Planung meiner Destille

Der Selbstbau von Destillen
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus derwo

Das kommt auf die Qualität an die du kaufst.
Bei den Guten ist die Naht zwar sichtbar aber nicht fühlbar.
Zu Geländerrohren kann ich nichts sagen.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Ein paar meiner bestellten Teile sind gekommen.
Die Tri Clamp für das Rohrstück mit der Packung.
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Der Schlauch für den Liebigkühler und der regelbare Trafo für den Motor
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Das Rührwerk habe ich dann gleich mal eine Stunde einem Trockentest unterzogen um
1. zu sehen wie warm der Motor wird und
2. das Rührwerk zu testen ob irgendwelches Quietschen oder klemmen auftritt.

Das Thermometertableau habe ich dann auch noch installiert - abnehmbar damit die ganze Anlage zerlegbar bleibt.
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l
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Jetzt noch einen vernünftigen Platz für den Trafo finden und eine Steckerverbindung für die Kabel Trafo - Motor.
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Grüße Patjag

( warum liegen meine Bilder eigentlich alle auf der Seite ? )
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aragones
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von aragones »

Wie sieht den dein Rührer unten aus ? Propeller? Und wie hast du ihn in das Fas reingebracht? Bin auch gerade dabei ein Rührwerk fürs 50 Liter Fass zu bauen…
Aber mit Welle im steigrohr . Die offene Frage wie führe ich den Querarm des Rührwerks aus und wie bekomm ich den ins Fass durch den originalen 2“ Anschluss
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus Aragones

Ich habe den Deckel des Fasses komplett abgetrennt - ich muss nicht durch den 2 Zoll Anschluss fürs Steigrohr.
Ich habe dann ein Edelstahlstreifen einschweißen lassen und der Deckel kann problemlos passgenau wieder aufgesetzt werden.
Wenn du meinen Beitrag liest und die Fotos betrachtest - ist alles erklärt.

Grüße Patjag
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aragones
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von aragones »

… stimmt jetzt wo du es sagst… fällst mir wieder ein … aber dennoch würde mich interessieren wir du den Propeller gebaut hast… Bild wäre schön!
Danke!
Habe die Ehre Herr Geheimbrannt!
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Guten Morgen
Hier zwei Bilder die ich auf die schnelle gefunden habe
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Ich habe mittig im Boden eine M 12 Schraube 10 cm lang eingebaut. Das T Stück ist unten aufgebohrt und die Welle wird
dann einfach auf die M 12 gesteckt und somit zentriert.
Die Höheneinstellung funktioniert über 2 Muttern die gekontert werden au entsprechender Höhe und einer aufgelegten
Unterlegscheibe. Somit ist das Rührwerk unten fixiert.

Grüße Patjag
Catweazle
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Catweazle »

Hallo patjag, deine Lösungen gefallen mir. Hast du bei deinem genieteten Blech (Durchgang Rührwerk) den Spalt noch irgendwie zusätzlich abgedichtet?
Ich bin gespannt, wie dein Rührwerk im Einsatz mit Maische läuft…
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.

Quelle: Wilhelm Busch, Bildergeschichten. Die fromme Helene,1872
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

@catweazle Danke

Ja, ich habe vom Deckelinneren verlötet.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Der Sichtturm ist endlich von Ali geliefert worden.
Sitzt jetzt oberhalb vom Packungsrohr. Das sind 60 cm gefüllt mit Kupfertopfkratzern.
Dann sehe ich wenigstens wenn das geflutet wird und kann dementsprechend die Hitze regulieren.
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Mein Refluxkühler ist mittlerweile mit den Tri Clamp verschweißt. Jetzt muss nur noch das Kupferblech verlötet
werden. Der Reflux kommt dann oberhalb des Sichtturms hin.
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Dann wird mit den Reinigungsbränden losgelegt.

Grüsse Patjag
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Der erste Testlauf mit der Essig Reinigung ist gelaufen.
Bis auf 2 Kleinigkeiten hat soweit alles funktioniert.
1. Motoraufhängung - die Befestigungsschrauben am Deckel müsse nochmal mit Teflonband umwickelt werden
Entweder hab ich das vergessen oder zu wenig Band drum gewickelt.

2. die Deckeldichtung ist doch notwendig - an 2 kleinen Stellen ist Dampf entwichen. Ich hab das dann von außen mit Teflonband
umwickelt und auch dicht bekommen.

