Neubau Deckel und Rührwerk

Der Bau oder Kauf von Rührwerken für Destillen
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Schweissen kann ich halt nicht und ich möchte alles selber machen und, ohne daß ich wo hingehen muss, auch alles nachbessern können. Catweazle, es ist wohl besser, du eröffnest irgendwann ein neues Thema mit deinem Rührwerk. Das geht sonst kreuz und quer.


Vielleicht ist die Dämpfung am geschicktesten unten direkt am Rührer:
Rührwerk.png
Rührwerk.png (7.39 KiB) 1151 mal betrachtet
Vielleicht noch zwei starke Federn oben rein, damit etwas Druck nach unten ausgeübt wird. Ich befürchte aber, daß, wenn durch einen Kern oder so das Rührwerk mal nach oben gedrückt wurde, dieser Druck eher einseitig war und das Rührwerk dann oben festklemmt, also nicht einfach so wieder runterrutscht.
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aragones
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von aragones »

Für normale Maischen wird das auch gut funktionieren. Aber für sehr dicke Sachen halt nicht.
So jedenfalls sah meine Durchführung danach aus:

20201024_172250.png
... ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.. . Nun ist´s klar - ich dachte zuerst dass durch die Gewichtskraft des Motors die Welle in der Führung verkantet und dadurch die Welle gefressen hat .. Aber der Motor ist wohl wirklich stark. Das Drehmoment das die Maische dem Motor abverlangt bzw das der Motor maximal bietet muss natürlich abgestützt werden. Je nach Abstand Welle zum Abstützpunkt ist die Kraft die auf welle bzw auf die Führung kommt F= MMotor/Abstand.
Da ist das Kupferrohr einfach zu weich... Ich hab eine Edelstahlwelle aus 12mm Edelstahlrohr in einem 15. Kupferrohr in einer Borddurchführung Geschraubt) das hält schon einiges mehr aus.
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

aragones hat geschrieben: 27. Okt 2020, 09:36 Ich hab eine Edelstahlwelle aus 12mm Edelstahlrohr in einem 15. Kupferrohr in einer Borddurchführung Geschraubt) das hält schon einiges mehr aus.
Kommt darauf an. In meinem Fall war das Problem nicht die Biegsamkeit des Kupferrohrs sondern eher die Biegsamkeit der Verbindung der Durchführung zum Deckel. Wenn das alles Edelstahl wäre und an der Verbindungsstelle schön verstärkt, wäre das nicht passiert. Immer noch würde aber die Welle sehr stark an die rechte Seite der Drchführung gedrückt werden. Und der Druck liegt dann auch an der Motorachse an. Ich denke, es gäbe irgendwann einen Getriebeschaden im Motor. Und wir haben ja vielleicht auch das Problem der Hitzeentwicklung. Mit druckloser frei drehender Achse braucht der Motor natürlich auch wesentlich weniger Watt und wird dadurch weniger heiß.
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aragones
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von aragones »

.. Unbestritten ist eine Abstützung des Motormomentes die die Welle bzw die Führung nicht belastet sinnvoller.
anderseits liegt es in der Natur des Systems Welle/Lager nicht nur Torsionskräfte axial sondern auch Lagerkräfte (radial) aufzunehmen.Ist also immer eine Frage der entsprechenden Auslegung
Für die Anbindung der Führung an den Deckel würde ich auch künftig*eine Schraubverbindung (Borddurchführung ) wählen. In diese dann ein Kupferrohr einlöten als Führung und die Welle dann aus Edelstahl. Die Welle muss ja auf alle Fälle der Torsion standhalten.
Und die Reibpaarung Kupfer und Edelstahl geht auch in die Richtung wie üblich bei Wellen mit Lagerschalen- notfalls ein paar tropfen Salatöl als Schmierung.
Der Charme diese Schraubbarren Verbindung ist eben das nicht immer Gleich ein neuer Deckel gebaut werden muss und auch die Kombination Welle /Führung ggf mal nachgebessert oder getauscht werden kann.

