Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Der Kauf von Destillen. Modellfragen und Bezugsquellen
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

Moin, bin neu hier und beschäftige mich seit ein paar Wochen aktiv mit dem Thema. Ein paar Bücher gelesen und hier fleißig mitgelesen. Tolles Forum und schon mal vielen Dank für die vielen Inspirationen.

Nun plane ich den nächsten Schritt. Eine Destille muss her. Vieles habe ich mir im Web angesehen und etliches verworfen. Verworfen habe ich auch den Eigenbau.

Der Herr Doktor aus Österreich hat ja Destillen im Programm, bei denen sich auch größere Kessel drunterschrauben lassen. Zum Beispiel „Classic“ oder die „Deluxe“… letztere sogar mit über 7 Liter. Damit kann man doch schon mal was anfangen, oder?

Mich würde interessieren, was die geschätzten Herren hier im Forum so dazu sagen würden. Vielen Dank schon mal vorab.
Benutzeravatar
Alk52
Beiträge: 809
Registriert: 17. Jun 2019, 13:42

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Alk52 »

Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 22:30 Moin, bin neu hier und beschäftige mich seit ein paar Wochen aktiv mit dem Thema. Ein paar Bücher gelesen und hier fleißig mitgelesen. Tolles Forum und schon mal vielen Dank für die vielen Inspirationen.
Von mir ein herzliches Willkommen und viel Spaß mit Deinem angehenden Hobby.
Und jetzt bin ich der Buhmann.
Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 22:30 Eine Destille muss her. Vieles habe ich mir im Web angesehen und etliches verworfen.

Der Herr Doktor aus Österreich hat ja Destillen im Programm, bei denen sich auch größere Kessel drunterschrauben lassen. Zum Beispiel „Classic“ oder die „Deluxe“… letztere sogar mit über 7 Liter. Damit kann man doch schon mal was anfangen, oder?
Meinst Du das im Ernst? Ich glaube Du musst noch viel hier im Forum lesen.
Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 22:30 Verworfen habe ich auch den Eigenbau.
Mich würde interessieren, was die geschätzten Herren hier im Forum so dazu sagen würden.
Sorry, aber so einfach wird das nichts.
Mag sein, dass ich mich irre, aber viele Anfänger haben nach einer Weile festgestellt, dass ein Eigenbau oder die Verwendung einzelner (2") Komponenten sinnvoller ist.
Nichts ist ohne Grund.
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

Von mir ein herzliches Willkommen und viel Spaß mit Deinem angehenden Hobby.
Und jetzt bin ich der Buhmann.

Interpretiere ich richtig, dass Du nichts von den „kleinen“ Destillen vom Doktor hältst?
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 23:01 Von mir ein herzliches Willkommen und viel Spaß mit Deinem angehenden Hobby.
Und jetzt bin ich der Buhmann.

Interpretiere ich richtig, dass Du nichts von den „kleinen“ Destillen vom Doktor hältst?
Und herzliches Dankeschön für die freundliche Begrüßung :D
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3425
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von derwo »

Neugierig,

642€ für die Schmickl Classic + 163€ für den großen Kessel. Mit Versand sind das dann 830€.
Dafür bekommst du eine schöne Destille mit folgenden Nachteilen:
- Schlangenkühler: Kaum reinigbar. Nicht für den größeren Kessel ausgelegt.
- Silikondichtung.
- bleihaltige Messingverschraubung im absteigenden Ast.
- prinzipiell recht ungenaues Thermometer (Suchfunktion Fadenkorrektur).
- einen Geistkorb, den man ohne jegliches handwerkliche Geschick genauso selber bauen könnte.

