Plattenkolonne oder Packungskolonne

Der Kauf von Destillen. Modellfragen und Bezugsquellen
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BenDunker
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Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Ich habe mal diesen Absatz aus einem anderen Beitrag herausgelöst und hierher verschoben,weilich denke, dass es ein komplett anderes Thema ist und eher hierher passt:

Es scheint mir so als würde ich immer wieder auf die frustrierende Grenzen meiner kleinen Refluxkolonne treffen, deswegen denke ich gerade darüber nach eine Rohrverlängerung zuzulegen. Entweder eine weitere Röhre, die wieder mit Packung gefüllt ist oder gleich etwas was ich später immer noch benutzen kann, wenn ich mich mal von meiner jetzigen kurzen Kolonne verabschiede. Was haltet ihr von der hier mit den Böden?

Meine Idee ist meine ursprüngliche Kolonne weiter zu benutzen (für die nächste Zeit) und schon mal eine weitere Kolonne darunter anzubringen um mehr Reflux und mehr Reinheit zu erreichen. Irgendwann Stückweise werde ich mich dann von meiner ersten kleinen Reflux-Kolonne ganz verabschieden und vielleicht so etwas in der Art wie auf dem zweiten Bild haben wollen. Wobei ich eher die Packungskolonne unten haben wollen würde und dann die Böden-Kolonne und dann den Reflux-Kondenser, nicht wie in dem Bild Böden, Packungen und dann Reflux-Kondenser. Ich dachte immer, dass die Packung eher gröberen Reflux produzieren und die Böden eher die finale Rektifizierung veranstaltet.
Wie rum auch immer, ich würde gerne euere Meinung zu diesem Teil hier hören:

Gedacht ist es um neutralen Alkohol aus Zuckermaischen herzustellen oder wie in dem anderen Beitrag beschrieben ölige Mazerationen besser trennen zu können, siehe Erdnussgeist, Mohngeist, Orangen ect..
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Inzwischen habe ich deine Antwort aus dem Mohngeist-Thema gelesen und kopiere sie auch hierher:

Derwo:
Es ist nicht nur eine größere Kolonne sondern auch ein besser steuerbarer Refluxkühler nötig. Außerdem sind glaube ich Plastikteile im Dampfweg. Nicht schön. Und ist die Beheizung anbrennsicher? Das ist doch so eine Art Heizwedel unter dem dünnen Bodenblech, oder? Du willst ja auch Obst brennen.

Am besten konzentriert eine Packungskolonne. Und die kann man aber stufenlos runter bis auch auf ohne Reflux regeln. Man hat also alle Möglichkeiten. Mir hat noch nie jemand erklären können, was der Vorteil von Plattenkolonnen für Hobbybrenner ist. Die Argumente sind immer leicht zu widerlegen. Aber, am Ende zählt der Geschmack. Wenn jemandem, nachdem er viel herumgewerkelt oder viel Geld ausgegeben hat, der Schnaps dann besser schmeckt, bin ich nicht beleidigt. Wenn du von deiner Destille auf sowas umsteigst, wirst du zufrieden sein, weil das natürlich schon besser ist. Und dann wirst du vielleicht behaupten, Platten sind besser als Packung. Obwohl eine gute Packungskolonne vielleicht billiger und besser gewesen wäre.
Was mir an dem konkreten Beispiel nicht gefällt, sind die ganzen Silikondichtungen. Und ich weiß nicht, für welche Heizleistung sie ausgelegt ist. Für eine Plattenkolonne ist 50mm Durchmesser sehr wenig.

Du hast recht,
a) in meiner jetzigen Kolonne sind Hartplastik-Teile und das ist nicht so schön (ein weiteres Argument irgendwann komplett umzustellen),
b) die Bodenkolonne besteht auch aus einigen Silikondichtungen die nicht so schön sind (aber eine Kolonne aus einzelnen Sichtglas-Elementen werden auch wie jede Tri-clamp-Verbindung mit diesen Dichtungen zusammengehalten, trotzdem nicht schön),
c) die große Glasoberfläche wird sicher ein Energieverlust und ein schwankenden Reflux zur Folge haben besonders bei Zugluft ect. Eine Packungskolonne ist leichter zu isolieren.
d) es leuchtet ein dass mit einem guten Reflux-Kondenser eine Packungskolonne besser steuerbar ist, Warum nehmen Profis dann überhaupt die Böden siehe Bild?

Man findet sicher auch größere Plattenkolonnen mit größerem Durchmesser, allerdings muss dann auch die Heizleistung dementsprechend größer werden.