Bild
* .. bin die Tage günstig an ein paar 50l Kegs gekommen und das bietet viel Potential alles bislang erlernte und gelesene einzubringen in einen neuen Kessel.
Details dazu später ... erst mal muss noch ein WIG-Schweissgerät angeschafft werden.
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Angenommen der Motor ist mit seinen drei Schrauben absolut fixiert, ist die Durchführung jedenfalls vollkommen unbelastet.
Bei deiner Lösung hast du aber die Befestigung des Motors noch ausgespart, oder hab ich das falsch verstanden? Wenn man schweissen kann, finde ich BenDunkers Lösung gut. Also zumindest, wenn die TriClamp dann nicht dreht. Das weiß ich nicht. An die Borddurchführung eine Platte geschweisst, an die der Motor mit seinen drei Schrauben befestigt ist, wäre mein Vorschlag für dich. Nicht ganz gefällt mir, daß die Schraubverbindung mit der Borddurchführung durch den nötigen Dichtring etwas flexibel ist. Zumindest wenn der Motor nicht solide befestigt ist, biegt sich das dann zu einer Seite oder wackelt hin und her.



Wenn ich das Rührwerk ungedämpft lasse, was würde passieren, wenn ein Kern daruntergerät?
Das Rührwerk wird hochgehoben und dadurch dann der Deckel entweder kurz durchgebeult (wenn er aus flexiblem dünnen Edelstahl wäre) oder in meinem Fall wahrscheinlich kurz geöffnet (der Deckel ist mit Klammern draufgedrückt). Und der Motor würde einen senkrechten Schlag auf die Achse bekommen, was prinzipiell natürlich schlecht ist, aber ich glaube nicht, daß das besonders schlimm ist.
Einen Teil des Schlags würde das Rühr-T, wo der Kern drunter ist, auch abfangen, da es aus Kupferrohr ist.

Bei meiner Rührwerkskonstruktion wäre die Kette immer unter dem T. Also das T drückt die Kette teilweise an den Boden, berührt aber selber nie den Boden. Dadurch ist es eigentlich unwahrscheinlich, daß wenn was festklemmen will, nicht irgendwo die Kette nachgibt. Ich weiß nicht, ob azeotrops Kettenkonstruktion noch so ist, wie auf seinen Bildern. Aber da ist das nicht so: Das ist glabe ich sehr bodennah und die Ketten werden hinterhergezogen. Vielleicht muss man nur für eine Dicke Schicht Kette unter dem T sorgen, dann passiert sowas nicht?
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Catweazle »

Wenn du als „bodenschleifer“ ein starres Material nimmst, würde ich mir gar keine Gedanken darüber machen, ob
6079B1E7-F254-4B9A-B9DE-FDBF23B94E09.jpeg
ein Kern unter das Rührwerk kommen könnte. Ich hätte da keine Bedenken. Wenn das Rührwerk wie in den Bildern vornehmlich als anbrennschutz zu verstehen ist, halten sich auch die auftretenden Kräfte in Grenzen. Spannend wird es erst, wenn die Maische gleichzeitig auch umgewälzt werden soll. Dann ist eine starre Führung unbedingt notwendig.
Dateianhänge
182DC213-EDE0-4740-9873-56BB1CABA217.jpeg
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aragones
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von aragones »

