Bau einer Multitopf Destille

Der Selbstbau von Destillen
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Dr.Cooper
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Catweazle hat geschrieben: 16. Jun 2022, 12:14 Ich bin gespannt, was deine Schweiß—Experten sagen… mein Metall—spezl war nicht angetan, den multitopf zu schweißen….
Ich auch, das allergrößte Vetrauen habe ich nicht in die Jungs weil ich deren Ergebnisse kenne. Ich muß auch noch warten weil der Kollege gestern nen Arbeitsunfall hatte.
Alternativ sollen sie mir nur das Loch mit dem Plasmaschneider machen und ich löte das ganze dann hart.
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Dr.Cooper
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Für die Idee mit dem Schauglas habe ich eine andere Lösung gefunden und zwar einen 28mm Pressfitting, in meinem Fall eine Kappe.
Hinten und vorne abgeschnitten, das Glas passt hinein. Den Original O-Ring habe ich entfernt.
Im nächsten Schritt werde ich aus Teflonband eine Wurst wickeln und in die Passung des O-Rings einlegen, Glas drauf und von vorne mit Silikon bzw. Pattex 100 fixieren.
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Selbstredend kommt das Glas erst rein wenn alle anderen Arbeiten fertig sind :?
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azeotrop
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von azeotrop »

Gute Idee.
Aber Pattex 100% geht nur bis 80 Grad.
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Dr.Cooper
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

azeotrop hat geschrieben: 16. Jun 2022, 21:32 Gute Idee.
Aber Pattex 100% geht nur bis 80 Grad.
Recht hast du, ich hatte nur kurz geggogelt und dort stand was von 120°C, im Datenblatt steht was anderes. Aber es wird sich schon was finden.
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azeotrop
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von azeotrop »

Es gibt ja Hochtemperatur Silikon.
Als Dichtring könntest du den originalen mit Teflonband dicht umwickeln und wieder reindrücken.
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derwo
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von derwo »

Ich würde mich zuerst für eine Dichtungsmethode entscheiden und dann den Rest drumherumbauen. Die von mir bevorzugte Dichtmethode ist meist Teflonband, da Teflon nunmal alle Schnapsdämpfe aushält im Gegensatz zu allen anderen Kunststoffen. In dem link von mir ist eine wirklich leichte Lösung vorgeschlagen, die ohne Pattex auskommt.
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Dr.Cooper
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Hier geht es auch mal weiter.
Als Dichtmethode habe ich mich für denTeflonumwickelten Original O-Ring + O-Ring + Metallkappe entschieden.

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Der Ring ist aus einem weichgeglühten Streifen Kupfer entstanden den ich mit einer Schlauchschelle auf einer 27er Stecknuss plaziert und in Form gebracht habe. Das ganze passt jetzt stramm über den Stutzen des Fittings.

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azeotrop
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von azeotrop »

Sieht sogar gut aus. Daumendrück!
Ich hätte zur Sicherheit den zweiten O-Ring auch umwickelt. Aber das passt vermutlich auch so.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

azeotrop hat geschrieben: 19. Jun 2022, 13:16 Sieht sogar gut aus. Daumendrück!
Ich hätte zur Sicherheit den zweiten O-Ring auch umwickelt. Aber das passt vermutlich auch so.
Das kann ich ja noch nachholen wenn nötig denn der Ring ist "nur" stramm drübergesteckt.
Aber ich werde den Ring nochmal neu machen denn vom optischen her gefällt er mir nicht. Denn was das gut aussehen angeht habe ich mir bei diesem Projekt auch auf die Fahne geschrieben das es auch etwas fürs Auge sein soll :angel: Die Dinger die ich bisher gebaut habe funtionieren zwar aber schön ist was anderes.

Für das Steigrohr habe ich als Kompromiss auf die angestrebeten 300-400mm auf 350mm geeinigt.
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Den Fitting habe ich auf ca. 130mm von oben eingelötet.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Wie schon angesprochen habe ich die Kappe für das Schauglas nochmals neu gemacht.
Links die erste Version, rechts die zweite.

