Mein Vogelbeerbrand 2022

[Tomtom]

Es ist so weit, mein erster Brand ohne Zuckerzugabe

Rezept:

(Gesamt ca. 33 Liter)
30 kg Vogelbeeren
3 Liter Wasser
25 g Kaltgärhefe
25 g Hefenährstoff
20 ml Verflüssiger
Ein Schuss Milchsäure

Die Vogelbeeren habe ich durch den Fleischwolf gejagt.
Habe heute Mal geschaut, es gärt langsam vor sich hin.
Es ist halt eine ziemlich dickflüssige Angelegenheit.

[Tomtom]

Vogelbeeren sammeln geht ziemlich schnell. In einer Stunde hatte ich 15 Kg

[Tomtom]

[Tomtom]

Das abrebeln und aussortieren ist eine heiden Arbeit.

[Tomtom]

Durch den Fleischwolf. Das gab ne ziemliche Sauerei. Musste eine Vorrichtung basteln weil es manchmal gespritzt hat.

[Tomtom]

[Tomtom]

Meine Kamera hat einen Gelbstich. Aber so ähnlich sah der Brei am Ende aus.

[Tomtom]

Der Fruchtkuchen schwimmt oben.

[Tomtom]

Beim rühren habe ich gemerkt, dass die Maische schon echt fest ist.

[azeotrop]

Wieviel Tage sind seit Gärbeginn vergangen?
Wie läuft die Gärung?

[Tomtom]

24 Stunden läuft die Gärung. Es ist keine Rummaische , aber wenn ich meine Nase rein halte, merke/rieche ich, dass da Kohlendioxid aufsteigt. Meine Bottiche sind ziemlich undicht, beim Gärspund sieht man noch nichts.

[azeotrop]

Ja, das CO2 riecht ja recht stechend. Wenn du das riechst läuft die Gärung. Es ist ja gut dass es ruhig gärt.
Ich würde nach 3 Tagen wieder umrühren. Die Maische sollte dann insgesamt etwas flüssiger geworden sein.
Wenn es weiter gärt ist alles gut.
Ich habe solche dicken Suppen schon öfter vergoren. Es ist halt grenzwertig. Wenn die Gärung stocken sollte würde ich leicht verdünnen und nochmal Hefe zugeben.
Ich denke aber dass es klappen wird.

[derwo]

Zumindest bei dem Bild "Der Fruchtkuchen schwimmt oben" kommt mir die Maische zu dick vor. Der Fruchtkuchen ist CO2-getrocknet sozusagen. Sowas war bei mir dann immer enttäuschend von der Alkoholausbeute. Habe aber keine belastbaren Daten.

[Tomtom]

Ja, das CO2 riecht ja recht stechend. Wenn du das riechst läuft die Gärung. Es ist ja gut dass es ruhig gärt.
Ich würde nach 3 Tagen wieder umrühren. Die Maische sollte dann insgesamt etwas flüssiger geworden sein.
Wenn es weiter gärt ist alles gut.
Ich habe solche dicken Suppen schon öfter vergoren. Es ist halt grenzwertig. Wenn die Gärung stocken sollte würde ich leicht verdünnen und nochmal Hefe zugeben.
Ich denke aber dass es klappen wird.

Warum erst nach 3 Tagen? Ich hätte jetzt täglich gerührt um die Hefe und die Flüssigkeit zu verteilen.

[azeotrop]

Weil du mit jedem Rühren die schützende CO2 Schicht störst und die Maische am Anfang noch keinen Schutz durch Alkohol hat.

[Catweazle]

Echt jetzt? Kohlendioxid ist doch schwerer als Sauerstoff…. Ich hatte bis jetzt gar kein schlechtes Gewissen sogar 2 mal täglich umzurühren….

[azeotrop]

Ja, CO2 ist schwerer als Luft.

[Catweazle]

Was soll dann schlimmes passieren, wenn ich rumrühre? Ich bringe doch keinen Sauerstoff rein

[Tomtom]

So ich habe jetzt Mal gerührt. Wie derwo geschrieben hat, hat sich der obere Teil vom Fruchtkuchen ziemlich getrocknet angefühlt beim rühren. Unten war die Maische aber schon etwas flüssiger.

nach dem Rühren

[derwo]

CO2 ist schwerer als Luft. Aber trotzdem ersticken wir hier alle nicht. Wär schon blöd, wenn man auf der Erde nur ab gewissen Höhenmetern Sauerstoff hätte. Das Salz im Meer sammelt sich ja übrigens auch nicht am Meeresboden.
Deswegen bringst du die Maische auch sicher in Kontakt mit Sauerstoff, wenn du sie umrührst. Und egal wie stark sich Luft und CO2 vermischen, mit jedem Öffnen können Bakterien eindringen.
Andererseits, sterilisiert waren die Früchte ja nicht. Also was da schon dran war, übertrifft sicher das, was da durch Umrühren reinkommen könnte.
Nochmal andererseits ist Sauerstoff aber halt für viele bakterielle Prozesse wie zB die Essiggärung notwendig. Die alkoholische Gärung braucht ihn aber nicht. Also sollten wir Sauerstoff nicht reinlassen.

