Kochplatten

Herdplatten, Gasbrenner, Heizelemente. Kauf, Einbau, Umbau
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azeotrop
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Falls es euch tröstet:
Ich habe eine Induktionsplatte die ohne (bemerkbare) Taktung arbeitet.
Von den aus dem Netz aufgenommenen 2000 Watt landen gerade noch 750 W im Wasser des Kessels.
Über Starttemperatur und Endtemperatur des Wassers und benötigter Zeit mit unserem Online Rechner berechnet.

Ich denke das ist die einzig akkurate Möglichkeit die Leistung zu bestimmen die in der Maische während des Aufheizens landet.

Wenn alles dann gut kocht kann man den Destillatstrom messen (ml/ min oder so).
Auch dafür haben wir einen Onlinerechner der die Leistung berechnet die diesen Dampf (und damit das Destillat) erzeugt hat.

Alles Andere ist Augenwischerei.
Es grüßt Azeotrop
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Alk52
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Re: Kochplatten

Beitrag von Alk52 »

Ich mach mal mit.

Ich kenne das Problem, insbesondere bei modernen E-Platten (egal, ob Induktiv, IR oder stumpf elektrisch).
Bei eingebauten E-Platten würde ich (auch als Physiker) erst mal nichts an den Abschaltungen ändern.

Meine Konfiguration (17 l) besteht aus einer nackten, klassischen 2,6 kW Heizplatte, in ein dickeres Blech (3mm) eingebaut und eben in einem Tisch verbaut.
Davor habe ich einen Drehzahlregler - https://www.ivt-hirschau.de/product_inf ... s_id=464 - mit nominal 2000 W, aber am Anfang zum Aufheizen lasse ich ihn durchaus mit 2,2 kW laufen. Dann ( bei 65..70 °C Maischtemperatur) gehe ich wg. der Kolonnen/ 5x3" Bubble Plate Ebenen auf 1,2 kW runter, damit ich eine gleichmäßige Flutung bekomme. Fahre ich mehr Leistung, dann läuft mir die 4. von 5 Kolonnen über und ich muss eh kurzzeitig ausschalten.

Abhängig vom Brenn-Ziel fahre ich mit 0,8 .. 1,4 kW, in diesem Bereich läuft die 2,6 kW Platte ohne Unterbrechungen und das Feintuning findet über den Refluxkühler statt.
Zu meiner Anlage kommt noch was...
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Seleni
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Re: Kochplatten

Beitrag von Seleni »

So, bin wieder oben :D
Also bis Stufe 11 ähnliche Ergebnisse, mit schon längeren Einschaltzeiten, aber ähnlich.
Stufe 12 hat gar nicht mehr abgeschaltet. Bei 90 sec brach ich ab. Es gab auch einen Knackser. Platte funkt noch, ich hoffe der Heißmelder hat es auch überlebt.
Also grundsätzlich die Lösung gefunden, unter Last geht ea sicher auch besser. Forschergedanke befriedigt 8-)

Aber: aus Sicherheitsgründen werde ich morgen den Kurzschluss entfernen und mal 5 Liter Wasser zum Kochen bringen und schauen wie es sprudelt. Mit etwas Glück ergattere ich eine Hendi..
Azeotrop, welche Platte hast du?
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azeotrop
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Seleni

Ich habe eine Caso Various 2000 (2002) Induktionsplatte . Sie ist mit einer Leistungsaufnahme von 2000 W spezifiziert.
Über die Leistungsabgabe wird nicht gesprochen.

Ohne es mit Daten belegen zu können glaube ich an folgendes Ranking bezüglich der Effizienz:
1) Gasflamme (funktioniert auch mit billigen krummen Töpfen)
2) Normale metallische Heizplatte
3) Glaskeramik Heizplatten, egal ob Halogen oder Heizwendel
4) Induktion

Die interne Beheizung mittels Heizstäben habe ich nicht berücksichtigt da ich das Anbrennverhalten (noch) nicht beurteilen kann.
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derwo
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

Bei meiner Standardkochplatte ist der Überlastungsschutz jedenfalls überbrückt und es gab nie Probleme. Aber ich kann nicht ausschließen, daß das bei einem Ceranfeld gefährlich ist.

Seleni hat nun glaube ich gezeigt, wie man auch bei seiner Infrarot-Ceran-Platte den Überhitzungsschutz ebenfalls überbrücken kann. Hab ich doch richtig verstanden, oder? Du hast das durch den Kurzschluss von Anschluss 2 irgendwo an die Platte gelöst? Er hat freilich nicht bewiesen, daß es sicher ist.

Da der Überhitzungsschutz sehr früh dazwischenfunkt bei ihm (anders ist das ständige Takten bei Stufe 12 nicht erklärbar), ist diese Platte für 15l nicht wirklich nutzbar, obwohl das ein ziemlich hochwertiges Gerät ist. Zumindest die Marke und der Preis sagen das.

