Destillenbau - Von Vorne

Der Selbstbau von Destillen
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azeotrop
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von azeotrop »

Ich habe keine Ahnung warum das so ist. Versuche es mal mit Gewalt. Reklamation hat bei Ali ja nur wenig Aussicht auf Erfolg.
Aber selbst wenn es funktionieren würde, frage ich mich ob der Kugelsitz aus Teflon oder normalem Plastik ist.
Ich verwende ein deutsches Produkt mit PTFE Sitz https://www.rst-versand.de/Edelstahl-Ku ... chgang-I-I
Ist auch nicht viel teurer.
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

muchas gracias, señor.
mit Gewalt hab ich's geschafft.
Da könntest du recht haben. Eher unwahrscheinlich, dass das PTFE ist. :doh:
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

ich werd den chinesischen Kollegen mal fragen, ob er das weiß. aber der könnt mir natürlich alles mögliche erzählen und ich müsst es glauben..
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

In der Produktspezifikation steht jedoch PTFE!
Unbenannt.PNG
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Dr.Cooper
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Dr.Cooper »

Alchemist hat geschrieben: 23. Jul 2023, 19:27 Alle fehlenden Teile sind nun eingetroffen. Sieht super aus und ich bin zufrieden. Ich hab nur ein Problem mit dem Kugelventil, dass ich gekauft habe (https://de.aliexpress.com/item/40010003 ... pt=glo2deu). Der Hebel lässt sich absolut nicht bewegen, also ich kann das Ventil nicht schließen. Hattet ihr das auch, wenn ja, wie kann man das lösen?
Löse mal die Mutter die den Hebel hält, dann den Hebel abnehmen und die untere Mutter etwas lösen. Zur Not mal etwas Öl in den Kugelhahn geben.
Dem Destillatör ist nix zu schwör :dontknow:
Tom
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azeotrop
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von azeotrop »

In der Produktspezifikation steht jedoch PTFE!
Das hatte ich gesucht und nicht gefunden. Alles gut.
Ich drücke beide Daumen.
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derwo
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von derwo »

Weiße Dichtungen an Edelstahlventilen sind normalerweise PTFE. Ich würde davon ausgehen, daß es stimmt. PTFE ist schon lange nicht mehr irgendwas exotisches, wofür man tief in die Tasche geifen muss.
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

Ich komm hier grad gar nicht weiter. Ich hab Probleme die Edelstahl Flansche mit dem Kupfer zu verlöten. Etwas Nachlöten ist nie optimal. Es wird einfach nicht dicht.

Ich verwende die PTFE Dichtungen. Dichtheit hab ich mit kaltem Wasser getestet. Aber es tropft immer irgendwo raus. Werden die PTFE Dichtungen bei heißem Dampf etwas anschmiegsamer? Ich weiß nicht, ob es nicht doch von der kalten, harten Dichtung her rührt. Oder meine Lötkünste sind furchtbar.

Ich kann jetzt auf absehbare Zeit leider nicht weitermachen, aber vielleicht hat jemand eine Idee was ich noch versuchen könnte, um Dichtheit zu erlangen

Hauptsache Edelstahl mit Edelstahl war kein Problem.
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derwo
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von derwo »

Hast du Bilder vom aktuellen Stand? Wegen beiden Problemen.

Ich verzinne immer, bevor ich Edelstahl löte. Auch das Kupfer, wenn das Kupfer ans Edelstahl geht. Dafür ist es jetzt natürlich zu spät. Du musst die undichte Stelle komplett sauber bekommen, dann Flussmittel drauf, und dann neu verlöten, ohne daß die Flamme direkt an das Flussmittel geht. Oder nochmal alles auseinandernehmen und von vorne beginnen. Also saubermachen und dann verzinnen.

Und ich weiß nicht welche Dichtung du meinst. Deckel? Ventil?

Also mach mal bitte Bilder.
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

Beurteilt mal mein kleines Kunstwerk.
Ich glaub das letzte Bild dürfte der Täter sein?

Ich hab eine Endkappe verwendet und die PTFE Dichtung für Flansch und Endkappe. Also nicht das Kugelventil.
IMG_20240204_144706.jpg
IMG_20240204_144715.jpg
IMG_20240204_144724.jpg
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

derwo hat geschrieben: 4. Feb 2024, 14:05
Ich verzinne immer, bevor ich Edelstahl löte. Auch das Kupfer, wenn das Kupfer ans Edelstahl geht.
Bezüglich Verzinnen. Ich hab das nicht gemacht, ich hätte vermutet, dass die (dünne) Zinnschicht wohl zu dick werden könnte und ich die Teile nicht mehr zusammenstecken könnte.
Aber das wäre gewiss der bessere Ansatz gewesen. Ist ja nicht meine letzte Baustelle, werde das beim nächsten Mal so machen. Zuerst möcht ich schauen dass ich das Rohr dicht bekomme.
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azeotrop
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von azeotrop »

Ich denke das bekommst du nur hin, wenn du die Teile wieder auseinanderziehst und sauber machst. In dem Pfad der das Leck verursacht hat sich Oxid gebildet und die Stelle nimmt kein Zinn mehr an. Wenn es auseinandergezogen ist, kannst du auch verzinnen versuchen.
Ein geeignetes Flussmittel für Edelstahl ist natürlich Voraussetzung, z.B. https://www.felder.de/produkte/bedachun ... 00022.html
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derwo
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von derwo »

Ok, das würde ich innen nicht vorverzinnen, das bekommst du dann nicht zusammengesteckt. Ich dachte, es geht vielleicht um das Anlöten eines Flansches auf den Deckel.
Ich denke auch, daß du das auseinandermachen musst. Du hast das Lötwasser verbrannt. Und den Spalt bekommst du nun nicht mehr sauber.
Die Flamme muss aufs Kupferrohr mit genügend Abstand zur Lötstelle. Voll aufdrehen und die Hitze nach unten wandern lassen. Nie die Flamme dahin, wo du das Lötzinn hinhältst.
Was für ein Lötgerät und was für Flussmittel hast du?