Angenommen der Motor ist mit seinen drei Schrauben absolut fixiert, ist die Durchführung jedenfalls vollkommen unbelastet.
Bei deiner Lösung hast du aber die Befestigung des Motors noch ausgespart, oder hab ich das falsch verstanden? Wenn man schweissen kann, finde ich BenDunkers Lösung gut. Also zumindest, wenn die TriClamp dann nicht dreht. Das weiß ich nicht. An die Borddurchführung eine Platte geschweisst, an die der Motor mit seinen drei Schrauben befestigt ist, wäre mein Vorschlag für dich. Nicht ganz gefällt mir, daß die Schraubverbindung mit der Borddurchführung durch den nötigen Dichtring etwas flexibel ist. Zumindest wenn der Motor nicht solide befestigt ist, biegt sich das dann zu einer Seite oder wackelt hin und her.
Ja Bens Lösung gefällt mir auch sehr gut... die beste Abstützung immer über die vorhandenen Befestigungslöcher...
Ich hab ja keinen Scheibenwischer-Motor sondern einen Polin Motor mit einem 4 Kant Stab als Welle und 2 Anbindungen senkrecht zur Achse,
Bislang habe ich nur eine Frickellösung mit Bremsschlauch und Klemmschelle und gequetschtes Kupferrohr mit Loch für Splint als Übergang zu der Welle. Der Motor liegt nur auf einem quick und dirty zusammengeschraubten Holzfuss zwischen zwei Brettchen etwas gepolstert mit einem Stück isomatte.. Der Holzfuss stützt sich unten auf dem Deckel ab an dem was er grad findet (den Schrauben etc.) ab.. das ganze is recht frei fliegend und der Motor eiert auch zum in seinem Halter. Werde beim nächsten Brennen mal ein paar Fotos machen...
Bislang hat es funktioniert aber besonders toll ist es natürlich nicht.
noch habe ich kein Schweissgerät und auch fehlt es nach 30 Jahren Pause bestimmt an Übung... aber sobald beides wieder vorhanden ist werde ich an einer sauberen Lösung arbeiten.
Spätestens bei dem 50 Liter Kessel .. wenn ich den dann je in Angriff nehme
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Catweazle hat geschrieben: 27. Okt 2020, 13:52 Wenn du als „bodenschleifer“ ein starres Material nimmst, würde ich mir gar keine Gedanken darüber machen, ob ein Kern unter das Rührwerk kommen könnte. Ich hätte da keine Bedenken. Wenn das Rührwerk wie in den Bildern vornehmlich als anbrennschutz zu verstehen ist, halten sich auch die auftretenden Kräfte in Grenzen. Spannend wird es erst, wenn die Maische gleichzeitig auch umgewälzt werden soll. Dann ist eine starre Führung unbedingt notwendig.
Bei den Bildern ist es kein starrer Bodenschleifer. Es sind einzelne Glieder, welche nach oben knicken können. Also quasi eine Kette, welche sich aber nur senkrecht bewegen kann, nicht waagerecht.
Ich benutze mein Rührwerk nur als Annbrennschutz. Trotzdem wäre eine starrere Führung wichtig gewesen. Die Flügel, welche bei älteren Bildern von meinem Rührwerk zu sehen sind, sind längst abgesägt.
Catweazle
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Catweazle »

Das obere Foto zeigt einen starren „bodenschleifer“ im zweiten sind starre“Kettenglieder“ zu sehen.
Für dich wäre Bens Lösung ohne Schweißen doch was oder?
Du hast doch einen edelstahldeckel gell?
Von hier gehst du mit einer schottverschraubung triclamp weiter,
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dann kommt das hier:
1C27D0D4-1C97-4013-8DDE-F2557F7A9428.png
Oder das:
EF656380-BAB3-4564-BE99-F031D2D17E73.png
Dann auf alle Fälle das hier:
E0037747-9797-4864-A513-55A9F800EF7F.jpeg
Eine Kupfer triclamp endkappe. Jetzt kannst du nach Herzenslust weiter löten und schrauben....
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BenDunker
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von BenDunker »

Die Teflondichtung hält Bombenfest, der Motor hat bei mir noch nie gerutscht. Liegt vielleicht daran, dass man die Teile im kalten trockenen Zustand verschraubt/presst und dann durch die Erwärmung sich die Materialien nochmal etwas ausdehnen und trocken bleiben.
Ich hatte es einmal wo ich vermutet habe dass sich Pflaumenkerne merkwürdig verkeilt haben, es hat den Motor kurz gestoppt und nach einem kurzen Kräftemessen sind die Kerne wieder verrutscht. Bei mir ist die Rührstange eine 8M Gewindestange und das T-Stück ist inzwischen aus Edelstahl mit Muttern an der Gewindestange verschraubt. Die Gewindestange steht mit einer Hutmutter am Ende auf dem Boden meines Boilers damit ich die die richtige Länge der Stange ein bisschen einstellen kann (zu lang bedeutet Druck auf den Motor, zu kurz bedeutet ein zu freies Drehen und eventuell "schlackern" des Rührwerkes). Ich habe in den Boden des Boilers eine kleine Delle reingehauen, damit die Hutmutter nicht auf dem Boden verrutscht. Und auch bei mir schleift die Kette eigentlich nur über den Boden, das T-Stück ist hoch genug damit es nicht mehr blockiert werden kann.

Ganz ohne Schweißen ging es bei mir aber leider auch nicht. Der erste 3" Deckel brauchte vier sehr präzise gebohrte Löcher für den Motor, wobei die Mitte des Motors bei mir weder zentral mittig zwischen den Schrauben sitzt und dazu noch weiter raussteht als die drei Schrauben, das musste also auch ausgespart werden.
Der zweite Deckel brauchte nun eine Bohrung an der exakt gleichen Stelle wie der erste Deckel und hat ein Edelstahl-Rohrstück angeschweißt bekommen in das das Kupferrohr (indem die Gewindestange dreht) gerade so passt und ich am Edelstahl festlöten konnte. Das hält auch sehr gut.

