Rührwerksbau, Wischermotor

Der Bau oder Kauf von Rührwerken für Destillen
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BenDunker
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

Ich habe euch mal ein Video gemacht um zu zeigen wie der läuft und dass Tatsächlich der Pluspol am Gehäuse den Motor zwar langsamer aber richtig herum drehen lässt. Ich glaube Vorgesehen ist es nicht, dass der Motor überhaupt mit dem Gehäuse verbunden wird, zumindest war er so nicht verkabelt als ich den Motor gekauft habe. Ich denke nur darüber nach weil er auf diese Weise schön langsam läuft.

Hier ist das Video:


Zitat Derwo:
Die schwarzen Kabel sind alle irgendwie am Gehäuse, also Minus. Eins geht davon, anders als bei dir, auch in den Motorblock. Die beiden anderen (grün und lila) sind langsam bzw schnell (Pluspol)
Ich habe nur ZWEI Kabel die in den Motor gehen, nicht drei wie bei dir Derwo. Das lässt mich darauf schließen, dass ich vielleicht auch nur eine Geschwindigkeit zur Verfügung habe. Ein Kabel ist der Minus-Pol (Blau) und das andere Kabel ist der Pluspol (Rot) und somit ist nur eine Geschwindigkeit möglich bei mir.

Wenn das "Pluspol-an-Gehäuse" solche rostende, galvanisierende oder andere Probleme hervorruft, schließe ich die Kabel wohl lieber wie vorgesehen an und reduziere die Spannung nach dem Netzteil mit einem Regler runter (geht das?): Weniger Spannung zum Motor = langsamerer Lauf ... Damit könnte ich den Motor dann auch irgendwann mit einem Rühr-Paddel-Aufsatz vielleicht als Mischer benutzen und sonst mit langsameren Lauf als reinen Anbrennschutz.
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PuhBär
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

Ben und Wo
mal vorweg, ich möchte Zuckermaische Rühren um zu sehen wie es mit einer gleichmäßigen
erwärmung läuft, wenn ein Rührwerk da ist kann man das doch probieren.

und zu deinem Motor

wen du ein Kabel am Gehäuse hast und der Motor läuft nicht, dan gehe ich mal davon aus, das
du keinen Kontakt hattest, oder der 9 volt Block zu schwach war.

in deinem Video hast du nur eine Geschwindigkeit, hatte ich oben schon mal geschrieben, oder?
wenn du es wirklich wissen willst, schliesse das Gehäus an, egal ob Plus oder Minus und dann
nacheinander die beiden probieren die in den Motor gehen, einzeln nicht zusammen!!
Wenn du jetzt nicht zwei unterschiedlich Drehzahlen hast, ja dann kannst du mich nennen
wie du möchtest.
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Ben

Danke für das sorgfältig gemachte Video.
Ich bin absolut sicher dass minus ans Gehäuse muss und dass die anderen beiden Drähte Plus bekommen und unterschiedliche Geschwindigkeiten ermöglichen. Ich bin Elektroingenieur. Wenn du möchtest, könntest du mir vertrauen.
Nun sieht man aber dass die Drehrichtung entgegen dem Pfeil auf dem Gehäuse verläuft.

Ich vermute dass jemand den Motor schon mal geöffnet hatte und das schwarze Gehäuse des Motors um 180 Grad verdreht aufgesteckt wurde. In dem Gehäuse ist ja nur ein "ausgehöhlter" Dauermagnet.
Das Gehäuse kann man nach dem Lösen von zwei Schrauben abziehen. Man muss nur anfänglich die magnetische Anziehungskraft überwinden.
Danach wird das Gehäuse 180Grad gedreht wieder aufgesteckt und befestigt.
Nun läuft der Motor anders herum.
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PuhBär
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

azeotrop hat geschrieben: 17. Dez 2019, 09:50 Ben

Danke für das sorgfältig gemachte Video.
Ich bin absolut sicher dass minus ans Gehäuse muss und dass die anderen beiden Drähte Plus bekommen und unterschiedliche Geschwindigkeiten ermöglichen. Ich bin Elektroingenieur. Wenn du möchtest, könntest du mir vertrauen.
Nun sieht man aber dass die Drehrichtung entgegen dem Pfeil auf dem Gehäuse verläuft.