PTFE ist recht hart. Da muss die TriClamp recht stark zudrücken, um das dicht zu bekommen. Du meinst eine Tri-Clamp-Dichtung, oder? Dann könntest du es auch einfach schreiben.
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

Danke für eure Einschätzungen. Ich werd das beim nächsten Mal so versuchen!
Mein Lötset: https://www.amazon.de/CFH-L%C3%B6tkoffe ... set&sr=8-2
Flussmittel verwende ich 85%ige Phosphorsäure. Das Verlöten von Edelstahl auf Edelstahl hat damit prima funktioniert. Ich hab auch silberhaltiges Lötzinn eingesetzt.

Ja richtig, eine PTFE Tri-Clamp Dichtung. Aber ich glaub selbst nicht, dass die Dichtugn schuld ist. Ich denke, es liegt an der Lötstelle.

derwo,
du schreibst immer, dass das Lötzinn rausfliesen soll. Hier wäre es aber besser, wenn ich das Rohr so positioniere, dass es rein fließt, oder?
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derwo
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von derwo »

Der Spalt zieht das Lötzinn nach oben. Hältst du es andersherum, fließt es unkontrolliert in das Kupferrohr rein. Solltest du keinesfalls machen.

Das Lötset habe ich im Prinzip auch. Damit bekommt man sowas heiß. Aber es dauert je nach Länge der Kolonne. Da darf man nicht die Nerven verlieren und dann doch auf die Lötstelle halten.
Wie das mit Phosphorsäure ist, weiß ich nicht. Ob das so gut ist wie ein professionelles Flussmittel.
Nachbessern könntest du mit dem Kupferstück aus dem Set probieren. Die Fehlstelle einpinseln mit Flussmittel. Das Kupferstück richtig heiß machen und etwas Lötzinn auf ihm schmelzen, dann an die Fehlstelle halten, mit etwas Glück legt es sich dank des frischen Flussmittels schön drüber.
Flussmittel kann man während dem Löten auch nachlegen übrigens, wenn man es schön neben sich bereitgestellt hat. Also wenn alles schön heiß ist, daß man nun das Lötzinn dranlegen möchte, direkt davor nochmal nachpinseln (ohne daß die Pinselhaare schmelzen). Schutzbrille dabei tragen könnte wichtig sein.
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azeotrop
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von azeotrop »

Der Kapillarspalt zieht das Lötzinn auch nach oben. Und er verhindert dass Lötzinn ausfliesst wenn der Spalt nach unten hängt.
Das Lötzinn wird in den Spalt gesaugt und im Spalt gehalten. Natürlich nur wenn der Spalt nicht zu gross oder zu klein ist. Bei Kupferfittingen ist das Spaltmass über die Norm geregelt.
Bei der Verbindung von Kupferrohren mit TriClamp-Stutzen ist man in Gottes Hand.
Wenn der TriClamp Stutzen sehr locker im Rohr sitzt, kann das nichts werden.

Phosphorsäure ist auch ein übliches Flussmittel für Edelstahl https://www.felder.de/produkte/bedachun ... 10022.html
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derwo
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von derwo »

Mir ist früher öfter Lötzinn in ein Rohr geflossen. Manchmal fehlt igendwo an der Lötung was und dann gibt man mehr Zinn drauf. Dieses fließt aber halt leider nicht dahin wo es hin soll, denn dort ist das Flußmittel kaputt oder die Temperatur zu niedrig, und somit fließt es dann durch den Spalt und tropft ins Rohr.

Bist du dir sicher, daß dieses Flussmittel nur aus Phosphorsäure und Wasser besteht?

azeotrop hat geschrieben: 4. Feb 2024, 21:10Wenn der TriClamp Stutzen sehr locker im Rohr sitzt, kann das nichts werden.
Richtig. Dann muss man um das Rohr zB ein bisschen Kupferlitze strammlegen, festlöten und dann auf eine passende Dicke wieder runterschleifen...
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Alchemist
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Re: Destillenbau - Von Vorne

Beitrag von Alchemist »

Heute hatte ich wieder die Chance zum Löten. Ich hatte ein einfaches Cu-Rohr mit 2 TriClamp Flansch und den Dephlegmator mit zwei Flanschen zu bestücken.

Von 4 undichten Flanschen ist nur noch einer undicht - der obere Teil vom Dephlegmator. Die Herausforderung hier ist, die Wasserzu- und abgänge verdichten. Das wird schon irgendwie. Ich bin über meinen Teilerfolg froh. Vielen Dank für Eure Hilfe.