Die Bohrungen und das Rohrstück schweißen habe ich an einen Mechaniker abgegeben. Er hat tatsächlich das Rohrstück angeschweißt und dann auf der Drehbank beide Deckel gleichzeitig durchbohrt.
Die Bitterkeit der schlechten Qualität bleibt lange nach dem Vergessen der Süße des niedrigen Preises bestehen.
- Benjamin Franklin
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Catweazle,
du hast glaube ich den Anfang des Beitrags nicht gelesen. Ich brauche diese ganzen Teile nicht. Ich nehme einen Kupferdeckel. Den Potstillkopf habe ich schon. Der kommt seitlich in den Deckel. Und das Rührwerk unabhängig von ihm in die Mitte. So wie bei meinem alten Deckel.

Ich dachte, ich hätte mal ein besseres Bild von der ersten Anlage (deiner zwei Bilder) gesehen, wo man sieht, daß das einzelne Segmente sind. Aber ich glaube du hast recht. Es ist wohl eine andere Anlage, die ich meine, sorry.

PuhBär hat übrigens auch eine schöne Lösung:
https://hobbybrennen.ch/viewtopic.php?p=5530#p5530
Keine Federung so weit ich weiß. Den Motor gut fixiert. Schön passgenau alles gearbeitet, wie man ein paar Beiträge weiter unten sieht.

Ich glaube, ich nehme wohl keine Federung und schau mal, ob ich die Kette anders fixiere, daß sie ein schönes Polster bildet. Und der Motor wird einfach an den Deckel geschraubt. Es ist eine so schön simple Möglichkeit, die muss ich ausprobieren. Wenn das klappt, ist das super stabil und ganz einfach zu bauen.
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Catweazle »

Mein lieber wo, ich habe deine Thread so verstanden, das dein Rührwerk kaputt ist, du eine neues bauen willst und hier im Forum auf neue Ideen und Impulse hoffst. Das du mit meinen Ideen nichts anfangen kannst ist kein Problem. Aber bedenke, das du ja keine private Unterhaltung führst, sonder in einer Gemeinschaft Probleme diskutierst. Und jeder aus der Gemeinschaft kann in diesem riesigen ideenpool genau das herauspicken was für ihn passt.
Ich bin gespannt auf deine finale Lösung.
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Stimmt, später können deine Vorschläge natürlich interessant sein, sorry. Und ja, darum geht es mir, das hier gemeinsam durchzukauen.


Ich habe mir noch ein paar Gedanken über die Motorbefestigung gemacht:
Ein Rohr auf den Deckel zu löten und darauf eine Platte, auf die der Motor befestigt ist, gefällt mir nicht, weil die ganze Drehkraft an den Lötstellen hängt. Ich möchte unbedingt, daß es theoretisch ohne Löten hält. Daß das Löten also höchstens die Dichtigkeit herstellt. Man könnte in das Rohr oben und unten Zinnen reinsägen und kleine Schlitze in den Deckel und die Motorplatte machen, dann könnte man das Zusammenstecken und verlöten. Das wäre dann bombenfest. Allerdings diese gebogenen Schlitze genau richtig hinzubekommen, ist eine Fummelei. Deswegen denke ich an ein Podest. Da bräuchte es nur zwei gerade Schlitze in den Deckel. Hier ein Bild von der Kupferplatte, aus der das Podest gemacht wird:
Podest1.png
Podest1.png (5.38 KiB) 1085 mal betrachtet
Die Kupferplatte hat eine Stärke von 1 oder 1.5mm.
Dann werden die Seiten umgebogen, durch den Deckel gesteckt und verlötet.
Hier die Seitenansicht:
Podest2.png
Podest2.png (4.78 KiB) 1085 mal betrachtet
Mir kommt das sehr verwindungssteif vor. Ich komme dann auch gut an die Schrauben dran. Diese müssen nicht abgedichtet werden. Und den Motor könnte ich auch gut mit der Achse verbinden. Wahrscheinlich wieder mit einem Splint.
Und die Isolierung klappt auch einfach. Diese möchte ich aus zwei Plastikbrettern machen, so Küchenschneidebretter, welche von zwei gegenüberliegenden Seiten auf den Deckel zusammengeschoben werden:
Isolierung.png
Isolierung.png (5.4 KiB) 1085 mal betrachtet
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Alk52
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Alk52 »

Eigentlich denke ich über mein flexibles Edelstahl Rührwerk nach, aber im Moment wartet ja die Maische auf uns..

