Ich hatte schon länger auf dem Schirm, mir mal eine kleine Labordestille zur Alkoholbestimmung für extrakthaltigen Alkoholika (z.B Maische, Wein etc.) anzuschaffen. Der Zufall brachte mir ein wahrhaftiges Prüfmittel einer für alkoholische Angelegenheiten zuständigen Behörde aus den späten 50ern nach Hause. Zustand: Unbenutzt. Das Teil hat also ca. 70 Jahre irgendwo im Schrank gelegen.
Die kleine „Brennblase“ ist für max 200ml gedacht und wird mit Spiritus geheizt. Mich fasziniert die Sorgfalt der Verarbeitung und das sichere Verstauen der Spindeln- z. B. mit der Holzhülle wo die Spindel und der Zylinder klapperfrei hineinpassen. Die Alkoholspindeln zeigen 4-10 Gewichtsprozent an. Ich gehe davon aus, dass diese geeicht sind.
In meinem alten Buch fand ich doch tatsächlich noch eine Abbildung, was ich da erworben habe. Fast zu schade um es anzukokeln
Der Apparat kommt im Lederköfgerchen, alle Teile sind sorgsam und bruchsicher verstaut.Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
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Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Mit besten Grüßen
T-500
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Ach ist das schön. Ein Schmuckstück.
Ich hatte mir mal sowas gebaut um auf die Schnelle den Alkoholgehalt von Maischen bestimmen zu können. Das hat auch prima geklappt und war in der Anfangszeit sehr beruhigend für mich.
Ich nutze es aber nicht mehr, da ich aus den Daten des Rauhbrands ziemlich gut die Maischsstärke ausrechnen kann.
Die Minidestille habe ich aber aufgehoben. Deine ist viel schöner. Glückwunsch.
Ich hatte mir mal sowas gebaut um auf die Schnelle den Alkoholgehalt von Maischen bestimmen zu können. Das hat auch prima geklappt und war in der Anfangszeit sehr beruhigend für mich.
Ich nutze es aber nicht mehr, da ich aus den Daten des Rauhbrands ziemlich gut die Maischsstärke ausrechnen kann.
Die Minidestille habe ich aber aufgehoben. Deine ist viel schöner. Glückwunsch.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Auch von mir Gratuliere für den Fund.
Die Spindeln würden mich noch interessieren.
Warum vier? Was ist der Messbereich der einzelnen Spindeln? Wie lang sind die Spindeln?
Die Spindeln würden mich noch interessieren.
Warum vier? Was ist der Messbereich der einzelnen Spindeln? Wie lang sind die Spindeln?
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Hallo Derwo,
es ist ein Würzesaccharometer in Gewichts-% von 0-24 Grad. Das ist 30cm lang.
Dann sind da 3 verschiedene 17cm lange Alkoholspindeln (Gew. %).
1. 0-5
2. 5-10
3. 10-15 Gewichts % Alkohol
Alle vier Spindeln haben ein Quecksilberthermometer inkludiert, um eine Korrektur vorzunehmen. Die Prüfsiegel sind von 1956.
es ist ein Würzesaccharometer in Gewichts-% von 0-24 Grad. Das ist 30cm lang.
Dann sind da 3 verschiedene 17cm lange Alkoholspindeln (Gew. %).
1. 0-5
2. 5-10
3. 10-15 Gewichts % Alkohol
Alle vier Spindeln haben ein Quecksilberthermometer inkludiert, um eine Korrektur vorzunehmen. Die Prüfsiegel sind von 1956.
Mit besten Grüßen
T-500
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Also bis 15gew% kann man messen. Wenn man die Hälfte rausbrennt und dann 15gew% misst, hätte die Maische also 7.5gew% gehabt. Das sind 9.4vol%. Bisschen knapp. Mit Weintrauben kann man ja auch höher kommen. Aber da könnte man auch einfach länger brennen oder vor dem Brennen verdünnen.
Problematisch ist bei dem Messverfahren bei dicken Maischen, daß man so lange brennen muss ohne Schutz vor Anbrennen.
Etwas kurz leider die Alkoholspindeln, sonst wären das tolle Präzisionsinstrumente, die dir auch sonst gute Dienste leisten könnten.
Problematisch ist bei dem Messverfahren bei dicken Maischen, daß man so lange brennen muss ohne Schutz vor Anbrennen.
Etwas kurz leider die Alkoholspindeln, sonst wären das tolle Präzisionsinstrumente, die dir auch sonst gute Dienste leisten könnten.