Mein Brennkessel hat einen dünnen Boden und ein 2,5kW Heizelement direkt darunter, das ist leider so. Ein besserer Kessel mit Anbrennschutz und eventuell sogar einem Rührwerk wäre sicher eine sinnvolle und feine Sache, aber das ist ein größerer upgrade für eine andere Zeit. Wenn man genug Nachdenkt kommt man schnell von "wie kann ich meine Destillat-Prozente von max.92% auf volle Reinheit erhöhen?" zu "Ich brauche eine komplett neue viel professionellere Destille!"
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aragones
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von aragones »

Ballo Ben
vielleicht würde es in deinem Fall ausreichen einfach mal mit der Packung/ Packungsmaterial zu experimentieren ?
siehe viewtopic.php?f=30&t=126&p=1944&hilit=spiral#p1944

Ich komme mit meiner 2" Kolonne mit 50 cm Länge mit Edelstahlschrubbern auf ca 90% ( Kessel hatte ca 50%)
Die SPP sollen laut Datenblatt einen noch höhern HET haben .. theoretisch müssten dann mit 50cm auch deutlich mehr als 90% drin sein.
.. vieleicht bestelle ich mir bei Gelegenheit auch mal welche und Probiers aus...
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Diskussionen Packung vs Platten haben oft religiöse Züge. Lies dir mal das komplett durch:
https://homedistiller.org/forum/viewtop ... 17&t=66074

- Für Obst brauchst du einen Kessel mit anderer Beheizung.
- Wenn du sehr dickes Obst brennen willst, solltest du ein Rührwerk überlegen. Oder Überdruckwasserbad oder Dampfeinspeisung, was aber noch mal eine andere Nummer wäre.
- Da du Neutralen selber herstellen möchtest, braucht du eine hohe Packungskolonne. Auch selbst wenn du den Neutralen kaufen würdest, wäre Packung zur Aufbereitung der Vor- und Nachläufen gut. 1m Packung Minimum.
- Die Option Potstill sollte man sich offenhalten. Selbst wenn man sie dann nur für Raubrände nutzt. Also anstelle die Kolonne auf den Topf zu setzen, solltest du auch eine Potstill draufsetzen können.
- Die Turbo 500 hat die Wasserführung in Reihe. Dadurch ist der Reflux schlecht steuerbar. Wenn du zB das Wasser reduzierst, kommt ja mehr Destillat. Dadurch ist aber dann auch die Wassertemperatur beim Eintritt in den Refluxkühler wärmer, was den Reflux weiter reduziert. Kleine Veränderungen beim Kühlwasser haben also einen größeren Effekt als bei Parallelführung des Kühlwassers, die Refluxeinstellung ist also schwieriger. Und der oben genannte Effekt tritt zeitverzögert ein. Man ist also permanent am Nachregeln.
Außerdem geht das Kühlwasser dann durch ein Rohr die ganze Kolonne innen runter. Da wird Energie verschwendet. Denn der Reflux, der dort passiert, umgeht die Packung.

Böden sind im großen Stil besser reinigbar. Auch mit cip ("clean in place", also ohne auseinanderschrauben mit Heißwasserdüsen innerhalb der Anlage). Und es gibt festgelegte Verfahrensweisen, wie "Kirschen brennt man mit x Böden und eingeschaltetem Dephlegmator". Man kann mit Böden besser immer dasselbe machen. Böden ermöglichen recht einfach, auch Destillat an anderen Stellen der Kolonne zu entnehmen, was für die chemische Industrie essentiell ist.

An den Produkten von stilldragon kann ich zwar an sich keine Fehler finden, aber es schaut schon so aus, daß sie deshalb Plattenkolonnen verkaufen, weil man die halt nicht so leicht selber bauen kann wie Packungskolonnen. Und natürlich kann man auch mehr Geld verlangen dafür.

Die Kolonne muss einfach zur Heizleistung passen. Wenn bei der 50mm-Glaskolonne dabeisteht, daß sie zB bis 2.5kW geeignet ist, dann kann das schon sein. Es hängt ja auch von den Löchern in den Böden ab.

90 oder 95vol% ist ein riesiger Unterschied. Sowohl vom Geschmack als auch vom Aufwand. Bei 10% im Kessel reichen 3-4 theoretische Destillationen für 90%, für 95% braucht man 8.