Deshalb schnell meine Idee für das untere Ende:
Eine selbstgebaute massive Kette aus 10x10mm Vierkant-Edlelstahl und Edelstahl Kettenschlössern (beides leicht zu beschaffen).
.
hc_203 - Kopie.png
Der Schaber kann ausgetauscht werden und so für unterschiedliche Kessel genutzt werden. Durch die Verbindungen ist er in Drehrichtung steif und durch den Abstand (ca. 1mm) läßt sich die Beweglichkeit nach oben und unten begrenzen (da kann dann kein Kern mehr klemmen).

Wenn die Anbindung an das Antriebs-T abgerundet wird, dann kann das Rührwerk sogar nach unten entnommen werden und ist vom Kessel-Deckel unabhängig (wenn, wie bei mir geplant der Antrieb auf einem 2" TriClamp-Deckel sitzt)
Nichts ist ohne Grund.
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Gefällt mir sehr gut. Wobei ich den Abstand der Vierkantteile größer machen würde. Bekommt man die Vierkantteile mit Bohrungen irgendwo oder muss man das selber bohren? Man könnte auch komplett Kettenschlösser verwenden glaube ich. Wäre sehr einfach zu bauen dann.

Prinzpiell hat dieser Teil meines Rührwerks aber immer gut funktioniert. Ich werde es deswegen wohl genauso machen, nur ein bisschen stabiler. Mir ist auch noch klargeworden, daß mein Rührwerk eingeklemmten Steine bisher zwar nach oben ausgewichen wäre, daß ich sie aber zumindest gehört hätte. Und da ich sie nicht gehört habe (obwohl manche Maischen sicher nicht steinfrei waren), gab es das Problem bisher nie. Die zufällige Anordnung der Kette scheint also diesem Problem auszuweichen. Ich kann also hoffen, daß eine Dämpfung nicht nötig ist.

Der Deckel ist da. Vielleicht säge ich den heute noch zu einem Kreis. Der Motor ist auch da. Habe schon herausgefunden, wie ich den beschalte.
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Alk52
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Alk52 »

Einfach eine 4-Kantstange 10x10mm beschaffen, absägen und bohren. Die Kettenschlösser werden komplett genutzt, aber...
Der Trick mit den geringen Abständen verhindert, dass die Kette (beim Einbau in den befüllten Kessel) nach oben umschlagen kann und so nicht auf dem Boden aufliegt.
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Tom mate
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Tom mate »

Da ich just gestern meinen Deckel auch zerschossen habe, bin ich auch am planen.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was ich genau machen soll und versuch auch ein Rührwerk mit einzuplanen.
Hatte bisher keins, daher ist das Neuland für mich.

Ich habe folgende Lager gefunden und wollte das einfach mal hier reinwerfen, vieleicht hilft es jemandem.
Sind aus Keramik und PTFE!
https://www.kugellager-express.de/kugel ... ik_1__PTFE

Ich dachte an die Konstruktion von der wo, mit dem Führungsrohr bis in die Maische und ein Lager oben und unten.
Sollte Material technisch keine Probleme machen, nur die Dichtung wird damit nicht realisiert.
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azeotrop
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von azeotrop »

Alk52 hat geschrieben: 29. Okt 2020, 15:38 Eigentlich denke ich über mein flexibles Edelstahl Rührwerk nach, aber im Moment wartet ja die Maische auf uns..

Deshalb schnell meine Idee für das untere Ende:
Eine selbstgebaute massive Kette aus 10x10mm Vierkant-Edlelstahl und Edelstahl Kettenschlössern (beides leicht zu beschaffen).
.
hc_203 - Kopie.png

Der Schaber kann ausgetauscht werden und so für unterschiedliche Kessel genutzt werden. Durch die Verbindungen ist er in Drehrichtung steif und durch den Abstand (ca. 1mm) läßt sich die Beweglichkeit nach oben und unten begrenzen (da kann dann kein Kern mehr klemmen).

