1jahr hochprozentige Maische gelagert.

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sprithältfit
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1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

Hallo zusammen!
Ich poste hier mal ohne Angst gleich vollständig verlacht zu werden. Habe vor 1 Jahr Zwetschgenmaische angesetzt und die dann "vergessen" oder besser, immer aufgeschoben. Wolte es besonders gut machen und nach Schmikl 6 Monate warten. Alkoholgehalt war 19%. Ich möchte das "Zeug" jetzt gerne Brennen weil wegschütten mit zu schade ist. Der Geruch ist gut und kein Schimmel oder ähnliche zu entdecken. Hab wohl schon dern ersten Fehler gemacht und Flüssigkeit vom Kuchen getrennt (über Sieb hab beides aber noch).
Wie gehe ich weiter vor? Noch über ein Tuch filtern und brennen oder doch lieber zusammenschütten vermischen und brennen? Hab ca 8 Liter flüssigkeit und 10Liter Zetschengenschleim.
Wie gesagt im Zweifel übe ich das brennen. Kupfernetz und ne Kupferscheibe mit Löchern habe ich das zumindest keine groben Stücke anbrennen.

Viele Grüße
Kalle
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Alchemist
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von Alchemist »

Servus,

wie hast du den Alkoholgehalt von 19 vol.% bestimmt?
Warum spielst du mit dem Gedanken, es wegzuschütten?

Wenn du mit Turbohefe gearbeitet hast, und entsprechend Zucker zugegeben hast, wirst du bestimmt einen etwas höheren vol.% erreicht haben, wobei diese dann auch stabil ist - also kein Schimmel mehr entstehen kann. Ich hab ebenfalls mit einer Zwetschgenmaische mit Turbohefe begonnen. Aber da absolut kein Schwebestoff mehr enthalten, nach 4 Monaten. Die Maische war wie ein klarer Wein. Ich frag mich warum du noch immer dein Kuchen hast? Wieviel kuchen ist da denn vorhanden? Wie lang liegt der jetzt schon an der Luft?

Wenn du beides mischt, hast du 18 L mit mittlerer Konsistenz. Wird dir vermutlich anbrennen. Ich glaub da helfen deine Hilfsmittel nicht, das könntest du nur mit einem Rührwerk bewältigen.
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sprithältfit
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

Würde sagen etwa 4 Stunden ist der Kuchen ander Luft. Kuchen wäre allerdings die falsche Beschreibung. Pflaumenschlonz trifft es eher :-)
Würde sagen "Austerkonsistenz"

19% Vinometer/Refraktor müsste jetzt mal bestimmen.....
Also Wegschütten sicher nicht (Die Flüssigkeit) höchstens den Schlonz entsorgen....
VG
Kalle
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derwo
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von derwo »

Ob du den Kuchen mitbrennst oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Anbrennen befürchtest. So schlimm ist es nicht, ihn wegzulassen. Also daß du dann "wahnsinnig viel" Aroma verlierst oder so. Aber du wirst doch wohl nicht mehr als die Hälfte wegwerfen wollen, oder?
Also entweder "entwässerst" du den Kuchen noch weiter oder du brennst ihn mit.

Ob der Alkoholgehalt stimmt, können wir dir nicht sagen. Ein Vinometer ist nicht zuverlässig bei solchen Maischen. Schmeckt die Maische noch süsser als trockener Wein, dann wird es wohl deutlich weniger sein. Dann hast du leider den Fehler gemacht, den fast jeder nach der Lektüre dieses Buches macht, nämlich zu viel Aufzuzuckern.

Ist das deine erste Destillation? Nicht mal Wasser, Essig undoder Wein mal destilliert?
Destille gekauft oder selber gebaut?
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azeotrop
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von azeotrop »

Wenn die Maische nicht deutlich nach echtem Essig riecht und schmeckt und keine Fäulnis oder Verderb wahrnehmbar ist, kannst du brennen. Ich hatte mal eine hochprozentige Schlehenmaische über ein Jahr stehen und einen prima Brand bekommen.
Den Alkoholgehalt einer vergorenen Maische kannst du mit nichts messen. Man kann aber vorher anhand der Zuckermenge und des obsteigenen Zuckers ausrechnen was man an Alkoholgehalt erwarten kann.
Die 19% sind realistisch wenn alles gepasst hat. Eine solche Maische ist haltbar.
Nach dem Brand kannst du leicht ausrechnen wie stark die Maische war.