Ich vermute dass jemand den Motor schon mal geöffnet hatte und das schwarze Gehäuse des Motors um 180 Grad verdreht aufgesteckt wurde. In dem Gehäuse ist ja nur ein "ausgehöhlter" Dauermagnet.
Das Gehäuse kann man nach dem Lösen von zwei Schrauben abziehen. Man muss nur anfänglich die magnetische Anziehungskraft überwinden.
Danach wird das Gehäuse 180Grad gedreht wieder aufgesteckt und befestigt.
Nun läuft der Motor anders herum.
Azeotrop :-)
meinst du wirklich dass das geht mit dem umdrehen? das wäre ja so was von Genial :-)

kannst du das vielleicht noch etwas näher erklären bei welchen Motoren das sonst noch
gehen könnte, ich bin jetzt nur ganz neugierig geworden, nicht das ich das gerade brauche,
aber wer weiß was noch kommt.

Danke
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BenDunker
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

Azeotrop!!!!! Du bist genial!!!

Vielen Dank! Der Depp der den Motor falschrum draufgesetzt hat war natürlich ICH!!

Ich war während meiner Suche nach dem Minus-Pol mal neugierig geworden wo/ wie genau die beiden Kabel an den Motor angeschlossen sind, nachdem mir die drei Kohle-Kontakt samt Federn in die Hände gefallen sind und ich reichlich Mühe hatte alles wieder zusammen zu bekommen, hab ich natürlich den Motor verdreht!
Manno mann! Da muss man erstmal drauf kommen! Ein großes Lob, lieber Azeotrop und vielen Dank. Ich werde das wieder richten obwohl ich wirklich keine Lust habe das Ding nochmal aufzumachen.

Puhbär: Das sehe ich mit der Zuckermaische genauso. Ich freu mich diebisch auf das Rührwerk und du kannst sicher sein, dass es bei mir garantiert bei jedem Kochen laufen wird, ganz egal was im Kessel ist.

Der Motor lief immer mit Kabel am Gehäuse, die Richtung war nur falsch und der 9V Block ist inzwischen etwas müde, aber auch der dreht den Motor noch. Und in dem Video habe ich drei Geschwindigkeiten, sieht man vielleicht etwas schlecht. Eine ganz langsame mit einem Kabel am Gehäuse und das andere an Blau, etwas schneller mit einem Kabel am Gehäuse und das andere an Rot (Rot und Blau gehen in den Motor, also stimmt alles was Derwo und Azeotrop schreiben) und ein "sehr" schneller Lauf wenn ich Plus an Rot und Minus an Blau lege.

Aber das wird sich ja alles ändern wenn ich den Motor wieder richtig herum drehe.

Sagt mal und dann suche ich mir einfach eine der beiden Langsamen Geschwindigkeiten aus, schließe dann MINUS an das Gehäuse an und Plus an eins der beiden Kabel die zum Motor gehen und alles andere isoliere ich, beziehungsweise löse ich aus dem Stecker, richtig? Obwohl der Motor bislang kein Kabel/ Minuspol an das Gehäuse bekommen hat! ?

Im übrigen habe ich heute mit dem Bau des Rührwerks begonnen! Läuft super. Bilder folgen.
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PuhBär
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

BenDunker hat geschrieben: 17. Dez 2019, 10:47 "sehr" schneller Lauf wenn ich Plus an Rot und Minus an Blau lege.
das würde mich mal interessieren, bei meinem ist das auch so, ich kann
mir aber nicht vorstellen, dass das gut ist, irgendwie wiederstrebt es mir,
mag daran liegen das ich mal etwas von zwei Wicklungen gelesen habe.

Und ja Minus ans Gehäuse und dann so drehen lassen, das die Mutter sich
selber festzieht.
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derwo
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Wahnsinn azeotrop, da wäre ich nie draufgekommen... :+1:


Ben,
ich kann deine Drehverhältnisse genau nachmachen mit meinem Motor. Nur dreht er halt andersherum. Also den ganz schnellen Modus bekomme ich auch hin. Da läuft halt dann Strom durch beide Wicklungen, nicht nur durch eine der beiden (langsamer oder schneller Motor). Ich denke aber, daß der Motor überhitzen wird, wenn du das nutzt. Der schnellere von den beiden korrekten Modi reicht auf jeden Fall. Ich würde wahrscheinlich sogar erstmal versuchen, mit dem langsameren zurechtzukommen.

