Brewzilla 65l destille Planung

Der Selbstbau von Destillen
Zyronix
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Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Zyronix »

Hallo zusammen,

ich habe eine Brewzilla 65L und möchte mich damit an der Destillation versuchen. Ich habe bereits einige Komponenten zusammengestellt und würde gerne euer Feedback einholen, ob mein Setup so passt oder ob ich etwas verbessern sollte. Beim Deckel konnte ich mich nocht nicht entscheiden, was Sinnvoller ist.
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derwo
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von derwo »

Was für Brände möchtest du denn machen und was für eine Destille soll es werden?

Wenn du dich nicht von vornhinein auf Vodka spezialisieren willst, würde ich erstmal nur Teile für eine Potstill kaufen. Auch zur Sicherheit, weil eine umgebaute Bierbrauanlage ein Kompromiss sein kann, der dich vielleicht dann nervt.

Du darfst hier auch links zu den Produkten posten. Ist glaube ich zielführender als die Screenshots.

Der Brewzilla hat unter dem Boden ein Heizelement (wie ein Wasserkocher) und im Topf ist ein Siebboden reingelegt?
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T-500
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von T-500 »

Hallo Zyronix,
ich bin gespannt, wie Du am Ende den Aufbau vornimmst. Mit dem TriClamp-Baukastensystem kannst Du ja wirklich alles realisieren. Ich hatte mir den 65l Kessel auch mal angesehen. Mittlerweile bietet Kegland auch weiteres Zubehör (Plattenkolonne) an, wo der 6" Anschluss des Deckels mit dem Sichtfensters passt.

Wenn Du mal ein Foto vom Inneren des Topfes hättest, wäre ich sehr dankbar. Mir geht es insbesondere darum, ob unten irgendwelche Bauteile oder Thermometersensoren hereinragen. Das kann man auf den allgemeinen Werbefotos nirgends genau erkennen.
Mit besten Grüßen
T-500 :)
Zyronix
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Zyronix »

So habe ich mir das Vorgestellt:
Kessel (Brewzilla 65L)
Deckel
Reduzieradapter von 4 Zoll auf 2 Zoll
2 Zoll-Schauglas
2 Zoll-Rohr mit Kupferwolle
2 Zoll rohr mit Thermometer
2 Zoll-T-Stück mit Blindstopfen
2 Zoll-90-Grad-Bogen
2 Zoll-Shotgun-Kondensator
Verjüngung am Kondensatorausgang

Ich habe dabei nicht an Wodka gedacht, eher Gerstenmaische oder eventuell mal Obst.
Ich habe leider nicht gefunden wir ich das vernünftig aufzeichnen kann. Der Kondensator soll auf die Seite vom T-Stück mit dem 90° Bogen, damit man die Höhe verstellen kann. Oben beim T Stück dann der Blindstopfen.
Ich habe gerade gesehen, das der Deckel ja 4 Zoll hat, würde es sich lohnen alles mit 4 zoll aufzubauen?
Das Bild vom innern werde ich nachreichen, da der Braukessel aus Platzgründen nicht bei mir zuhause steht.
Ja der hat die Heizelemente unter dem Boden, das Sieb darüber kann herausgenommen werden.
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derwo
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von derwo »

Ja, das schaut ganz gut aus.

Aber zwei Thermometer? Soll das eine unten sein und das andere oben? Das ist überflüssig. Oben eins ist sinnvoll. Zusätzlich eins unten, das bringt nichts.

Die Kupferwolle ist deswegen, weil ja sonst alles aus Edelstahl ist, gell? Wegen Schwefelverbindungen. Aber eine Alkoholkonzentrierung wie in einer Refluxkolonne ergibt sich dadurch nicht, das weißt du, oder?

4" brauchst du bei dieser Leistung (maximal 3.5kW, wenn ich mich nicht irre) wirklich nicht. Falls du irgendwann eine Kolonne haben willst, dann schon. Aber dann muss auch nur die Kolonne breiter sein, nicht das ober- oder unterhalb.

Ich befürchte, dieses System ist nicht besonders anbrennsicher. Also dickflüssige Maischen könnten damit recht leicht anbrennen.