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Ganz toll. Da werde ich fast neidisch. Glückwunsch zu diesem Gerät!
Ich spiele selbst mit Gedanken so ein Gerät anzuschaffen - als Selbstbau.
Ich hab dazu hier auch eine Anleitung gefunden, wie eine solche Probedestillation durchgeführt werden soll. Falls es jemand interessiert: https://www.die-obstveredler.at/blog/pr ... ation.html
Ich spiele selbst mit Gedanken so ein Gerät anzuschaffen - als Selbstbau.
Ich hab dazu hier auch eine Anleitung gefunden, wie eine solche Probedestillation durchgeführt werden soll. Falls es jemand interessiert: https://www.die-obstveredler.at/blog/pr ... ation.html
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Interessanter link.
Ein paar Details, die ich interessant finde:
- der Becher mit der Probe wird in die Destille geschüttet und dann zweimal mit Wasser ausgeschwenkt, wobei das auch in den Kessel kommt. So gelangt wirklich die komplette Probe in der Destille. Die Probe wird dadurch auch verdünnt vor dem brennen. Dabei muss nicht auf das genaue verdünnte Volumen geachtet werden. Nur das Volumen der unverdünten Probe muss natürlich passen.
- nach dem Brennen wird das Destillat auf das doppelte Volumen aufgefüllt wie die ursprüngliche Probe. Man misst dann die halbe Alkohlstärke. Deswegen muss das Alkoholmeter aber vol% messen. Bei gew% würde das wegen der Kontraktion nicht passen. Die Alkoholmeter von T-500 messen ja gew%. Da muss man es also etwas anders machen.
- Der Probe wird etwas Natronlauge zugegeben, damit die Essigsäure weniger flüchtig ist, sie also im Kessel bleibt, sie also durch ihr Gewicht nicht die Messung verfälscht. Die Frage ist, ob das am Ende wirklich was ausmacht, also ob man ohne die Lauge die Alkoholstärke um zB 0.1vol% falsch einschätzt.
- es wird ein recht großer Aufwand betrieben, Verdunstung zu vermeiden. Becher in Eiswasserbad und etwas kaltes Wasser schon in den Becher vorlegen.
Alles hängt am Ende davon ab, ob das Volumen der unverdünnten Probe und des verdünnten Destillats genau so ist wie gemessen. Und natürlich die genauen Temperaturen bei den Volumenmessungen und der Alkoholmessung, und die Genauigkeit des Alkoholmeters.
Ein paar Details, die ich interessant finde:
- der Becher mit der Probe wird in die Destille geschüttet und dann zweimal mit Wasser ausgeschwenkt, wobei das auch in den Kessel kommt. So gelangt wirklich die komplette Probe in der Destille. Die Probe wird dadurch auch verdünnt vor dem brennen. Dabei muss nicht auf das genaue verdünnte Volumen geachtet werden. Nur das Volumen der unverdünten Probe muss natürlich passen.
- nach dem Brennen wird das Destillat auf das doppelte Volumen aufgefüllt wie die ursprüngliche Probe. Man misst dann die halbe Alkohlstärke. Deswegen muss das Alkoholmeter aber vol% messen. Bei gew% würde das wegen der Kontraktion nicht passen. Die Alkoholmeter von T-500 messen ja gew%. Da muss man es also etwas anders machen.
- Der Probe wird etwas Natronlauge zugegeben, damit die Essigsäure weniger flüchtig ist, sie also im Kessel bleibt, sie also durch ihr Gewicht nicht die Messung verfälscht. Die Frage ist, ob das am Ende wirklich was ausmacht, also ob man ohne die Lauge die Alkoholstärke um zB 0.1vol% falsch einschätzt.
- es wird ein recht großer Aufwand betrieben, Verdunstung zu vermeiden. Becher in Eiswasserbad und etwas kaltes Wasser schon in den Becher vorlegen.
Alles hängt am Ende davon ab, ob das Volumen der unverdünnten Probe und des verdünnten Destillats genau so ist wie gemessen. Und natürlich die genauen Temperaturen bei den Volumenmessungen und der Alkoholmessung, und die Genauigkeit des Alkoholmeters.
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Re: Destillierapparat zur Alkoholbestimmung
Ich messe das Gewicht statt des Volumens, das geht einfacher und genauer.
Wobei das Verfahren für unsere Zwecke mehr als genau ist.
Wobei das Verfahren für unsere Zwecke mehr als genau ist.
Es grüßt Azeotrop
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