Bist du dir sicher, daß nicht irgendeines der Kabel innen an das Gehäuse geht? Das gelbe? Halte mal den Minuspol der Batterie ans Gehäuse und dann die Kabel einzeln an den Pluspol. Wenn es bei einem Kabel Funken schlägt und sich nichts dreht, ist dieses Kabel mit der Masse verbunden. Besser wäre natürlich ein Ohmmeter zum Austesten.
Wenn du kein Massekabel findest, nutze eine der Schrauben, um den Minus des Netzteils am Gehäuse anzuschließen.
Dann nimm am besten einen Wechselschalter mit drei Anschlüssen. An den mittleren kommt der Plus vom Netzteil, an die beiden äußeren je eines der beiden Kabel zum Motorblock. Dann kannst du die Geschwindigkeit umschalten. Wenn der Schalter eine Nullstellung in der Mitte hat, kannst du den Motor dort auch ausstellen, ohne das Netzteil zu ziehen.

Aber bau den Motor wieder um. Ich denke, gerade weil die Schneckenachse oben keine zweite Führung hat, gibt es falsch herum mehr Verschleiß.
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Hallo zusammen

Die Möglichkeit den Strom nur über beide Drähte anzuschliessen sollte man nicht nutzen ohne dass man das genau versteht.
Ich erkläre mal.

Im Inneren des Motors sind zwei Spulen aufeinander gewickelt. Der rote Draht führt zum Anfang einer Wicklung. Der blaue Draht führt zum Anfang der anderen Wicklung. Die beiden Enden der beiden Wicklungen sind miteinander verbunden und gehen auch noch auf das Gehäuse.
Es ist so gedacht dass man nur die eine oder die andere Wicklung mit Strom versorgt.

Wenn man nun Plus auf den roten Draht gibt und Minus auf den blauen Draht sind beide Wicklungen in Reihe.
Der Strom geht zum Anfang von Wicklung 1 und kommt am Ende von Wicklung 1 wieder raus. Daran ist das Gehäuse angeschlossen. Da der Motor auf dem Tisch liegt kann der Strom da nicht weiter. Es hängt aber auch das Ende der Wicklung 2 dran. Da schlüpft der Strom rein und kommt am Eingang der Wicklung 2 raus. Da hängt der blaue Draht dran der zum Minus geht. Der Stromkreis ist geschlossen.
Das Gehäuse des Motors hängt also "in der Mitte" zwischen den beiden Wicklungen und führt Spannung. Man kann ca. die halbe Betriebsspannung dran messen.
Aber genau das sollten wir vermeiden. Das Gehäuse ist über das Gestänge mit dem Kessel verbunden der nun auch Strom führt.
Wenn nun unglücklicherweise entweder das rote oder das blaue Kabel mal angescheuert ist und irgend ein Metallteil berührt hat man einen Kurzschluss.
Ich würde empfehlen das zu vermeiden solange explosiver Alkoholdampf in der Anlage ist.

Wenn man den Motor über eine Kunststoffwelle ankoppeln würde und das Gehäuse usw. gut mit Kunststoff einpackt und isoliert, kann man das so machen. Aber das Drehmoment nimmt stark ab.

Mein Rat: Anschliessen wie empfohlen und testen. Wenn der langsame Gang noch zu schnell sein sollte könnte man die Spannung reduzieren. Aber das geht auch auf Kosten des Drehmoments. Ich würde da auf alle Fälle die von mir empfohlenen Drehzahlsteuerung dazwischen schalten. Dann kann man einfach die Spannung wieder erhöhen wenn die Maische mal zu dick sein sollte.

Ich werde mir eine echte Drehzahlregelung bauen die die Drehzahl auch unter Vollast konstant hält. Aber das ist nur Bastelei für Elektronik Freaks und wird nicht wirklich gebraucht.
Zuletzt geändert von azeotrop am 17. Dez 2019, 14:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

PuhBär

Das Umdrehen des Gehäuses funktioniert nur bei ganz einfachen Motoren deren Pole durch Dauermagneten gebildet werden.
Die meisten Kleinmotoren sind so. Man erkennt es daran dass das vertauschen von Plus und Minus die Drehrichtung umkehrt.
Größere Motoren verwenden meist keine Dauermagneten sondern habe eine eigene zusätzliche Wicklung für dieses Magnetfeld.
Wenn man dann den Strom umpolt, werden ja beide Wicklungen umgepolt und die Drehrichtung bleibt gleich.
Daran kann man es also erkennen.