Das Rührwerk ist während der Essigreinigung die ganze Zeit fehlerfrei gelaufen.
Erst als der Füllspiegel unterhalb des Führungsrohres der Welle fiel trat dor ebenfalls Dampf aus.
Der Liebigkühler funktioniert ebenfalls einwandfrei. Das Destillat ist niedriger als Körpertemperatur
gemessenen habe ich es leider nicht.

Soweit so gut. Jetzt noch den Refluxkühler anschließen und den Alkohol Reinigungsbrand als nächsten Testlauf durchführen.
Hier bin ich mal gespannt auf die Flutung der Kolonne.
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Das sieht doch gut aus.
Das Dichtungsproblem bekommst du sicher in den Griff. Hatte nicht geglaubt dass das ohne weiteres dicht wird.
Besonders wenn du an die Flutungsgrenze kommst, baut sich ein leichter Innendruck auf. Dann pfeift der Alkoholdampf raus und macht zusammen mit der offenen Gasflamme viel Freude.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deiner schönen Konstruktion.
Es grüßt Azeotrop
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Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

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Bin auch gespannt
Wenn da mal Alkohol und Flutung zusammen kommen.
Momentan bin ich ganz guter Dinge.
Hab grad mal ne Zuckermaische nach derwo angesetzt
Mit dem Tomatenmark hatte ich ja kein Problem !, aber das Blaukorn !, hat schon Überwindung gekostet.

Mal schauen wieviel Alkohol dass da rauskommt.
Ist ja erst mal Wurst, ist zum Testen und wird der Reinigungsbrand.

Grüße Patjag
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Die Maischeprozente sind nicht wirklich wichtig wenn du mit Reflux brennst.
Bei 10 Böden ergeben 5% Maische 95,5% Anfangsdestillat und 10% Maische geben 95,6%.
Der einzige Unterschied ist die Menge Maische die ich brauche um eine bestimmte Menge Destillat zu erzeugen.
Bei 5% musst du halt doppelt so viel Maische brennen.
Es grüßt Azeotrop
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Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Da hast du sicher recht 👍
Da ich ja gerade erst mit dem Thema beginne kann ich durch solche Versuche ja nur lernen.
Und der Post von derwo mit dem Tomatenmark und dem Blaukorn hat mich einfach interessiert.
Bin mal gespannt wieviel Alkohol dann in der Maische ist. Die blubbert jedenfalls gigantisch vor sich hin.
Da so ne Zuckermaische ja fast nichts kostet ist es ja auch ein gutes Grundprodukt zum Testen.

Grüsse Patjag
Catweazle
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Catweazle »

Ich bin mal gespannt, was du zu dem Geschmack deines Alkohols berichtest…
Es ist ein Brauch von alters her:
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Der erste Brand ist gemacht de Reflux funktioniert wunderbar und ich war total begeistert wie weich und angenehm der Alkohol schmeckt.

Doch erstmal zur Funktion meiner Destille.
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Der Aufbau vom Fass aus:

40 cm Steigrohr mit der Thermometereinheit dann
60 cm Steigrohr mit Packung aus Kupferpads
15 cm Glaskörper und danach
60 cm Refluxkühler übergehend in den Bogen zum
140 cm Liebigkühler


Während des brennens lief permanent das Rührwerk zum testen.
Gebrannt habe ich die erwähnte Zuckermaische.
Den Reflux habe ich von Anfang an laufen lassen und ab ca. 60 Grad Maischetemperatur den ersten Rücklauf tröpfchenweise festgestellt.
Ab 70 Grad lief es dann sauber am Glas runter.
Ich habe dann die Temperatur bei ca 85 Grad für 30 Minuten gehalten und den Reflux beobachtet.
Dann habe ich den Reflux beendet und ca 2 x 75 ml in Becher abgefüllt als Vorlauf wobei der 2. Becher geschmacklich und geruchlich sauber gewesen ist. Der erste Becher hatte einen Vorlaufgeruch.

Gebrannt habe ich dann bis 50 % Alkohol und 96 Grad danach habe ich den Nachlauf abgetrennt.
Der erreichte Alkohol war dann 350 ml mit 70 % Alkohol den ich dann auf 45 % verdünnt habe.
Erreicht habe ich einen angenehm weichen Alkohol - kein Kratzen oder brennen im Hals.
Ich war angenehm überrascht.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Thermometer noch nicht mit dem geeichten abgeglichen sind und meine Spindel wie der wo geschrieben hat nicht die beste ist. Also die Werte nicht unbedingt verlässlich sind.
Aber Spass hat es gemacht zu sehen wie mein Selbstbau funktioniert.

