Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Für alles, was sonst nirgendwo hinpasst. Aber kein off-topic.
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PuhBär
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Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von PuhBär »

Der Titel sagt ja schon worum es geht

Bei mir war es eindeutig diese Serie, deren Namen nicht genannt werden darf :-)
Ich hatte Modellfliegen als Hobby oder Motorradfahren usw., alles hing auch
immer irgendwie mit Basteln zusammen und von Kind an habe ich gerne gekocht.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen, wir waren immer im Wald, Tag ein Tag aus
haben auch viel Blödsinn gemacht.

In dieser Serie kam das alles irgendwie zusammen , man ist im Wald, macht dinge
die nicht gerne gesehen werden, es wird gebastelt und irgendwie auch gekocht, das
hatte was.

Nun ist man aber ja mittlerweile halbwegs erwachsen aber der Reiz des Verbotenen
war irgendwie da, also fing ich an zu Googeln und fand das Buch,
Schnapsbrennen als Hobby, das habe ich mir ein paar mal durchgelesen,darin wird
ja gesagt, man kann auch Wein zu Schnaps machen, ich konnte also erst mal anfangen
etwas zu Bauen :-) das war schon mal gut.

Tatsächlich kamen irgendwann die ersten Tropfen, das Brannte sogar!! ich hatte ja
nichts um den Alkoholgehalt zu messen und trinken wollte ich es lieber nicht, ich habs
einfach angezündet und war fasziniert und Infiziert.

Jetzt ein paar Jahre später ist für mich Schnapsbrennen immer noch etwas wo
verschiedene dinge zusammen kommen, Basteln, Kochen, der Reiz des Verbotenen
und hier zb. auch Leute kennen zu lernen, ich bin nicht der Typ, der besondere
dinge ausprobieren muss, für mich besteht das Hobby Schnapsbrennen immer noch
aus verschiedenen Teilen, sicher werde ich irgendwann auch mal etwas mit Obst
machen, aber im Moment halte ich mich immer noch an Neutralem auf, der wie
ich finde mir mittlerweile sehr gut gelingt.

ja so in etwa ist es dazu gekommen, erzählt mal, wie war es bei euch, ist vielleicht
auch einer damit aufgewachsen? ich fänds interessant :-)
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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derwo
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von derwo »

Mir ist aufgefallen, daß ich es gar nicht mehr genau weiß... :?

Nachdem ich mit dem Älterwerden immer seltener auf Partys gegangen bin und daher nur noch wenig Alkohol getrunken habe, hab ich irgendwann angefangen, gerne mal abends in Ruhe einen Schnaps zu trinken. Keine Ahnung mehr, welche ich da zu Hause hatte. Ich weiß nicht mehr warum, aber irgendwie bin ich bei diversen Flaschen von Scheibl gelandet. Also Mittelklasse würde ich sagen. Und dann wollte ich halt irgendwann wissen, warum der Schlehengeist "Geist" heißt und solche Sachen. Irgendwann bin ich dabei auf Infos übers selber Schnapsbrennen gestossen und hab dann angefangen. Glas-Destillierbrücke irgendwie mit Topf verbunden. Die liegt heute noch irgendwo in meinen Kisten mit Brennutensilien. Ich hab mit ihr glaub ich nur einmal Wasser destilliert und dabei gemerkt, daß sie zu klein ist.
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aragones
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von aragones »

… ja gute Frage .. wie kam ich eigentlich zum Schnapsbrennen ?

Das Thema hat irgendwie mich schon immer interessiert.
Neulich hab ich ein Buch aus dem Regal gezogen über Ansatzschnäpse… mit einer Widmung meiner Mutter zum Geburtstag vor ca. 20 Jahren. Daneben stand noch ein Buch über Whisk(e)y das ich vor mehr als 30 Jahren von meiner damaligen Freundin geschenkt bekommen hatte. Ist dann aber wieder eingeschlafen.
Beim Renovieren von Haus und Bad und Hantieren mit den Kupfer- Fittingen und Leitungen hab ich schon immer gerätselt was Mann denn da noch so Schlaues draus bauen könnte. Hatte damals aber noch keinen Plan aber jede Menge Kupferfittinge und auch Leitungen übrig und Erfahrung mit dem Löten derselben.

