOH zu behandeln, um im Feinbrand weniger Säure bzw. Schärfe zu bekommen.
Du hast mich auf die Idee gebracht, das bei meinem scharfen Obstler zu probieren. Also den pH des fertigen Destillats etwas mit NaoH anzuheben. Werde vielleicht schon morgen darüber berichten. Wahrscheinlich hier: viewtopic.php?t=274 oder bei meinem Obstlerbericht: viewtopic.php?t=525
Zwischen den Bränden habe ich bisher nur bei Neutralalkohol gemacht. Käme auf einen Versuch an. Wie gesagt, sei vorsichtig, sehr kleine Mengen haben hier vielleicht eine große Wirkung.