Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
Habt ihr schon mal nachgewogen?
Die Maische bestand aus 18 kg Wasser und 6 kg Weizenmehl, also 24kg.
Nach dem Rauhbrand hatte ich 14,15 kg Schlempe und 5,18 kg Destillat, also 19,33 kg.
Es fehlen 4,67 kg.
Bei der Gärung sind ca. 1,5 kg CO2 entstanden und haben sich im Raum verteilt.
In den Gefässen und am Rührwerk sind maximal 1 kg hängen geblieben, eher weniger.
Es fehlen also noch immer 2,17 kg.
Ich glaube nicht dass ich falsch gewogen habe, aber nichts ist unmöglich.
Habt ihr schon einmal nachgewogen?
Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
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Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
Es grüßt Azeotrop
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Re: Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
Ich habe ein paar Brände vollständig durchgemessen. Allerdings immer mit schon gebranntem im Kessel. Also nie mit Maische.
Teilweise ging die Summe am Ende auf, teilweise hat etwas gefehlt. Da auch billige Waagen für solch primitive Messungen genau genug sein sollten, ist die einzige Erklärung, daß meine Destille in diesen Fällen nicht ganz dampfdicht war. Was dann ein Argument gegen mein Teflonband-Kupferfittinge-Stecksystem ist, außer die Triclamp-Fraktion hat überraschenderweise auch dieses Problem.
So viel wie bei dir hat allerdings nie gefehlt.
Aber ich bin mir nicht sicher, wie du es meinst:
Und die 1.5kg CO2 stammen aus dem Rechner "Komplette Umwandlung"?
Teilweise ging die Summe am Ende auf, teilweise hat etwas gefehlt. Da auch billige Waagen für solch primitive Messungen genau genug sein sollten, ist die einzige Erklärung, daß meine Destille in diesen Fällen nicht ganz dampfdicht war. Was dann ein Argument gegen mein Teflonband-Kupferfittinge-Stecksystem ist, außer die Triclamp-Fraktion hat überraschenderweise auch dieses Problem.
So viel wie bei dir hat allerdings nie gefehlt.
Aber ich bin mir nicht sicher, wie du es meinst:
Das Gewicht nach dem Maischen vor dem Gären hast du nicht? Beim Maischen hast du doch auch sicher was verloren. Also Wasserdampf.Die Maische bestand aus 18 kg Wasser und 6 kg Weizenmehl, also 24kg.
Nach dem Rauhbrand hatte ich 14,15 kg Schlempe und 5,18 kg Destillat, also 19,33 kg.
Es fehlen 4,67 kg.
Und die 1.5kg CO2 stammen aus dem Rechner "Komplette Umwandlung"?
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Re: Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
Das habe ich leider nicht.
Ja, das muss man auch berücksichtigen. Aber gleich 2 Liter?
Es könnte aber theoretisch die Erklärung sein.
Nein, habe ich nur überschlagen. Pro mol Ethanol entsteht ein mol CO2.
Ein mol Ethanol wiegt 46,07 g. ein mol CO2 wiegt 44,01 g. Dann noch der Dreisatz.
In der Schlempe und im Rauhbrand zusammen waren nach meiner Abschätzung 1,56 kg Ethanol.
Hab ich mich verrechnet?
Ich werde das gleiche Rezept bestimmt mal wiederholen und dann besser aufpassen.
Es grüßt Azeotrop
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Re: Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
Ich weiß natürlich nicht, wie lange das Maischen bei dir gedauert hat und ob der Deckel immer offen war usw, aber ich denke schon, daß das normalerweise was ausmacht. Obwohl es aber natürlich zu verhindern wäre mit einem dichten Deckel. Wobei das egal ist, da ja kein Zucker entweicht.
Und bei der Gärung entweicht nicht nur CO2 durch den Gärspund. Das CO2 ist wahrscheinlich komplett gesättigt mit Wasser- und Alkoholdampf. Die konkrete Menge zur Sättigung ist abhängig von der Temperatur der Maische (weswegen ich mal überlegt hatte, einen gekühlten Gärspund zu bauen... ).
