Video Belmont Farm Distillery

Alle Möglichkeiten der Nachbehandlung von Destillaten
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PuhBär
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Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von PuhBär »

Hier ein Video von der Belmont Farm Distillery, auch bekannt aus der Serie Moonshiners:



besonders interessant auch ab min.2:40 , verdünnen und der große Teebeutel,
läßt sich Übersetzen, wenn auch nur schlecht.
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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geschmacksverderber
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von geschmacksverderber »

Außer Farbe bringt das Holz im Teebeutel aber leider nichts. Geschmack kommt nicht mit, und wenn doch nur in so geringen Mengen dass das ganze von der fasslagerung übertönt wird. Aber trotzdem interessanter Beitrag. Bin mal gespannt wann es mit den moonshiners im Fernsehen weitergeht. Schaue jede Sendung, auch wenn ich genau weiß das alles fake ist.
mit Bacon schmeckt alles besser, nur der Whisky nicht
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PuhBär
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von PuhBär »

geschmacksverderber hat geschrieben: 3. Mär 2019, 17:14 Außer Farbe bringt das Holz im Teebeutel aber leider nichts. Geschmack kommt nicht mit, und wenn doch nur in so geringen Mengen dass das ganze von der fasslagerung übertönt wird. Aber trotzdem interessanter Beitrag. Bin mal gespannt wann es mit den moonshiners im Fernsehen weitergeht. Schaue jede Sendung, auch wenn ich genau weiß das alles fake ist.
Hallo Geschmacksverderber, am Freitag kam doch die erste Folge der achten Staffel :D zu finden in der
Dmax Mediathek, ich habe sie alle auf feste Platte :-) mir ist es auch egal ob es Fake ist, ich mags
trotzdem und würde es am liebsten genau so machen. :-)

Leider ist Roy gestorben, der Kumpel von Jim Tom, https://www.townson-smithfuneralhome.co ... Roy-Grooms
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derwo
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von derwo »

Spoiler
Da es ein Corn Whiskey ist, muss er aus 100% Mais sein. Und da sich dann mancher fragt, wo denn die Enyme zur Umwandlung der Stärke in Zucker herkommen, wenn kein Gerstenmalz drin sein darf, wird als Alibi eine "small amount" des Maises gemälzt. Bzw. da man keine Bilder sieht, kaufen sie wahrscheinlich das gemälzte Mais. Ist ja auch in Ordnung, allerdings klingt es im Video so, als würden sie es selber machen... Dann mischen sie es mit dem ungemälzten Mais und damit ist schon klar, der gemälzte Mais kann nur zu einem kleinen Teil zur Umwandlung der Stärke in Zucker verantwortlich sein, da er gekocht wird und die Enzyme dadurch zerstört werden. Also werden garantiert Enzyme für die Umwandlung zugesetzt. Ist auch in Ordnung, aber halt nicht "the traditional way", wie behauptet... Und dann kann man den Anteil des gemälzten Maises auch runterfahren zB auf 5%. Ist dann billiger.
Die meisten Hersteller von "moonshine" kaufen als Basis einfach 95%iges Maisdestillat aus einer großen kontinuierlichen Kolonnenbrennerei. Geschmacklich passt es auch besser zu dem, was die Zielgruppe gewohnt ist. Und auch bei den Produkten der Brennerei aus dem Video kann es so sein. Die Mengen, welche ich denke, daß die produzieren, können nicht aus dieser Destille stammen. Eine alte Potstill mit Latzhosenfusselbartbetreiber fürs Image, in der Flasche ist dann aber fast nur ein industrielles Produkt. Absolut legal. Und ökonomisch zwingend. Sonst ist der "moonshine" einer anderen Firma deutlich billiger und man selber geht pleite.
Die Mischung von Holzsticks und nachträglicher Fasslagerung halte ich persönlich für ok, aber ist halt auch nicht "the traditional way".

Alles, was mit "moonshine" oder so wirbt, ist irgendwo Beschiss. Dasselbe mit "Navy Rum" übrigens. Weil, wer sich von sowas zum Kauf animieren lässt, der sucht nicht Qualität sondern Image bzw. eingebildete Originalität, also höchstens eingebildete Qualität. Also ist es für Hersteller von moonshine ökonomisch Selbstmord, Geld in die Qualität zu stecken. Also wird man keinen qualitativ hochwertigen moonshine finden. Ich hab zwei zu Hause. Zu Weihnachten geschenkt bekommen. Grottenschlecht. Da trinke ich lieber Vodka für 4€ die Flasche.