Ein vergleichbarer Selbstbau ohne diese Nachteile kostet weniger als 1/4 davon.
Benutzeravatar
Ablenker
Beiträge: 37
Registriert: 14. Sep 2022, 10:15

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Ablenker »

Alk52 hat geschrieben: 21. Mär 2023, 22:48
Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 22:30 Verworfen habe ich auch den Eigenbau.
Mich würde interessieren, was die geschätzten Herren hier im Forum so dazu sagen würden.
Mag sein, dass ich mich irre, aber viele Anfänger haben nach einer Weile festgestellt, dass ein Eigenbau oder die Verwendung einzelner (2") Komponenten sinnvoller ist.
Bild
derwo hat geschrieben: 22. Mär 2023, 09:35 Neugierig,

642€ für die Schmickl Classic + 163€ für den großen Kessel. Mit Versand sind das dann 830€.
Dafür bekommst du eine schöne Destille mit folgenden Nachteilen:(..)
Ein vergleichbarer Selbstbau ohne diese Nachteile kostet weniger als 1/4 davon.
Genau!

Selber bauen kann einiges! Vor allem wird man nicht dümmer, auch wenn es nicht auf Anhieb klappt.
Benutzeravatar
Dr.Cooper
Beiträge: 556
Registriert: 1. Jun 2022, 11:19
Wohnort: Zu Hause

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Dr.Cooper »

Ich weiß ja nicht wie weit deine handwerklichen Fähigkeiten reichen aber wie schon geschrieben kann man eine Eigenbaudestille für einen Bruchteil der hier genannten Summe bauen.
Alternativ auf die Suche gehen und was gebrauchtes kaufen und so umbauen das was gescheites dabei raus kommt.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -282-19600
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -282-17392
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 58-86-4884
Dem Destillatör ist nix zu schwör :dontknow:
Tom
Benutzeravatar
Alk52
Beiträge: 809
Registriert: 17. Jun 2019, 13:42

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Alk52 »

Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 23:01 Und herzliches Dankeschön für die freundliche Begrüßung :D
Nimms mir nicht übel, dass ich Dich hart aber herzlich empfangen habe.
Ich halte in der Tat nichts von Schmickl, obwohl auch ich über ihn bzw. sein Buch zu meiner ersten "Selbstbaudestille" gekommen bin. Der für mich entscheidende Unterschied zu Schmickl war halt von Anfang an ein Edelstahltopf, ein paar Kupferrohre vom Schrotthändler und ein kleiner Gasbrenner.
Damit stand mir die neue Welt offen.
Hätte ich eine Schmickl Destille gekauft, dann wäre ich nicht so voran gekommen, weil an einen so teuren und hübschen Gerät sägt und lötet man nicht so einfach dran rum...
Dann bin ich zügig zu Edelstahlkomponenten (aus China) gekommen. Der letzte Link von Dr. Cooper ist bis auf den Kessel und einem 2"Adapter im Deckel auch eine komplette Destille, die Du dann nach und nach ergänzen kannst. {wir hatten doch erst kürzlich einen günstigeren Link zu Aliexpress?}
Zu den Selbstbauten geben Dir die Mitbrenner ihre Tipps, wenn es für Dich in die Richtung gehen soll.
Nichts ist ohne Grund.
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

Alk52 hat geschrieben: 22. Mär 2023, 18:52
Neugierig hat geschrieben: 21. Mär 2023, 23:01 Und herzliches Dankeschön für die freundliche Begrüßung :D
Nimms mir nicht übel, dass ich Dich hart aber herzlich empfangen habe.
Keine Sorge… bin reichlich robust und mein Dankeschön war auch ernst gemeint. Ich kann sehr gut verstehen, dass Ihr so auf das Selbermachen steht. Ist ja auch eine feine Sache. Ganz unbegabt bin ich da auch nicht und würde das mit Eurer Hilfe sicherlich auch hinbekommen. Doch mir fehlt die Zeit und ich möchte meine knappe Zeit lieber auf das Brennen fokussieren.

Klar, die Anlagen vom Doc Schmickl sind erst einmal klein und auch vom Preis her sehr ambitioniert. Wenn ich dafür eine super Qualität bekomme, kein Problem. Doch da habe ich inzwischen so meine Fragen. Die Anlagen bei den Kleinanzeigen sah ich auch schon. Doch taugen die was? Kann es nur schwer beurteilen. Zudem habe ich die Sorge, dass der Zoll da mitliest und ich die Unifomierten beim Online Kauf gleich auf dem Hof stehen habe… also hinfahren… ja, würde gehen.