In der Praxis ist das scheinbar beobachtbar, also die Menge der Maische reduziert sich bei der Gärung. Allerdings ist es klar, daß das auch oder wahrscheinlich mehrheitlich an den immer weniger werdenden CO2-Blasen liegt. Das bedeutet auch, daß man das nicht messen kann. Auch beim Maischen ist es schwer messbar, da der entstehende Zucker sich ja löst und also quasi die Stärke dadurch an Volumen verliert. Dann weiß man auch nicht, wie weit es an der Verdunstung oder eben dieser Sache liegt.
Die 1.5kg passen schon so. Ich wollte nur wissen, wie du draufgekommen bist. Hätte ja auch sein können, daß du was mit den Getreiderechnern probiert hast.
Und bei der Gärung entweicht nicht nur CO2 durch den Gärspund. Das CO2 ist wahrscheinlich komplett gesättigt mit Wasser- und Alkoholdampf. Die konkrete Menge zur Sättigung ist abhängig von der Temperatur der Maische (weswegen ich mal überlegt hatte, einen gekühlten Gärspund zu bauen... ).
In der Praxis ist das scheinbar beobachtbar, also die Menge der Maische reduziert sich bei der Gärung. Allerdings ist es klar, daß das auch oder wahrscheinlich mehrheitlich an den immer weniger werdenden CO2-Blasen liegt. Das bedeutet auch, daß man das nicht messen kann. Auch beim Maischen ist es schwer messbar, da der entstehende Zucker sich ja löst und also quasi die Stärke dadurch an Volumen verliert. Dann weiß man auch nicht, wie weit es an der Verdunstung oder eben dieser Sache liegt.
Die 1.5kg passen schon so. Ich wollte nur wissen, wie du draufgekommen bist. Hätte ja auch sein können, daß du was mit den Getreiderechnern probiert hast.
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Re: Warum wiegt die Schlempe inkl. Destillat deutlich weniger als die Maische?
Es ist schade dass ich die Maische nicht vor der Gärung gewogen habe. Dann wäre alles klarer.
Das Wasser, das beim heißen Einmaischen verdunstet ist, könnte man ja problemlos vor der Hefezugabe wieder auffüllen und unterrühren. Oder schon während des Maischens heißes Wasser nachfüllen, wenn man einen Überblick hat wieviel so üblicherweise verdunstet.
Ich habe 90 min bei 84°C die Alpha-Amylase arbeiten lassen und dann weitere 90 min bei 62°C die Glucoamylase ihren Job tun lassen. Also 3 Stunden Zeit um was zu verdunsten.
Der Maischekessel war nicht völlig offen, er war teilweise durch den Dom meines Rührwerks abgedeckt. Es war aber ein 3 cm Ringspalt ringsum offen. Da kann schon was verdunstet sein.
Vielleicht hat ja jemand Lust bei seinem nächsten Projekt mal genauer zu wiegen.
Das Wasser, das beim heißen Einmaischen verdunstet ist, könnte man ja problemlos vor der Hefezugabe wieder auffüllen und unterrühren. Oder schon während des Maischens heißes Wasser nachfüllen, wenn man einen Überblick hat wieviel so üblicherweise verdunstet.
Ich habe 90 min bei 84°C die Alpha-Amylase arbeiten lassen und dann weitere 90 min bei 62°C die Glucoamylase ihren Job tun lassen. Also 3 Stunden Zeit um was zu verdunsten.
Der Maischekessel war nicht völlig offen, er war teilweise durch den Dom meines Rührwerks abgedeckt. Es war aber ein 3 cm Ringspalt ringsum offen. Da kann schon was verdunstet sein.
Vielleicht hat ja jemand Lust bei seinem nächsten Projekt mal genauer zu wiegen.
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