Dazwischen immer mal wieder neugierige Blicke wenn es was rund ums Schnapsbrennen zu sehen gab…
( Brennereibesichtig, Schaubrennen, Musen etc…)

Nachdem ich dann vor einigen Jahren zur Ausübungen meines damaligen Hobby einen Gartengrundstück/ Streuobstwiese gekauft hatte und im Herbst auf einmal jede Menge Obst hatte stellte sich die Frage was machen damit…
Die Antwort kam denn Landestypisch: „einschlagen und Brennen lasse“
Da ich keine Ahnung hatte wie und was hab ich das dann erst mal zurückgestellt.
Irgendwann trat dann das damalige Hobby in den Hintergrund und die Arbeit am Garten etc. in den Vordergrund…. und im Herbst dann immer wieder die Frage.. was tun mit den Früchten. Einfach ins Fass und war mir und dann ab zum Brennen war mir dann doch zu wenig also mal wieder etwas mehr mit dem Thema beschäftigt – noch etwas halbherzig im Internet gestöbert und irgendwann mal den Vorsatz gefasst ein Seminar zu besuchen.
Hat sich dann aber auch wegen Entfernungen, Kosten und mangelnden Partner der mitmacht nicht ergeben…
Dafür im Internet auf diverse Selbstbauten aus den Kupferfittingen etc. gestoßen. ( gab da eine Seite die hat die sogar zum Verkauf angeboten.. über Spanien .. ist aber mittlerweile offline…

Eines schönen Tages beim Stadtbummel auf die Idee gekommen in der Buchhandlung mal nach einem schlauen Buch zum Thema zu schauen so nach dem Motte habt Ihr was zum Thema „Schnapsbrennen als Hobby?“

Und da hatte ich dann „Malle-Schmickl“ in Händen und beim ersten Durchblättern hat er es zumindest mal den Anschein geweckt als würde es meine Fragen um das Thema beantworten und die notwendigen Grundlagen vermitteln.
Der Anschein hat sich dann bestätigt und nach mehrmaliger Lektüre und vermeintlichem Verstehen der Materie ich fühlte mich dann Ermuntert und Gewappnet tiefer einzusteigen.

Als mir dann vor ca. 2 Jahren im Keller noch der alte Sikomatic begegnete den meine Frau nicht mehr im Einsatz hatte war dann auch schnell ein Loch in den Deckel gebohrt und aus den noch vorhandenen Fittingen und Rohren ein Liebig und ein Steigrohr etc.
gebastelt. ( Gut .. heute weiss ich das Sikomatdichtung nicht gut ist und auch das Messingfittinge kontrovers diskutiert werden.)

Flux noch ein paar Instrumente, Flaschen, und nicht zu vergessen die „Turbohefen“ besorgt und los ging es mit den ersten Zuckermaischen..und den ersten Gehversuche bzw Brennversuche die im Schmickl Forum dann auch dokumentiert sind
Vermutlich würde ich heute noch damit brennen wenn nicht…

…eines schönes Tages beim Ausladen von Schnittgut am Häckselplatz mir ein seltsames., rundes, in Mülltüten verpacktes Paket aus dem etwas Silbriges herauslugte ins Auge gestochen wäre…
Schon reichlich sensibilisiert durch diverse Bilder über Selbstbaudestillen hatte ich sofort einen Verdacht der sich dann beim Auspacken dann tatsächlich betätigt hat.. ein 30 Liter Keg der schon zum Brenn Kessel umgebaut war…….
Vermutlich hatte ein ehemaliger Anhänger unseres Hobbys eine schnelle Möglichkeit zur Entsorgung gesucht und gefunden 

Ein Zeichen Gottes ? … für mich jeden falls Anlass genug weiter zu machen und da steh ich nun und kann nicht mehr anders.

Schnapsbrennen ist für mich auch eine gute Kombination aus Neuem zu erlernen und zu erleben, neues zu ersinnen zu konstruieren und zu bauen und zum funktionsfähigen Ganzen mit ständiger Verbesserung zu bringen und auch meine eigen Früchte sinnvoll zu verarbeiten. Getreu einem Motto das ich in einem Schnapsbrenner Museum gelesen habe.
„Schnapsbrennen ist Landschaftsschutz und ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft Streuobstwiese“ 


Bin gespannt auf eure Geschichten

Aragones
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
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PuhBär
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von PuhBär »