Daß die Kolonne wirklich lang sein sollte, hab ich hier mal beschrieben:
viewtopic.php?f=30&t=86

Ich würde dir einen Selbstbau empfehlen. Denn nach der Destille ist vor der Destille. Du wirst immer wieder was ändern wollen. Du musst nur Weichlöten und das ist einfach. Lötverbindungen kann man auch immer wieder auseinandernehmen. Edelstahl kann man sogar auch weichlöten. Mein Lötequipment kostet 60€ + Propangasflasche. Dann halt noch einen einfachen Rohrschneider, normales Werkzeug und Verbrauchsmaterialien (Lötzinn, Lötpaste usw). Und dann hast du auch die Auswahl, du kannst aus allen Optionen entscheiden. Nicht nur, was es zu kaufen gibt. Die käuflichen Packungskolonnen sind zwar denke ich oft gut, aber sehr in Richtung Herstellen von Vodka orientiert. Also sehr dünne Kolonne, keine Potstilloption, keine großflächige Beheizung.
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Derwo, ich schätze deine Meinung und dein Wissen sehr und lese mich im Moment tief in dieses Thema ein.

Soweit will ich festhalten, was ich bislang gelesen und verstanden habe:

- Eine vernünftige Packungskolonne ist ganz klar die bessere Variante um Neutralen Hochprozentigen herzustellen wie ich es will.

- Liquid Management scheint dabei die einfachste in der Handhabung zu sein, weil man hier nur durch ein Ventil eigentlich alles steuern kann. Leider tendiere ich doch zu einer klassischen Cooling Management mit getrenntem Reflux- und Produktkühler obwohl sie schwieriger steuerbarer scheinen und mehr Einflüsse (Wassertemperatur, Umgebungstemperatur, Wassermenge ect.) beachtet werden müssen. Ich kann selbst nicht genau sagen warum. Es scheint mir einfach schlüssiger den Durchlass meines Produkt durch den Refluxkühlers zu steuern als durch ein Nadelventil, aber vielleicht ist es auch einfach die "schönere Bauart" mit der Möglichkeit/"Nötigkeit" das Produkt durch einen Shotgun-Kühler zusätzlich zu kühlen und eventuell gleich einen Parrot unten anzubauen oder es ist die einfachere Reinigung die mich anspricht. Wie dem auch sei, sind Materialien in Neuseeland leider so irre teuer, dass ich nicht selber bauen werde. Der Preis aller Baustoffen alleine übersteigt schon deutlich eine importierte Destille (Kolonne).

- Eine Packungskolonne scheint alles zu können was eine Plattenkolonne kann und ist dazu noch kürzer und effizienter, speziell mit SSP Packung, außer und da wird es interessant für meine Fruchtbrände, außer dass eine Plattenkolonne scheinbar die Tails weiter nach hinten schiebt und komprimiert, bzw. weniger Hearts und Tails verschmiert. Das ist in der Tat für Fruchtbrände eine interessante Sache.
Sicher kann man auch sehr gut Fruchtbrände in der Packungskolonne brennen und das werde ich auch erstmal tun (bzw. werde ich wohl eher mehrfach mit Potstill brennen), aber wie weit dabei das Hearts & Tails -Verschmieren ein Thema ist, wird besonders für Birnen interessant bleiben, bei denen wohl angeblich ihre sehr typischen Birnenaromen durch Caprinsäureethylester direkt am Ende der Hearts oder sogar später in den Tails auftauchen. Das bleibt mal im Hinterkopf für einen viel späteren Update meines Equipments.

-Thema Potstill: Was ich so lese, scheint es dabei zwei verschiedene Bauarten zu geben. Eine mit engem Hals und eine mit weitem Hals, bzw. eine die die Dampfgeschwindigkeit beschleunigt und eine die ihn verlangsamt. Die weite Bauart mit der langsameren Geschwindigkeit unterstützt mehr die flüchtigen Aromen der späten Heads und somit die Fruchtigen Noten eines Fruchtbrandes, wogegen die enge Bauart eher helfen die frühen Tails zu produzieren, was sehr gut für einen komplexeren Whiskey oder Rum ist. Ich habe also mit meinem Domehead und engem Liebigkühler eher was für einen Whiskey oder Rum. Auch das ist ein weiteres Argument FÜR meine eher kompliziertere CM-Kolonne, da ich diese auseinander nehmen kann und als kurze weite Potstill benutzen kann.

