Planung meiner Destille

Der Selbstbau von Destillen
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Ich finde, du solltest jetzt erstmal mit dem Brennen anfangen und das mit der Reflux verschieben. Mal schauen, wie alles läuft. Und bald weißt du dann besser, was du willst.

An den Fassanschluss kannst du auch eine 54mm-Kolonne anschließen, also die Flexibilität ist da. Du wirst nichts zurückbauen müssen, wenn du dir eine Reflux baust. Nur das Steigrohr durch ein dickeres und längeres ersetzen und einen Kühler dazubauen. Oder, falls du doch in Richtung Neutralalkohol gehen möchtest, dann gäbe es noch andere Möglichkeiten, die aber ebenfalls eine 54mm-Kolonne benötigen. Dein Vorschlag mit den 100mm zeigt jedenfalls, daß du noch nicht so viel darüber weißt. Aber das ist auch in Ordnung. Jedenfalls ersetzt die Reflux normalerweise nicht die Potstill, sie ist nur eine Ergänzung.

Die Definition von Dephlegmator ist nicht ganz einheitlich. Es ist damit aber immer ein Refluxkühler gemeint. Manche sagen Refluxkühler, wenn sie einen meinen, der permanent den ganzen Dampf kondensiert, und Dephlegmator, wenn es einer ist, der den Dampf nur teilweise kondensiert. Aber viele verwenden auch immer nur den einen oder nur den anderen Begriff.
Shotgun ist ein Kühler, der aus dünnen parallelen Einzelrohren in einem dicken Mantelrohr besteht. Er kann wie die anderen Kühler auch sowohl als Reflux- als auch als Produktkühler eingesetzt werden. Der deutsche Begriff dafür ist Rohrbündelkühler.

Ich baue lieber mit Kupfer als daß ich auf Edelstahlteile setzte. Denn die sind entweder teuer oder ich muss wochenlang warten, bis sie mir aus China geliefert werden. Außerdem gibt es oft nicht die Teile so wie ich sie haben möchte und dann muss ich mit Edelstahl anstelle mit Kupfer werkeln, was mir keinen Spaß macht mit meinem Hobbywerkzeug.
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Die Durchführung erlaubt doch kein 54m Steigrohr, oder?
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Es haben doch viele 54mm-Kolonen auf einem Bierfass, oder?
Oder habe ich was übersehen, was an seinem Bierfass anders ist?
Vielleicht kann das jemand klären, der so ein Bierfass hat?
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Ich habe gerade an meinem 50L Fass gemessen. Die engste Stelle ist 48mm, das Gewinde hat ca. 50mm. Das ist eine eigenartige Norm.
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Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus

der Kegausgang sind meines Wissens 2 Zoll
Ich werde es heute noch mal genau nachmessen und mir dann eure Post genauer durchlesen.

Grüße Patjag
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aragones
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von aragones »

… gibt unterschiedliche Anschlüsse … siehe mykeg.de… es gibt Fässer da passt der 2 Zoll triclamp direkt drauf .. nur die Dichtung passt nicht dazwischen..da muss etwas improvisiert werden.. aber sonst Pfunst es!
Gruß Aragones
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Ich sage ja nicht dass der 2 Zoll Triclamp nicht draufpasst, sondern hab nur die Öffnung gemessen. Was nutzt ein dickes Rohr wenn das Loch durch den Deckel nach innen eng ist. Die deutschen Fässer sollten sich nicht viel unterscheiden.
Ich bin schon auf die Messungen von anderen Keg-Besitzern gespannt.
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aragones
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von aragones »

