Rührwerksbau, Wischermotor

Der Bau oder Kauf von Rührwerken für Destillen
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

derwo hat geschrieben: 1. Jan 2020, 19:23
Es sind also 580 U/min beim unteren Motor, mehr als dreifach wie beim oberen. Oder stehe ich gerade auf einer ganz langen Leitung?

Du hast natürlich recht, ich hatte nicht weit genug runter gescrollt.

Möglich wären vielleicht noch solche ganz billigen mit eckigm Gehäuse, mit welchen ebay zur Zeit überschwemmt ist:
https://www.ebay.de/itm/Micro-12V-Motor ... 0005.m1851

Da wird ein Drehmoment von 10 kg cm angegeben. Ich meine das entspricht 1 Nm was nicht gerade viel wäre.
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derwo
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Hier steht, der "untere Motor" hat 1.8Nm:
https://www.pollin.de/p/gleichstrom-get ... 2-v-310554
Das bezieht sich vermutlich auf 12V mit 580U/min. Wenn man ihn auf 60U/min runterdrosselt denke ich, hat er weit unter 1Nm.

Hat mich schon oft genervt, daß es von meinem Motor keine Angaben über das Drehmoment gibt.


Hab ergoogelt: 10kg-force-centimeter = 0.98Nm. Deine Vermutung stimmt also.



Edit: Ich mache das Versuchskaninchen:
https://www.ebay.de/itm/DC-12V-2-100RPM ... rQOz-Z0eEQ
Die 62U/min-Version ist bestellt.
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Ich habe mal rumgegoogelt.
Scheibenwischermotoren sollen so zwischen 3 und 8 Nm liegen. Die sind aber sogar stärker als nötig für ein Rührwerk.
Die Chancen stehen gut dass dein neuer Motor ausreicht. Ich bin gespannt.
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aragones
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

Hallo Zusammen,
Habe gerade einen alten dektop PC geschlachet.....
Das Netzteil bringt verschiedene Spannungen( + 3,3 V, 5V und 12 Volt) .. und je nach Netzteil bis zu ca. 20 Ampere je nach Ausgang etc.=> (Details stehen auf jedem dem Netzteil auf dem Typenschild )

Anleitung und Hinweise zum Umbau ( Lastwiederstand und Brücke damit anläuft und Schaltplan, etc ) gibts in Youtube
( Suche: PC Netzteil umbauen... zu Labornetzteil etc.)

Hier mal exemplarisch ein Video mit Schaltplan ..es gibt da verschiedene Lösungen und Ansätze .. bitte selber suchen und entscheiden was euch besser gefällt .


..damit sollte ich dann genügend Leitung zur Verfügung haben um es mit dem PWM -Modul ( siehe oben link von azeotrop) zu betreiben anstelle einer Autobatterie.
Wenn ich es fertig habe und getestet habe werde ich darüber berichten.
Dies nur mal vorab als Hinweis falls noch jemand gerade noch auf der Suche nach einer Spannungsversorgung/ Netzteillösung ist....

@ Hügelwilli
ggf gerne in eigenen thread verschieben .. Thema Netzteile/ Spannungsversorgung etc...

Gruß Aragones
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derwo
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Hm, welches PWM-Modul meinst du? War da eines dabei, welches man mit 12V DC ansteuert? Also du willst 220V -> Netzteil -> PWM -> Motor?
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aragones
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 17. Jan 2020, 17:40 Hm, welches PWM-Modul meinst du? War da eines dabei, welches man mit 12V DC ansteuert? Also du willst 220V -> Netzteil -> PWM -> Motor?
Hallo Derwo
Ich habe dieses Modul Gekauft
https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 3971468839
scheint gleich oder ähnlich dem zu sein das auch Ben beschrieben hat.
viewtopic.php?f=24&t=425&start=100#p5924
Genau der Plan ist 220V -> Netzteil -> PWM -> Motor?