- Thema Boiler: Abgesehen von dem fehlenden indirektem Heiz-Mantel mag ich meinen 25/30l Boiler, weil er Handhabbar ist und komplett zu öffnen ist. Man kommt sehr gut an den Boden, falls man doch mal schrubben muss und das Heizelement ist zwar direkt unter dem Boden, aber eben auch nicht direkt in der Flüssigkeit wie ein Heizstab. Deswegen möchte ich eigentlich nicht zu einem 50l umgebauten Bierkeg wechseln. Sollte ich nun bei meinen 25/30l Inhalt und 2.5kW bleiben, muss ich scheinbar folglich auch bei meinen 2'' Kolonnendurchmesser (50-51cm) bleiben, was wiederum sehr lange Brennzeiten besonders bei höheren Prozenten im Kessel (zwischen 9-14h lese ich immer wieder). Deswegen mein Wunsch, bzw. Frage mit wieviel Durchmesser könnte ich noch mit meinen Parametern durchkommen? Schaffen die 25l Inhalt/2.5kW auch eine 2.5'' Kolonne oder gar eine 3''? oder nur eine 3'' Kolonne und dann wieder auf 2'' reduziert nach dem Reflux-Kühler? oder ist in einer 25l 14% Zuckermaische einfach zu wenig Alkohol um die Kolonne ausreichend in einen Reflux zu bekommen und zu produzieren? Vielleicht nehme ich für die Zuckermaischen eine 2'' Kolonne und für die 20-30% Raubrände (low wines) eine 3'' Kolonne, da 30% im Kessel a) weniger Hitze zum kochen braucht und b) mehr Alkohol im Kessel sind. Dadurch erhoffe ich mir, dass die 30% Feinbrände nicht ganz so ewig dauern. Ich habe kein Problem mit 6-10 Stunden, aber alles was drüber geht ist mir nicht möglich mit den Gästen die wir im Haus haben und bis spät Nachts wachbleiben.

Entschuldigt bitte meine langen Beiträge, ich versuch mich in Zukunft mehr zu drosseln.
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Schwieriger zu bedienen ist die CM vor allem wegen ihrer Trägheit. Sie reagiert langsam wie die Lenkung eines Ozenadampfers. Da tut sich erstmal lange nichts und man dreht dann zu viel. Aber gut, bei sowas wie einer Aromadestillation mit geringem Reflux, ist eine CM wirklich gut.

Eine vernünftige LM hat auch einen Produktkühler. Es reicht da meist was ganz kleines. So 30-40cm, 8 und 15mm Rohraußendurchmesser zB.

Eine Vorlage (Parrot) ist eigentich unnötig. Ein Dampfthermometer ist präziser und schneller.

Gibt es keine Kupferrohre in Neuseeland?
Du meinst, eine fertige Destille importieren ist billiger. Hast du also schon was neues im Auge?

Wie die Dampfführung in der Potstill genau gestaltet ist, eher eng oder eher weit, ist geschmacklich eher eine Nebensache. ZB bei den großen schottischen Malt Whisky-Brennereien wird zwar der Form eine große Bedeutung zugesprochen, es ist aber immer nur eines von vielen Details: Füllgrad der Destille, Maischestärke, Abtrennpunkte, Heizleistung usw., bei jedem Detail kann man zwischen eher leichtem oder schweren Geschmack wählen. Wenn eine Brennerei eher einen schweren Malt macht, sind aber nie alle diese Punkte auf "schwer" eingestellt, es ist trotzdem immer eine Kombination von leichten und schweren Elementen.

Shotguns haben nur den Vorteil einer geringeren nötigen Länge. Wirklich effizienter sind sie nicht. Und sie sind entweder schwer zu reinigen oder müssen jedesmal irgendwie zusammengeschraubt und abgedichtet werden.

Es gibt auch ganz normale Edelstahltöpfe mit Sandwichboden im Bereich 25-50 liter. Die stellt man auf einen Gasbrenner oder zB auch auf drei zusammenmontierten Kochplatten.

Die Brennzeit hängt von der Leistung und dem eingestellten Reflux Ratio ab. Wenn jemand mit 2" und 2.5kW solch lange Brennzeiten hat, passt sein Wunsch nach Reinheit nicht zur Kolonnenlänge. Er hätte länger bauen müssen, damit er ohne Qualitätskompromiss schneller Produkt abziehen kann. Da meine Kolonne mit 1m für richtig perfekten und schnell gebrannten Neutralen auch zu kurz ist, brenne ich lieber insgesamt dreimal. Also das erste mal sind die Raubrände, das zweite mal ein schneller Refluxbrand bis nur so 92%, anstelle 95-96% (was wohl das Maximum ist, was meine Destille schaffen kann), das schafft meine Destille im Pinkelmodus, und das dritte mal (das Destillat wieder verdünnt im Kessel) genauso, nur mit etwas langsamerer Vorlauf- und Nachlaufabtrennung.

Mit einer langen Kolonne produziert man mit nur wenig Reflux sehr viel Rektifikation. Das ist für einen Aromabrand dann etwas komisch. Theoretisch möglich, aber irgendwo unpraktisch. Nur ganz bisschen den Reflux aufgedreht, ist man schon über 90%. Dann wieder zugedreht, hat man bald mit etwas zeitlicher Verzögerung wieder eine Potstill. Also macht es Sinn, mehrere oder zusammenmontierbare Kolonnenrohre zu haben, wenn man nicht die Aromabrände alle einfach mit der Potstill machen möchte.