Aber das ist ja off-topic, PuhBär hat das ja im Forum "Holzlagerung usw" gepostet. Weil er den "Teebeutel" interessant findet. Daher meine Gedanken zum Zuklappen.

ZB Appleton (Rum) macht das sehr extrem. Sehr alte Fässer, welche kaum noch Farbe und Geschmack abgeben, und Holzstücke dazu. Dann aber halt trotzdem viele Jahre Lagerung. Wie genau, weiß ich nicht. Ob zuerst im Edelstahltank mit dem Holz und dann ins alte Fass, ich denke eher nicht, das ist ja verschwendete Zeit. Es soll ja möglichst schnell eine hohe Altersangabe auf der Flasche stehen können. Ich denke, die haben zusätzliches Holz in den Fässern. Keine Ahnung ob über die volle Lagerzeit.
Die Fässer in dem Video schauen aber frisch aus.
geschmacksverderber hat geschrieben: 3. Mär 2019, 17:14 Außer Farbe bringt das Holz im Teebeutel aber leider nichts. Geschmack kommt nicht mit, und wenn doch nur in so geringen Mengen dass das ganze von der fasslagerung übertönt wird.
Da bin ich ganz anderer Meinung. Es ist egal, ob das Holz in oder um den Whisky platziert ist. Zumindest was den additiven Teil der Alterung betrifft, sind Holzalternaiven einem Fass gleichwertig. Kommt natürlich auch auf das "wie" an. Der Abfall aus dem Sägewerk, kurz mit dem Brenner drüber, dann in den Whiskey, so darf es halt nicht sein.
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PuhBär
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von PuhBär »

Ja in der tat ging es eher um den Teebeutel, ich fand das Video in einem Russenforum und
dachte vielleicht passt es hier her.
Vor Jahren habe ich mal ein 200 ml. Glas mit neutralem und einem selbstgetostetem
Eichenstab, ca 1 cm x 8 cm weggestellt,nur mit einem Tuch abgedeckt, es war schon
interessant jeden Abend ein paar Tropfen davon auf die zunge zu geben, ich fand es
gab große veränderungen auch auf den Geschmack, das Holz musste aber schon nach
glaube ich einer Woche raus, die Gerbsäure kam durch, aber auch das verschwand
wieder mit der zeit, wahrscheinlich durch das Tuch.
Sollte man ruhig mal riskieren, selber habe ich das nicht wieder gemacht weil ich gar
nicht so auf diese art Schnaps stehe, ich bin da eher ein Fan von neutralem.
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geschmacksverderber
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von geschmacksverderber »

Es müsste sich halt mal jemand die Arbeit machen die Oberfläche einen 200 Liter Fasses auszurechnen und dann die Oberfläche auf einen Liter herunterrechnen.
Wie würde sich das bei einem holzstück in New make auswirken?, zählen bei dem holzstück alle 6 Oberflächen zur reaktionsfläche?, so wirklich dick wird das eingelegte Holz ja nicht sein, oder rechnet man nur die Hälfte der ges. Oberfläche als reaktionsfläche?
Es spielt natürlich auch noch eine Rolle ob es ein Quader mit gleich langen Seiten ist (also viel Volumen) oder ob es ein 2mm dünnes brettchen mir einer großen Fläche (und kleinem Volumen, nein ist natürlich Quatsch, das Volumen ist das gleiche aber ich denke ihr wisst was ich meine)
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derwo
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von derwo »

geschmacksverderber hat geschrieben: 3. Mär 2019, 21:02 Es müsste sich halt mal jemand die Arbeit machen die Oberfläche einen 200 Liter Fasses auszurechnen und dann die Oberfläche auf einen Liter herunterrechnen.
Das haben schon viele gemacht. Sowohl theoretisch als auch praktisch ist das aber ziemlich falsch, da der Whisky ja in das Holz eindringt. Also zählt nicht die Oberfläche, sondern das Volumen oder Gewicht vom Holz. Andererseits hat die Außenschicht eine schnelleren Kontakt und stärkeren Durchfluss als innere Schichten, also zählt doch wieder die Oberfläche... Wie man es dreht und wendet, wenn es passt dann passt es. Wenn das Holz unendlich Zeit hätte, hätte ein Holzstick 10x1x1cm dieselbe Wirkung wie 10 Würfel mit 1cm Kantenlänge, obwohl die Gesamtoberfläche der Würfel ja größer ist. Auf kurze Sicht sind die Würfel aber schneller. Also, wenn man es ausrechnen könnte, wäre in der Formel auf jeden Fall eine Zeitangabe auszufüllen.
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PuhBär
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von PuhBär »

