Hallo, ich habe eine grundsätzliche Frage:
Da ich meinen Liebig für 28 Liter gemäss Vorschlag von derwo:
Ein paar Beispiele für gut dimensionierte Kühler:
- 30l Brennblase, 3kW (drei 1kW Kochplatten), 22mm Innenrohr, 28mm Außenrohr 120cm lang.
- 15l Brennblase, 2kW Kochplatte, 22mm Innenrohr, 28mm Außenrohr 80cm lang.
sowieso selber bauen werde, habe ich mich gefragt, ob es sinnvoll wäre, gleich zwei Stück davon zu bauen und parallel zu nutzen, um die Kühlung nochmals zu verbessern.
Am Ende des Steigrohrs einer Potstill eine V-förmige Verzweigung und an beide Enden der Verzweigung vertikal je einen Kühler ran. Das Destillat aus beiden Kühlern unten wieder zusammenführen. Mir ist bewusst, dass zwei Wasserkreisläufe notwendig wären. Aber eben - wenn ich es eh baue und "bewässere", kann ich auch gleich zwei machen...
Wäre das sinnvoll oder würde es kaum etwas bringen?
Dankeschön
Doppel-Liebig sinnvoll?
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Re: Doppel-Liebig sinnvoll?
Wenn du zwei Kühler parallel betreibst, dann halbiert sich für jeden die Heizleistung, die er bewältigen muss. Das bedeutet in deinen zwei Beispielen also anstelle 2 oder 3kW dann 1 oder 1.5kW. Und dafür sind Kühler mit 28/22mm Durchmesser eigentlich unnötig und vielleicht auch ineffizient. Also schwer und teuer.
Deswegen würde ich den Kühler einfach länger machen, wenn du mehr Kühlleistung willst. Allerdings wird es wenig bringen, denn egal wie groß der Kühler ist, dieselbe Leistung muss rausgenommen werden, also das Kühlwasser wird um dieselbe Energie erhitzt. Du kannst mit einem größeren Kühler das Kühlwasser vielleicht anstelle von 20 auf 60 dann von 20 auf 70°C erhitzen (bei gleicher Destillatstemperatur), und verbrauchst somit (60-20)/(70-20) = 4/5 des Wassers, sparst also 1/5 Wasser ein. Ich fürchte aber, für so einen Effekt brauchst du einen sehr viel längeren Kühler.
Anders begründet: Das Destillat kann nicht kälter werden als das Kühlwasser und das Kühlwasser kann nicht heißer werden als der Dampf. Die Spanne dieser beiden Temperaturen entspricht der Energiemenge, die dein Kühlwasser maximal rausnehmen kann, selbst mit unendlich großem Kühler. Ab einem gewissen Punkt bringt ein größerer Kühler also zu wenig Wasserersparnis, als daß das den riesigen Kühler rechtfertigen würde.
Edit: Gar nicht blöd wären zwei Kühler hintereinander, der erste dicker als der zweite. azeotrop hat sowas mal gebaut. Da spart man Kupfer. Aber ich möchte das nicht, da es alles verkompliziert für wenig.
Deswegen würde ich den Kühler einfach länger machen, wenn du mehr Kühlleistung willst. Allerdings wird es wenig bringen, denn egal wie groß der Kühler ist, dieselbe Leistung muss rausgenommen werden, also das Kühlwasser wird um dieselbe Energie erhitzt. Du kannst mit einem größeren Kühler das Kühlwasser vielleicht anstelle von 20 auf 60 dann von 20 auf 70°C erhitzen (bei gleicher Destillatstemperatur), und verbrauchst somit (60-20)/(70-20) = 4/5 des Wassers, sparst also 1/5 Wasser ein. Ich fürchte aber, für so einen Effekt brauchst du einen sehr viel längeren Kühler.
Anders begründet: Das Destillat kann nicht kälter werden als das Kühlwasser und das Kühlwasser kann nicht heißer werden als der Dampf. Die Spanne dieser beiden Temperaturen entspricht der Energiemenge, die dein Kühlwasser maximal rausnehmen kann, selbst mit unendlich großem Kühler. Ab einem gewissen Punkt bringt ein größerer Kühler also zu wenig Wasserersparnis, als daß das den riesigen Kühler rechtfertigen würde.
Edit: Gar nicht blöd wären zwei Kühler hintereinander, der erste dicker als der zweite. azeotrop hat sowas mal gebaut. Da spart man Kupfer. Aber ich möchte das nicht, da es alles verkompliziert für wenig.
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Re: Doppel-Liebig sinnvoll?
Ok, leuchtet ein, besten Dank.
Die Brennerei scheint wie ein moderner 5-Kampf: denken, Physik, Chemie, basteln und geniessen.
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