Brenne und berichte wie es geworden ist.
Es grüßt Azeotrop
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sprithältfit
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

Erstmal vielen Dank für eure aufmunternden Worte!
Ich habe eine CopperGarden Destille Alembik 20 Liter vor ein paar Jahren über Kleinanzeigen für 100EUR aus einem Nachlass erstanden, quasi jungfräulich also unbenutzt.
Ich habe hier im Forum das erste mal vom "vorbreiten" der Destille gehört (also mit Essig und so) sonst hätt ich als erstes mal 5-10 Liter "Pennerglück" durch die Apperatur laufen lassen.
Jetzt werde ich natürlich erstmal Essig und dann Wein destillieren bevor ich meine Maische brenne.
Ich werde den Schlonz noch durch ein Tuch drücken um die Ausbeute zu erhöhen.

Wenn ich gebrannt, getestet und wieder ausgenüchtert bin werde ich berichten!
An alle erstmal vielen Dank an dieser Stelle.


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azeotrop
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von azeotrop »

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Alchemist
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von Alchemist »

sprithältfit hat geschrieben: 21. Aug 2023, 14:16 Ich habe eine CopperGarden Destille Alembik 20 Lite
Bitte überprüfe sämtliche Steckverbindungen. Sollte Kunststoff irgendwo verwendet werden, wird hier im Forum lediglich PTFE (Teflon) empfohlen. Schraubverbindungen aus Messing sind auch nicht zulässig. Gegen Alkoholdämpfe gibt es nur eine sehr kurze Beständigkeitsliste (https://hobbybrennen.ch/viewtopic.php?t=165)
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sprithältfit
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

Alchemist hat geschrieben: 21. Aug 2023, 18:35
sprithältfit hat geschrieben: 21. Aug 2023, 14:16 Ich habe eine CopperGarden Destille Alembik 20 Lite
Bitte überprüfe sämtliche Steckverbindungen. Sollte Kunststoff irgendwo verwendet werden, wird hier im Forum lediglich PTFE (Teflon) empfohlen. Schraubverbindungen aus Messing sind auch nicht zulässig. Gegen Alkoholdämpfe gibt es nur eine sehr kurze Beständigkeitsliste (https://hobbybrennen.ch/viewtopic.php?t=165)
Hallo ja du hast recht da ist eine Messing verschraubung. Aber zum Einen ist die tatsächliche Angiffsfläche sehr klein und zum Anderen fressen wir soviel Dreck das der wöchendliche Absacker definitiv keine Rolle spielt, zumindest für mich. Da bringt mich eher das verbleite Binzin das ich in meiner Jugend "gezuzelt" habe ins Grab :lol:
Will sagen der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.

@All
Ich habe jetzt den ersten Reinigungsbrand mit Essig gemacht, es folgt der mit altem Wein (ca 10-11L).
Beidem Essigbrand habe ich das erste mal verstanden warum man den Helm abdichten muss. (hat geil gepfiffen...) und das dichten mit Roggenmehlteig ist ja super, aber ich hab den Helm fast nicht mehr abbekommen :shock:
Gibt es da Ticks Hints und Kniffe die man beachten oder machen muss, ich will "Lord Helmchen" ja nicht die Mütze verbiegen.

Gruß da Karloenzo
Sometimes you loose but sometimes you can not win.
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derwo
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von derwo »

sprithältfit hat geschrieben: 28. Aug 2023, 09:06und das dichten mit Roggenmehlteig ist ja super, aber ich hab den Helm fast nicht mehr abbekommen :shock:
Gibt es da Ticks Hints und Kniffe die man beachten oder machen muss, ich will "Lord Helmchen" ja nicht die Mütze verbiegen.
In Wasser einweichen?
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sprithältfit
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

So ca9-10L Wein sind durch:
900ml = 65%
800ml = 45%
800ml = 40%
900ml = 15%
900ml = 10%

kein schlechter Geruch, nix schwefel oder so.
Der 65% tige erinnert an Grappa.
Habe den Gasbrenner gegen eine 3400Watt Heizplatte mit 25cm Heizfläche mit 8 Leistungsstufen getauscht ein Traum und meine Werkbank entflammt nicht mehr (ist mir bei der Essigberennerei passiert). Auch muss ich mit keine Sorgen um die Kühlschläuche machen.
BTW der Külwasserverbrauch ist nicht ohne :o , bin froh das ich Quellwasser im Keller habe ;-).

