Selbstgebrannter riecht komisch

Infos für Anfänger und typische Anfängerfragen. Anfänger müssen aber nicht zwingend hier ihre Themen starten.
Rick Dangerous
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Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Hallo Forengemeinde,

ich lese hier schon lange mit.
Nun habe ich auch mal ein paar Fragen.
Für den Anfang habe ich mir fast baugleich diese "Destille" gebaut: http://www.kp-boettcher.de/cms/Der%20kl ... tille.html
Dann ordentlich mit Wasser gespült und danach Wasser destilliert (zum testen).
Am nächsten Tag 3l billigsten Glühwein organisiert und in drei Schritten / Gläsern destilliert (Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf).
Vorlauf hatte 72%, Mittellauf 50% und Nachlauf 22%.
Nun ist es so, dass alles sehr streng riecht sodass ich davon nichts probieren möchte...
Außerdem ist ab Mittellauf eine Trübung zu erkennen (wahrscheinlich normal?).

Hat jemand einen Tipp, ob es an dem billigen Zeug liegt oder vielleicht an der Destille?
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Grundsätzlich muss mindestens doppelt gebrannt werden. Auch in der von dir verlinkten Anleitung ist das beschrieben. Daß es nach dem ersten Brand nicht gut riecht und schmeckt, ist also ganz normal. So ein Raubrand schmeckt etwas sauer und riecht unter anderem etwa so wie der Kesselinhalt nach dem Brand, also muffig, säuerlich.

Zusätzlich kann es auch sein, daß dein Glühwein geschwefelt ist. Dann bekommt der Brand etwas in der Nase stechendes scharfes.

Und wenn du die Destille nicht gut gereinigt hast, können dir Flußmittelreste, Zunder und Kupferverbindungen das Destillat ungenießbar machen. Gut reinigen bedeutet vor allem einen Brand mit Essig und einen mit Wein zu machen, beides mit teilweise abgeschaltetem Kühlwasser.

Grundsätzlich kann man schon mit so geringen Mitteln eine funktionierende Destille bauen. Aber es ist schon echt vieles falsch, was da in der Anleitung steht. Sein angelesenes Wissen ist extrem veraltet, aber so hat er sich halt dann was gebaut und gleichzeitig diese Anleitung ins Internet gestellt.
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azeotrop
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von azeotrop »

Hallo Rick
Ich habe auch mit der Destillation von gekauftem Wein angefangen. Mein Destillat roch stechend scharf.
Das kam von flüchtigen Schwefelverbindungen.
Wenn das bei dir auch so sein sollte, würde ich mit einem Schneebesen ganz kräftig Luft ins Destillat rühren bis der Geruch verschwunden ist. Dadurch verwandeln sich die flüchtigen in nicht flüchtige Schwefelverbindungen um.
Danach auf alle Fälle den Feinbrand durchführen. Dann bleibt der Schwefel im Kessel.

Ich würde aber diesen ersten Brand als Reinigungsbrand betrachten. Da hat sich bestimmt noch manches gelöst dass du mit der Wasserdestillation noch nicht weg bekommen hattest.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
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Rick Dangerous
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Hallo derwo und azeotrop,

vielen Dank für die Hinweise.
Nachdem ich hier noch viel gelesen habe, habe ich eure Ratschläge beherzigt und die Destille optimiert.
1. 2 Lagen Teflonband um die Topfdichtung gewickelt (tropft aber immer noch)
2. Edelstahl Aromasieb mit Kupferfüßen gebastelt
2. Essigwasser destilliert
4. mit Klarwasser durchgespült
5. Raubrand durchlüftet
5. Aromasieb mit Birnen bestückt und den Raubrand nochmals destilliert

Was soll ich sagen, es ist ein angenehm riechender Brand mit 65% geworden :D
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Danke für die Rückmeldung.

Schnellkochtöpfe sind nicht so einfach dichtzubekommen, wie es anfänglich ausschaut. Man verwendet sie ja, weil man denkt, daß die Deckeldichtung da ja schon inklusive ist, und man keine Idee hat, wie man das sonst, also mit einem normalen Kochtopf, dichtbekommen könnte. Es ist aber eigentlich sehr einfach, einen normalen Kochtopf mit Edelstahldeckel sehr gut dichtzubekommen. Siehe die diversen Beiträge hier im Forum unter "Destillenbau". Hier zB: viewtopic.php?t=45 Wenn man in einer Anleitung einen Schnellkochtopf sieht, ist es eigentlich schon klar, daß das keine gute Anleitung ist. Wenn dieser Fehler gemacht wird, werden wahrscheinlich auch andere gemacht.

Das Destillat des Reinigungsbrands wird normalerweise aufbewahrt, um damit irgendwann anders wieder einen Reinigungsbrand zu machen. Es nochmal zu destillieren und dann zu trinken, finden die meisten wahrscheinlich ziemlich krass.
Rick Dangerous
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Hi, danke für die Antwort.

"Das Destillat des Reinigungsbrands wird normalerweise aufbewahrt, um damit irgendwann anders wieder einen Reinigungsbrand zu machen. Es nochmal zu destillieren und dann zu trinken, finden die meisten wahrscheinlich ziemlich krass."

Ich hatte nicht vor es zu trinken ;)
Es war lediglich der Versuch penetrant riechenden Alkohol zu optimieren und es hat scheinbar funktioniert.
Ich werde deinen / euren Rat befolgen und das Zeug als "Reinigungsbrand" markieren und nutzen.

Ich werde mir das Buch von Helge Schmickl kaufen, da es anscheinend noch viel zu lernen gibt.
Dann werde ich versuchen den Deckel dicht zu bekommen, wenn das scheitern sollte, kaufe ich mir einen normalen Edelstahltopf und löte eine Kupferglocke auf den Deckel.

Irgendwelche Einwände?
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Das Buch von Schmickl ist sehr orientiert auf Minidestillen in Kombi mit aufgezuckerten Obstmaischen und spart die Nachteile dieser Methode konsequent aus. Ich finde, in Hobbybforen, nicht nur hier, bekommst du einen besseren Überblick.

Wenn du eine Kupferglocke auf den Deckel gelötet hast, wie willst du die Destille dann reinigen, zB wenn dir mal was angebrannt ist?
Rick Dangerous
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Also meinst du ,ich sollte weiterhin hier um Rat fragen bzw. weiter lesen und habe mehr davon als wenn ich das Buch kaufe?
Wenn ich den Schnellkochtopf dicht bekomme würde ich es gerne mal mit einer Zuckermaische versuchen, was meinst du dazu?

Edelstahltopf mit Edelstahldeckel, großes Loch in den Deckel und darüber (das Loch) die Kupferschüssel anlöten.
Da sollte doch die Reinigung kein Problem sein, oder verstehe ich die Frage falsch?
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Alk52
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Alk52 »

Du solltest Dir den Schmickl besorgen, die 15.- Euro ist er durchaus wert.
Wenn Du das Buch durchgelesen / gearbeitet hast, dann hast Du eine Basis und einiges verstanden. Nach einer Weile, bei mir waren es 2 Jahre, verzichtest Du dann auch auf Zucker in Obstmaischen, um mehr Geschmack in Dein Produkt zu bekommen.

Wenn Du weiter über einen Selbstbau einer Destille nachdenkst, schau Dir mal das Thema Mein erster Eigenbau von A-Z an, dort gibt es viele gute Hinweise.
Nichts ist ohne Grund.
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Ich denke nicht, daß du den Schnellkochtopf so dicht bekommst wie einen normalen Topf.
Das mit der Glocke hatte ich falsch verstanden, sorry. Ich dachte du schreibst, daß du die Glocke auf den Topf löten willst.
Zuckerwassermaische ist eine gute Idee.
Ich sehe in dem Buch wenig Wert für Anfänger. Es steht natürlich auch vieles richtige drinnen, aber das falsche und einseitige und verzerrte, kann Anfänger sehr lange zurückwerfen, also den Fokus auf die falschen Dinge legen.
te357
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von te357 »

derwo hat geschrieben: 13. Okt 2021, 22:41 Grundsätzlich muss mindestens doppelt gebrannt werden. Auch in der von dir verlinkten Anleitung ist das beschrieben. Daß es nach dem ersten Brand nicht gut riecht und schmeckt, ist also ganz normal. So ein Raubrand schmeckt etwas sauer und riecht unter anderem etwa so wie der Kesselinhalt nach dem Brand, also muffig, säuerlich.

Zusätzlich kann es auch sein, daß dein Glühwein geschwefelt ist. Dann bekommt der Brand etwas in der Nase stechendes scharfes.

Und wenn du die Destille nicht gut gereinigt hast, können dir Flußmittelreste, Zunder und Kupferverbindungen das Destillat ungenießbar machen. Gut reinigen bedeutet vor allem einen Brand mit Essig und einen mit Wein zu machen, beides mit teilweise abgeschaltetem Kühlwasser.

Grundsätzlich kann man schon mit so geringen Mitteln eine funktionierende Destille bauen. Aber es ist schon echt vieles falsch, was da in der Anleitung steht. Sein angelesenes Wissen ist extrem veraltet, aber so hat er sich halt dann was gebaut und gleichzeitig diese Anleitung ins Internet gestellt.
Da würde ich jetzt doch nochmal gerne nachfragen. Die Brühe im Kessel enthält doch immer weniger Alkohol, benötigt damit doch einen höheren Siedepunkt. Wenn der Kesselinhalt konstant 88 Grad enthält, kann der Nachlauf doch garnicht ins Destillat wandern, weil die Brühe nicht mehr kocht. Oder liege ich da falsch?
geHeimBrenner
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von geHeimBrenner »

So funktioniert das leider in der Praxis nicht. Die etwa 78 Grad (Siedepunkt Ethanol) gelten nur für den Reinstoff.
Im Gemisch mit Wasser, also so, wie es in Maische und auch in Trinkalkohol vorkommt, erhöht sich der Siedepunkt je nach Mischungsverhältnis.
Eine Maische mit 5% hat z.B. schon direkt einen Siedepunkt von über 96 Grad. Da tut sich bei 88 Grad im Kessel noch nicht viel.
Man kann also nicht einfach den Kessel auf 80 Grad erhitzen, den kompletten Anteil an Ethanol verdampfen und alles Andere im Kessel zurücklassen.
Wenn es so einfach wäre, dann könnten wir alle mit einem regulierbaren Suos-Vide-Gerät destillieren und bräuchten uns überhaupt keine Gedanken um irgendwelche Begleitstoffe machen.
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

geHeimBrenner,
ich bin mir nicht sicher, ob du te357 richtig verstanden hast. Er schreibt ja selber, daß "die Brühe nicht mehr kocht", wenn man die Temperatur des Kesselinhalts konstant bei 88°C hält.

te357,
ich weiß nicht, worauf du hinauswillst. In dem Zitat von mir behaupte ich ja nicht, daß man die Temperatur irgendwie halten soll.
Bei 88°C bleibt tatsächlich der größte Teil des Nachlaufs im Kessel zurück, aber es hängt schon auch davon ab, wie viel Nachlauf im Kessel ist. Zum Beispiel ist es wesentlich weniger, wenn du vorher schon einen Raubrand gemacht hast.
geHeimBrenner
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von geHeimBrenner »

derwo hat geschrieben: 21. Okt 2021, 09:28 geHeimBrenner,
ich bin mir nicht sicher, ob du te357 richtig verstanden hast. Er schreibt ja selber, daß "die Brühe nicht mehr kocht", wenn man die Temperatur des Kesselinhalts konstant bei 88°C hält.
Durchaus möglich, dass ich as falsch verstanden habe. Ich hatte es eben so aufgefasst, dass te357 den Kessel-Inhalt nur auf 88 Grad bringen und dann diese Temperatur halten will. Ja, das führt dazu, dass es keinen Nachlauf gibt - es wird aber auch sonst nicht allzu viel aus dem Kühler tropfen.
Was es mit dem von dir zitierten Beitrag im Zusammenhang mit seiner Aussage auf sich hat, erschließt sich mir auch nicht. Ich habe da keine Verbindung zueinander gefunden. Die Theorie, dass man ja "einfach nur" das Ethanol aus dem Gemisch absieden braucht, lese ich aber häufiger. Deshalb der Schluss, dass es sich auch bei dieser Fragestellung in die Richtung bewegen sollte.
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Ja, das liest man ja wirklich leider immer noch öfter. Oft dann noch "untermauert" mit "wissenschaftlichen Fakten" wie diesen:
Screenshot (25).png
Das Bild ist aus dem link von Rick Dangerous.
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azeotrop
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von azeotrop »

Wobei es für Rick besser wäre wenn man ihm die Fehler in dem Link erklärt. Ein erfahrener Brenner erkennt natürlich sofort was Quatsch ist. Aber Anfänger brauchen Antworten.
Voraussetzung ist natürlich dass Rick danach fragt.
Es grüßt Azeotrop
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(Nixon & McCaw)
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Rick Dangerous
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Alk52 hat geschrieben: 19. Okt 2021, 21:55 Du solltest Dir den Schmickl besorgen, die 15.- Euro ist er durchaus wert.
Wenn Du das Buch durchgelesen / gearbeitet hast, dann hast Du eine Basis und einiges verstanden. Nach einer Weile, bei mir waren es 2 Jahre, verzichtest Du dann auch auf Zucker in Obstmaischen, um mehr Geschmack in Dein Produkt zu bekommen.

Wenn Du weiter über einen Selbstbau einer Destille nachdenkst, schau Dir mal das Thema Mein erster Eigenbau von A-Z an, dort gibt es viele gute Hinweise.
Hallo Alk52,

danke für die Hinweise.
Das Buch steckt am 06.12. bestimmt in meinen geputzten Schuhen :)
Das Thema "Mein erster Eigenbau von A-Z" habe ich aufmerksam gelesen und viele Erkenntnisse gesammelt.
derwo hat geschrieben: 19. Okt 2021, 22:33 Zuckerwassermaische ist eine gute Idee.
Hallo derwo,

danke für den Hinweis.
Das erste mal Maische ansetzten und mit Turbohefe zu experimentieren wird bestimmt interessant ;)
azeotrop hat geschrieben: 21. Okt 2021, 15:57 Wobei es für Rick besser wäre wenn man ihm die Fehler in dem Link erklärt. Ein erfahrener Brenner erkennt natürlich sofort was Quatsch ist. Aber Anfänger brauchen Antworten.
Voraussetzung ist natürlich dass Rick danach fragt.
Hallo azeotrop,

jetzt bin ich verunsichert, ist die Anleitung / Destille für nichts zu gebrauchen?
derwo hat geschrieben: 22. Okt 2021, 20:45 Ich bin so frei:
Die typischen Fehlinformationen aus dem Internet.
Hallo derwo,

hierbei fühle ich mich irgendwie an den Pranger gestellt...
Was soll ich denn jetzt machen, alles zum Altmetall bringen und das Hobby aufgeben?
Obwohl ich denke, dass es bei Zuckerwassermaische oder Weindestillation keine Probleme geben sollte.
Ne komplett neue Destille aus Kochtopf und tri-clamp bauen?

MfG Rick
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Alk52
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Alk52 »

Moin Rick
Einen Pranger haben wir hier nicht, dumme Fragen gibt es nicht, allenfalls ungeduldige Antworter...

Mit Deiner Anlage, an Deiner Stelle, würde ich Zuckermaische ansetzen und mehrfach, mit jeweils den höheren vol%, brennen, um Zucker zu sparen habe ich am Ende immer wieder Wasser in den entstandenen "neutralen" Alkohohl bei irgendwo >> 90vol% gefügt, um wieder bei 10-20 vol% neu zu brennen.
Ziel dabei ist es zuerst Deine Anlage kennen zu lernen (Aufheizdauer, Anfangs-Dampftemperatur - End-Dampftemeratur...) und diese Daten, mit den von Dir gemessenen Start- vol% und den in kleinster Menge messbaren vol% zwischendurch... --- mit den Werten aus den Foren-Rechnern zu vergleichen.
Nach einigen Versuchen findest Du Übereinstimmungen und Unterschiede, bei denen Du überlegen kannst; woher kommt das und natürlich auch immerwieder fragen stellen.
Nichts ist ohne Grund.
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Rick,
Ich finde nicht, daß du daran schuld bist, auf welche Infos du halt zuerst gestossen bist und dann dich danach gerichtet hast. Also an den Pranger gestellt wird höchstens der Autor dieser Seite.

Ich würde sagen, du schaust mal, wie weit du kommst, also wann dich diese Destille zu stark nervt. Wer weiß, vielleicht bleibst du ja gar nicht bei dem Hobby. Oder vielleicht weißt du jetzt auch noch nicht, ob du bald viel tiefer in dieses Hobby einsteigen möchtest. Dann schaust du halt weiter. Tri-Clamps brauchst du dann gar nicht. Natürlich, sie sind eine Möglichkeit, aber es geht auch ohne. Hier zB Ideen für nomale Edelstahltöpfe:
Deckel: viewtopic.php?t=45
Steckverbindungen: viewtopic.php?t=124
Und dann schreibst du uns deinen Plan, bevor du anfängst.
Rick Dangerous
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Hi, danke euch beiden für die Antworten.

Wenn ich jetzt erstmal bei der Schnellkochtopf-Destille bleibe und etwas optimiere, was würdet ihr dazu sagen?

1. T-Stück (Steigrohr - Geistrohr - Thermometer) entfernen und gegen 90° Bogen ersetzen
2. Geistrohr etwas verlängern
3. TFA 30.1040 kaufen, Loch in den Bogen bohren, 8mm-Kupferröhrchen 180° zum Geistrohr einlöten

Das hätte den Vorteil das Fleischthermometer und den Korken loszuwerden, das TFA 30.1040 könnte ich für weitere / bessere Destillen nutzen.

PS.: Ich habe die Möglichkeit Edelstahl zu schweißen 8-)
PPS.: Muss ich die Destille jedes mal mit Essig und danach mit dem hergestellten Reinigungsbrand säubern?

MfG Rick
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Wenn du das Thermometer austauschst, hast du das kleinste der Probleme beseitigt. ;) Ok, du schreibst, du könntest es dann später auch für eine bessere Destille verwenden, das stimmt.
Und mit "Geistrohr" meinst du "Steigrohr" oder? Das senkrechte Rohr über dem Kessel, oder? Was erwartest du dir davon, das zu verlängern? Einen Schutz gegen Verstopfen wird das nicht bringen. Wenn ein Steigrohr mit überall gleichem Durchmesser verstopft, verstopft es unten. Wie viel Länge darüber ist, spielt keine Rolle.

Reinigungsbrände empfehle ich, wenn die Rohre neu sind und oder wenn was daran gelötet oder gechweißt wurde. Manchmal kann man sicher pragmatisch denken, zB bei einer kleinen Lötstelle, wo man gut mit einem Reinigungsvlies drankommt. Dann muss man finde ich nicht das ganze Reinigungsbrandprotokoll durchführen.
Zwischen den Bränden müssen normalerweise keine Reinigungsbrände gemacht werden. Manchmal stinkt halt die Destille, dann macht man das vielleicht.
Rick Dangerous
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von Rick Dangerous »

Ich meine schon das Geistrohr = 90° vom Steigrohr zum Kühler, um das neue Thermometer zu positionieren.
Zum üben würde ich nur Zuckerwassermaische nutzen um ein verstopfen zu vermeiden.
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derwo
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Re: Selbstgebrannter riecht komisch

Beitrag von derwo »

Ach so, nur aus bautechnischen Gründen musst du das verlängern. Ja, ok. Wie gesagt, das Thermometer ist ein eher kleines Problem.