Was ich an der Anlage noch verbessern muss:

2 andere Thermometer für die Messung oberhalb des Reflux- hier sind die Kabel der vorhandenen zu kurz.

Die Dichtung zwischen Fass und Deckel muss noch dicker werden - hier werde ich noch mehr Teflonband umwickeln müssen.

Bei einer Maischemenge von 10 Liter steht mein Wellenrohr vom Rührwerk ganz knapp in der Maisch. Während des brennens sinkt der Maischespiegel unter das Wellenführungsrohr und Dampf tritt aus.
Also irgendwie das Rohr verängern oder 15 Liter Maische als Minimum.

Der Refluxkühler und der Liebigkühler habe ich mit einem Schlauchanschluss betrieben.
Das heißt wähend der Refluxphase lief der Liebigkühler ebenfalls mit. Das werde ich auf jeder Fall ändern und einzeln anfahren. Aber zum ausprobiere war es mir erstmal wurscht.

Ansonsten hat alles meiner Meinung nach super gut funktioniert.
An dieser Stelle erstmal herzlichen Dank für eure Unterstützung und kompetente Hilfe.
Nachdem ich die oben genannten Mängel beseitigt habe werde ich mich mit Maischen und brennen beschäftigen und hoffentlich noch einiges dazu lernen.

Grüße Patjag
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Patjag
Das freut mich sehr dass alles so schön zusammenspielt. Die Sache mit dem Rührwerk ist halt konstruktionsbedingt. Es ist aber schon mal wichtig dass es dauerhaft funktioniert hat, ohne dass die Mechanik aufgibt.
Du könntest das untere Ende der Welle stark mit Teflonband umwickeln dass sie gasdicht im Tauchrohr sitzt. Teflon hat eine sehr geringe Reibung und es wäre einen Versuch wert.
Es grüßt Azeotrop
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Schön, daß das schräg eingebaute Rührwerk funktioniert. Hoffen wir, daß es auch klappt, wenn es dickere Sachen rühren muss.

Wenn du das in der Wohnung betreiben würdest, wäre es etwas ungeschickt gebaut, da es ja doch insgesamt sehr hoch ist dafür, daß nur 60cm Packung drinnen sind.

Ich denke nicht, daß es nötig ist, 100% Reflux für 30min laufen zu lassen. Aber während der Vorlaufgläschen hätte ich den Reflux noch teilweise angelassen. So ist nun im ersten Gläschen der hochkonzentrierte Alkohol und Vorlauf aus der Packung und im zweiten halt schon viel nicht konzentrierter Alkohol und Vorlauf, weswegen er dann vorlauffrei riecht. Wie viel Maische war denn das? 350ml Mittellauf mit nur 70vol% bei so einem großen Kessel und ohne Reflux nach dem Vorlauf, da frage ich mich, was das werden soll? Ein Raubrand, wo du einen kleinen Teil nach dem Vorlauf als fertiges Produkt nimmst. Es soll doch Neutralalkohol werden, oder? Warum brennst du dann ohne Reflux nach dem Vorlauf? Bzw besser wäre trotz der Refluxkolonne ein Doppelbrennen (Raubrand ohne und Feinbrand mit Reflux).

Den Deckel hast du so abgedichtet, oder?
Bild
Und dann Teflonband um den rot gezeichneten Ring gewickelt und beim Aufsetzen des Deckels bildet sich ein Teflondichtring.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus

Das Teil wird nie in meiner Küche stehen - das würde ich nicht überleben - mein Herzblatt würde mich - na ja, ihr wisst schon was.

Die dicke Apfelmaische von der letzten Ernte - 35 L ist jetzt am Wochenende dran, aber da sehe ich keine Probleme.
Das packt das Rührwerk schon. Bin total gespannt was da raus kommt.

@ der wo

Es waren nur 10 L Zuckermaische

Wie meinst du das?
Brennen mit vollem Reflux - dann den Reflux minimieren und den Vorlauf abtrennen während noch ein Teil „ refluxiert „ wird?
Wäre nicht das Problem, da ich die Kühlwassermenge sehr fein steuern kann. Die 2 Spiralen lassen sich einzeln ansteuern -
zu und abschalten und bei beiden die Durchflussmenge regeln.