Bierschlauch. Den KEG gibt es in verschiedenen Ausführungen Typ A Flach, Typ M Kombi, Typ S Korb, Typ D Köpi für Guiness und Killkenny können Sie den KEG Typ U und von Micro Matic gibt es jetzt den KeyKeg.
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

azeotrop hat geschrieben: 22. Mär 2022, 18:04 Ich sage ja nicht dass der 2 Zoll Triclamp nicht draufpasst, sondern hab nur die Öffnung gemessen. Was nutzt ein dickes Rohr wenn das Loch durch den Deckel nach innen eng ist.
So lange der verengte Bereich nicht mit Packung gefüllt ist, sollte er genug Durchlass ermöglichen. Es gibt auch viele, die auf einen 2"-Durchlass eine 3"-Kolonne draufmontieren.
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azeotrop
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von azeotrop »

Ich dachte halt an seinen 12 kW Hockerkocher. Selbst bei nur 5kW beträgt die Dampfgeschwindigkeit bei 48mm schon stolze 7.4 km/h.
Warten wir mal ab welchen Durchmesser Patjags Fass hat.
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Ein Grund mehr für ihn, erstmal mit der Reflux zu warten. Bis er weiß, ob 54mm, also maximal 2.5kW ihm reicht.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus

Es sind genau 51 mm also 2 Zoll ( wenn man die 0,2 mm nicht so genau nimmt)
Aussenduchmesser für den Tri Clamp sind 63 mm also innen 45 mm passen ziemlich genau drauf ohne den Zapfkopf umbauen zu müssen.

@derwo „Ich finde, du solltest jetzt erstmal mit dem Brennen anfangen und das mit der Reflux verschieben. Mal schauen, wie alles läuft. Und bald weißt du dann besser, was du willst“

Ja aber !! :D

Ich bin grad soo schön beim bauen - da muss ich den Enthusiasmus befriedigen.
Weil, wenn ich ein anderes Projekt zwischen rein schiebe dann dauert es wieder bis ich da dran weiter arbeiten kann.
Brennen von angesetzter Maische geht dann schon zwischendurch aber irgendwas dafür bauen ist dann rum da die Werkstatt mit
Dem anderen Projekt belegt ist.



Die 12 KW können maximal abgerufen werden - müssen aber nicht, der Brenner hat 3 Heizringe ( das wird fürs woken benötigt- ist eigentlich unterstes level optimal sind 20 Kw) dafür ist der Brenner aber super zu regeln da die Ringe einzeln angesteuert werden können und der Gasdurchfluss ebenfalls zu regeln ist.

Siehe Foto - für meine Bedürfnisse natürlich etwas gepimpt da da auch mal ein 200 l Topf drauf muss.

Hm Foto folgt - geht grad irgendwie nicht
Aber hier der Link

https://shop.solarprofi-24.de/garten-fr ... er-camping


Also was ich jetzt mache hab ich - wann ich es einsetze wird sich zeigen.

Grüsse Patjag
Zuletzt geändert von Patjag am 23. Mär 2022, 04:31, insgesamt 2-mal geändert.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

@ azeotrop
Wie ich schon geschrieben habe, bin ich da eher der der sich das Equipment selbst bauen möchte
Ist halt nun mal mein Ding - Kosten betrachte ich erstmal nicht, da zählt vor allen Dingen der Spass am machen.

Grüsse Patjag
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Ich habe jetzt mal meine Refluxspule gefertigt. ( nach derwo‘s Tip mit dem Tiefkühlen )
Hat hervorragend funktioniert.
Benutzt habe ich 6 mm 0,5 mm Rohr
2 x 4 m und einfach gewickelt, ich hab ja Platz nach oben.
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Besorgt habe ich mir dann ein Edelstahlrohr mit 50 mm Innendurchmesser und 50 cm Länge.
Wie habt ihr denn die Ausgänge der Spulen jetzt aus dem Mantelrohr rausgeführt bekommen ?
Ich hab Sorge, dass ich in das Kupferrohr einen Knick bekomme.
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Erst denken, dann bauen. ;)

Die Spule ist hoffnungslos überdimensioniert. Vor allem, wenn du sie vielleicht noch etwas auseinanderziehst, um mehr Platz für den Dampf und den Reflux zu haben, ist sie auch sehr lang. Der Platz ist dann weg, also du hast nutzlose Kolonnenlänge.