Die Leistungsübertragung ist bei mir sehr gut. Im Thema hobbybrennen.ch sucht Daten von Kühlern! hatte ich mal Testmessungen gemacht:
Ein zwischen Kochplatte und Steckdose gestecktes Messgerät hat 1670W gemessen, aus der Destillatmenge wurden 1439W berechnet. Weitere Versuche:
2518W gemessen und 2197W berechnet.
2540W bzw 2156W
2120W bzw 1768W
1720W bzw 1452W

Es geht also etwa nur 15% der Leistung verloren. Die Destille ist relativ gut isoliert. Die Kochplatte überhaupt nicht.

Wie azeotrop aus 2000W nur 750W rausbekommt, verstehe ich daher nicht. Vielleicht bekommen wir das auch noch raus.

Alk52,
dein Regler ist sicher eine feine Sache, aber es gibt auch billigere Lösungen.
Eine 2.6kW-Platte hat eigentlich immer einen Überhitzungsschutz. Hast du ihn überbrückt? Wenn nicht, bist du dir sicher, daß er nie anspringt? Kann sein, daß er nie anspringt, weil du die Platte nur beim Aufheizen mit voller Hitze verwendest. Um ihn zu überbrücken, muss man die Platte ganz öffnen. Ist aber eigentlich nicht schwer.
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azeotrop
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Bei Glaskeramikplatten ist die Sache wirklich viel kritischer als bei normalen Heizplatten.
Glaskeramik ist ganz schlecht wärmeleitend.
Die Heizleistung wird nur über Infrarotstrahlung zum Topf gegeben. Für Strahlung ist die Glaskeramik sehr durchlässig. Die glühenden Heizwendel geben aber neben der Strahlung auch direkte Wärme ab. Diese Wärme ist in der Glaskeramik praktisch isoliert eingekapselt.
Die Temperatur im Inneren kann ganz rapide ansteigen und Werte erreichen die die Platte zerstören können.
Ich würde den Übertemperaturschutz nur überbrücken wenn ich einen externen Leistungsregler vorgeschaltet hätte und mich mit geringer Leistung langsam an die Grenze heran tasten könnte. Diese innere Wärme kann auch nicht gut vom Topf abgeführt werden, da die Glaskeramik zu sehr isoliert.
Ich würde vorher erstmal versuchen die Temperatur auf der Unterseite der Platte zu messen während die Platte direkt an der Steckdose Steckdose, Schalter auf 12 längere Zeit ohne Topf auf Volldampf gelaufen und mit dem Übertemperaturschalter getaktet hat.
Diese Temperatur hält das Ding also Dauerhaft aus.
Dann würde ich den Übertemperaturschalter überbrücken und einen externen Leistungsregler vorschalten.
Mit dem Schalter auf 12 würde ich nun den Regler immer weiter aufdrehen und die Temperatur unter der Platte beobachten.
Wenn ich ohne Taktung die gleiche Temperatur habe wie anfangs schon gemessen, bin ich immer noch auf der sicheren Seite.
Dann beginnt das experimentieren. Den Leistungsregler langsam erhöhen und die Temperatur beobachten. Da darf man sicher ein ganzes Stück höher gehen, als es der Übertemperaturschutz vorgegeben hatte.
Wo die kritische Grenze liegt weiss ich auch nicht. Versuch macht kluch.

Wer sich traut kann auch den Übertemperaturschalter überbrücken und volle Leistung draufgeben. Wenn die Platte das länger als eine Stunde überlebt wissen wir alle mehr.
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derwo
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

Dann ist es denke ich besser, einfach Ceran grundsätzlich nicht zu empfehlen. Zumindest ab einer bestimmten Destillengröße. Denn da so viel Arbeit reinstecken und am Ende ist sie zu heiß... Das ist zumindest meine Meinung.

Experimente ohne gefüllten Topf, also zB überbrücken und einfach mal laufen lassen, finde ich riskant. Wenn überbrücken, dann die Platte nur realitätsnah betreiben.

Im konkreten Fall hoffe ich, daß Seleni die Platte nicht extra zum Destillieren gekauft hat.

Leider wissen wir noch nicht, ob es sich bei Induktionsplatten im unteren und mittleren Preissegment genauso verhält.
Die Fragen sind:
-Wie funktioniert die "Leistungssteuerung". Ist es eine schnelle, also unmerkbare Taktung oder was anderes?
-Gibt es einen zusätzlichen Überhitzungsschutz? Wenn ja, wie empfindlich ist er?
Ich könnte mir vorstellen, daß es im Inneren einer Induktionsplatte relativ kühl ist. Dann hat man als Hersteller aber trotzdem die Wahl, einen empfindlichen Übehitzungsschutz einzubauen: Damit kann man nämlich dann an den anderen Bauteilen sparen.