Wenn die Anbindung an das Antriebs-T abgerundet wird, dann kann das Rührwerk sogar nach unten entnommen werden und ist vom Kessel-Deckel unabhängig (wenn, wie bei mir geplant der Antrieb auf einem 2" TriClamp-Deckel sitzt)
Mir gefällt dein Vorschlag gut. Ich werde ihn an meinem Rührwerk entweder statt der Ketten oder zusätzlich mal ausprobieren.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Tom mate hat geschrieben: 1. Nov 2020, 09:25 Ich habe folgende Lager gefunden und wollte das einfach mal hier reinwerfen, vieleicht hilft es jemandem.
Sind aus Keramik und PTFE!
https://www.kugellager-express.de/kugel ... ik_1__PTFE

Ich dachte an die Konstruktion von der wo, mit dem Führungsrohr bis in die Maische und ein Lager oben und unten.
Sollte Material technisch keine Probleme machen, nur die Dichtung wird damit nicht realisiert.
Ist halt eine zusätzliche Ausgabe von mehr als 50€, welche vielleicht gar keine oder kaum Verbesserungen bringt. Und du musst die Kugellager befestigen. In das Führungsrohr reinlöten? Stelle ich mir schwierig vor.
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Tom mate »

Einlöten wird bei Kermik wohl nicht gehen. Hab bisher nur Edelstahl / Kupfer mit Hartlot verbunden. Edelstahl macht kein Spaß. :tired:
Aber. Es gibt die Lager mit Ausendurchmesser 22 / 28mm. damit könnte ein einpressen möglich sein.
Wobei das natürlich bei Keramik vorsichtig geschehen sollte.
Wollte damit zumindest ein Lager aufzeigen das Materialtechnisch für unseren Bereich funktionieren sollte.

Kosten mäßig ist das bei fast allem so, Kupfer, PTFE, Edelstahl.
Mich hat es ehr schockiert was ein reiner Edelstahlrührer kostet 50-150€ :thinking:
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derwo
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von derwo »

Und bevor man das Kugellager reinpresst, könnte man in das Führungsrohr was reinlöten, wo das Kugellager aufsitzt.
Ist halt noch die Frage, was das Kugellager dazu sagt, wenn das Schmierfett vielleicht mit der Zeit ausgewaschen, zumindest bei unteren Kugellager. Und zweitens könnte man überlegen, ob man Schmierfett in der Maische haben will.

Ja, Edelstahlrührer sind teuer. Mein Rührer besteht aus ein paar dünnen Kupferrohren, einem 10mm-Kupfer-T-Stück und einer Edelstahlkette. Bis auf das T-Stück habe ich alles zu Hause.
Die ersten Bilder dauern noch. Komme nur selten zum Werkeln.
Tom mate
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Tom mate »

Wenn es nur aufsitzt wäre es halt nicht außen arretiert.
So wie ich das gelesen habe laufen die Lager ohne Öle und Fette. Bin ich aber nicht sicher.
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Alk52
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Alk52 »

Tom, ein Kugellager wird völlig überbewertet, ganz im Gegenteil "Let it swing".

Davon ausgehend, dass hier jeder ein zentral, möglichst tief eintauchendes Rohr einplant, sollte eine Führung mit +/- 0,5..1mm Spiel sollte gut funktionieren.
Wer befürchtet, dass feste Maischebestandteile im Rohr nach oben wandern, kann statt der Welle (oder des inneren Rohres) eine Edelstahl- Gewindestange einsetzen. Links- oder Rechtsgewinde hängt vom Antrieb ab und sollte so gewählt werden, dass eine gedachte Mutter im Führungsrohr nach unten läuft.
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von azeotrop »

Ich verwende auch kein Lager zur seitlichen Führung. Nur Stange in Rohr.
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Filos
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Re: Neubau Deckel und Rührwerk

Beitrag von Filos »

Auch ich habe mir die letzten Tage Gedanken um das Thema Rührwerk gemacht. Allem Anschein nach ist es wichtig, die Kräfte die vom Rührwerk am Topfboden kommen, aufzufangen.

Wäre es eine Lösung, in unteren Bereich des Tauchrohres (aber oberhalb des Rührwerkes) ein Kreuz zu befestigen, welches seitlich am Topfrand aanliegt? Dies könnte man z. B. leicht mit zwei durchbohrten T-Stück-Muffen bewerkstelligen, die von unten auf das Tauchrohr gesteckt werden. Dann noch vier Kupferrohre jeweils zum Topfrand und alles in den Topf spannen. Funktioniert natürlich nur, wenn der Topf zylindrisch ist.

Ist das eurer Meinung nach nur großer Humbug, oder wäre der Bau eine Überlegung wert?

Topf Seitenansicht.jpg
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Topf Draufsicht.jpg
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