Die beiden Röhrchen, die seitlich weggehen, kannst du doch ganz einfach absägen, durch Löcher in der Kolonne führen und dann wieder zusammenlöten?
Aber warum hast du die Spule nicht aus einem Stück gemacht sondern aus zwei? Nun hast du zwei zusätzliche Ausgänge, die du durch die Kolonnenwand bringen musst. Außerdem rutschen die beiden Spulen hin und her, weil sie nicht minteinander starr verbunden sind? Berühren sich dann also an einer Seite.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Ok !

Ich habe gedacht und gebaut!
Und eine Lösung gefunden.- davon später

Ein paar Gedanken von mir!

Ihr fahrt mit einer 2 Zoll Destille und habt ein Rührwerk in dem Steigrohr- ca 20mm und 2, ?? Kw
Ich fahre mit 42mm Steigrohr und nichts drin - wer hat da den größeren durchfluss?

Refluxspulenlänge - ok, meine ist länger als deine ! Du hast 7,5 Meter gewickelt - ich 8
Ich hab 2 Spulen du 3
Mehr als 100% Reflux geht nicht, da ist es doch egal wie lang die Spule ist - oder?.
- also liegt es quasi nur an der Steuerung der Spule.
Ich kann eine abschalten und den Durchfluss steuern. Dementsprechend sehe ich da jetzt nicht das Problem.

Ich habe hier eher den Eindruck, das hier mathematische Berechnungen der Sensorik und den Geschmacksnerven
die Priorität gegeben wird.( Firmenphilosophie - alles berechnen )
Ich sehe das anders!
Ich habe seit über 40 Jahren mit Lebensmittel zu tun und fühle und schmecke heute noch mit Leib und Seele.
Ich fühle auch wie etwas kocht auch wenn der Deckel geschlossen ist - dazu haben wir unsere Hände ( für Temperatur und Kochverhalten)

Pardon dass ich jetzt ausschweifend wurde
Aber Lebensmittel in ihrer naturform lassen sich nicht berechnen - zum glück nicht
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Deine Gedanken zeigen zumindest, daß du viel gelesen hast und denken kannst. Das haben wir aber vorher auch schon bemerkt.

Ein Rührwerk im Steigrohr haben nur wenige. Und ich glaube, das wird immer nur im Potstillmodus verwendet. Bei Feinbränden mit Packung und Reflux, also wo der Durchmesser der Kolonne die verwendbare Heizleistung bestimmt, ist das Rührwerk nicht drinnen. Aber stimmt, wenn das jemand hat, muss er die Leistung reduzieren.
Deine Kolonne wird jetzt aber 54mm, oder? Nicht 42mm.

Meine Spule besteht nicht aus 8m sondern aus aus 2m Kupferrohr: viewtopic.php?t=620
Eine Doppelspule aus einem Stück. Sie hat keine Probleme damit, 2.6kW zurückzuwerfen.

Das mit dem mathematischem Berechnen ist in manchen Fällen eine berechtigte Kritik oder zumindest dein Verdacht ist verständlich. Für manche ist es aber nunmal ein Teil des Hobbys. Diese Mitglieder behaupten aber nicht gleichzeitig, daß dadurch der Schnaps dann besser schmeckt. Es ist halt einfach vielleicht interessant, etwas zu messen und zu berechnen.
Du kommst hier nicht zum Punkt. Ich weiß nicht, was genau dich gerade stört. Also bei welchen Empfehlungen an dich haben wir zu wenig auf den Geschmack und zu viel auf die Mathematik geachtet?
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

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Die Lösung meines „Problemchens“ war letzten Endes ganz einfach.
Ich habe das Edelstahlrohr eingeschlitzt und ein Kupferblech zugeschnitten das voll um das Edelstahlrohr gelegt und verlötet wird.
Die Abgangsrohre der Kühlspulen durch die vorher gebohrten Löcher geführt und die Spule lässt sich einfach einschieben.

