Wein abziehen oder Hefe mitbrennen

Obst ernten oder kaufen, verarbeiten, vergären und brennen
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Alk52
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Wein abziehen oder Hefe mitbrennen

Beitrag von Alk52 »

Ich habe ca. 40 l Wein, hergestellt aus gepresstem Traubensaft, also ohne Fruchtfleisch und Kerne. Ich plane einen Doppelbrand.
Die Hefe hat sich recht gut abgesetzt, aber lohnt es sich wirklich abzuziehen oder kann ich die Hefe - ohne Geschmacksbeeinträchtigung - mit brennen?
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derwo
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Re: Wein abziehen oder Hefe mitbrennen

Beitrag von derwo »

Es gilt bei Weinbrand, daß man die Hefe keinesfalls mitbrennen darf, da diese sonst den Geschmack beeinträchtigt.
Und bei Maischen mit ganzem Obst, wo man die Hefe nicht abtrennen kann, gilt, daß man die Hefe mitbrennen darf, weil sie nicht stört.
Unlogisch? :mrgreen:

Ich persönlich denke schon, daß man sie schmeckt. Aber nicht unbedingt als "Hefe". Wenn man die Chance hat, sie abzutrennen, bekommt man ein fruchttypischeres Ergebnis. Aber wer weiß, "mehr Magie" hat es vielleicht mit der Hefe.

40l, das ist doch mehr als ein Raubrand, oder? Du könntest dann beides ausprobieren.

Oder hast du eine Kleindestille für einen Hefebrand? Also du machst Raubrände ohne die Hefe und brennst dann noch die untersten 5l extra. Das wäre die sichere Vaiante.
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Alk52
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Re: Wein abziehen oder Hefe mitbrennen

Beitrag von Alk52 »

Danke für den Hinweis.

Wo, ich habe geahnt was kommt. Nein, ich werde es nicht ausprobieren, sondern abziehen.

Ich ziehe die sichere Variante durch und auch den Hefebrand - ohne Kleindestille - sondern mit 5-6 l im 17l Kessel. In Destillation mit weniger als 50% Kesselvolumen haben wir doch gesehen, dass im freien Volumen nichts anbrennt.
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azeotrop
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Re: Wein abziehen oder Hefe mitbrennen

Beitrag von azeotrop »

Du wirst den Hefebrand mögen. Es wäre ein Jammer den Hefesumpf wegzuschütten.
Aber es ist halt kein Weinbrand. So bekommst du beides.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
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Alk52
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Re: Wein abziehen oder Hefe mitbrennen

Beitrag von Alk52 »

Der Weinbrand damals war nach 2 Jahren auf Eiche schon so gut, dass er sich einfach verteilt hat...
In diesem Jahr plagte mich meine Frage von damals erneut und so habe ich dieses Thema und weitere Informationen gefunden.
Mein aktueller Plan ist, die Trauben vom Holz zu trennen und durch den Fleischwolf (6mm) zu schicken. Dann wird eine Weinmaische-Gärung gestartet und nach ein paar Tagen werden die Feststoffe abgesiebt. Ich hoffe damit die Haut und die Kerne zu entfernen, um so einen relativ sauberen Wein zu gewinnen.
Vor dem Brennen ziehe ich den Wein ab und dann schauen wir mal, was mit der Hefe passiert.
Nichts ist ohne Grund.