Hintergrund:
Mein Labornetzteil hat 0-50 V aber nur 0-5A.
Mein Motor zieht im Leerlauf die 12 Volt und bleibt deutlich unterhalb der 5A. Sobald er aber in der Maische also mit Last dreht
kommt er an die 5A ( oder was als Strom eingestellt wurde). Das sind dann bei 5 A so ca 3-3,5 V. De resultierende Drehzak ergibt sich dann zufällig mit ca, 60/ U min.
In dieser Konfiguration eigentlich ausreichend aber eben keine Stellmöglichkeit nach oben und ich merke das sich das Netzteil auch "ziemlich plagt" Lüfter läuft ständig auf höchster Stufe.

Ich wollte nun eine Möglichkeit haben wo mir zum einen mehr Strom zur Verfügung steht und ggf auch unabhänging bin von 220 V also ggf mit Autobatterie betreiben kann.
Da azeotrop das PWM- Modul quasi auf dem Präsentierteller gelegt hatte hab ichs gleich bestellt.
Per Zufall kam mir dann die Tage der alte Desktop unter und die Idee daraus das Netzteil für meine Zwecke umzubauen.
( bietet zumindes bis ca 20 A) und auch verschiedene Spannungen.
Das Teil ist noch nicht fertig aber ein Kollege hat mir ein anderes 12 Volt Netzteil mit ca 30 A geliehen ( ein Umgebautes Netzteil aus einem Server.

Nachdem noch ein Batch Birnenfeinbrand Anstand hab ich das ganze mal ausprobiert.

1. ) Nur Netzteil an Motor 12 Volt ( Stromaufnahme konnte ich mangels Stromesszange nicht messen)
das Rührwerk hat so schnell gedreht das mir die Maische übergeschwappt ist ( Deckel war noch nicht angezogen und Steigrohr noch nicht angebaut.
Das ganze bei 50% im Kessel und offene Gasflamme als Heizung hat dann dazu geführt das die ganze Destille mal kurz in Flammen stand.. zum Glück durch schnelles Abschalten des Motors und Abdrehen des Gashahnes konnte ich das ganze ohne weiteren Schaden löschen.( soviel zu hochprozentigem im Kessel ist aber ein anderes Thema... Sicherheit etc...)
Fazit 12 Volt ohne Strombegrenzung oder Drehzahlbegrenzung geht mit meinem Motor nicht.

2. Netzteil => PWM Modul = Motor
Das PMW Modul hat einen Schalter (0,I, II ) einen Drehregler und eine Anzeige/ Display.
mit dem Schalter lässt sich der Motor ein und ausschalten und auch die Drehrichtung umkehren
Stufe I => rechts rum
Stufe II => Links rum
Stufe 0 => aus
Das Display zeigt maximal 100 an und mittels Drehknopf lässt es sich auf annähernd Null runter drehen.( vermutlich %)

In meiner Konfiguration dreht der Motor mit ca "20" in etwa mit der Geschwindigkeit mit der er vorher mit dem Labornetzteil gedreht hat lässt sich aber nun aber verstellen und bis zur maximalen Drehzahl hochfahren (was ich aber mit der Erfahrung aus 1) nicht gemacht habe)
Die gemessene Ausgangsspannung am PWM war ca 2,5 Volt. Subjektiv wurde der Motor währen des Gesammten Vorgenges nicht so heiß wie mit dem Labornetzteil. ( aber war auch nur Raubrand und keine Fruchtanteile)
Ich gehe aber davon aus das nun auch bei etwas zäheren Maischen das Netzteil etwas mehr Stromaufnahme zulässt und sich dann auch noch vernünftig dreht.

Fazit: => mit dem PWM Modul lässt sich die Gewünschte Drehzahl gut einstellen auch wen der Motor bei 12 Volt zu hoch drehen würde. Damit wäre ein 12 V Netzteil oder auch eine Autobatterie mit ausreichend Strom als Spannungsversorgung ausreichend. die 10 Euro für das PWM modul sind glaube ich gut angelegt.
Wenn mein Netzteil fertig ist werde ich auch mal versuchen wie es 3,5 und 5 Volt Ausgangsspannung ( mit und ohne PWM) darstellt.( das PWM hat aber eine nominale Eingangspannung von 10-55V )
Vermutlich werden die 3,5 Volt dann auch ohne PWM noch eine ausreichend kleine Drehzahl ergeben.