Es sind jedoch die wenigsten Motoren mit Dauermagnet so so schön symmetrisch gebaut dass man das Gehäuse mit dem Statormagnet einfach 180 Grad drehen kann. Wenn es geht, hat man Glück.
Es ist nämlich egal ob man den Strom durch die Spule umdreht oder ob man den Magneten umdreht. Sie ändern ihre Lage zueinander und der Motor dreht anders rum.
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PuhBär
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

Azeotrop

falls du mal umziehen willst, ich hätte dich gerne als Nachbarn, ich hoffe es würde
dich nicht stören wenn ich jeden zweiten Tag bei dir klingel weil ich etwas fragen
will.

Danke für deine Mühe :-)
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Puhbär
Da wäre ich aber öfter bei dir um dem Kupferschmied zuzuschauen. :+1:
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

azeotrop hat geschrieben: 17. Dez 2019, 15:36 Puhbär
Da wäre ich aber öfter bei dir um dem Kupferschmied zuzuschauen. :+1:
Wir hätten einen Monsterspaß :-), die Tage werde ich auch wieder loslegen
noch ist aber alles nur im Hirn, ich muss es zusammen suchen.
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BenDunker
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

So Freunde, ich bin soweit fertig mit dem Bau... fast!

hier die Bilder von meiner Version:
IMG_7826.jpeg
IMG_7827.jpeg
IMG_7829.jpeg
IMG_7830.jpeg
Wie ihr sehen könnt, habe ich meine Idee behalten ein kurzes 2'' Rohr mit einer Tri-clamp zu benutzen. Ich habe den Deckel oben am Rohr festgelötet und breiter gemacht um den Motor direkt daran festzuschrauben. Zwischen Motor und dem 2''Rohr mit Deckel sitzt ein 15mm Rohr auch mit einem Deckel der auch an den Schrauben festgemacht wird, das ist die Führung in der eine 8mm Gewindestange bis zum Boden läuft. Die Gewindestange wird durch eine rund-gefeilten Langmutter ohne viel Spiel in dem Rohr geführt (Danke für die Idee mit der Langmutter!!). Diese Führung könnte unten auch noch einmal wiederholt werden. Zusätzlich hält die Langmutter aufsteigende Dämpfe ein wenig dicht. Zwischen den beiden Deckeln kann eine dünne Dichtung aus PTFE eingelegt werden. Die beiden Deckel drehen sich ja nicht.

Am Boden des Brenners habe ich mir gedacht mache ich eine kleine Delle, länge die 8mm Gewindestange auf genau die Länge bis zum Boden ab und schraube eine Rundkopf-Mutter auf das Ende der Stange, die dann in der Delle geführt wird. Die Arme des Rührwerks baue ich noch. Wahrscheinlich wird es auch ein 15mm Kupferrohr mit einem 8mm Loch und Muttern zur Befestigung. An dieses Rohr kommen dann die Kettenglieder.

Ach ja, und als Überraschung für euch und als eine Besondere Homage an Azeotrop's wunderschönen Destille, habe ich mich entschieden ZWEI Liebig-Kühler an das 2''-Rohr zu bauen. Die beiden 25mm Rohrstücke links und rechts sind dafür gedacht. Warum? eigentlich nur aus Ästhetik und vielleicht auch um ein kleinwenig die Reflux-Ratio herabzusetzen aber eigentlich tatsächlich weil mir die Symmetrie bei Azeotrop's Destille so sehr gefallen hat. Beide Kühler bekommen eine kleine Tri-clamp zum reinigen und werden in ein gemeinsamen Auslass geleitet.

Voilá!!

Danke für all euere Hilfe! Das hätte ich nicht ohne euch geschafft!
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PuhBär
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

Ben
ein Meisterstück :+1:

sagtest du nicht, du kannst nichts?

falls Platz da ist, überleg dir mal ob du die Rohre für den Kühler nicht gleich
schräg nach unten anlöten willst, sparst dir denn Bogen am Kühler.

Und wenn du hier mal schaust:
viewtopic.php?f=24&t=49#p177

so ein Flansch geht ja auch schräg, ich denke das deine Lötstelle nicht so lange
halten wird, ist einfach zu wenig Fläche, oder du legst noch eine dicke wurst
aus zinn drauf, das habe ich auch und hält bisher sehr gut.