Apropos fahren… bin demnächst in Wien und könnte mal kurz nach Budapest rübersausen… da hat es diese hier: https://www.destillieranlage.eu/eco-brennanlage

Was denkt ihr darüber?

Und: Herzlichen Dank, dass Ihr Euch meiner annehmt und mich mit Euren geschätzten Gedanken versorgt.
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3425
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von derwo »

Neugierig hat geschrieben: 23. Mär 2023, 22:16Ich kann sehr gut verstehen, dass Ihr so auf das Selbermachen steht. Ist ja auch eine feine Sache. Ganz unbegabt bin ich da auch nicht und würde das mit Eurer Hilfe sicherlich auch hinbekommen. Doch mir fehlt die Zeit und ich möchte meine knappe Zeit lieber auf das Brennen fokussieren.
Das Problem ist, überhaupt was zu finden, an dem du nicht sowieso nach ein paar Destillationen rumlötest bzw wahrscheinlich sogar die Hälfte ersetzt.
Apropos fahren… bin demnächst in Wien und könnte mal kurz nach Budapest rübersausen… da hat es diese hier: https://www.destillieranlage.eu/eco-brennanlage
Was denkt ihr darüber?
Wieder ein Schlangenkühler. Noch dazu einer aus recht dünnem Rohr verglichen mit der Größe der Destille. Da muss man dann sehr langsam destillieren.
Und das Steigrohr ist zu dünn. Mit dickflüssiger Maische muss man da sehr vorsichtig brennen, daß es nicht verstopft.
Und die Silikondichtung und die bleihaltigen Messingverschraubungen.
Benutzeravatar
azeotrop
Beiträge: 2234
Registriert: 26. Okt 2018, 21:17

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von azeotrop »

Neugierig hat geschrieben: 23. Mär 2023, 22:16 Doch mir fehlt die Zeit und ich möchte meine knappe Zeit lieber auf das Brennen fokussieren.
Ich finde wir sollten diese Tatsache akzeptieren und helfen eine Lösung in dieser Richtung zu finden.

Die Anlage aus Budapest hat zumindest ein paar Bauteile die dauerhaft bleiben können, der Rest scheint mir für den Anfang akzeptabel.
Der Edelstahltopf scheint einen Sandwichboden zu haben. Das erlaubt auch die Beheizung mit einer Elektrokochplatte.
Der Kupferhelm scheint brauchbar zu sein für eine Potstill.
Die Rohrverbindungen aus Messing bringen einen nicht sofort um. Ich sehe die Gefahr des Herauslösens von Bleiverbindungen nicht so kritisch. Und wenn, spielen nur die im absteigenden Destillatweg eine Rolle.
Diese Verbindungen, die dünnen Rohre und der Schlangenkühler lassen sich später mit vertretbarem Aufwand durch Eigenkonstruktionen ersetzen. Die Silikondichtung unter dem Kupferhelm kann man die mit Teflonband umwickeln.
Es ist aber möglich mit der Destille erstmal sofort loszulegen. Man muss halt langsam destillieren.

Mit dem Kauf dieser Destille würdest du zumindest keine völlige Fehlinvestition tätigen und könntest aus meiner Sicht erstmal anfangen zu brennen.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3425
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von derwo »

Oder, vielleicht etwas teurer, aber dafür ohne, daß die Hälfte irgendwann ersetzt wird, könnte er auf ein modulares 2"-System gehen, welches er über aliexpress bestellt. 100% ohne Basteln wird es aber vielleicht dann nicht gehen. Den Deckel mit 2"-TriClamp versehen, wird er glaube ich selber machen müssen.
Zumindest wenn er bei dem Hobby bleibt und wenn er nicht zum Bastler mutiert, fände ich das die beste Lösung.
Benutzeravatar
azeotrop
Beiträge: 2234
Registriert: 26. Okt 2018, 21:17

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von azeotrop »

Es gibt viele Möglichkeiten.
Wenn er mal eine Kolonne auf die ungarische Destille setzen möchte, würde ich nicht den Kupferhelm verwenden sondern diesen für den Potstillbetrieb behalten.
Es wäre gut einen Edelstahldeckel zu finden der auf den Topf passt und an diesen Deckel einen 2 Zoll Tri-Clamp Stutzen zu löten.
Dann hätte er alle Freiheiten der modularen 2 Zoll Tri-Clamp Welt.
Kupferhelme tun sich oft schwer das Gewicht einer Kolonne zu tragen und könnten sich verformen.