Edit:
Ich habe nun mehrere Birnen und Quittenmaischen mit meinem Rührwerk ( ohne Schleifkette) gemacht.
Behutsames Aufheizen vorausgesetzt ist mir da nix angebrannt- meiner Erfahrung nach geht es also auch ohne Schleifkette.
Was nicht heißen soll es mit nicht noch besser ist und sich ggf. mehr Heizleistung ( z.B. Beim Aufheizen) absetzbar wäre.
Ich habe auch festgestellt das sich ein Anbrennen durch kleine Rauschwaden am Kühlerausgang trotz ausseichend kaltem Destillat ( also icht zu verwechseln mit Dampf durch zu geringe Kühlung) ankündigt.
Durch aufmerksames beobachten lässt sich so ggf dadurch rechtzeitiges zurückdrehen der Heizleistung auch noch schlimmeres Verhindern.
Ich hoffe meine Erfahrungen helfen euch weiter.
Gruß Aragones

PS: als Maschinenbauer ist für mich alles was mehr wie 2 Abschlüsse hat Elektronik :-) der Erxperte möge mir ggf. lainehafte Darstellung nachsehen und ggf Falsches richtig stellen.
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Aragones

Schöne Beschreibung.
Ich werde heute Nachmittag mal mit geringeren Spannungen als 10 V testen und kann dir dann sagen ob die PWM noch sauber funktioniert.

Ich würde aber zu eher höherer Betriebsspannung vor der PWM raten.
Bleib also bei 12V. Ich betreibe die PWM sogar mit ca. 18 V. Die Drehzahl (sprich Pulsbreite) kann ich ja bis auf Null reduzieren. Beim Loslaufen erzeugen dann die schmalen hohen Pulse ein etwas höheres Anlaufdrehmoment als Pulse mit geringerer Spannung.
Der Effekt ist aber begrenzt. Die Motorinduktivität und die Massenträgheit begrenzen diesen Effekt. Ein Puls mit z.B. 50V und sehr sehr kurzer Dauer würde dann eher verpuffen.

Ich bastle gerne mit solchen Dingen. Man muss es nicht haben, aber es macht Spass und ist lehrreich.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Dein erster link geht irgendwie nur zur Startseite von ebay.com. Und im Beitrag von Ben sieht man zwei Geräte. ich weiß also nicht, welches du meinst.Könntest du den link noch reparieren oder nachreichen?

Dein Labornetzteil ist offensichtlich überfordert. Zumindest mit Maische braucht er bei 12V mehr als 5A, dagegen ist das Netzteil aber abgesichert und dadurch reduzieren sich die Volt. Da die Drehzahl aber passt, sind die 3-3.5V vielleicht genau richtig, wenn man diesen Motor als Rührwerksmotor verwenden will. Daß es also bei 12V zu schnell ist, ist keine Überraschung. Steht ja auch dabei, daß er 580U/min hat bei 12V. Also ohne Last jedenfalls.

Daß man mit dem PWM 12V Gleichspannung runterdimmen kann, nicht nur 220V Wechselspannung, hätte ich nicht gedacht.

Der 3.5V-Ausgang deines Netzteil scheint aber vielleicht die einfachste Lösung zu sein.