2.5kW geht noch mit 2" (und guter Packung. Edelstahlschwämme eher nicht, da man bei 2.5kW Angst hat, sie zu stark zu stopfen), aber man "darf" schon auf 3" gehen. 25l Inhalt sind nicht zu wenig für 3".
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

ich hatte als Favorite die CM hier im Auge, mit einer weiteren 50cm Rohrverlängerung und Kupfer SSP Packung.

Das zweite Bild wäre die NZ gebaute LM Boka, wobei ich die eben nicht in eine weite Potstill umbauen kann, dafür ist sie wohl präziser zu benutzen.

Was meinst du?
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Und klar gibt es hier Kupferrohr, aber alleine nur die Rohrteile ohne Lötzeug ect. für einen Parrot kosten mich über umgerechnet 50€.
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Du kannst ruhig links posten. Wäre besser in diesem Fall.
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Ich dachte das wuerde sich mit meinem eingeloggten Account verheddern. Hier die Links vom Rechner meiner Frau (mein Rechner laed gerade ein Update!):

Ich glaube das ist der link den ich mir rausgesucht habe, dieser hier hat den leicht groessten Produktkuehler (450mm anstatt oft 400mm Laenge) und auch eine leicht groesseren Refluxkuehler (200mm anstelle von 190-195mm Laenge):

https://www.aliexpress.com/item/3302313 ... 98590db2a7

und hier die Webseite von einem Typen der hier in NZ Boka-Stills baut, da kann man sicher Sonderwuensche anfragen. Ich wuerde bei ihm aber auf die Stahlwolle Packung verzichten und mir extra SSP"s bestellen:

https://distiller.co.nz/index.html#products
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Die LM ist nicht ganz für reine Potstillbrände geeignet, da der Ventildurchsatz zu dünn ist. Sonst schaut es gut aus. Das ist wahrscheinlich ein Problem bei allen käuflichen LMs. Man kann natürlich fragen, ob er auch einen breiteren Produktweg mit breiterem Ventildurchlass machen kann.

Die CM schaut gut aus. Klar, da kann man auch nicht viel falsch machen. Ich würde nicht an der Länge sparen. Und einen Potstillaufsatz noch dazulegen. Und die Kolonne muss isoliert werden. Die Silikondichtungen können durch welche aus Teflon ersetzt werden (Stilldragon?) oder zB auch mit Teflonband dauerhaft umwickelt werden.
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Rubelstrudel
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von Rubelstrudel »

Ich finde dass dieses set allerwegs das besten set sind das man in Aliexpress kaufen möchten. Es kann wie LM, CM oder potstill rekonfiguriert werden. Das kettel hast sehr praktische kopplungpunkten og die alle teile kann man auch später für andere prosjekten benutzen. Wenn man einen zusätzlichen 50cm rohr kaufen, können man sehr problemlos 96% machen mit rostfreie kesselschrubbern als packung.
distillex_still.png

https://www.aliexpress.com/item/3297597 ... 7d50qtJcrd
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Diese Destille hat keine CM-Funktion, sondern VM. Und halt auch nur einen kleinen LM-Ausgang, zu klein für Aromabrände. Auch der Produktkühler. Und mit VM kann man sowieso nicht Aromabrände machen. Ich hatte auch mal so eine Kombination (selber gebaut) und fand diese Doppelsteuerung dann unnötig. Hab dann eine reine LM gebaut. Aber viele schwören drauf, den Vorlauf per LM und dann mit VM zu destillieren. Aber nur für Neutralbrände. ich persönlich finde, daß der Übergang zwiscen Vorlauf und Mittellauf immer fließend ist, auch bei hoher Rektifikation, daher klappt das sowieso nicht, daß der eine Kühler vorlauffrei bleibt. Und außerdem muss man ja dann den Schnitt während der Destillation entscheiden, wenn es wirklich was bringen soll. Und das hat Nachteile. Aber klar, beim Vorlauf hat LM Vorteile, beim Mittellauf und Übergang zum Nachlauf die VM. Kann man schon so machen. Aber mit so klein dimensioniertem LM-Ausgang ist es eine reine Vodkadestille.

Gute LMs gibt es schon auch zu kaufen. Sind aber teuer. Hier zB:
https://destylatory.sklep.pl/kolumny-re ... czna-.html
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von Rubelstrudel »

Diese Teile können sehr leicht bis irgendetwas umgewandelt werden. Vielleicht muss man en ekstra ventil und ein par ekstra rohr-teile kaufen, aber wie ein start-kit finde ich es ganz gut. Hier is auch meine eigene design, jetz in LM konfiguration.
VbJm7J7.jpg
Und in VM konfig
AEBFeyt.jpg
Und potstill konfig
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Vielen Dank für all die Anregungen.. Da muss ich noch einmal in mich gehen.