Aber wirklich schön gemacht, freut mich :-)
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azeotrop
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von azeotrop »

Ben
Respekt.
Das ist ein Unikat das kein Anderer hat.
Du hast gut zugehört und sehr schön umgesetzt.
Mit deiner Doppelkühleridee wirst du einen Designpreis sicher in der Tasche haben.
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BenDunker
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

Puhbär, du hast sehr recht mit deinen Bedenken um das Gewicht bzw. die Schwachstelle der Rohre. Vor deinem Flansch zieh ich jetzt schon sehr den Hut, das auch noch schräg machen.... PUHHHH-bär!
Ich glaube ich lass das erstmal so und beobachte ob es aufgeht. Ich hoffe, dass es doch etwas hält, da ich die Rohre innen ein klein wenig überstehen hab lassen und innen auch Lot ist. Aber ich sehe und verstehe deine Gedanken.

vielen vielen Dank für die schönen Komplimente, wie gesagt, es ist im Grunde eher euer Werk, ich habe nur zugehört und gebaut. Ohne Euch würde das hier nicht so sein.
Die Rührstange mit den Ketten muss ich noch machen und die Kühler müssen noch dran. Dafür warte ich auf Teile aus China.

Und den Motor habe ich gedreht und siehe da, er läuft jetzt wie er soll und wie ihr immer gesagt habt. Ich habe ein Kabel ans Gehäuse gelegt, Minus ist jetzt am Gehäuse angeschlossen und Plus ist erstmal am langsamen Kabel. Das andere Kabel ist etwas schneller aber ist bei mir erstmal unbelegt.
Ein Schalter um zwischen Null, Langsam und etwas Schneller schalten zu können wäre toll. Gute Idee Derwo.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Langsam komme ich mir hier vor wie ein Schmuddelkind mit meinem Popel-Rührwerk... :cry:

Ben,
-die Gewindestange ist aus Edelstahl? Wenn verzinkt, wirst du nicht lange Freude dran haben.
-bisschen ungut finde ich die im ersten Bild zu sehende starke Verengung des Dampfwegs auf Höhe der Tri-Clamp. Das kann leicht mal verstopfen, reduziert also die mögliche Füllhöhe bei gröberem Destilleninhalt.
-die langen Wege des Destillats, also die Zusammenführung der beiden Kühler, verschmieren dir etwas den Vorlauf. Nicht schlimm in deinem Fall. Aber wenn es eine CM oder VM zu Neutralalkproduktion wäre, dann würdest du für die Optik Qualität opfern.
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BenDunker
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

Derwo,

dein Rührwerk ist wohl das Wichtigste hier in unserem Forum. Nur durch deine Ideen und deine Umsetzung ist es uns überhaupt gelungen so weit das Ding zu entwickeln und wer weiss wohin das alles noch führt. Dein Rührwerk und deine Idee waren sozusagen der wichtige Startschuss um zu zeigen, dass es überhaupt möglich ist. Und dafür (und für all dein Input) Danke ich dir ganz ganz Herzlich im Namen aller hier!

Und Ja, Gewindestange ist reines Edelstahl und unverzinkt. Die starke Verengung ist schnell geändert, das ist die alte Gewinde-"Schraube" / Mutter die meinen gekauften Kühler an den Deckel geschraubt hat. Ich dachte ich benutze die um eine weitere Führung des Rührwerks einzubinden, aber das kann ich auch anders machen. Dazu kommt dass der Kegelförmige Deckel zusätzlich noch Füllhöhe schafft, ich bin also mit diesem engen Dampfweg-Beginn eh nicht direkt über dem Destilleninhalt.
Das stimmt mit dem Verschmieren! Da hab ich noch gar nicht dran gedacht. hmm. wahrscheinlich verschmiert das ähnlich viel wie es ein Parrot tun würde. Aber es stimmt auch, dass es sich bei mir ja immer um Raubrände handelt. Im Falle eines Feinbrandes sollte ich wohl nur einen Kühler ansetzen und die andere Seite schließen. Dafür werde ich die kleinen tri-clamp Verbindung an den 25mm Rohren zu den Kühlern so nah wie möglich an das 2'' Stück legen um möglichst wenig Verwirbelungen / Reflux durch diese Stelle hervorzurufen.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Stimmt, du setzt das Rührwerk ja auf den Kupferhelm... Dann ist die Gefahr durch Verstopfen natürlich reichlich geringer.

