Ein paar Fragen bezüglich Single Malts

Getreide auswählen, maischen, vergären und brennen
TropicDunder
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Ein paar Fragen bezüglich Single Malts

Beitrag von TropicDunder »

Aloha zusammen,

Da ich mal gehört habe, dass auch ein alter Hund noch neue Tricks lernen kann, beginne ich im Oktober eine neue Ausbildung. Dieses Ereignisses würde ich gerne mit einem eigenen Single Malt zelebrieren welcher zu Ausbildungsbeginn in’s Fass soll. Wenn nichts schief geht sollte er sich in 3 Jahren Whisky nennen dürfen (und ich Geselle ;))

Etwas ähnliches hatte ich letztes Jahr schon einmal mit Rum vor. Allerdings überzeugte mich da die Qualität des Destillats nicht genug um ihm ein Fass zu spendieren.


Ich arbeite mit einer 50l KEG Pot-Still. Gedacht hatte ich an 100% Golden Promise Malz vergärt mit der SafSpirit M-1. Am Ende sollte dabei genug rumkommen um entweder ein 20 oder aber ein 30 Liter Fass zu füllen.

Zum maischen besitze ich einen 37 Liter Topf mit Rührwerk und Läuterspirale.

Die Vorbereitungen werden sicher noch etwas andauern, aber ein paar Fragen schwirren mir schon im Hinterkopf.


1. Maischen bei 63*C bis Jodnormal passt?
2. Macht ein erhöhen der Temperatur auf 76*C für ein einfacheres abmaischen Sinn?
3. Würze pumpen bis sie klar läuft, oder ist das egal?
4. Die Hefe vergärt bis 15% das kommt mir etwas hoch vor. Welche ABV würdet ihr empfehlen? Ich hatte so an 9% gedacht.
5. Offene oder geschlossene Fermentation? Wenn offen dann zumindest locker abgedeckt oder komplett offen?
6. Im Gegensatz zu Rum gelten in Schottland 160 Stunden schon als langer Ferment. Meiner Erfahrung nach dürfte das Bier dann noch komplett trüb sein. Sollte ich das Bier vor dem Raubrand filtern/klären? Ich hätte einen 1micron Filter hier. Allerdings funktioniert der nur mit kaltem Bier und Druck. Das heißt ich müsste das Bier erst KEGgen und kühlen. Wie wird es in Schottland gemacht? Filtern oder nicht?
7. Bei dem Fass hatte ich an einen Rückbau mit 20 oder 30 Litern gedacht. Bestimmt kennt ihr alle die Seite wo diese zu erwerben sind. Es sollte schon amerikanische Weisseiche (ich bin kein Freund der Tannine) sein und am liebsten Ex-Bourbon oder Ex-Rum (welches ja seinerseits Ex-Bourbon Fässer sind). Welches Fass dieser Größe eigener sich eurer Meinung nach um einen Newmake 3+ Jahre zu lagern ohne dass das Holz zu brutal wird?
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derwo
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Re: Ein paar Fragen bezüglich Single Malts

Beitrag von derwo »

Golden Promise Malz ist relativ dunkel, also etwas dunkler als das Malz der Malt Whisky Brennereien. Aber du kannst es trotzdem nehmen.

Dein Plan klingt nach Bierbrauen, Whiskybrennen geht anders. Lies mal das:
viewtopic.php?t=529
viewtopic.php?t=79

8vol% in der Maische ist normal. 9% geht sicher auch.

In Schottland wird nicht gefiltert.

Länger ausgären lassen kannst du, wenn du willst.

20-30 liter ist zu klein. Das wird schon anch kurzer Zeit viel zu dunkel. Und die Zeit kürzen hieße die Qualität kürzen. Außerdem sollte es ein schon belegtes Fass sein, sonst schmeckt es nach Bourbon und wird noch mehr viel zu holzig.
https://www.schnapsbrennen.at/discussio ... 1-01-01-01
Entweder du machst richtig viel und nimmst ein großes Fass oder du solltest Sticks und Glasbehälter nehmen.

Große Mengen macht die Wiederverwendung von Vor- und Nachläufen attraktiv. Also mehrere Feinbrände machen, dabei sehr konservativ den Nachlauf abtrennen und aber diese dadurch recht große Menge zusammen mit dem Vorlauf wieder in den Prozess einschleusen.