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Gefällt mir jedenfalls schon besser auch wenn sie nicht perfekt ist.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

In meinen kleinen alten Kopf hat sich jetzt die Idee festgefressen das ganze noch durch einen Kühlfinger und 2 weitere Thermomter zu ergänzen weil mein elektronisches Grillthermometer insgesamt 4 Sensoren hat und auch über eine App (wenn sie denn mal läuft) kontrollierbar ist aber das ist eine andere Geschichte. Wo die Thermometer sitzen sollen wird aus der Zeichnung sichtbar.
Ich bin den Kompriss eingeangen und habe mich auf 350 mm geeinigt, Schauglas auf ca. 130mm von oben, in der Mitte der Röhre der Kühlfinger mit 22mm mit Einlauf des Kaltwasser bis unten mittels eines 6mm Kupferrohrs, Auslauf oben seitlich. Die Anregung dafür habe ich hier im Forum gefunden, viewtopic.php?p=3077#p3077
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Jetzt bin ich aber noch auf der Suche nach einem passenden Ventil für die Regelung des Kühlwasser für den Finger, ich möchte das Kühlwasser gerne am Kühler abgreifen und mittels Schlauch nach oben leiten.
Reicht ein einfacher 1/4 Zoll Kugelhahn oder besser ein Drosselventil aus dem Pneumatikbereich (z.B. Festo)?
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derwo
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von derwo »

Ein Kühlfinger erzeugt natürlich viel weniger Reflux als eine Kühlspirale. Du könntest damit den Vorlauf etwas besser konzentrieren und den Nachlauf etwas hochprozentiger drehen. Zumindest, wenn die Kolonne befüllt ist. Da die Leistung des Kühlers begrenzt ist, brauchst du keine besonders feine Einstellung. Tendenziell wird er wenig Wasser verbrauchen, da mehr Wasser bei so einem kleinen Kühler keine Leistungssteigerung bringt.

Die zusätzlichen Thermometerpunkte halte ich für unnötig. Aber gut, du willst vier Sensoren verbauen.
Das wichtigste ist der Sensor am höchsten Punkt. Wenn du da aber nun den Kühlfinger durchsteckst, wird das Thermometer keine guten Werte mehr anzeigen. Du brauchst etwas Abstand. Der Kühlfinger sollte deswegen vielleicht nicht von oben reinkommen sondern von der Seite. Und oben drüber dann der Sensor mit ein paar cm Abstand. Du könntest auch anstelle des Kühlfingers einfach waagerecht ein paar dünne Kühlwasserrohre durch die Kolonne stecken, dann hast du relatv viel Kühlleistung pro Höhe.
Unter dem Refluxkühler wird der Sensor vom kalten Reflux abgekühlt. Also wenn du einen weiteren Sensor in der Packung willst, sollten da ein paar cm Packung drüber sein.
Ein Thermometer könntest du im Kessel platzieren.
Und die Destillattemperatur und die Kühlwassertemperatur oben könntest du messen, wenn du willst.
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Dr.Cooper
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Danke dir, das sind ja bis auf das bereits fertige Steigrohr mit Sichtfenster alles nur Überlegungen.
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Die Jungs bei uns in der Werkstatt kommen mit meinem Deckel auch nicht in die Pötte und trauen sich wohl auch nicht richtig an das dünne Deckelmaterial ran. Wenn dem so ist werde ich den Deckel wohl oder übel selber bearbeiten.
Einen Lochkreis bohren, mit dem Dremel rausschneiden und beischleifen.
Zum Verlöten habe ich was gefunden, ein Edelstahlweichlot aus dem Modellbaubereich https://www.bengs-modellbau.de/werkzeug ... umber=3140
Dauertemperaturbeständig bis 100°C was ja wohl reichen sollte und vor allen Dingen Lebensmittelecht!