Die Steuerung dieser Anlage ist nach Watt, oder? Oder stellst du irgendeine Temperatur ein?
Zyronix
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Zyronix »

Aber zwei Thermometer? Soll das eine unten sein und das andere oben? Das ist überflüssig. Oben eins ist sinnvoll. Zusätzlich eins unten, das bringt nichts.
Das eine oben und das andere ist im Bogen vor dem Kondenser, ich hab mir gedacht für die 5.- mehr schaden kanns ja nicht ;)

Die Kupferwolle ist deswegen, weil ja sonst alles aus Edelstahl ist, gell? Wegen Schwefelverbindungen. Aber eine Alkoholkonzentrierung wie in einer Refluxkolonne ergibt sich dadurch nicht, das weißt du, oder?
Ja, nur dafür weil alles aus Edelstahl ist, für Reflux fehlt ein zusätzlicher Kondensator, wenn ich das richtig verstanden habe.

4" brauchst du bei dieser Leistung (maximal 3.5kW, wenn ich mich nicht irre) wirklich nicht. Falls du irgendwann eine Kolonne haben willst, dann schon. Aber dann muss auch nur die Kolonne breiter sein, nicht das ober- oder unterhalb.
Passt, lässt sich dann bei Bedraf erweitern :)

Ich befürchte, dieses System ist nicht besonders anbrennsicher. Also dickflüssige Maischen könnten damit recht leicht anbrennen.
Heisst also Obst eher schwierig? Aber Getreide sollte kein Problem sein?

Die Steuerung dieser Anlage ist nach Watt, oder? Oder stellst du irgendeine Temperatur ein?
Nach Temperatur beim Bier brauen. Es gibt im neusten Update sogar einen Destillationmodus, da ist wohl nach Watt.
https://www.youtube.com/watch?v=O2ynzWBnvq4
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derwo
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von derwo »

Nach Watt wäre schön. Sonst muss man sehen, ob es kompliziert wird.

Also wenn es den Bogen oder das andere auch ohne Thermometer gibt, würde ich es ohne nehmen. Aber egal.

Wenn du mit Getreide eine abgeläuterte Malzmaische für Malt Whisky meinst, dann geht das problemlos. Aber eine nicht-abgeläuterte Maismaische für Bourbon eher nicht. Da hilft übrigens der Siebboden dann auch nicht. Bei Obst ist es sehr unterschiedlich. Manches backt sich leicht fest und brennt dann an, anderes nicht so sehr. Da wird es eine Grenze geben. Aber jede Destille ohne Rührwerk hat so eine Grenze. Bei einem Kochtopf mit dickem Sandwichboden ist es halt aber schon besser. Wichtig ist dann in jedem Fall eine Kesselisolierung. Denn eine gut isolierte Destille muss deutlich weniger beheizt werden.
Zyronix
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Zyronix »

Rührwerke habe ich mir noch keine angeschaut, ich denke für den Anfang probiere ich es ohne Rührwerk.

Würde es denn reichen, ein zusätzliches Loch in den Deckel zu machen und so ein Rührwerk zu benutzen?
s-l1200.jpg
Wäre dann schräg nach unten.

Hier noch das Bild vom Boden des Brewzilla
WhatsApp Bild 2024-07-28 um 17.16.09_c05c521f.jpg
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Alchemist
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Alchemist »

Wenn du schon eine Bestellung aufgibst, nimm noch eine entsprechende Anzahl an PTFE-Dichtungen für TriClamp mit. Meistens wird nur Silikon mitgeliefert. Auch wenn das für Lebensmittel geeignet sein mag, ist es nicht für Alkohol. PTFE hingegen schon.
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derwo
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von derwo »

Der Boden schaut aus, als wär dir sogar beim Bierbrauen schon mal was angebrannt.
Trotzdem: Für Malt Whisky wird das schon klappen. Ausgegärt ist die Maische ja viel klarer als beim Maischen.

Übrigens: Das so schön funktionierende Abläutern bei Malz ist leider ein Unikum. Das wird dir weder bei Mais noch bei Obst so gelingen. Also nach der Gärung nur den Saft brennen, das klappt nicht so gut, wie man sich das als Bierbrauer vielleicht vorstellt.

Das Loch in der Mitte des Bodens ist für die Zentrierung eines Rührwerks oder für den Sieb?