Das mit dem kalten Rauch kann ich bestätigen. Und dann aber auch leicht gelbes Destillat.
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aragones
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

Hier noch mal die links zu den referenzierten Beiträgen/ Artikeln
PWM Modul .. das
viewtopic.php?f=24&t=425
Hieraus das 1. Modul
https://www.ebay.de/itm/123971468839?ul_noapp=true
hier der Link: https://www.aliexpress.com/item/3288851 ... 059a6b658d
hier der Link: https://www.aliexpress.com/item/3288851 ... 059a6b658d
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derwo
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

OK, der zweite link zeigt jetzt den PWM. Und das ist ja einer mit Gleichspannungseingang. Wir hatten in letzter Zeit so viel über PWMs mit Netzspannungseingang diskutiert (für Herdplatten), daß ich mir da nicht sicher war.
Der dritte link geht nicht.
Den Motor aus dem letzten link hast du aber nicht, gell? Ich versteh nicht ganz den Sinn dieser beiden letzten links. Der ebay-link zeigt doch alles, oder?
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aragones
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 20. Jan 2020, 10:18 Dein erster link geht irgendwie nur zur Startseite von ebay.com. Und im Beitrag von Ben sieht man zwei Geräte. ich weiß also nicht, welches du meinst.Könntest du den link noch reparieren oder nachreichen?

Dein Labornetzteil ist offensichtlich überfordert. Zumindest mit Maische braucht er bei 12V mehr als 5A, dagegen ist das Netzteil aber abgesichert und dadurch reduzieren sich die Volt. Da die Drehzahl aber passt, sind die 3-3.5V vielleicht genau richtig, wenn man diesen Motor als Rührwerksmotor verwenden will. Daß es also bei 12V zu schnell ist, ist keine Überraschung. Steht ja auch dabei, daß er 580U/min hat bei 12V. Also ohne Last jedenfalls.

Daß man mit dem PWM 12V Gleichspannung runterdimmen kann, nicht nur 220V Wechselspannung, hätte ich nicht gedacht.

Der 3.5V-Ausgang deines Netzteil scheint aber vielleicht die einfachste Lösung zu sein.

Das mit dem kalten Rauch kann ich bestätigen. Und dann aber auch leicht gelbes Destillat.

@ Derwo
Genau das meinte ich - war auch keine Überraschung sondern nur die Betätigung im Versuch.

War mich nicht klar das Du Dir unsicher warst das PWM auch mit DC funktioniert.
Ich habe beruflich im weiteren Umfeld mit E-Motoren und und elektrischen Pumpen im KFZ ( 12 V zu tun)
Da wird meist PWM - Ansteuerung bzw auch Regelung angewendet um das Geräusch ( NVH) durch Motor oder Pumpendrehzahl zu reduzieren bzw den Bedarf anzupassen. Drum war das kein Frage für mich das das geht sondern nur die frage wie ich günstig an so ein Teil komme.

Aus meinem geballtem Halbwissen heraus würde ich auch sagen ( wie Azeotrop auch schreibt) daß es günstiger ist mit hoher Einganspannung zu arbeiten und die Drehzahl per PWM zu reduzieren als mit niedriger Spannung. Mit dem PWM kann ich die Drehzahl nun nach belieben und Bedarf einstellen und muss mir keine Sorgen um das Netzteil und die Spannung machen.

@ Azeotrop Danke für dein Lob.
ich bin mir nur unsicher mit noch höherer Eingangspannung (z.B.)18V am PWM.
Das PWM verträgt es sicher aber ob der mit max 12 Volt Nennspannung ( 2-12V ) spezifizierte Motor 18 Volt ab kann ?
Dann würde ggf wiederum ein Lapatop Netzteil ( 19,5 V 7,7 A ausreichen.

zum Motor hab ich widersprüchliche Angaben gefunden.
https://www.ebay.de/itm/GLEICHSTROM-GET ... 100623.m-1
Technische Daten:
- Betriebsspannung: 2....12 V
- Lehrlauf-Stromaufnahme: 3 A
- Maximale Stromaufnahme: 27 A
- Drehzahl bei 12 V max. 580 U/min
Drehmoment: max. ca. 1,8Nm
- Drehrichtung durch Polaritätswechsel links oder rechts
- 4,8 mm Flachsteckanschluss
Motormaße: (LxBxH): 141x68x60 mm.
https://www.ebay.de/itm/GLEICHSTROM-GET ... 0290.m3507

Technische Daten:
- Betriebsspannung 12 V- (2...13,8 V-)
- Stromaufnahme bei 12 V: ca. 1,2 A
- Drehzahl bei 2 V-/20 U/min, bei 6 V-/84 U/min, bei 12 V-/180U/min
- Drehrichtung wahlweise links oder rechts
- 4,8 mm Flachsteckanschluss
Motormaße:
Spindelmaße (Lxø): 70x11,7 mm,
Motor ø 49 mm
Maße ohne Spindel (LxBxH): 144x63x60 mm.