Schmelzbereich: 221 °C
Arbeitstemperatur: 280C° - 350C°
max. Dauerbetriebstemperatur: 100°C
Tieftemperaturbeständigkeit: - 200°C
für Lötungen im Bereich der Lebensmtteltechnik geeignet
Bleifrei
Drahtdurchmesser: 1,5mm
Drahtlänge: 1000mm
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Catweazle
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Catweazle »

Denke auch an das richtige flussmittel 😉
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derwo
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von derwo »

Das besondere an diesem Lot ist das enthaltene edelstahlgeeignete Flussmittel.
Das war auch mein erstes Lot für Edelstahl. Ich bin damit nicht gut zurechtgekommen, war aber auch noch nicht geübt im Löten von Edelstahl.
Das Flussmittel seperat vom Lot zu haben, hat halt schon auch Vorteile. Deswegen nehme ich immer das normale Trinkwasserlot, was ich auch für normale Kupferlötungen nehme, welches ja auch bleifrei ist, und ein extra Flussmittel für Edelstahl. Mit dem extra Flussmittel kannst du halt auch nachlegen, mit dem flussmittelgefüllten Lot wird das dann immer mehr Lötzinn.

Aber trotzdem, vielleicht sollte das mal wieder jemand ausprobieren. Vielleicht war ich damals einfach nicht geschickt genug.
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azeotrop
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von azeotrop »

Ich löte Edelstahl lieber mit dem Edelstahl Lötzinn. Ich verwende aber zusätzlich immer separates Edelstahl Flüssmittel um die Flächen einzupinseln. Ohne das ist es schwierig. Das Lötzinn perlt dann auf dem Edelstahl ab statt sich anzuschmiegen.
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Catweazle
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Catweazle »

Ich habe auch das agressivere flussmittel. Damit die Fläche einpinseln. und dann eben noch das edelstahlweichlot mit flussmittel und die Flamme nie direkt draufhalten…😉 mit Geduld wird’s was…

Schau dir mal meinen neuen Deckel an. Hier habe ich auch Kupfer mit Edelstahl verlötet und die Durchmesser so gewählt, das der Ausschnitt des Deckels wieder als Sieb für den Hut zu verwenden ist.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Kurzes Update zum Deckel.
Wir hatten am Freitag und Samstag eine Anlagenbaufirma im Betrieb die in unserer Abteilung eine neue Wurst-Kühlanlage afbaut und da unsere Jungs ja nicht aus dem Quark kommen haben ich einem von dem Monteuren gefragt und ihm Deckel und Stutzen gezeigt. Er hat sich dran versucht ist aber wegen des dünnen Material dann gescheitert. Ich habe dann gesagt hefte mir den Stutzen an ein paar Stellen mit dem WIG Gerät an, den Reste löte ich weich. Das Loch im Deckel werde ich im Nachgang von innen mit der Ständerbohrmaschine und dem Dremel machen.
Mit dem Kühlfinger habe ich auch weiter gemacht.
Das 6mm Rohr wurde über Kreuz eingesägt, ob es was bringt für die Wasserverteilung lasse ich mal dahin gestellt sein.
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Das äussere Rohr wie schon verlinkt eingesägt, im Schraubstock gepresst und verlötet.
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Zulauf von oben, Ablauf seitlich.
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Im Deckel der Stutzen fürs Thermometer

Und so schaut es eingesetzt von vorne aus
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Zuletzt geändert von Dr.Cooper am 25. Jun 2022, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Was meinen Arormakorb angeht dem habe ich am Rand noch einige Löcher spendiert und und jedes dritte Loch im Boden 2 mm größer gebohrt.
Ausprobiert habe ich auch schon durch die Anregung von Derwo mit dem Apfelgeist, hinzu gefügt habe ich noch Zimt, Anis und Sternanis, ein schöner "Winterouzo", so würde ich ihn mal nennen.
Der Aromakorb passt genau in meinen 10 Liter Kochtopf und der Helm zum 10 Liter Topf wiederum auf dem Aromakorb, mit etwas Mehlpampe ist alles dicht :+1:
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Und falls das mit dem Originalddeckel in die brühmte Hose gehen sollte habe ich hier schon ein Angebot liegen für ein fertig gelasertes Blech.
Die Firma ist vom Preis-Leistungsverhältnis 100% OK, denn ich habe schon öfters dort Material gekauft. Für mich persönlich käme es noch günstiger weil ich das Teil dort abholen kann und mir die Versandkosten samt MwSt. spare.
https://alex-metall.com/48-edelstahlblech
Anfrage per E-Mail, das Angebot sollte am nächsten Tag bei dir sein.
angebot-alex.JPG
Edit:
Link eingefügt
Zuletzt geändert von Dr.Cooper am 25. Jun 2022, 13:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von azeotrop »