Mir schweben noch die Gespräche vom öligen Erdnussbutter-Geist und Zitrusgeister im Kopf rum, wäre die Destille von Rubelstudel nicht perfekt dafür? Ich meine, dass wir gesagt haben, dass man den öligen Teil möglichst in den Vorlauf und die Heads durch harten Reflux sammelt, dann langsam abnimmt und dann ab einem bestimmten Punkt den Wasserlauf zum Reflux komplett schließt und die Hearts per Potstill mode rausholt. Sicher, ich verstehe schon dass das nicht so 100% sauber geht und eine Trennung a la Minute nicht die beste Lösung ist, aber selbst wenn noch einen kleinen Teil der Heads am Anfang kommt und man wie immer in kleinen Fraktionen sammelt, dann hat man die Heads mit dieser Destille schon so gut man kann konzentriert und zusammengeschoben. Zum Mittellauf-Sammeln ist das kleine Ventil der VM natürlich nichts, das sehe ich ein und so würde ich ja auch nicht brennen wollen.
Ich dachte da oben eben, dass ich im Falle ich würde mich für meine Alibaba-CM-Variante entscheiden, dass ich dann eben nicht eine zusätzliche Potstillaufsatz dazu kaufen müsste, denn ich würde einfach die beiden 90° Teile und den Produktkühler nehmen und auf meinen Deckel setzen, wenn man will kann man irgendwann noch eine Zwiebel dazwischen setzen, aber eigentlich hat man dann doch schon eine sehr weite (2'' Durchmesser) Potstill-Lösung (im Vergleich zu meiner jetzigen sehr engen Potstill).
Siehe hier:
Screen Shot 2019-10-10 at 19.22.49.png
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Was ich noch dachte war nur für den Fall von sehr langen Destillationen, also sprich zum Beispiel: höher prozentige Low-wines fein zu brennen, ob ich mir nicht fürdiesen Fall noch zwei 50cm Längen an 3'' Edelstahl-Rohr und weiteres SSP-Packing zulegen könnte und dann für diese langen Feinbrände ein wenig schneller wäre als mit den 2'', vorausgesetzt der Boiler macht damit (was er ja scheinbar tut)!?
Screen Shot 2019-10-10 at 19.35.16.png
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Ich muss gestehen, dass ich mich bislang wenn es ums Refluxen und Neutral-Alkohol geht bislang eigentlich nur mit CM auseinandergesetzt habe, da ich das bislang so in klein hatte. Das ist ein System mit dem ich bisher gebrannt habe und mich daran gewöhnt habe. Die Vorteile einer LM sehe ich ein, darüber hat ein Odin im homedistiller Forum sehr gut geschrieben (Derwo weiss wovon ich rede) und auf youtube sieht man deutlich wie viel leichter es ist mit einer LM zu destillieren, da man sich nicht so sehr um Wasserdruck, Wasser und Umgebungs-Temperaturen ect kümmern muss. Deswegen spiele ich mit dem Gedanken eine LM zu nehmen. Eigentlich nur für Neutrale, aber Derwo hat recht, ab und zu muss man auch mal einen Frucht-Destillat refluxen und dann sollte die Destille da keine Einbußen geben. Die Idee/ die Möglichkeit den Vorlauf zu komprimieren und den Mittellauf offen als Potstill zu brennen interessiert mich sehr.

Von VM's hab ich bislang am wenigsten Ahnung, ich dachte immer, dass man da genauso gut refluxen kann wie mit einer LM und dass sie sich sogar eher für Fruchtbrände eignet als eine LM, wegen des breiten T-Stück-Ausgangs und dem "normal großen" Produktkühler bei der VM als nur das kleine Ventil und wenn überhaupt nur einen sehr kleinen Produktkühler bei der LM.

Einer aus meiner Gegend hat diese CCVM Destille hier:
Screen Shot 2019-10-10 at 20.06.37.png
Screen Shot 2019-10-10 at 20.06.48.png
Aber scheinbar gibt es für mich mit Fruchtbränden und Neutralen nur die Möglichkeit zwischen tricky destillieren mit der CM oder ein Sonderbau (größeres Ventil) der LM.

hmmm..