Ein zeichen Gottes?
Aragones, solltest du jemals von den Behörden verfolgt werden, sag ihnen
es war eine höhere Macht die dich dazu berufen hat, Schnapsbrennen als
Hobby zu wählen, man wird das Verfahren gegen dich umgehend einstellen.
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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PuhBär
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von PuhBär »

Interessante Geschichte auch vom wo, zitat:
irgendwie bin ich bei diversen Flaschen von Scheibl gelandet

ist das jetzt eine art Maßstab für dich? hast du deswegen dieses
ganze wissen zusammen getragen?
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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aragones
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von aragones »

PuhBär hat geschrieben: 6. Nov 2018, 16:34 Ein zeichen Gottes?
Aragones, solltest du jemals von den Behörden verfolgt werden, sag ihnen
es war eine höhere Macht die dich dazu berufen hat, Schnapsbrennen als
Hobby zu wählen, man wird das Verfahren gegen dich umgehend einstellen.
Puhbär das ist genau mein Plan.😎😎🤠🤠
„ ich bin imAuftrag des Herrn unterwegs“ und wenn sie mich doch holen wollen dann setze ich mich ins Ethanol betriebene Bluesmobil! Kommst mit als Bluesbrother.?
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
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PuhBär
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von PuhBär »

aragones hat geschrieben: 6. Nov 2018, 19:23
PuhBär hat geschrieben: 6. Nov 2018, 16:34 Ein zeichen Gottes?
Aragones, solltest du jemals von den Behörden verfolgt werden, sag ihnen
es war eine höhere Macht die dich dazu berufen hat, Schnapsbrennen als
Hobby zu wählen, man wird das Verfahren gegen dich umgehend einstellen.
Puhbär das ist genau mein Plan.😎😎🤠🤠
„ ich bin imAuftrag des Herrn unterwegs“ und wenn sie mich doch holen wollen dann setze ich mich ins Ethanol betriebene Bluesmobil! Kommst mit als Bluesbrother.?
wenn es dich nicht stört das ich aussehe wie Grizzly Adams bin ich dabei

aber eigentlich ist das alles OFF Topic, vielleicht sollten wir den Admin um
eine Rubrik zum schnacken Bitten? eine art Chatt Rubrik, wo man sich
mal gegenseitig die Taschen volllügen kann.
Ich weiß, PuhBär klingt Gefährlich, mir fiel aber nichts anderes ein
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Hügelwilli
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von Hügelwilli »

PuhBär hat geschrieben: 6. Nov 2018, 19:30aber eigentlich ist das alles OFF Topic, vielleicht sollten wir den Admin um
eine Rubrik zum schnacken Bitten? eine art Chatt Rubrik, wo man sich
mal gegenseitig die Taschen volllügen kann.
Ich weiß, wenn man ins off-topic schlittert, denkt man bei jedem Post, das wars jetzt, Thema erledigt, aber dann wird geantwortet und dann antwortet man selber wieder usw, am Ende wäre ein neuer Thread besser gewesen. Aber man hat den Absprung halt nicht geschafft. Kann man nicht ändern glaube ich.
Ihr könnt gerne unter "Sonstiges" off-topic-Themen eröffnen. Beachtet halt vor allem Regel 3 (keine Politik, Religion usw). Off-topic ist streitanfällig und lohnt keinen Streit. Wenns zu viel wird, gibts halt irgendwann ein off-topic-Unterforum. Wenn es mir nicht gefällt, was dort geschrieben wird, bekommt das Forum einen abwertenden Titel wie "Mülleimer". Und vielleicht kann ich es möglich machen, daß man pro Beitrag dort eins abgezogen bekommt im Beitragszähler. Oder der, der dort am meisten schreibt, bekommt unter den Mitgliedsnamen einen Titel wie "Dummschwätzer des Monats" und Dick und Doof als Avatar. :lol:
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derwo
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von derwo »

PuhBär hat geschrieben: 6. Nov 2018, 18:32 Interessante Geschichte auch vom wo, zitat:
irgendwie bin ich bei diversen Flaschen von Scheibl gelandet

ist das jetzt eine art Maßstab für dich? hast du deswegen dieses
ganze wissen zusammen getragen?
Hab ich schon lange nichts mehr zu Hause. Wie gesagt, es ist Mittelklasse. Seriöse Qualität. Nein, das Zusammentragen von Wissen kam daher, weil jedes neue Projekt halt Fragen aufgeworfen hat.
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MonthyBurnz
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von MonthyBurnz »

nu auch mein Senf dazu.