Du darfst den Link zu denen gerne posten. Ist nicht verboten.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Catweazle »

Das mit dem Schweißen dachte ich mir… wir haben auch ewig gebraucht, um den multitopf Rand auf die Milchkanne zu schweißen… ist halt extrem dünnes Material…
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von Dr.Cooper »

Thema Deckel schweißen
So sah mein Deckel aus als ich ihn zurück bekam, ein Loch hat er mir reingebrutzelt, ein Stück schöne Schweißnaht und an ein paar Stellen geheftet.
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Ich sagte dann letzen Freitag zu ihm lass es gut sein, genug Halt habe ich den Rest löte ich weich mit bereits erwähnten Weichlot für VA. Der Deckel ist so dünn das er sich sogar beim Weichlöten verzieht :evil:
Im Vorfeld habe ich an einem Reststück ausprobiert welches Flußmittel passt und das stinknormale Rothenberger für Installtionsfittinge funzt am besten!
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Wichtig beim löten ist das man nur den wesentlich dickeren Stutzen warm macht, das dünne Blech vom Deckel wird mit warm.
Einen Teil der Naht habe ich jetzt gerade eben gelötet, der Rest folgt nach der Nachtruhe :crazy:
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Links im Bild sieht man das Stück gut geratene Schweißnaht, rechts die Lötung.
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Mein Ventil für die Regelung des Kühlfingers ist auch heute eingetroffen https://www.amazon.de/gp/product/B08P5X ... UTF8&psc=1
Schlauchstutzen habe ich noch hier aus Modellbauzeiten so das ich den Stutzen direkt am Eingang vom Liebig-Kühler anschließen kann, dann durch das Ventil zum Kühlfinger.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von derwo »

Dr.Cooper hat geschrieben: 29. Jun 2022, 00:15Der Deckel ist so dünn das er sich sogar beim Weichlöten verzieht :evil:
Dagen hilft ein großflächiges gleichmäßiges Erhitzen.
Ich habe mal den ganzen Deckel zuerst erhitzt und dann mit Flussmittel, Lot und einem Löthammer verzinnt.
Verzinnen müsste auch gut klappen, indem man die Flamme beim Erhitzen von unten kommen lässt und oben das Flussmittel hat. Das Zinn dann mit einem feuchten Lappen verstreichen. Dann bekommt man eine schöne stabile gleichmäßig dünne Schicht.
Und ich habe den Tip gelesen, den Deckel vorher in den vollaufgedrehten Backofen zu legen, damit er schön gleichmäßig durcherhitzt ist. Hab ich aber nicht probiert.
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Re: Bau einer Multitopf Destille

Beitrag von azeotrop »

Das Loch wirst du mit Lötzinn alleine nicht dicht bringen. Das wird durchrinnen wie Wasser. Deine Lötverbindung sieht nicht gut aus.
Das Lot muss sich eng anschmiegen und eine glatte Oberfläche haben. Bei dir war das Flussmittel bereits verdampft.
Du könntest einen gewinkelten Kupferkragen biegen oder Kupferdraht eng herum wickeln bis das Loch überbrückt ist und das mit dem Edelstahl verlöten. Alles gemeinsam auf die richtige Hitze zu bringen erfordert etwas Übung.
Das Flussmittel das du verwendest ist nicht in der Lage die Edelstahloberfläche so anzuätzen dass der Edelstahl das Zinn annimmt.
Es ist halt schwierig. Einmal mit der Flamme direkt aufs Flussmittel und man kann von vorne anfangen.
Übung macht den Meister.

Du hast den Vorteil dass die Schweisspunkte alleine schon mal die mechanische Stabilität gewährleisten.
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