Naja, oder sehr teuer gleich eine geniostill (dafür aber gleich mit Agitator und Doppelwandigem Kessel):

https://g-still.com/products/genio-still-jacketed/
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Mit der LM von rubelstrudel kann man sehr gut langsam und regelmäßig Vorlauf abziehen. Ob man ihn gut konzentrieren kann, hängt von der Kolonnenlänge ab.
Aber wie gesagt, leider sind das Ventil und der Produktkühler zu klein. Man kann nicht den Reflux total abschalten.

Um die CM zu Potstill umzubauen, bräuchtest du halt einen anderen Winkel, denn senkrecht geht der Kühler nicht am Boiler vorbei. Du musst den Kühler schräg stellen. Bzw es gibt sicher auch andere Lösungen.

3" ist bei 2.5kW nicht schneller als 2".

Eine VM kann keine normalen Aromabrände machen, da der Dampf nur in den waagrechten Arm strömt, wenn er genug Alkohol hat. Bei einem Brand mit Wasser im Kessel wird bei offenem Ventil kein bisschen Destillat kommen. Bei Neutralalkohol ist das ein Vorteil. Je weniger Alkohol hochkommt, desto weniger wird durchs Ventil strömen, dadurch erhöht sich der Reflux Ratio und die % steigen wieder. Dieses System reguliert sich also teilweise selbstständig. Bei einer LM dagegen muss man, wenn der Alkohol im Kessel weniger wird, immer auf der Hut sein, daß nicht plötzlich die % sinken. Denn sie neigt dazu, Änderungen im Kesselinhalt sogar zu verstärken.

Eine CCVM ist nicht so unabhängig von den Kühlwasserwerten wie LM oder VM. Aber klar, das Design ist so billig und einfach zu bauen wie eine CM. Kein Ventil im Produktweg halt.

Du könntest eine gekaufte LM mit ein paar zusätzlichen Teilen aufrüsten zu einer CM-LM-Kombi. Dann darf das LM-Ventil und der Kühler auch klein sein. Denn damit machst du dann nur Neutralalkohol und Vor- und vielleicht Nachlauf. Hab ich noch nie gesehen, aber so müsste es gehen:
Vor dem Destillieren montierst du unter den LM-Aufsatz einen zusätzich gekauften Reflux-Shotgun. Den beschickst du aber nicht mit Wasser sondern nur den LM-Refluxkühler. Dann ziehst du mit LM langsam den Vorlauf ab. Danach leitest du Wasser durch den CM-Refluxkühler, so daß kein Dampf mehr nach oben gelangt. Nun, während die Destille also im 100%-Refluxmodus läuft, montierst du den LM-Aufsatz samt Kühler ab und dann zwei zusätzlich gekaufte 90°-Winkel mit Thermometerport und einen Produkt-Shotgun dran. Fertig ist die CM. Theoretisch kannst du auch wieder während der Destillation zurückbauen.
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DrknMonkey
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von DrknMonkey »

Was mich immer etwas abschreckt ist das alles aus Edelstahl ist.
Das "einzigste" wo man dann Kupfer einbringen könnte wäre für Neutralen im Dampfweg über SPP aus Kupfer.
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Ne das finde ich persönlich gerade sehr viel angenehmer. Die Teile aus Edelstahl und die Packung aus Kupfer SSP ist perfekt. Somit hat man sehr viel Kupfer im Dampfweg und eine sehr leicht zu reinigende Destille. Ich habe jetzt eine aus Kupfer und so schön sie auch ist, aber auf diese grabbeligen Handabdrücke und das ständige Anlaufen geht mir ziemlich auf den Zeiger. Die Destille sieht einfach immer schrabbelig und in der Größe nach zusammengelöteten Heizungsrohren aus. Professionelle Destillen sind poliert und von Außen lackiert und bleiben halt immer am Platz. Wir nehmen die Teile auseinander und Reinigen sie und dabei entstehen immer Kratzer im Lack ect. Ne, Ne, man hat mit der Packung genug Kupfer im Dampfweg und wenn man richtig gärt ist der eh nur sehr bedingt gefordert, bzw. hab ich irgendwo sogar gelesen, dass selbst bei einem sehr hohen Sulfatgehalt im Dampf kann das Kupfer während einer Destillation eh nur einen kleinen Teil davon binden.