Es kommt ja auch darauf an was man will, wer ein Fass hat kann sich das sparen,
aber wer wissen möchte was so mit der zeit passiert, für den ist das ein schönes
Experiment und man versaut nicht so viel auf einmal :-)

Ich habe jetzt auch neutralen Alkohol ca. 8-10 Wochen in Flaschen mit lose
aufgelegtem Deckel stehen lassen und am Samstag nochmal gebrannt, da
war nichts mehr an Gerüchen, selbst was im Kessel blieb roch so gut wie
gar nicht, man konnte es aber anfangs gut in dem Raum riechen wo die
Flaschen standen.
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von derwo »

PuhBär hat geschrieben: 4. Mär 2019, 10:37Ich habe jetzt auch neutralen Alkohol ca. 8-10 Wochen in Flaschen mit lose
aufgelegtem Deckel stehen lassen und am Samstag nochmal gebrannt, da
war nichts mehr an Gerüchen, selbst was im Kessel blieb roch so gut wie
gar nicht, man konnte es aber anfangs gut in dem Raum riechen wo die
Flaschen standen.
Und wenn du nun die Flaschen verschlossen stehen lässt und in ein paar Wochen dann wieder öffnest, wird ein ätherischer, leicht fruchtiger Geruch aber teilweise zurückgekehrt sein. Das ist meine Erfahrung zumindest.

Warum? Zwei Erklärungen:
1. Weil Spuren von Essigsäure verestert wurden und das einen chemisch-fruchtigen Geruch erzeugt (Ethylacetat).
2. Weil der Alkohol in kleinen Mengen zu Acetaldehyd oxidiert. Chemisch-apfelfruchtig.

Was kann man dagegen tun?
Zumindest gegen Punkt 1 hilft eine minimale Erhöhung des pH im trinkfertigen Neutralen. Also mit Leitungswasser anstelle demineralisiertem Wasser verdünnen. Oder zumindest teilweise. Oder ein Minibröckel einer gut löslichen (damit der Neutrale nicht trübt) und im Vergleich ihrer Wirkung relativ neutral schmeckenden Base zugeben. Natriumhydroxid bietet sich da an. Schmeckt zwar salzig, aber ist extrem stark und die winzige Menge ist sehr gut löslich.
Die Wirkung ist in der Praxis eindeutig, finde ich. Aber man muss ein bisschen rumprobieren, welche Mengen sinnvoll sind.
Nicht sollte man das machen, wenn der Neutrale weiterverarbeitet wird, also zu einem Angesetzten oder Geist. Bzw es bringt nichts: Theoretisch zerstört der höhere ph-Wert zB bei einem Obstgeist zwar ein paar aromatische Fruchtester, in der Praxis ist der etwas erhöhte pH aber ja so minimal, daß die in dem Obst vorhandenen Säuren ihn vollkommen wirkungslos machen.
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PuhBär
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von PuhBär »

Aber ich habs ja nun gebrannt, also verdünnt und gebrannt.

Ich verdünne schon lange mit Leitungswasser, es tritt auch
keine trübung dadurch auf, das hat man ja bei Schmickl hin
und wieder mal gelesen.
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von derwo »

PuhBär hat geschrieben: 5. Mär 2019, 17:28 Aber ich habs ja nun gebrannt, also verdünnt und gebrannt. Ja. Aber es werden trotzdem immer wieder diese Stoffe gebildet.

Ich verdünne schon lange mit Leitungswasser, es tritt auch
keine trübung dadurch auf, das hat man ja bei Schmickl hin
und wieder mal gelesen. Warum mit Leitunswasser? Weil du findest, daß es keinen geschmcklichen Unterschied macht, also sich Wasser kaufen nicht lohnt? Weißt du zufällig deine Wasserhärte?
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PuhBär
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Re: Video Belmont Farm Distillery

Beitrag von PuhBär »

Ich habe anfangs Wasser gekauft ( wegen dem Buch) aber als ich verdünnen wollte
für den zweiten Brannd fiel mir auf das es nicht trüb wurde, nach einigen versuchen
kam ich dann zu dem schluss das es geschmacklich auch nichts änderte, bzw. mir
nichts aufgefallen ist.

Wasserhärte?
dies fand ich zu dem Wasser in unserer Gemeinde:

Härtebereich: mittel
Härtegrad (°DH): 10
Härte (mmol/l): 1,8
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