Ich persönlich würde auch gleich von Anfang an komplett mit Edelstahl und Triclamp starten. Hat jemand eine gute Empfehlung für einen brauchbaren Topf mit Sandwichboden plus Deckel mit Tri-Clamp Stutzen von AliExpress? Mir haben die chinesischen Töpfe nie gefallen. Ich habe aber keinen guten Überblick.
Sonst bleibt nur ein guter europäischer Topf mit Deckel und etwas handwerkliche Arbeit. Aber das ist ja nicht die Richtung in die er gehen möchte.
Oder wir können Neugierig noch überreden.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

Haha… lieben Dank. Aber überreden könnt ihr mich nicht. Ich suche eine fertige Destille die halbwegs gute Arbeit macht. Halbwegs gut aus Eurer Sicht ist hervorragend aus meiner Sicht. Von Chinesen zu kaufen bedeutet doch deutscher Zoll und damit Anmeldung der Destille, oder?
Benutzeravatar
aragones
Beiträge: 491
Registriert: 23. Okt 2018, 07:16

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von aragones »

Unsere Erfahrung hat gezeigt;eine Destille isz niemals fertig oder die Nächste isr bereits in Planung.
Bestellungen von Komponenten aus China ist kein Problem… siehe such Dunkle Ecke….
für das was eine fertige Destille von Svjmickl oder der gleichen Kostet bekommst du auch die Komponenten die du für den Einstieg benötigtest und kannst dann später beliebig umbauen oder erweitern.
ich hab auch mit diversen Selbstbauten angefangen und dann doch bei triclamp Komponenten gelandet.
Meine klare Empfehlungen ist gleich mit Zriclamp zu beginnen und Handelsüblichen Kochtopf.
Ggf hast du bereits einen Entsprechend Topf denn du schon verwenden Kannst ( 7..10 l sind meist im Haushalt vorhanden oder können zumindest dort sich noch mit Verwendung finden (Gulaschsuppe)
mach es draus !
Gruß Aragones
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
tarocco
Beiträge: 15
Registriert: 12. Feb 2023, 22:13
Wohnort: an der Donau

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von tarocco »

Hallo Neugierig, willkommen im Forum
Neugierig hat geschrieben: 24. Mär 2023, 12:45 Haha… lieben Dank. Aber überreden könnt ihr mich nicht. Ich suche eine fertige Destille die halbwegs gute Arbeit macht. Halbwegs gut aus Eurer Sicht ist hervorragend aus meiner Sicht.
...ich zähle auch zu den (wenigen) Schmickl-Destillen Besitzer hier und möchte dir deshalb auf deine Frage antworten. Insgesamt bin ich mit der Destille sehr zufrieden, davor hatte ich eine kleine "Kitsch-Destille" wie sie hier diskutiert wurde: viewtopic.php?t=1105
war zwar nicht aus Portugal, aber am Ende kommt das wahrscheinlich eh alles von "wo anders"... Mit der hatte ich jedoch keine Freude, weil das System insgesamt nicht optimal war und der Auf- und Abbau recht zeitaufwändig war.

Wie du war ich dann auf der Suche nach einem runden Komplettpaket, das einfach funktioniert und mit dem man Spaß an der "Arbeit" hat. Auch ich habe leider nicht viel Zeit für dieses schöne Hobby und damit kam Eigenbau nicht in Frage und auch auf langwieriges auf- und abbauen hatte ich keine Lust. Auch muss das Ding bei mir mangels einer "Hobbyküche" immer wieder kompakt verstaut werden. Deshalb war und ist für mich die Schmickl "Classic" Destille (mit großem und kleinem Kessel) eine hervorragende Option.