Tjaja, zugegeben, ein bisschen stolz bin ich auf die Idee mit der Durchführung, die in die Maische reicht, auch...

Um Dampfverwirbelungen würde ich mir keine Gedanken machen. Mache den einen Ausgang bei Feinbränden einfach zu, egal wie, und gut ist.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

BenDunker hat geschrieben: 18. Dez 2019, 10:52 Puhbär, du hast sehr recht mit deinen Bedenken um das Gewicht bzw. die Schwachstelle der Rohre. Vor deinem Flansch zieh ich jetzt schon sehr den Hut, das auch noch schräg machen.... PUHHHH-bär!
Ich glaube ich lass das erstmal so und beobachte ob es aufgeht. Ich hoffe, dass es doch etwas hält, da ich die Rohre innen ein klein wenig überstehen hab lassen und innen auch Lot ist. Aber ich sehe und verstehe deine Gedanken.
ja wenn es innen ein bisschen übersteht, könnte sein es verkeilt sich und hält
dann auch, bei mir hatte sich mal einer gelöst, hab dann schnell Mehlpampe
gemacht zugeschmiert und den Kühler abgestützt, danach habe ich so eine
Wurst aus zinn drumherum gelegt, das hat bis heute gehalten.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

PuhBär hat geschrieben: 20. Dez 2019, 18:33 ...Wurst aus zinn drumherum gelegt ...
Ich empfehle einen Kupferdraht oder auch Kupferlitze möglichst dicht um die Stelle zu legen, einpinseln mit Lötpaste und dann ordentlich Zinn drauflöten. ZB Liebig-Wasseranschlüsse kann man so gut machen. Oder auch eben vom Steigrohr eine Abzweigung zur Seite.
Hier zB ein Detail von meinem kleiner LM-Pordukt-Liebig:
Ring.png
Zwei Kupferringe verstärken die Lötverbindungen. Dank der Ringe bleibt einfach viel mehr Lot hängen.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von BenDunker »

ich muss mal sehen wie ich das mache... denn der Plan ist, dass die Seitenrohre noch gekürzt werden und dann diese 19mm tri-clamps da rein kommen. Das wird eh noch eine komplizierte Löterei mit Stahl und Kupfer an der Stelle. Ich warte jetzt erstmal bis die Teile aus China kommen.

Ich hoffe ich kann das so knapp an das 2'' Rohr legen dass auch das Stahlrohr nach innen etwas übersteht und die Klemme noch auf und zu geht. Dann könnte ich die Verbindung von innen verstärken. Wird knapp.
Screen Shot 2019-12-21 at 19.51.25.png
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Ich verstehe nicht ganz, warum man heutzutage für alles immer gleich eine Tri-Clamp braucht.
Spoiler
Was in den 90ern das Arschgeweih am Ballermann war, ist in unserem Metier heute die Tri-Clamp. :lol:
Lies dir das zumindest mal durch:
viewtopic.php?f=24&t=124&p=931

Die beiden Rohre schräg nach unten anzulöten, hätte den Nachteil, daß wenn du eines zumachst, dieses einen Pool bildet, in dem sich höhersiedende Stoffe sammeln. Eigentlich aber nicht schlimm.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von PuhBär »

derwo hat geschrieben: 21. Dez 2019, 10:34 Ich verstehe nicht ganz, warum man heutzutage für alles immer gleich eine Tri-Clamp braucht.

Die beiden Rohre schräg nach unten anzulöten, hätte den Nachteil, daß wenn du eines zumachst, dieses einen Pool bildet, in dem sich höhersiedende Stoffe sammeln. Eigentlich aber nicht schlimm.
Das mit dem schrägen Pool stimmt wohl, es gäbe da aber eine lösung, müsste man mal ausführen.

Zu den Triclamps, da biete ich folgendes:
66.jpg
absolut sicher, da man es zusammen ziehen kann, statt wie auf dem Bild nur eine Schraube kann
man ja auch zwei oder drei nehmen, kommt auf den Rohrdurchmesser an.
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Re: Rührwerksbau, Wischermotor

Beitrag von derwo »

Bei einem Liebigkühleranschluss ist eine Schraublösung ja auch durchaus besser als eine zum stecken, da das ja auseinanderfallen kann.