Morgen brenne ich die oben genannte Maische, macht es Sinn es noch mal durch ein Tuch zu jagen?

Vorwärts immer, rückwärte nimmer!
da Karloenzo
@
derwo hat geschrieben: 28. Aug 2023, 10:40
sprithältfit hat geschrieben: 28. Aug 2023, 09:06 Gibt es da Ticks Hints und Kniffe die man beachten oder machen muss, ich will "Lord Helmchen" ja nicht die Mütze verbiegen.
In Wasser einweichen?
Grobes überstehendes "Gebäck" abkratzen und dann mit Wassersprüher eingeweicht macht's leichter :+1:
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Alchemist
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von Alchemist »

sprithältfit hat geschrieben: 1. Sep 2023, 23:46
Morgen brenne ich die oben genannte Maische, macht es Sinn es noch mal durch ein Tuch zu jagen?
Wenn die Maische nicht zu dickflüssig st, ist das Filtern nicht nötig. Wenn sie zu dickflüssig ist, kanns passieren dass sie etwas anbrennt. Da hilft nur mit weniger Leistung heizen, filtern oder nachträglich den Kessel putzen.
Ich würds nicht filtern, wenn nicht nötig. Hast die Steine entfernt oder schwimmem die noch rum?

Freut mich, dass das mit der Elektroplatte besser funktioniert. Das ist einfach besser zu regeln.
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derwo
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von derwo »

Gegen Anbrennen hilft vor allem eine Kesselisolierung. Durch diese kann man mit wesentlich weniger Energiezufuhr destillieren. Also zB eine Isomatte um den Kessel gebunden. Beim Raubrand auch auf bzw um dem Helm.

Und man sollte die Maische während des Aufwärmens durchrühren. ZB mit einem Maichepaddel, wo man auch am Topfboden kratzen kann. man spürt dabei sehr gut, ob die Maische tendenziell ich am Boden festbackt. Bei 60-70°C dann die Leistung runterdrehen und die Destille verschließen. Dann geduldig warten.

Ich habe zudem noch Zweifel, ob die Alembik gut auf die Herdplatte aufliegt. Wenn nicht, brauchst du mehr Leistung und dann gibt es Hotspots, wo die Maische anbrennt.
Als Richtwert: Für 12lt Maische sollte der erste Liter Destillat mit 800 Watt bewältigbar sein. Wenn du wesentlich mehr brauchst, stimmt was nicht. Die restlichen sagen wir mal zwei Liter dann mit 1200 Watt.
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sprithältfit
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

derwo hat geschrieben: 2. Sep 2023, 11:11
Ich habe zudem noch Zweifel, ob die Alembik gut auf die Herdplatte aufliegt. Wenn nicht, brauchst du mehr Leistung und dann gibt es Hotspots, wo die Maische anbrennt.
Als Richtwert: Für 12lt Maische sollte der erste Liter Destillat mit 800 Watt bewältigbar sein. Wenn du wesentlich mehr brauchst, stimmt was nicht. Die restlichen sagen wir mal zwei Liter dann mit 1200 Watt.
Da hast Du recht die wackelt etwas auf der Platte. Ich habe ein Kupferplatte mit Löchern gegen das Anbrennen. Ich wüsste nicht wie ich die Destille vollflächig aufliegen lassen könnte.
Theoretisch könnte ich ne Schicht Quarzsand auf die Platte machen und die Destille etwas rutschen dann sollte alles aufliegen aber ob es das bringt...