Die "Mängel" der bleihaltigen Messingverschraubung bzw. der Silikondichtung kann ich bis dato nicht genauer feststellen oder kommentieren.

Ich denke, wir sollten hier auch berücksichtigen wie und was du genau "brennen" willst, darauf ist bis jetzt glaub ich noch niemand eingegangen.
Ich z.B. mache (zunächst) ausschließlich Gin und Geiste, und da kommt man für den Eigenbedarf vor allem mit dem 5l Kessel tatsächlich doch schon weiter... mit Obstmaischen mag es allerdings schon eng werden...

lass gerne mal hören was du damit vor hast!
Gruß,
tarocco
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

Hallo tarocco, vielen Dank für das freundliche Willkommen und Deine Ausführungen. In der Tat ähneln sich unsere Motive des Kaufs auch der Verwendung. Schnelle Rüstzeiten suche auch ich. Was will ich machen? Ehrlich gesagt: alles :D

Klar, Geiste in jedem Fall. Aber eben auch mal Obst- oder Getreidemaischen. Einfach mal basteln mit dem Ding. Brennen, was mir unter die Finger kommt. Daher sehe ich eine kleinere Anlage auch eher positiv. Wenn’s nichts war, kann man es schnell entsorgen ohne große Mengen zu haben. Zu klein ist halt wahrscheinlich auch wieder schwierig. Denke daher auch über die „Deluxe“… 7,8 Liter Hubraum sind schon was… da müssten auch Maischen gehen, oder was denkst Du/Ihr?

Noch eine Frage: kommst Du mit dem Gasbrenner klar? Oder als Alternative eine kleine Kochplatte?

Schönen Sonntag in die Runde
Benutzeravatar
azeotrop
Beiträge: 2234
Registriert: 26. Okt 2018, 21:17

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von azeotrop »

Für Geiste braucht man Neutralalkohol. Den kann man kaufen oder selbst herstellen.
Mit einer Potstill geht das nicht. Das ist eine Grundsatzentscheidung die alles weitere bestimmt.
Was hast du vor?
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

azeotrop hat geschrieben: 26. Mär 2023, 15:16 Mit einer Potstill geht das nicht. Das ist eine Grundsatzentscheidung die alles weitere bestimmt.
Den würde ich kaufen. Ist ja bei den MS-Anlagen nicht ganz so teuer wegen des eher kleineren Volumens…
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3425
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von derwo »

Neugierig hat geschrieben: 26. Mär 2023, 15:11 Was will ich machen? Ehrlich gesagt: alles :D

Klar, Geiste in jedem Fall. Aber eben auch mal Obst- oder Getreidemaischen. Einfach mal basteln mit dem Ding. Brennen, was mir unter die Finger kommt.

...

Noch eine Frage: kommst Du mit dem Gasbrenner klar? Oder als Alternative eine kleine Kochplatte?
Das ist eine große Frage. Kann ein Kessel aus relativ dünnem Kupfer bezüglich der Anbrenngefahr mithalten mit einem Edelstahltopf mit dickem Sandwichboden mit Alukern?

Die Kessel von Schmickl sind unten recht stark gewölbt. Es gibt also nur eine geringe Auflagefläche. Wahrscheinlich eine zu kleine für Kochplatten. Bin mir aber nicht sicher.

Die Anbrenngefahr ist ein großes Thema. Viele bauen hier Rührwerke deswegen. Trotz Sandwichboden. Eine Edelstahltopfdestille ist noch relativ einfach um ein Rührwerk zu erweitern. Mna braucht meist einen neuen Deckel und halt das Rührwerk. Den Rest verwendet man weiter.
Ich denke, mit der Schmickl-Destille wirst du viel Zeit verbringen mit Abpressen von Getreide oder Obstbrei. Oder du wirst diese Maischen verdünnen und deswegen viel öfter brennen für denselben Output. Und hier und da wirst du Brände abbrechen müssen, die Maische und das Destillat wegwerfen und die Destille aufwändig säubern müssen. Zumindest, wenn dir zB Mais, Quitten, Äpfel, Schlehen usw unter die Finger kommen. Und: nein, der Schmickelsche Anbrennschutz vermindert nur das Problem, bei Getreide erhöht er sogar die Gefahr des Anbrennens. Ich habe sehr sehr viele Sachen ausprobiert in diese Richtung.
Neugierig
Beiträge: 17
Registriert: 5. Mär 2023, 23:25
Wohnort: An der Nordsee