Ich kam leider auch über "die Serie" dazu. Zumindest hat man sich gewisse Fragen gestellt. als Bsp: Kann man davon wirklich blind werden? Jeder erzählt da einen vom Pferd, aber niemand brennt wirklich, um das mal wirklich zu bestätigen oder eben zu entkräften. Daher hab ich mir halt gedacht, probieren geht über...usw.
Bin dann schnell beim Forum "drüben" gelandet und somit auch beim Buch vom Schmickl. Danach war schon vieles klarer.
Das Lustige an der ganzen Geschichte mit dem Destillieren ist, dass ich eigentlich gar keinen Schnaps mag/trinke.
Allerdings kommt das aus BW Zeiten (Stichwort Kartenpusten..naja lange her)

Auch Whiskey pur hat mich nie angesprochen. Mehrmals nach allen Regeln der Kunst versucht (richtiges Glas, Temperatur, Stimmung, guter Whiskey etc) Half nix, schmeckte beim 1. mal nicht und auch bei den anderen malen nicht.
Obstler genauso. Auch gute versucht und festgestellt, das brennt einfach nur Hammer, aber vom Genuss weit entfernt.

Daher war meine 1. Intention, selber einen Obstschnaps zu versuchen, um einfach eine Gegenprobe zu haben. Das werde ich bald machen können mit der 1. Maische.

Aber bei meinem 2. Testlauf hatte ich Reste destilliert. Im konkreten Glühwein, aufgehübscht mit ein wenig Ansetzschnaps, sodass ich über 13% komme und nur einmal brennen musste. Und ich muss sagen, wenn man da den (theoretischen) Mittellauf nach verdünnen auf Trinkstärke versucht, dann hat mir das schon erstaunlich gut gemundet. Destillat war weich im Abgang und nicht so scharf. Und "guggen" kann ich auch noch....naja, bei sowas kommt ja eh kein Vorlauf.

Will abschließend sagen: Ich wollte mir eine eigene Meinung bilden und nicht immer nur das glauben müssen, was einem andere sagen.
Und ich habe seitdem eine Menge gelernt in den unterschiedlichsten Themen (Handwerk, Chemie, Physik), was mir ggf mal anderweitig hilft.

Und ein "Steuerhinterzieher" bin ich ja nun auch....also quasi ein "Outlaw" *lach*

Aber das bin ich schon, seit mir damals alle sagten, einen TDI kann man nicht mit Pflanzenöl fahren.... Ja, das waren auch wieder alle die, die es selbst nie gemacht haben. Ich hab es gemacht wegen dem Umweltgedanken, nicht wegen der Einsparung (die ist eh zu vernachlässigen). Und es ist genauso ein Hobby. -> Definition von Hobby: "Mit dem größtmöglichen (finanziellen) Aufwand den kleinstmöglichen Nutzen zu erzielen..." ;)

Schönen Abend,
Monthy
Destillieren - YOGA für Männer
hefezelle
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von hefezelle »

Ich hab das in meinem Vorstellungspost schon kurz erläutert: Im Glasblase-Kurs Utensilien hergestellt, und die hab ich einsetzen wollen :)
Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.
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Seleni
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Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von Seleni »

Mich hat das Thema auch schon sehr lange interessiert. Begeistert habe ich den Geschichten gelauscht, wo die ganze Zeit über gebrannt und ordentlich gekostet wurde. Ich wollte da immer mal dabei sein.

Voriges Jahr dann habe ich intensiver recherchiert, das Buch mehrmals gelesen und ein paar Kübel gekauft. Also Ösi kommt mir entgegen, dass ja 2 Liter Destillen legal sind, und so ist das Brennen eines 10 L Kübels eine feine Freizeitbeschäftigung.
Mich reizt eher das: bring ich das auch zusammen? Großes Thema ist der Hagebutten-Schnaps. Einige habe ich schon gekostet, so richtig überzeugt noch keiner. We will see....

Ich habe schon viel probiert: Kakteen züchte , Sauerteigbrot backen, Liköre, Essig, ...das Brennen gehört da auch dazu.
Irgendwann, wenn ich alt bin, möchte ich ich nicht sagen wollen: das hätt mich auch interessiert, aber leider hatte ich dafür keine Zeit...