Ein schräges Rührwerk dient nicht zum Verhindern von Anbrennen sondern zur Verteilung der Wärme. Man sieht so einen schrägen kleinen Propeller zwar oft an professionellen Destillen, diese haben dann aber einen Dampfmantelkessel, wo deswegen sowieso nichts anbrennt.
Ein Rührwerk zum Verhindern von Anbrennen kommt senkrecht von oben und schleift am Destillenboden. Meist mit einer Kette, wie das beim Bierbrauen auch üblich ist. Hat den Nachteil, daß dann das Steigrohr entweder seitlich von der Mitte sein muss (also der Deckel umgebaut werden muss) oder daß die Sache sehr kompliziert wird, wenn man das unbedingt vermeiden möchte. Einige haben hier selber Rührwerke gebaut: viewforum.php?f=44
Wobei wir bei dem Problem wären, daß man sich seine Traumdestille leider nicht einfach zusammenkaufen kann.
Zyronix
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Zyronix »

Das Loch in der mitte ist der Abfluss der zur Pumpe und zum Hahn führt. Aber gleich daneben ist noch der Temperatur sensor, ich denke der macht es dann schwierig darin ein Rührwerk zu montieren. Ich denke nicht das es schlau ist über den Temperatursensor eine Kette zu schleifen.

Und wenn man die Maische im Malzrohr brennen würde könnte das funktionieren?
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T-500
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von T-500 »

Vielen Dank für das Foto und die Erklärung dazu. Dass unten ein Temperatursensor heraussteht, habe ich mir fast gedacht. Das macht es tatsächlich sehr schwierig, eine Kette als Anbrennschutz einzusetzen, zumal er ja offensichtlich nicht genau im Zentrum angeordnet ist. Dann könnte man zumindest ein Rohr als Achse darüber laufen lassen, sodass die Kette dann keine Berührung hat. Ohne Rührwerk wird das mit Obstmaischen und dicken Getreidemaischen nichts. Ich habe auch einen Kessel mit so dünnem Boden, der hat aber unten keine Sensoren oder ähnliches. Da klappt das mit der Kette gut, wenn man die Leistung entsprechend runterregelt. Eigentlich schade, so ein 65l Kessel würde 50l Raubrand am Stück ermöglichen, das spart eine Menge Zeit und Energie.
Mit besten Grüßen
T-500 :)
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derwo
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von derwo »

Naja, ob das mit Obst allgemein nichts wird, das glaube ich nicht.

Ein Sieb oder Malzboden wirkt sich leider oft verschlimmernd auf das Anbrennen aus. Denn dann fehlt die Zirkulation unten. Vor allem bei Mais ist es ein Fehler, es damit zu probieren. Ich habe in diese Richtung alles mögliche ausprobiert.

Anbrennen tut es meistens gleich am Anfang. Deswegen: Die Maische offen aufheizen und währenddessen mit einem Maischepaddel rühren bzw am Boden kratzen. Dann bei so 65°C die Heizung runterdrehen und die Destille zumachen.
Und eben isolieren was geht. Angenommen du brennst dann mit 1000 Watt, verlierst davon aber 500, dann brennst du mit nur 500W, hast aber die Anbrenngefahr von 1000W. Verlierst du nur 100 Watt, könntest du auf 600 Watt runterschalten und bekämst genauso schnell das Destillat aber mit nur 600 Watt Anbrenngefahr.
Starkes Anbrennen erkennt man daran, daß kalter Rauch aus dem Kühler kommt. Schwaches Anbrennen färbt das Destillat gelblich. Ist es trüb gelblich ist es eher Überkochen. Ist es klar gelblich, eher Anbrennen.

Also ich denke, Trauben, Zwetschgen, Pflaumen, Kirschen, das könnte klappen. Etwas Lehrgeld wirst du vielleicht zahlen, bis du es raus hast und dich damit abgefunden hast, daß man sehr lange langsam brennen muss ohne Rührwerk. Mais, Äpfel, Birnen, Quitten, nein.
Zyronix
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von Zyronix »

Ja ich versuch mich erst mal so damit und wenn ich dann das Gefühl habe das es mir Spass macht und ich mich eingeschränkt fühle mach ich mir darüber nochmal Gedanken. Vielen Dank erstmal für die Tipps.
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derwo
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Re: Brewzilla 65l destille Planung

Beitrag von derwo »

Genau. Gut informieren, dann aber nicht alles ewig immer wieder hin und herwenden, sondern loslegen.
Bin gespannt, was du dann berichtest.