Derwo vielen Dank, das gibt mir ganz neue Ideen und scheint mir wirklich eine sehr feine und durchdachte Möglichkeit. Ich muss mal überlegen, mit was ich anfange, denn alles auf einmal wird zu teuer. Dazu schwirrt mir immer noch der Gedanke ob ich mich nicht doch noch von meinem kleinen Boiler trennen sollte und dann wenn schon alles auf 3'' zu planen. Wäre sehr blöd wenn ich in all dasZeug investiere und dann feststelle, dass ich doch mehr power und schneller werden möchte. Ich finde nur zur Zeit keinen jacketed Boiler um die sagen wir 50l. Die auf Alibaba sind alle scheinbar "not available any more":

https://www.aliexpress.com/item/32998860637.html

https://www.aliexpress.com/item/3301905 ... F3VV1&mp=1
Die Bitterkeit der schlechten Qualität bleibt lange nach dem Vergessen der Süße des niedrigen Preises bestehen.
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Falsch ist der Einwand von DrknMonkey aber nicht. Bei dem Potstillaufbau hättest du null Kupfer irgendwo. Schrubber aus Kupfer in den Potstilkkopf zu stecken, wäre eine Lösung. Kupfer im Boiler fehlt aber auch. Lässt sich aber auch anders lösen. ZB Kupferstücke im Boiler oder Maische. Oder Kupfersalze oder -oxide.
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geschmacksverderber
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von geschmacksverderber »

Ich habe das edelstahlproblem anders gelöst.
Habe eine kupferplatte genommen, diese rund gebogen und in meine edelstahldestille rein gestellt so das diese an der edelstahlwand anliegt. Die gesamte Topfwand ist so mit Kupfer verkleidet.
Der Helm meiner destille ist sowieso aus Kupfer und der liebigkühler auch.
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derwo
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von derwo »

Du kannst auch umgekehrt dir die CM kaufen und dann irgendwann dir die für LM fehlenden Teile vom Neuseeländer schicken lassen.
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

So hab ich mir das auch gedacht, bzw. würde ich den Neuseeländer gänzlich auslassen und alles auf Alibaba holen, da die besagten Teile auf Alibaba mehr können und insgesamt sogar 100 nz$ günstiger sind:

Eine Kombination aus einem schicken Kupfernen LM Kühler in einer Sichtglas-Röhre (kostet 125 nz$):
Screen Shot 2019-10-13 at 17.53.10.png
https://www.aliexpress.com/item/3299976 ... YjlYw&mp=1

und einem T-Stück mit Ventil UND kleinem Produktkühler (kostet ebenfalls max. 125 nz$):

entweder der:
Screen Shot 2019-10-13 at 17.54.15.png
https://www.aliexpress.com/item/3292961 ... YjlYw&mp=1

oder der:
Screen Shot 2019-10-13 at 17.55.34.png
https://www.aliexpress.com/item/3295527 ... 1a04066c5e

Insgesamt bin ich da bei 250 nz$ anstelle der 345 nz$ als ein Stück, ohne Produktkühler und alles in Edelstahl ohne Glas.
Screen Shot 2019-10-13 at 18.05.57.png


bei den beiden Ventilstücken bin ich unschlüssig, der eine hat das wichtige Thermometer aber innen scheinbar nur ein höheren doppelten Rand als "Auffangbecken" ohne Deckelstück drüber
Screen Shot 2019-10-13 at 18.04.48.png
und andere hat ein Deckelstück aber kein Thermometer.
Screen Shot 2019-10-13 at 17.58.11.png
Ich denke dass das Thermometer wichtiger ist als die Bauart, aber ich dachte bislang immer für die Abscheidung der leichtesten kondensierten Dämpfe (sprich für die bessere Abscheidung der reinsten Dämpfe) ist die Bauart wichtig.
Was würdet ihr nehmen?
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BenDunker
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Re: Plattenkolonne oder Packungskolonne

Beitrag von BenDunker »

Bezüglich des Kupfers dachte ich immer dass Kupfer nur im Dampfraum wichtig ist und wirksam ist. Im Flüssigkeitsraum (Boiler und Produktkühler) ist er zwar ein besserer Wärmeleiter als Edelstahl aber die Reduzierung der Sulfate passiert hauptsächlich im Dampf.Deswegen sieht man oft nur den Dampfweg in Kupferteilen und die Flüssigkeits-Teile in Edelstahl.

Man kann natürlich auch alles nach dem CM-Refluxkühler in Kupfer machen und dann auch gleich ein kurzes gerades Stück zwischenden beiden 90°-Stücken einfügen um weiter weg vom Boiler zu kommen um eventuell wieder zumindest annähernd den Produktkühler senkrecht zu bekommen.
Auf dem Deckel meines Kupferdome kommt dann ein Schraub-Tri-clamp-Adapter, ein 90°-Knick(Kupfer), ein gerades Stück mit Thermometer (Kupfer), das zweite 90°-Stück (Kupfer) dann der Produktkühler (Kupfer) und dann wenn man will eventuell noch einen Parrot aus Stahl (wir sind ja hier wieder flüssig).
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Screen Shot 2019-10-13 at 18.17.52.png
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