Ja, den Deckel habe ich so konstruiert und mit Teflonband abgedichtet. Scheinbar hat das Fass an einer Stelle eine leichte Delle.
Deswegen muss die Teflondichtung etwas dick aufgewickelt werden.

Nein, ich wollte nicht unbedingt Neutralalkohol brennen. Ich wollte erstmal meine Anlage testen und schauen wie alles funktioniert.
Das Ergebnis war mir eigentlich erstmal egal. Ich hatte keinerlei Ansprüche wie hoch der Alkoholgehalt werden soll.

Wie auch, meine Spindel ist eher ein Schätzeisen und meine Thermometer sind noch nicht mit dem geeichten abgeglichen.
Auch die Vor und Nachlaufabtrennung hätte bestimmt feiner erfolgen können.
Aber für die Jungfernfahrt war ich schon recht angetan vom erreichten Ergebnis.

Meine besseren Spindeln kommen hoffentlich Morgen und dann beginnt das lernen mit der Anlage und den ganzen Möglichkeiten die mir ja durch die flexible Anlage zur Verfügung stehen.

Grüße Patjag
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Es war ja mein Rezept mit dann wahrscheinlich etwa 12vol%. In 10lt Maische mit 12vol% Alkohol sind 1.2lt Alkohol.
Du hast Mittellauf 0.35 x 0.7 = 0.245lt Alkohol rausgeholt, also gerade mal 20% des vorhandenen Alkohols.
Egal ob du Neutralalkohol oder was anderes bekommen möchtest: wenn du nur 12vol% im Kessel hast, musst du entweder mit Reflux oder mehrfach brennen. Sonst musst du den Mittellauf schon beenden, kurz nachdem er begonnen hat.
Du hättest den Refluxkühler also die ganze Zeit zu einem gewissen Grad anlassen müssen. Geringe Mengen Wasser reichen, um auch mit nur 60cm Packung ganz leicht auf über 90vol% zu kommen und den Beginn des Nachlaufs weit nach hinten zu verschieben. Gut, wenn du eine fein regelbare Wassersteuerung hast. Ohne ist das schwierig.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Nachdem ich jetzt schon drei Zuckermaischen gebrannt habe und alles soweit ordentlich lief habe ich mir ein paar Gedanken gemacht.

Ausgang ist ja mein 50 liter Fass.
Was mache ich wenn ich mal kleinere Menge brennen will. Oder einen Feinbrand machen möchte.

Durch Zufall bin ich für ein paar € an so eine Chinadestille gekommen. Sowas
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Das System mit dem Verschluss - Deckel - Topf - gefällt mir recht gut. Der Rest ist denke ich Schrott.
Leider passt der tri Clamp von der Größe nicht an meine 2 Zoll Tri Clamp Anschlüsse meines Steigrohrs.
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Der Deckel wird also Umgebaut und ich kann dann meinen kompletten Aufbau auf dem 12 Liter Topf nutzen.
Die Silikondichtung wird selbstverständlich mit Teflonband umwickelt.

12 Liter sind natürlich auch ne ganze Menge und da kam mir der Gedanke mal nach Töpfen mit einem Rand und Durchmesser von 26 cm
zu googlen.
Die gibts ab 5 Liter, Hat das jemand von euch schon mal mit dem System probiert? Funktioniert das ?
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Mit so einem Topf zum Beispiel
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Grüße Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Ich denke dass du gar nichts kleineres brauchen wirst.
Es reicht wenn nach dem Brand noch 2 cm Flüssigkeit im Topf steht.
Es grüßt Azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Übrigens hab ich hier noch Bilder vom Reflux.
Durch das Schauglas ist schön zu sehen wie der untere Meter geflutet ist.
( 40 cm Steigrohr 60 cm Packung dann Schauglas )
Hier hatte ich 100 % Reflux.
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Grüße Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Der Deckel für meinen 12 l Chinakessel ist umgebaut.💪
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Somit kann ich jetzt alle Anbauteile von meiner 50 l Destille auch für den 12 l Kessel nutzen.
Mal schauen wann der zum Einsatz kommt.


Grüße Patjag
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James Allardice
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von James Allardice »

Sieht gut aus Patjag! :+1: