H2O - Wasser

[James Allardice]

Hallo und frohe Pfingsten,

ich finde das Thema Wasser kommt bei der Destillation immer ein wenig zu kurz, obwohl es meiner Meinung ein sehr wichtiger Faktor ist.

Es beginnt beim Ansetzen der Maische und endet beim Verdünnen des Destillats.

Bislang habe ich zum Ansetzen der Maische das hiesige Leitungswasser genommen. Zum Verschneiden destilliertes oder Wasser aus der Leitung. Hauptsache einigermassen 'weich'.

Nun wurde ich stutzig, dass angeblich bei der Bourbon-Whiskey-Herstellung kalkhaltiges, doch eher hartes Wasser Verwendung finden soll.

Ich finde Wasser ist ein sehr wichtiges Thema.
Was meint Ihr?

Gruß,
James

[James Allardice]

Ich weiss nicht, ob das Thema hier richtig ist.
Wenn es schon einen Thread gibt - bitte löschen.

[azeotrop]

....... dass angeblich bei der Bourbon-Whiskey-Herstellung kalkhaltiges, doch eher hartes Wasser Verwendung finden soll.

Und wie wird das gemacht und was soll es bringen?

[derwo]

Das Jack Daniel's -Wasser ist "limestone-filtered", was nach deren Aussage Eisen entfernt und Kalk und Magnesium hinzufügt. Es wird aber nicht beim Verdünnen verwendet, nur beim Maischen. Beim Verdünnen mit solch einem Wasser würde der Whiskey ja auch trüb werden.
Ja, für die Gärung sind gewisse Calcium- und Magnesiummengen nötig. Aber es ist ja nicht so, daß das nicht auf anderem Wege zu erreichen wäre. Die meisten Hobbybrennerrezepte verlangen irgendeine Form von Calciumzugabe. Und der Eisenwert unseres Leitungswassers ist normalerweise weit unter dem mancher Naturquellen.
Ich halte es für Marketing.
Hier wird geschrieben, sie ziehen jede Minute 3000lt Wasser aus der Quelle: https://www.jackdaniels.com/de-de/vault ... ing-hollow
Hm, wofür diese riesige Menge? Nur für die Maischen? Anscheinend wird dieses so unglaublich einzigartige Wasser auch für alles andere verwendet, vom Kühlwasser bis zur Toilettenspülung, weil es wohl einfach billiger ist als Leitungswasser?

[Dr.Cooper]

.....
Hier wird geschrieben, sie ziehen jede Minute 3000lt Wasser aus der Quelle: https://www.jackdaniels.com/de-de/vault ... ing-hollow
Hm, wofür diese riesige Menge? Nur für die Maischen? Anscheinend wird dieses so unglaublich einzigartige Wasser auch für alles andere verwendet, vom Kühlwasser bis zur Toilettenspülung, weil es wohl einfach billiger ist als Leitungswasser?

Wahrscheinlich ist das so, ähnlich wie bei uns wo die Abwassergebühren höher sind als die für das Frischwasser umd jeder m³ der nicht über die Wasseruhr geht ist gespartes Geld.
Ähnlich wie bei uns im Betrieb, das Wasser das verarbeitet wird im Produkt (es gibt das irgendwo intern einen %ualen Anteil) erscheint nicht auf der Abwasserrechnung, übers Jahr gesehen läpppert sich da was zusammen.
Das ganze ist aber auch über das Warenwirtschaftssystem nachvollziehbar weil dort ja die Rezepturen hinterlegt sind und die produzierten Mengen, alleine aus Gründen der Chargenrückverfolgung.
Wie aber genau das bei JD gehandhabt wird wissen wohl nur Insider

[derwo]

Die Sachen sind bisher immer scheibchenweise herausgekommen und werden auch in Zukunft immer scheibchenweise herauskommen.

ZB, daß die Bourbonindustrie Enzyme einsetzt, um beim Maischen den Malzanteil verringern, die Ausbeute steigern und Zeit und Energie sparen zu können. (Wo ich aber eigentlich nichts dagegen habe. Transparent sollte es aber halt schon sein.)
Oder die Sherrypanscherei und Sherryfassindustrie bei Malt Whisky.
Oder die ganzen Zusätze in Rum. Die Gesetzte bei Rum sind aber recht lax verglichen mit Whisky und Whiskey. Ich bin mal gespannt, ob irgendwann Vanillinzugaben bei Bourbon nachgewiesen werden. Das wäre nämlich im Gegensatz zu bei Rum illegal.

[James Allardice]

Hallo,

Betrifft zwar in erster Linie das Brauen, aber ein interessanter Artikel aus dem Braumagazin über das Wasser:
https://braumagazin.de/article/von-der- ... %20treffen.

Gruß,
James

[James Allardice]

....... dass angeblich bei der Bourbon-Whiskey-Herstellung kalkhaltiges, doch eher hartes Wasser Verwendung finden soll.

Und wie wird das gemacht und was soll es bringen?

Ich habe mal wieder die 'Moonshiners' geguckt, da waren Mark und Digger auf der Suche nach gutem Wasser.

[derwo]

Betrifft zwar in erster Linie das Brauen, aber ein interessanter Artikel aus dem Braumagazin über das Wasser:
https://braumagazin.de/article/von-der- ... %20treffen.

Eben, betrifft eher das Brauen. Die ganzen Mineralien wie Kalk und Magnesium und Eisen gehen ja nicht ins Destillat über. Geringe Mengen sind notwendig zur guten Gärung aber das wars dann auch schon.
Ich denke, ich kann blind erkennen, ob ich ein Glas hartes oder weiches Wasser trinke. Und viele können das sicher auch bei Bier. Vielleicht braucht man nur mal ein paar Biersamples mit angegebenem Härtegrad trinken, dann wird man das sein Leben lang wissen. Aber am Whisky rausschmecken, wie hart das Wasser der Maische war? Daran glaube ich nicht.

[James Allardice]

Es ist wohl so, wie Du oben schon geschrieben hast.
Also kurz ausgedrückt: Für die Hefe sind Mineralien als Nährstoffe wichtig. Da wäre destilliertes Wasser nicht gut, es sei denn man gibt wieder Hefenährstoffe hinzu.
Beim Runterverdünnen möglichst weiches und nährstoffarmes Wasser, wegen der Vermeidung von Trübungen und weil die Mineralien evtl. den Geschmack negativ beeinflussen könnten.

Kann man das so festhalten?

[derwo]

Ja,
wobei beim Verdünnen vielleicht doch mit einem gewissen Mineralienanteil eine merkbare Verbesserung erreicht werden kann. Konkret denke ich an Sachen, die möglichst mild sein sollen, also Vodka zB. Wer weiß, ob die Kohlefilterung von Vodka wirklich dem ja schon extrem sauber gebrannten Destillat was wegnimmt und nicht doch eher etwas hinzufügt?