Den Wein habe ich mit voll Power 8/8 aufgeheizt bis 70Grad dann auf 2/8-3/8 und zum Schluss mit 5/8 destilliert.
Was mir auffiel beim Reinigungsbrennen mit Gas und dem Essig was alles sehr kontinuierlich. Beim Wein brennen hatte ich so etwas wie "pumpen"
(sorry mir fällt gerade kein anderer Ausdruck ein). Also die Flüssigkeit rinnt regelmäßig aber die heißen "Winde" waren eher Stoßweise so pfft - pfft - pfft
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azeotrop
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von azeotrop »

Du könntest die Alembic in einen etwas größeren Topf stellen der mindestens bis zu zwei Dritteln der Höhe des Alembic-Kessels reicht.
Du stellst die Alembic auf einen Abstandshalter damit ca. 2 cm Platz darunter ist.
Dann füllst du den Topf mit Frittieröl, so dass die gefüllte Alembic nicht hochgehoben wird. Im Topf muss nach oben noch Platz sein, da sich das Öl beim Erhitzen ausdehnt.

Auf diese Weise hast du eine bessere Wärmeübertragung zur Alembic und die Anbrennwahrscheinlichkeit wird deutlich reduziert.
Das Aufheizen dauert länger, aber die Destillation läuft wie gewohnt ab.
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

azeotrop hat geschrieben: 2. Sep 2023, 20:43 Du könntest die Alembic in einen etwas größeren Topf stellen der mindestens bis zu zwei Dritteln der Höhe des Alembic-Kessels reicht.
:lol: Der war gut, Dir ist klar das die 20L und ca 30-35cm Durchmesser hat?
Ok dann erst mal so. Mal sehen ob ich auf'm Flohmarkt mal nen passenden Topf finde :-)
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azeotrop
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von azeotrop »

sprithältfit hat geschrieben: 3. Sep 2023, 08:18 Dir ist klar das die 20L und ca 30-35cm Durchmesser hat?
Dann wird das Ganze unpraktisch. Also doch Gasflamme.
Die Elektroplatte wird höchstwahrscheinlich Probleme bereiten. Mach einen Versuch mit Wasser im Kessel.
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derwo
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von derwo »

sprithältfit hat geschrieben: 2. Sep 2023, 19:06 Theoretisch könnte ich ne Schicht Quarzsand auf die Platte machen und die Destille etwas rutschen dann sollte alles aufliegen aber ob es das bringt...
Dann überhitzt die Kochplatte. Entweder schaltet der Thermoschutzschalter der Platte dann aus oder -wenn sie keinen hat- fängt sie zu glühen an und geht bald kaputt.

sprithältfit hat geschrieben: 2. Sep 2023, 19:06 Den Wein habe ich mit voll Power 8/8 aufgeheizt bis 70Grad dann auf 2/8-3/8 und zum Schluss mit 5/8 destilliert.
Naja, es klingt schon so, als ob es funktioniert. Also schlecht klingt das nicht.

sprithältfit hat geschrieben: 2. Sep 2023, 19:06 Was mir auffiel beim Reinigungsbrennen mit Gas und dem Essig was alles sehr kontinuierlich. Beim Wein brennen hatte ich so etwas wie "pumpen"
(sorry mir fällt gerade kein anderer Ausdruck ein). Also die Flüssigkeit rinnt regelmäßig aber die heißen "Winde" waren eher Stoßweise so pfft - pfft - pfft
Das liegt an einer Kombination aus zu dünnem Kühlerrohr (hohe Dampfgeschwindigkeit), zu kaltem Kühlwasser (weil wegen zu geringer Kühlleistung mehr Wasser verwendet?), nicht hoch befüllter Destille (Anfälligkeit zum Schwingen), wenig Alkohol im Kessel (größerer Unterschied zwischen Dampfvolumen und Kondensatvolumen) und hoher Heizleistung (hohe Dampfgechwindigkeit).
Da hilft nur ein besserer Kühler. Er muss oben beim Dampf warmes Kühlwasser bereitstellen, damit nicht der ganze Dampf innnerhalb ein paar cm kondensiert (und der "Schock" die Schwingung aufschaukeln lässt), und unten kaltes Wasser, damit das Destillat kalt wird. Also zB einen Liebig.
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

derwo hat geschrieben: 3. Sep 2023, 11:15
Naja, es klingt schon so, als ob es funktioniert. Also schlecht klingt das nicht.