Jetzt fehlen nur noch die Tri Clamp am Rohr und mein Refluxkühler ist fertig.
Leider sind die immer noch nicht angekommen.

@ derwo - nein, ich fahre weiter mit dem 42 er Steigrohr. Einfach mal schauen wie es sich verhält. Umbauen kann ich dann immer noch wenn es nicht passt. - du kennst ja mein Motto „ Versuch macht klug“
Ich habe nur bei dem Refluxkühler den Innendurchmesser auf 50 mm erweitern müssen sonst wäre meine Spule nicht rein gegangen.

Nachdem ich noch ein paar Thermometer von einem anderen Projekt rumliegen habe, habe ich mir gleich noch ein Blech gerichtet für die Thermometeraufnahme.
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Neben dem Thermometer wird vermerkt wo der Fühler sitzt und welche Abweichung es zum geeichten Thermometer hat.( im Geschäft liegend - ist also verfügbar )
Dementsprechend kann ich 5 Messungen führen.

1. Kessel
2. höchste Stelle des Steigrohrs sind klar
3,4 und 5 muss ich noch überlegen.

Wahrscheinlich eines nach dem 50cm Packungsrohr - vor dem Reflux und
eines nach dem Sichtglas zwischen Packung und Reflux ( macht das Sinn ? )
Das letzte nach dem Refluxkühler ( auch hier die Frage nach dem Sinn da ja 15 cm weiter das an der höchste Stelle sitzt.
Oder wo würdet ihr die 3 weitern Thermometer platzieren.

Benutzt ihr eigentlich einen Manometer am Kessel?

Grüsse
Catweazle
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Catweazle »

Hallo patjag, welches lot verwendest du für Edelstahl und Kupfer?
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.

Quelle: Wilhelm Busch, Bildergeschichten. Die fromme Helene,1872
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Von jemandem, der sich über zu viel Mathematik aufregt, hätte ich nicht erwartet, daß er sich 5 Temperatursensoren und ein Manometer in die Destille bauen möchte. Oder hattest du mit "Sensorik" Temperatursensoren gemeint? :hihi:

Ich persönlich finde, für eine Aromarefluxdestille braucht man nur das Thermometer ganz oben. Für eine Neutraldestille könnte man etwas weiter unten, also im oberen Drittel der Packung noch eines als Frühwarnsystem einbauen. Wie man an den Beiträgen von Alk52 sieht, kann man aber mit vielen Thermometern interessante Sachen herausfinden. Mit einem Manometer auch (siehe ebenfalls Alk52). Man kommt aber dann schnell vom 100ten ins Tausendste (ebenfalls Alk52 :lol: ).
Das Manometer wird dir etwas früher mitteilen als du es selber merkst, ab wann die Heizleistung zu hoch ist. Das wird ja etwas früher sein, als wenn du 54mm Kolonnendurchmesser hättest. Bei 1500 Watt vielleicht.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus derwo

Ich habe mich nicht Aufgeregt und wenn dann deshalb, weil ich manche Beiträge nicht verstehe. (Und das ärgert mich )
Ich bin Handwerker im Lebensmittelbereich und kein Physiker oder Chemiker.
Also nichts für ungut, ich wollte da keinem auf den Schlips treten.

Wie geschrieben waren die Thermometer übrig - statt 5 Stück die ich für ein anderes Projekt benötigt habe bekam ich 5 Packungen
a 5 Stück für den Preis von 5 Einzelnen.
Dementsprechend liegen die hier rum.
Das Manometer habe ich beim kruschteln in der Werkstatt gefunden - lag halt auch noch rum.
Also, warum dann nicht nutzen wenns da ist.

Nachdem ich hier Beiträge über das Fluten der Kolonne gelesen habe, hab ich mir natürlich auch gleich noch einen Sichtturm
zur optischen Kontrolle bestellt.