[Tomtom]

Die Maische hat nun 5 Tage gegärt, die Gärung ist nun am abklingen (es ist kaum noch Co2 bemerkbar).
Eigentlich sollte dieses Jahr mein "aufzuckerungs freies" Jahr werden, aber mittlerweile bin ich mit mir am hadern
nicht doch noch Wasser und Zucker in die Maische zu geben. Die Maische ist doch noch sehr fest (nach dem Rühren hat sie
eine Konsistenz wie Brei) und da ist auch im Geschmack wenig, was in Richtung Alkohol geht.
Ich habe auch keine Erfahrung wie viel Rauhbrand ich bei so einer dickflüssigen Maische raus bekomme. Ich kann ca. 35 Liter und
ca.11 Liter brennen, da wird es dann auch mit dem mehrfach brennen schwer wenn ich beim Raubrand nur ein paar Liter raus bekomme.
Hat Jemand schon mal so was gebrannt? Wie sind eure Erfahrungen, fällt der Raubrand da sehr gering aus bei einer dickflüssigen Maische?

[azeotrop]

Der Obstmaischerechner 2 kann deine Frage beantworten.
Sag einfach Bescheid wenn du damit nicht zurecht kommst.

[Tomtom]

Hallo, ja den Obstmaischerechner hatte ich schon genutzt. Auch schon den Destillationssimulator (geiles Teil ) Der Rechner spukt mir aus, dass 25,5 Liter Zuckerwasser enthalten sind ( bei ca. 30 Litern dickflüssiger Maische schon echt viel ) ;
7 Prozent Alkohol in der Maische (ich denke so viel Alkohol ist in meiner Maische auch nicht drinnen) und 2 Liter reiner Alkohol.
Der hohe Zuckerwassergehalt lässt mich hoffen dass ich genug Raubrand aus der Maische bekomme um meine kleinere Destille zu füllen und mit ihr vielleicht noch einen 3. Brand zu machen. Aber das ist alles Neuland für mich, muss wohl noch erst meine Erfahrungen machen.

Ich werde wohl noch Zuckerwasser zu der Maische geben, die viele Arbeit mit den Vogelbeeren ist mir zu Schade, damit "Erfahrung zu machen". Dafür sammel ich Lieber Birnen oder so

[derwo]

Ich werde wohl noch Zuckerwasser zu der Maische geben, die viele Arbeit mit den Vogelbeeren ist mir zu Schade, damit "Erfahrung zu machen". Dafür sammel ich Lieber Birnen oder so

Oder andersherum: Das Vogelbeerprojekt ist mir zu schade, um es durch Zuckerzugabe in die Mittelmäßigkeit hinabzustoßen. Das mache ich lieber bei mal schnell gesammelten und gemaischten Birnen.

Ich finde, es ist allgemein ein Risiko, so ein Projekt zu machen, wenn man noch nicht ein paar leichtere Sachen gemacht hat.
Und die hohe Zuckerangabe im Obstmaischerechner für Vogelbeeren, die kommen mir immer komisch vor. So süss schmecken sie halt nicht. Aber klar, diese Zuckerwerte findet man nunmal im Internet. Ich bin da unsicher und würde mich zumindest darauf gefasst machen, weniger Alkohol rauszubekommen. Das bedeutet für dich:
- Beim Raubrand oft Alkoholmessungen machen.
- Die Thermometermessungen mit Aufzeichnungen von früheren Bränden vergleichen.
- Während des Brennens kosten, vor allem um zu entscheiden, ob noch gutes Aroma kommt, obwohl schon kein Alkohol mehr kommt.
- Am Ende des Raubrands Fraktionen einzeln sammeln, damit du das Verkosten auf den nächsten Tag veschieben kannst.

[azeotrop]

Wenn du zu wenig Rauhbrand zusammen bekommst, ist das doch keine Problem. Der ist ewig haltbar.
Nächstes Jahr machst du nochmal Vogelbeeren und schüttest die Rauhbrände zusammen für einen gemeinsamen Feinbrand.