Ich werde den Rest meiner Maische heute noch brennen. Wie schon geschrieben habe ich mit Überschäumen keine Probleme gehabt.
Ich kann mir aber auch vorstellen das dieses Antischaum sich bei höheren Temeraturen zersetzt und die Wirkung verliert.
Also besser Butter oder Öl zusetzen genau wie beim Nudeln kochen.
Zur Veranschaulichung füge ich mal einen Screenshot von meinen Brennprotokoll an.
Das Antischaum besteht aus Dimethylpolysiloxan. Das ist als Lebensmittel Zusatzstoff E900 verwendet und kann sogar Frittieröl zugegeben werden um Schaum zu verhindern. https://www.zusatzstoffe-online.de/zusa ... lysiloxan/
Ich weiß aber nicht ob die noch was anderes reingemischt haben. Mit dem neuen Antischaum hat es ja geklappt.
Es kann aber auch an etwas anderem gelegen haben.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
Soderle,
ich bin gerade mit meinen zweiten Brand fertig geworden.
Insgesamt habe ich aus 13,7 Litern Maische 3,7 Liter Raubrand mit 55% herausgeholt
Den Brand habe ich jeweils bei 96,5°C beendet. Alles mit der Potstill destilliert, mich wundert die hohe Alk. Ausbeute selbst auch. Wirs wohl an den 3 Kg Zucker liegen die ich zugesetzt habe.
Das ganze werde ich wohl dann fertig machen wenn ich mein Tri Clamp Projekt fertig habe, denn dafür habe ich auch einen kleineren Topf wo schon ein Stutzen aufgelötet ist.
Ups, davon habe ich ja noch gar nicht erzählt
Den Raubrand habe ich ja schon vor fast 2 Wochen gemacht.
Wie würdet ihr weiter vorgehen?
Noch ein Potstill Raubrand ohne Abtrennung und dann ein Feinbrand?
Oder direkt einen Feinbrand in der Kolonne machen? Wenn dann wollte ich die Kolonne mit CU und VA füttern?
Da du schon bei 55vol% angelangt bist, weiß ich nicht, ob es einen Sinn macht, noch zweimal zu brennen.
Ich würde den Feinbrand mit der Kolonne machen, den Reflux aber nach dem Vorlauf ausschalten. Die Kolonne sollte isoliert sein, damit du möglichst im Potstillmodus bist.
Behalte den Überblick darüber, was du an Destillat sammelst. Der typische Fehler bei einem Feinbrand mit so hohen vol% im Kessel ist, viel zu spät den Mittellauf zu beenden. Wenn du am Ende nur 20% des Alkohols im Nachlauf bzw Kessel hast, hast du es versaut.
derwo hat geschrieben: ↑27. Aug 2023, 17:35
Da du schon bei 55vol% angelangt bist, weiß ich nicht, ob es einen Sinn macht, noch zweimal zu brennen.
Ich würde den Feinbrand mit der Kolonne machen, den Reflux aber nach dem Vorlauf ausschalten. Die Kolonne sollte isoliert sein, damit du möglichst im Potstillmodus bist.
Behalte den Überblick darüber, was du an Destillat sammelst. Der typische Fehler bei einem Feinbrand mit so hohen vol% im Kessel ist, viel zu spät den Mittellauf zu beenden. Wenn du am Ende nur 20% des Alkohols im Nachlauf bzw Kessel hast, hast du es versaut.
Dann würde ich direkt im Potstill brennen, Abtrennung des Vorlaufs nach Sensorik und Temperatur bei 80-81°C und Ende des Mittellaufs bei 45-40%
So habe ich es bisher gehandhabt.
Die Abtrennung des Vorlaufs mit Kolonne funktioniert wirklich viel besser als nur im Potstillbetrieb.
Das muss aber geübt werden mit weniger wertvoller Kesselfüllung. Und bestimmt nicht nur einmal.
Geh diesmal noch auf Nummer Sicher mit der Potstill.
Aber Vorlauf nach Temperatur ist Quatsch. Nimm bei 10 L im Kessel 50 ml Vorlauf und gut isses.
Es grüßt Azeotrop
"Doubt not, therefore, sir, but that distilling is an art, and an art worth your learning."
(Nixon & McCaw)
Dr.Cooper hat geschrieben: ↑27. Aug 2023, 19:00Ende des Mittellaufs bei 45-40%
Du meinst 45-40vol%? Was meinst du, wie viel % des Alkohols bekommst du dann raus? Du läufts genau in den Fehler, vor dem ich dich gewarnt habe. Die Geschmäcker sind verschieden, aber für mich ist ein Feinbrand, bei dem man fast keinen Nachlauf mehr übriglässt schlicht und einfach Fusel, schlimmer als alles, was man kaufen kann.
Dr.Cooper hat geschrieben: ↑27. Aug 2023, 19:00Ende des Mittellaufs bei 45-40%
Du meinst 45-40vol%? Was meinst du, wie viel % des Alkohols bekommst du dann raus? Du läufts genau in den Fehler, vor dem ich dich gewarnt habe. Die Geschmäcker sind verschieden, aber für mich ist ein Feinbrand, bei dem man fast keinen Nachlauf mehr übriglässt schlicht und einfach Fusel, schlimmer als alles, was man kaufen kann.
Ja so meinte ich es. Dann korrigier mich bitte und sage mir wie ich es besser machen kann.
Rechne dir aus, wie viel Alkohol im Kessel ist. Dann behalte beim Destillieren den Überblick, also messe immer mal wieder, was du schon gesammelt hast. Sammle alles spätestens nachdem du 60% des gesamten Alkohols gesammelt hast in seperate Gläser und entscheide nach dem Brennen, ob davon noch was in den Mittellauf kommt. Und dabei entscheide nicht nur, ob was schlecht ist, sondern auch, ob was wirklich so gut ist wie das davor. Eine Gefahr beim Mehrfachbrennen ist, die Qualität zu reduzieren, weil es an sich ja nicht wirklich schlecht schmeckt.
Hilfreich ist auch, die Destillation mal mit dem Destillationssimulator 1 oder 2 oder dem Potstillsimulator durchzuspielen. Dann weißt du in etwa, wie viel liter du gesammelt haben wirst, bis die 60% erreicht sind.
Voraussetzung dabei ist ein halbwegs genaues messen der Alkoholstärke.
In der Zwischenzeit habe ich mal den Feinbrand im Potstill Modus gemacht, mit Berücksichtigung der Tips von derwo.
Verschnitten und verkostet habe ich ihn noch nicht, werde das Ergebnis aber nachreichen.
Das Ergebnis ist auf aus dem Brennprotokoll zu ersehen.
In der Zwischenzeit habe ich den Brand mal auf 40% verschnitten und verkostet.
Mandelaroma von den Kernen ist rich und schmeckbar, aber im großen und ganzen ist das Ergebniss nicht zufrieden stellend weil er viel zu scharf ist und auch schon in der Nase sticht.
Fazit:
In Zukunft werde ich mir die Arbeit damit nicht mehr machen, was ich jetzt mit dem Brand anstelle weiß ich noch nicht. Nochmals in der Kolonne durchlaufen lassen, für Liköre zur Seite stellen, oder, oder.