Kein Ahnung welchen ich letztendlich habe .. muss ggf noch mal schon was auf dem Motor drauf steht
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aragones
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 20. Jan 2020, 11:11 OK, der zweite link zeigt jetzt den PWM. Und das ist ja einer mit Gleichspannungseingang. Wir hatten in letzter Zeit so viel über PWMs mit Netzspannungseingang diskutiert (für Herdplatten), daß ich mir da nicht sicher war.
Der dritte link geht nicht.
Den Motor aus dem letzten link hast du aber nicht, gell? Ich versteh nicht ganz den Sinn dieser beiden letzten links. Der ebay-link zeigt doch alles, oder?
sorry da ist was schiefgelaufen .. irgendwie hab ich da mit dem Verlinken nicht so ganz im Griff.
die letzten 2 links haben sich irgendwie dazu gemogelt
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derwo
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Die oberen Daten sind deiner, die unteren meiner. Meiner ist der "mit Spindel", deiner der "mit oder ohne Antriebswelle".

Wenn du höhere Spannungen anlegst, darfst du den Regler halt nicht bis 100% hochdrehen.

Dein Netzteil hat doch -12V und +12V. Macht zusammen 24V. Theoretisch müsste es doch damit gehen, den PWM mit 24V anzusteuern? Also wenn es wirklich mit höheren Volt besser ist. Ich habe da keine Ahnung.
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Aragones
Es ist kein Problem den 12V Motor mit 18V Pulsen zu versorgen. Du solltest halt nicht mehr auf 100% aufdrehen. Der dreht sonst extrem schnell. Nimm doch dein Labornetzteil und probiere das aus. Es kann nichts passieren.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 20. Jan 2020, 11:26 Die oberen Daten sind deiner, die unteren meiner. Meiner ist der "mit Spindel", deiner der "mit oder ohne Antriebswelle".

Wenn du höhere Spannungen anlegst, darfst du den Regler halt nicht bis 100% hochdrehen.

Dein Netzteil hat doch -12V und +12V. Macht zusammen 24V. Theoretisch müsste es doch damit gehen, den PWM mit 24V anzusteuern? Also wenn es wirklich mit höheren Volt besser ist. Ich habe da keine Ahnung.
wenn du beim oberen link in der Auswahl "Motor mit Welle auswählst kommen die gleichen Motordaten wie bei dem mit Spindel. Drum dachte ich es wäre elektrisch der gleiche Motor und hatte den damals auch bestellt.
Nun erst sehe ich das in der Beschreibung weiter unten für den mit Welle andere Daten ( dieuntern) stehen
Ein Motor mit den oberen Daten wäre auf jeden Fall die bessere Wahl !
Der wird auch noch als " Rechts ohne Mutter" noch angeboten.
" Meinen gibt es bei Polin noch für unter 10 Euro ..:"
https://www.pollin.de/bauelemente-baute ... bemotoren/

Das PC Netzteil mit den unterschiedlichen Spannungen hab ich, wie gesagt, noch nicht fertig .. damit verschiebt sich das Ausprobieren noch etwas.
Aber ich denke damit bin ich dann auf alle Fälle mal gut aufgestellt .
Zuletzt geändert von aragones am 20. Jan 2020, 12:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

azeotrop hat geschrieben: 20. Jan 2020, 11:50 Aragones
Es ist kein Problem den 12V Motor mit 18V Pulsen zu versorgen. Du solltest halt nicht mehr auf 100% aufdrehen. Der dreht sonst extrem schnell. Nimm doch dein Labornetzteil und probiere das aus. Es kann nichts passieren.
Gut zu wissen dann kann ich auch mal eines der Laptop Netzteile umbauen und schauen was ob das vom Strom her reicht.