Auch wenn mich noch ein, zwei Gläser Rotwein noch mehr begeistern, so kann ich einem guten Slibo oder einem Marillneren schon was abgewinnen. Und ein Gin oder auch ein Whisky schmeckt mir ... Es gibt noch viel zu tun.
Willy
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Registriert: 25. Okt 2018, 08:25

Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von Willy »

Ich habe die microbe von kindheit ab an. In die gegend, damals in Brabant (die Niederlande), gab es verschiedene, illegale schnapsbrenner.
Mit 12 jahr die erste Jenever, war gar kein ding. Bier mit 10 jahr.
Weil ich immer besser gegen den wodka , Rum, bestand war, bin ich immer starkes bleiben trinken.
Nur special bier kan ich kosten. (Säuer bier).
So vor 5 jahre , hatte ich ganz viel apfeln, und begann die suche.
Letstes jahr bin ich auch mit bierbrauen begonnen.
Was man selbst macht, schmeckt immer besser.
Heute zu tage , ist es Jenever, Rum, Fruchtschnaps,Wodka und säuer bier.
Bio wo möglich. Wo möglich, eine automatizität.
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Dr.Cooper
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Wie seid ihr zum "Geheimbrennen" gekommen?

Beitrag von Dr.Cooper »

Laßt mich an dieser Stelle kurz meine Geschichte erzählen, wer mag kann sich ja dranhängen.
Meinen ersten selbstgebrannten habe ich im Mai 2019 während meiner ersten Tschernobyl Tour getrunken als wir als Gruppe von 9 Leuten die Einsiedler oder besser gesagt Rücksiedler in der 30 Km Sperrzone besucht haben.
Am ersten Tag stand direkt ein Besuch bei Maria in Kupovate an https://www.google.com/maps/place/Kupov ... d30.361393
die uns mit Brot, Gurken und selbstgrannten verköstigte und das morgens um 11 Uhr :o
Maria ist eine der Rückkehrer(innen) die in der Sperrzone geduldet werden, ihr Mann ist schon 2018 verstorben.
https://www.google.com/search?q=kupovat ... mVtQmKWYAM
TAT-Tour--8-WEB.jpg
TAT-Tour--7-WEB.jpg
Da war mein Interesse schon geweckt.
Dann habe ich im Urlaub 2020 an der Nordsee jemanden kennengelernt der auch dem gleichen Hobby verfallen war wie ich der Fotografie, insbesondere der Lost Places Fotografie https://www.google.com/search?q=Lost+Pl ... nt=gws-wiz und ausserdem mit seiner China Destille im Gartenhäuschen hin und wieder einen Durchlauf macht.
OK, zugegeben, den entgültigen Kick hat mir besagte Fernsehserie gegeben, wobei ich aber mittlerweile zu der Erkentnnis gekommen bin das es wohl nur 30-40% Realität sind und der Rest ist halt Fernsehen.
Nachtrag:
Letzes Jahr hat mit ein ungarischer Arbeitskollege einen selbstgemachten Slivoviz aus der Heimat mitgebracht und ich war noch mehr Feuer und Flamme.

Wie schon oben geschrieben, wer mag kann kann ja seinen Werdegang als Geheimbrenner erzählen.
Dem Destillatör ist nix zu schwör :dontknow:
Tom
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Alchemist
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Registriert: 2. Feb 2023, 13:12

Re: Wie kamt ihr zum Schnapsbrennen als Hobby?

Beitrag von Alchemist »

Auch ich möchte hier teilen, wie ich zu dieser Thematik gefunden habe.