Das liegt an einer Kombination aus zu dünnem Kühlerrohr (hohe Dampfgeschwindigkeit), zu kaltem Kühlwasser (weil wegen zu geringer Kühlleistung mehr Wasser verwendet?), nicht hoch befüllter Destille (Anfälligkeit zum Schwingen), wenig Alkohol im Kessel (größerer Unterschied zwischen Dampfvolumen und Kondensatvolumen) und hoher Heizleistung (hohe Dampfgechwindigkeit).
Da hilft nur ein besserer Kühler. Er muss oben beim Dampf warmes Kühlwasser bereitstellen, damit nicht der ganze Dampf innnerhalb ein paar cm kondensiert (und der "Schock" die Schwingung aufschaukeln lässt), und unten kaltes Wasser, damit das Destillat kalt wird. Also zB einen Liebig.
ja das brennen hat mit der elektrischen Platte hat gut geklappt, mal sehen wenn ich maische mit Feststoffen brenne.....


Ahhhh ok beim Reinigungsbrennen hatte ich es im Kühler oben heiss unten kalt. Jetzt beim Wein brennen dachte ich es wäre wichtig das es oben schon kühl ist, das würde es erklären.

VG Kalle
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sprithältfit
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von sprithältfit »

So gerade habe ich die Zwetschgenmaische durchgebrannt (sagt man so?) bis auf 0%. Hab so eine Apperatur bei der man die ganze Zeit "live" die % sieht.
Start war so mit 71%
600ml ~ 68%
850ml ~ 60%
600ml ~ 50%
250ml - 40%
450ml ~ 28%
350ml ~ 18%
400ml rest bis er auf 0 war
nach den ersten 1,5Liter hat das Aroma (Geruch) stark zugenommen. die 30% riechen fast wie Fruchtsaft. Konnte auch bis zum Schluss keinen unangenehmen Geruch feststellen.
Blöde Frage kann Mann Frau divers denn alles mal probieren um die noch verwendbaren Fraktionen zu bestimmen oder bestehen hier gesundheitliche bedenken?
Hatte ich schon erwähnt das ich dieses Hobby "geil" finde? Hocke beim Brennen vor der Destllle und freu mich wie ein kleiner Junge :) (ps bin 68er Jahrgang)
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Alchemist
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von Alchemist »

das "live" sehen nennt sich proofing parrot. Im deutschen glaub ich Alkoholvorlage.

Wie Paracelsus einst sagte "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist" kannst du alles testen, den nichts ist ohne Gift. Du sollst nur auf die Menge achten.
2 ml Vorlauf oder 2 L Vorlauf sind halt andere Dimensionen.

Beim Wein trinkst du ständig Vor- und Nachlauf mit, verdünnt aber. Beim Destillieren konzentrieren sich die giftigen Stoffe, daher viel vorsichtiger bei der Menge sein.

Schön, dass du daran so Freude hast. Mir gehts bei den Ersten Tropfen immer noch gleich :)
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derwo
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Re: 1jahr hochprozentige Maische gelagert.

Beitrag von derwo »

sprithältfit,

wie viel Maische war denn da nun im Kessel?

Nachlauf erkennt man am schlechtesten am Geruch. Eher am Geschmack. Er schmeckt kratzig sauer. Aber ein Geruchsexperiment könntest du trotzdem neben dem Verkosten auch machen:
Befülle ein Schnapsglas mit dem nach Fruchtsaft riechenden 30%igen, füll es wieder zurück und lass das Schnapsglas offen stehen, bis es getrocknet ist. Dann riech mal an dem Glas. Am besten über nacht trocknen lassen und dann am nächsten Morgen mit frischer Nase dran riechen. Höchstwahrscheinlich wird es nicht mehr fruchtig gut riechen sondern säuerlich fuselig.

Was bedeutet "verwendbare Fraktionen"? Alles ist verwendbar als Raubrand und wahrscheinlich nichts ist verwendbar als fertiger Schnaps.