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von Neugierig »

[/quote]

…, bei Getreide erhöht er sogar die Gefahr des Anbrennens. Ich habe sehr sehr viele Sachen ausprobiert in diese Richtung.
[/quote]

Warum ist das so?
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3425
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von derwo »

Meiner Interpretation nach deswegen, weil kleine Partikel trotz Anbrennschutz zum Boden gelangen und dort aber nicht so gut zirkulieren können, wie ohne Anbrennschutz. Obstbrei besteht oft aus großen Partikeln, dann kann der Anbrennschutz funktionieren. Außerdem ist Obstbrei oft glitschig, setzt sich daher sowieso nicht ganz so leicht fest. Zumindest solche Sachen wie Kirschen, Zwetschgen, Marillen usw. sind sehr glitschig.
Benutzeravatar
azeotrop
Beiträge: 2234
Registriert: 26. Okt 2018, 21:17

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von azeotrop »

Völlig ohne Fakten vermute ich dass es mit dem Klebereiweiss des Getreides zu tun hat.
Aber egal warum, Getreide ist eine Nummer kritischer als Obstbrei.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
tarocco
Beiträge: 15
Registriert: 12. Feb 2023, 22:13
Wohnort: an der Donau

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von tarocco »

Neugierig hat geschrieben: 26. Mär 2023, 15:11 Schnelle Rüstzeiten suche auch ich.
Die hast du damit auf jeden Fall, bei mir ist die Destille in 2-3min „betriebsfertig“ aufgebaut.

Neugierig hat geschrieben: 26. Mär 2023, 15:11Was will ich machen? Ehrlich gesagt: alles :D
…da wird es nun schon schwieriger, denn ohne ein modularer System oder was selbst gebautes wirst du da nicht weit kommen.
Neugierig hat geschrieben: 26. Mär 2023, 15:11Denke daher auch über die „Deluxe“… 7,8 Liter Hubraum sind schon was… da müssten auch Maischen gehen, oder was denkst Du/Ihr?
…die Deluxe war mir dann echt zu teuer. Mir gefällt auch das Prinzip der Stechkartusche nicht so gut. Und im Falle
Von maischen sind sowohl 5 als auch 7,8 Liter recht wenig. Zudem soll darauf hingewiesen sein, dass das das maximale (mathemstische) Volumen ist. in den 2l Kessel bekommst du effektiv ca 1,6-1,8l (mit Geistkorb rund 1,5l) und in den 5l Kessel nur knapp 4l. Danach läufst du Gefahr dass es beim „Brodeln“ in das Geistrohr spritzt und das Destillat unsauber ist, ganz zu schweigen von Maische oder Geistgut, das dann verstopfen kann…
Neugierig hat geschrieben: 26. Mär 2023, 15:11Noch eine Frage: kommst Du mit dem Gasbrenner klar? Oder als Alternative eine kleine Kochplatte?
Bloß keine Kochplatte, sowas hatte ich davor und absolut keine Freude damit. Mit dem Gasbrenner kommst du ca 15-20 Brenngänge (mit kleinem Kessel), das hätte ich mir vom Verbrauch her auch schlimmer vorgestellt. Außerdem ist der auch recht kräftig, ich heize mit ca 40-50% auf und dann mit 5-10% während des Brenngangs. Du kannst die Tropfgeschwindigkeit damit perfekt regulieren.

Gruß,
tarocco
Benutzeravatar
derwo
Beiträge: 3425
Registriert: 20. Okt 2018, 21:35

Re: Destillen von Malle-Schmickl… Erfahrungen?

Beitrag von derwo »

tarocco hat geschrieben: 26. Mär 2023, 22:33Bloß keine Kochplatte, sowas hatte ich davor und absolut keine Freude damit.
Was genau war das Problem?