Begonnen hat alles 2020, dass ich eine neue Arbeitsstelle angenommen habe. Ich glaub 4 Wochen nach Dienstantritt (das war übrigens in Corona-Zeiten) haben wir einen Ausflug zu einer Schnaps-Brennerei veranstaltet. Das war ein richtig toller Ausflug mit wunderschönem Wetter und der Brennmeister war auch genial. Wir durften alles verkosten, was uns gefallen hat. Und ich war begeistert und überrascht, dass ein Edelbrand so mild und so nach Frucht schmecken kann. Ich habe mich in dieser Zeit in die Williamsbirne verliebt. Ich war geblendet von den riesigen Anlagen dort und es hat auf mich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Frühere Ausflüge zu Bierbrauern haben mir bei Weiten nicht so gut gefallen. Die Zeit verging und nichts passiert. 8 Monate später (2021), also im nächsten Sommer haben wir uns nach der Arbeit öfters zum Biertrinken getroffen und hab mich mit den Arbeitskollegen ausgetauscht.
Eine Arbeitskollegin hat mir im Gespräch erzählt, sie würde Gin herstellen - soviel Gin, dass sie von ihrem Freund ein Gin-Verbot bekommen hat, weil, "wer soll das alles trinken?". Ich fand das Thema ganz spannend und da kam auch schon wieder die Williamsbirne zurück in mein Gedächtnis von dem Ausflug. Ich hab ihr ganz viele Fragen gestellt, wie sie das anstellt und wie das alles genau funktioniert. War einfach verblüfft von dem Thema, das man das anscheinend auch zuhause machen kann.

Beim Biertrinken unterhielt ich mich mit einem Freund. Er lud mich für 2022 im Sommer auf einen Ausflug nach Ungarn ein, da sie dort ein kleines Grundstück besitzen - war als Wochenend-Ausflug gedacht - typisch Grillen, Bier trinken, Spaß haben. Dann erzählte er mir sie hätten dort Apfelbäume, Weinstöcke uswusf. Als er mir erzählte, sie hätten auch Williams-Birnen wurde ich hellhörig. Mir kam der Geschmack des Edelbrands wieder in den Sinn. In nächsten Satz meinte er, sie könnten die nicht verarbeiten und alle würden verfaulen. Ich hab ihm dann erzählt, dass Schnaps aus Williams-Birnen etwas wunderbares ist. Und ich fragte, ob wir das nicht mal versuchen sollten. Anfangs war er doch sehr skeptisch. Wir informierten uns über Destillen zum Kaufen, aber für mich war schon von Anfang an klar, dass wir die bauen müssen.

Von besagter Freundin (mit dem Gin) hab ich die Buch-Info vom schmickl bekommen und mir das Buch besorgt und gelesen: sieht ja alles super einfach aus. Mit dem Kollegen hab ich dann eine super einfache Destille gebaut: Büchse mit Deckel, ein Loch gebohrt, Kupfer-Spirale mit Luftkühlung. Für das Experiment haben wir Weinbrand hergestellt. Als die ersten Tropfen kamen waren wir aus dem Häuschen.
Schnell merkten wir aber, dass alles extrem Undicht ist und wir kühlen müssen. Mit dem Kollegen habe ich bereits 4 Versionen einer Destille gebaut. Immer wieder modifiziert, geplant und verbessert. Das Ganze spielte sich voriges Jahr ab. Das witzige ist: wir haben bis heute keine Williamsbirnen machen können, obwohl das der ausschlaggebende Grund war, dass wir das ganze versuchen. Wir beide mussten am geplanten Wochenende aufgrund einer verpflichtenden Teilnahme in der Arbeit nicht fahren, die Woche später hat Corona bei uns zugeschlagen und die Woche darauf stürmte es gewaltig in Ungarn. Das Ergebnis: Birnen waren kaputt. Wir versuchen es aber auf jeden Fall heuer wieder.

Nun bin ich hier bei euch gelandet und versuche, so gut es geht euer destilliertes Wissen aufzusagen und anzuwenden. Gefunden habe ich euch eigentlich über die Bildersuche. Ich wollte unbedingt genaue Daten über die Destillation eines Ethanol-Wasser-Gemisches haben. Also nicht nur eine lausige Fotokopie eines Buches, sondern tatsächlich die Messpunkte. Über die Bildersuche fand ich dann derwo's Beitrag über eine Destillationskurve. Ich hab mir dann einige der Beiträge hier durchgelesen, und erst da merkte ich, was ich alles nicht wusste. Dann hab ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden.

Was ich noch erwähnen kann: oftmals gibt das Leben seltsame Wege vor, um ans Ziel anzukommen. In einem Gespräch mit der Tante meiner Partnerin hat diese erzählt, sie hätte so viele Maische Fässer herum stehen. Das eine kam zum anderen und ich hab von ihr etwa 10 Maische-Fässer bekommen. Das hat mir die Investitionskosten erheblich gesenkt und den Einstieg in diese Thematik sehr erleichtert.

Die Quintessenz meiner Geschichte: einen guten Brand vergisst man nicht mehr.