.. das Labornetzteil ist leider auf 5 Amper begrenzt .. damit komme ich - zumindest unter Last - nicht höher als die erwähnten 3..3,5V mal schauen was der Motor im Leerlauf und mit 18 Volt macht.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Beim oberen link kann man nur deinen Motor kaufen. Halt entweder mit Welle oder ohne Welle. Da stehen die Daten nur zu deinem Motor.

Beim unteren link kann man auch meinen Motor kaufen. Daher stehen unten die Daten von beiden Motoren.

Mit 18V würde ich nicht den Motor betreiben. Auf lange Sicht verträgt er das nicht. Und hat ja auch keinen Sinn, denn er dreht ja dann viel zu schnell. Aber das PWM mit 18V betreiben und dann runterregeln, das geht schon. Aber ich lese das jetzt nicht so, daß azeotrop meint, du sollst höhere Spannungen nehmen:
Ich würde aber zu eher höherer Betriebsspannung vor der PWM raten.
Bleib also bei 12V.

Ich denke, schlussendlich wirst du so 3-4V nehmen, entweder über 12V und PWM oder einfach die 3.5V direkt vom Netzteil. Aber ausprobieren ist sicher interessant.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

derwo hat geschrieben: 20. Jan 2020, 12:27 Beim oberen link kann man nur deinen Motor kaufen. Halt entweder mit Welle oder ohne Welle. Da stehen die Daten nur zu deinem Motor.

Beim unteren link kann man auch meinen Motor kaufen. Daher stehen unten die Daten von beiden Motoren.

Mit 18V würde ich nicht den Motor betreiben. Auf lange Sicht verträgt er das nicht. Und hat ja auch keinen Sinn, denn er dreht ja dann viel zu schnell. Aber das PWM mit 18V betreiben und dann runterregeln, das geht schon. Aber ich lese das jetzt nicht so, daß azeotrop meint, du sollst höhere Spannungen nehmen:
Ich würde aber zu eher höherer Betriebsspannung vor der PWM raten.
Bleib also bei 12V.

Ich denke, schlussendlich wirst du so 3-4V nehmen, entweder über 12V und PWM oder einfach die 3.5V direkt vom Netzteil. Aber ausprobieren ist sicher interessant.
hast recht: Bei der Zuordenung der links unten und oben verwechselt. ( .. werde den Gedanken nicht los das in dir doch ein Lehrer steckt :-)

Fazit für mich: Ich hab für meinen Motor nun mehr als eine Lösung gefunden .. und mit Netzteil mit höherem Strom und PWM werde ich vermutlich bessere Karten haben bei noch zäheren Maischen...
Hab noch einen Batch Birne und 2 Batchl " Neutral" Rau- und dann Feinbrand .. mal sehen wenn die durch sind und alles fertig ist was sich als " Best Praxis bewährt."
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Nochmal kurz zusammengefasst, was ich für richtig halte:

1) Wer keine einstellbare Drehzahl haben möchte braucht kein PWM.
Er sucht sich eine passende Spannung und schließt den Motor direkt dran an.
Nachteil: Bei dünner Maische wird er dann etwas zu schnell laufen, und bei dicker Pampe etwas zu langsam, aber hoffentlich nicht stehenbleiben.
Man muss also etwas herumprobieren.

2) Ein 12 V Motor geht mit höherer Spannung nicht kaputt. Im Leerlauf dreht er einfach schneller. Bei viel höherer Spannung wird dann die Unwucht anfangen die Lager zu zerlegen. Wenn man etwas Last drauf gibt, geht die Drehzahl runter und der Motor nimmt Strom auf. Er hat durch die höhere aufgenommene Leistung nun mehr Drehmoment. Er wird aber auch heißer. Mit großer Spannung und voller mechanischer Belastung wird der Motor überhitzen und kaputt werden. Bei mittelgroßer Spannung und mittlerer Last kann er das ganz gut ab. Solange er nicht zu heiss wird, ist alles gut.