Grüsse Patjag
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

@ Catweazle
Catweazle hat geschrieben: 3. Apr 2022, 17:44 Hallo patjag, welches lot verwendest du für Edelstahl und Kupfer?
Ich verwende Silber Zinn Lot
Muss ich viel auftragen reines Zinn.
Das habe ich hier von meinem anderen Hobby - der Oldtimer Restauration.
Das funktioniert eigentlich ganz gut
Achtung,
Du benötigst hier auch ein spezielles Flussmittel.
Schau mal bei Felder ( ich glaub so heißt die Firma )

Grüße Patjag
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Alles gut,
ich erkläre dir noch, wie ich auf die 1500 Watt komme:
Aus Erfahrung weiß ich, daß mit einer mit SPP gefüllten 54mm-Kolonne (also 52mm Innendurchmesser) 2.6kW gerade noch so möglich sind. Wenn eine Kolonne flutet, liegt es an der zu hohen Dampfgeschwindigkeit. Und diese hängt mit dem Durchmesser zusammen oder besser gesagt mit dem Querschnitt.
Der Querschnitt ist Radius² x Pi, bei 52mm Dm also 26² x Pi = 2124mm².
Bei 42mm (also 40mm Innendurchmesser) ist es 20² x Pi = 1257.
1257 / 2124 = 59%, also denke ich, daß Du 2600W x 59% = 1540 Watt einsetzen kannst, da du dann die gleiche Dampfgeschwindigkeit hast, wie ich bei 2600W.

Weil du schreibst, du bist im Lebensmittelbereich: Ein Missverständnis, welches dir unterlaufen könnte, ist, daß du Schnaps als Lebensmittel siehst. Es ist aber eher ein Lösungsmittel. Und Schnapsdämpfe sind extreme Lösungsmittel. Also Materialien, die lebensmittelgeeignet sind, sind deshalb nicht unbedingt auch schnapsgeeignet. Und nicht alles, was laut Datenblatt 100°C aushält und Ethanol aushält, hält auch beides gleichzeitig und als Dampf und die anderen Stoffe aus. In manchen Foren wird man sofort zurechtgestutzt, wenn jemand bemerkt, daß man andere Kunststoffe als PTFE verwendet, und gesperrt, wenn man darüber diskutieren möchte. Hier wird man eher nur darauf hingewiesen und dann ist es die eigene Entscheidung.


Diese Spezialflussmittel habe ich auch des öfteren verwendet. Das Löten damit ist nicht leicht, aber es geht. Die Flamme darf halt nicht direkt aufs Flussmittel. Ich vermeide es wo immer möglich. Ich gebe lieber ein paar Euro mehr für Kupfer aus. Daß das Edelstahl duch den direkten Kontakt zum edleren Kupfer zu rosten anfängt, das wird oft befürchtet, habe ich aber selber noch nie gesehen.
Patjag
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von Patjag »

Servus derwo
Danke für die Erklärung. Und Berechnung.

Mir war klar, dass ich mit weniger Leistung fahren muss als bei 54 mm.
Hier muss ich mich halt herantasten - deshalb auch der zusätzliche Sichtturm.
Aufgrund dessen, dass ich meinen Kocher stufenlos regeln kann geht das.
Welche Leistung er dann aber ausspuckt weiss ich nicht. Das muss ich dann nach Gefühl machen.
Eventuell Markierungen anbringen.

Das mit den Dichtungen hab ich schon begriffen und mir mehrere Rollen Teflonband besorgt.
Hier hast du mich schon lange überzeugt :D

Zum Thema Edelstahl
Manche Dinge liegen bei mir halt noch so rum. Das eine oder andere passt halt dann und wird verwendet.
Das Edelstahlrohr lag in der Motorradlwerkstatt vom Auspuffbau als Reststück rum.


Grüße Patjag
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derwo
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Re: Planung meiner Destille

Beitrag von derwo »

Edelstahl-Auspuffrohre, haben die auch so eine riesige scharfkantige Schweißnaht innen? Das hat mich an den Geländerrohren immer gestört und deswegen habe ich immer die teuren Leitungswasserrohre genommen, Sanha und so.