3) Wer die Drehzahl einstellbar haben möchte sollte ein PWM Modul verwenden.
Entweder eines das von 220V Steckdose versorgt wird und 12 V Pulse abgibt (Variante 1), oder eines das von einem separaten Netzteil oder Autobatterie versorgt wird und Pulse mit ungefähr der Spannung abgibt, die das Netzteil oder die Batterie reinschickt (Variante 2).
Zum Langsamlauf wird bei PWM nicht die Spannung verringert, sondern der Motor ununterbrochen ein- und ausgeschaltet. Er bekommt immer seine volle Spannung. Ein Beispiel: 50% entspricht 0,05 Sekunden 12 V und 0,05 Sekunden 0 V.
10% entspricht dann 0,01 Sek 12 V und 0,09 Sekunden 0V während 90% dann 0,09 Sek 12 V und 0,01 Sek 0 V entspricht.
Das Ganze geht so schnell dass man keinen stockenden Motorlauf bemerkt.

4) Man kann das PWM Modul (Variante 2) auch mit mehr oder weniger als der Nennspannung des Motors (12 V) versorgen.
Weniger als 12 V funktioniert, ist aber aus meiner Sicht sinnlos.
Mehr als 12 V funktioniert und kann einen kleinen Vorteil haben. Der Vorteil ist dass man als Netzteil alles verwenden kann was rumliegt, so zwischen 12 und 24 V wird das laufen.
Wenn man z.B 24V verwendet wird der Motor in der Theorie bereits bei einer PWM von 50 % seine volle Leistung erreichen. Bei höherer Einstellung passiert das Gleiche wie unter 2) beschrieben.
Wer ein 12 V Netzteil hat sollte das verwenden. Wer eines hat das eine höhere Spannung hat, kann das problemlos verwenden wenn er das Geschriebene verstanden hat.
Über 24 V würde ich bei einem 12 V Motor nicht gehen. Aber evtl. hat einer ja einen 24V Motor aus einem Lastwagen.
Ein weiterer (kleiner Vorteil) ist das etwas höhere Drehmoment wenn der Motor kurz vor dem Abwürgen läuft und die Möglichkeit mal kurz aufzudrehen.


Fazit:
Ohne PWM muss mein Motor mit meinem Netzteil zusammenpassen. Dann ist alles gut.
Mit PWM kann ich flexibel reagieren. Ideal für Bastler und Interessierte, aber kein Muss.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von aragones »

@ Azeotrop
Super - Danke für die präzise Zusammenfassung ! Damit sollte alles abgedeckt und gesagt sein :+1:
war ich mir nicht mehr so sicher wie sich die Spannung beim Pulsen verhält... nun ist klar!
Gut zu wissen das wir mittlerweile für viele Bereiche Experten an Bord haben die Weiterhelfen können.

Was könnten wir alles anstellen und Bauen wenn wir alle auf einem Haufen sitzen würden :-)
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

derwo hat geschrieben: 1. Jan 2020, 21:04 Ich mache das Versuchskaninchen:
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Die 62U/min-Version ist bestellt.
Vor dem Bestellen hätte ich mir ruhig die Abmessungen mal anschauen können...
20200125_143930.jpg
Rechts ein Wischermotor, in der Mitte der, den ich verwende, und links das neue Motörchen aus China.
Es macht aber eigentlich einen super Eindruck. Schön schwer, stabil, läuft sehr ruhig, hat auch gar nicht wenig Kraft. Aber ist natürlich einfach viel zu klein, vielleicht für eine 2l-Destille...
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Schade. Aber niedlich ist er.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

Um das mal hier final zu präsentieren, hier ein paar Bilder von meiner fertigen Potstill mit Wischermotor-Rührwerk und zwei Kühlern. Die beiden Kühler nehme ich nur für Raubrände wenn ich schnell und hart brenne ohne Fraktionen zu nehmen und für Feinbrände nehme ich nur einen Kühler, weniger Heizleistung und nehme Fraktionen (wie jeder hier).

Ihr hattet recht, die Rohre zu den Kühlern waren zu labberig und ich habe sie jetzt nach euerem Anraten mit Draht verstärkt, allerdings unsichtbar von innen. Dazu ist von meinen ersten Bau der Motor zu schnell zu heiß geworden, das lag am direkten monieren auf dem sehr dünnen Kupferdeckel direkt über dem aufsteigenden heißen Dampf. Das habe ich jetzt verengt und mit zwei dicken Edelstahl-Scheiben gelöst. Auch gehen die Schrauben die den Motor halten nicht mehr durch beide Platten sondern nur noch durch eine, der oberen. Das Teil ist wunderbar solide und modular. Ich kann ganz einfach mit Motor brennen oder ohne, in dem Falle schließt einfach eine Platte den oberen Deckel. Die Kühler sind hoch und runter schwenkbar und die S-Kurven sind abnehmbar oder drehbar. Ach und den Regler habe ich auch gebaut. Er lässt das Teil einfach an und aus stellen, dann zwischen erstem (schnellem) Gang, Aus und zweitem (langsamen) Gang umschalten und beide Gänge können stufenlos runter geregelt werden. Das ist ein sehr empfehlenswertes Teil,da hat Azeotrop wirklich recht!

Das einzige was mir aufgefallen ist, ist das was mit der vermutlich Erdung oder Minuspol nicht stimmt. Wenn ich den Motor so normal anschließe ist alles toll, wenn der Kessel auch eingesteckt ist dann verheddert sich etwas mit dem Minuspol, wie ich vermute. Entweder der Regler geht dann gar nicht an und ich muss am Stecker zum Motor fummeln bis es geht, oder ich muss erst den Motor anmachen und dann den Kessel anstecken. Irgendwas ist da komisch.. Beide Geräte sind auf der gleichen Steckdose, also ist es wohl kein Phasen-Problem... Ich werd mal beim nächsten mal ein Video machen.

Ansonsten funktioniert das Teil richtig gut! Vielen vielen Dank für all euere Hilfe, ohne euch würde ich wohl noch immer mit einem Beutel im Kessel brennen.

Das ist zu einem großen Teil also auch euer Werk hier:
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Die Bitterkeit der schlechten Qualität bleibt lange nach dem Vergessen der Süße des niedrigen Preises bestehen.
- Benjamin Franklin
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derwo
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Schöne Bilder und schönes Endresultat. :+1:
Der Dorn unten am Rührwerk könnte sich als zu lang erweisen. Also daß deswegen die Kette nicht stark genug am Boden schleift und was anbrennt.

Sehr interessant, daß die Wärmeabschirmung so viel ausmacht. Ich bin gespannt, was du zur Wärmeentwicklung des Motors sagst, wenn du das Rührwerk beim Brennen mal ein paar Stunden laufen lässt.

Hast du das Erdungsproblem auch, wenn du den PWM weglässt? Also den Motor direkt mit den 12V ansteuerst?

Da du in den Rohren rumgelötet hast, mache ausgiebige Reinigungsbrände. Flußmittel soll ein gutes Abführmittel sein... :sick:
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Ben

Schöne Arbeit, gefällt mir. Das mit der Kette ist mir auch aufgefallen. Bin auf einen echten Probelauf gespannt.

Das elektrische Verhalten gefällt mir nicht.
1) Welches Netzteil verwendest du?
2) Welchen Widerstand kannst du messen vom Schutzleiterkontakt (des Steckers der später in die Wandsteckdose soll) zum metallischen Kessel?
Der Motor sollte bei dieser Messung nicht angeschlossen sein.
3) Welchen Widerstand kannst du messen vom Motorgehäuse zum Kessel? Auch hier soll der Motor nicht angeschlossen sein.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)