Daher bleibt bisher nur die Oberklasse, also Hendi zB oder herkömmliche, eventuell überbrückte Platten, entweder mit PWM oder altehrwürdiger Stufenschaltung. Vorteil Stufenschaltung: Energieeffizienter und unkaputtbar. Vorteil PWM: Stufenlos und vielleicht auch bessere Temperaturverteilung, da alle Heizkreise gleichmäßig angesteuert werden.
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Seleni
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Re: Kochplatten

Beitrag von Seleni »

Ich habe rückgebaut. GSD funktioniert noch alles. Ich habe nochmals mit Last (2 Liter Wasser, ohne Deckel, 28er Topf auf 1700W) gemessen. Ergebnis:
Stufe 11: Zuerst bestimmt die Taktung das Bimetall im Regler. Später übernimmt der Hitzeschutz der Platte die Taktung. Taktung zuerst 2:1, danach 3:2. Kein Kochen, Wasset verdampft leicht.
Stufe 12 (hab dann raufgedreht): nur mehr Taktung durch den Hitzeschutz, also 3:2. Kein Kochen.
Also wie Derwo schon sagte: geht vielleicht aber mühsam. Der große Topf passt nicht zur Leistung der Platte.

Ein Kollege hat mir eine Induktionsplatte geborgt. Hier hab ich dann mit maximaler Power, 2000 W, das Wasser zum Kochen gebracht. Da war kein Takten. Mit Leistungssteuerung taktet nichts, da kannst auch mit 1000 W reinfahren.
Aber: Abstufung nur in 20 Grad bzw. 200 Watt Stufen möglich. Das ist halt schon grob, oder? Und halt das Lüftergeräusch.

Soweit meine Messungen. War eine spannende Geschichte und ich weiß jetzt wie so eine Ceranplatte tackt äh tickt. :D
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Seleni
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Re: Kochplatten

Beitrag von Seleni »

20200107_195939.jpg
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Seleni
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Re: Kochplatten

Beitrag von Seleni »

Grüße euch

da ich jetzt wieder klar denken kann, möchte ich die Vorschläge und Lösungen von Azeotrop. Alk und Derwo nochmals aufgreifen:
- Also mit externer Phasenanschnittsteuerung und gewöhnlicher Heizplatte kann man sich eine billige Lösung basteln und lautlos und kontinuierlich steuern:

Regler
Platte

Könntet ihr mal Bilder posten? Auf Holz anschrauben kann ich mir vorstellen.
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azeotrop
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Guter Plan Seleni.
Der 4 kW Regler wird bei 2,6 kW schon deutlich warm.
Es gibt ihn viel billiger mit angebautem Lüfter https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 2243356455
Oder es gibt auch 10 kW Regler für billiges Geld.

Die Heizplatte würde ich nicht direkt in Holz verbauen. Da findest du bestimmt eune bessere Lösung.
Es gibt auch Heizplkatten 30x30cm und 3000 W für horrendes Geld (250EUR aufwärts).
Wenn ich was billigeres entdecke werde ich es posten. Da würde ich auch zuschlagen.
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derwo
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

Bezüglich des Reglers stimme ich mit azeotrop überein.

Die Platte passt.

Ich habe eine 1.5-2cm starke Verbundholzplatte genommen und darauf im Kreis 5 verzinkte Stahlwinkel aus dem Baumarkt geschraubt. Länge 70mm, Breite 55mm. Also jeden wie ein L. So daß der Rand der Platte dann rundherum auf den Ls einrastet. Also die Platte ist so 5-10 cm entfernt von der Holzplatte auf die Winkel draufgelegt. Das ist sehr stabil, da die Platte diesen Chromrand rumgebogen hat, also eine tiefe Rinne, in der die Winkel stecken.
Unter der Platte ist noch eine Schraube. Das gibt die Möglichkeit, sie noch zusätzlich irgendwie festzuschrauben, wenn du willst. Wirst du dann sehen.

Nachtrag:
Platte.jpg
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azeotrop
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Derwo
Deine Lösung gefällt mir. Ohne Schnickschnack.
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derwo
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

Diese Lösung ergibt sich eigentlich von selbst, wenn man so eine Platte mal in der Hand hat. Auf Bildern im Internet sieht man leider nicht, wie die Rückseite ausschaut.

Bezüglich der Sicherheit muss jeder auch ein bisschen selber wissen, was sicher ist und was nicht. Bei mir ist die Verkabelung offen. Also wenn man "will", kann man reinlangen und sich einen Schlag holen. Deswegen zeige ich ungern ein komplettes Bild der Platte.
Die Drähte sollten den normalen Durchmesser haben, mit dem auch Steckdosen verbunden sind. Da alles offen ist, wird es nicht glühend heiß. Aber trotzdem würde ich bei allen Isolierungen ein bisschen auf die Temperaturstabilität achten. Oder wenigstens beim ersten Lauf auf der Hut sein, ob da was zu schmelzen beginnt.
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Seleni
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Re: Kochplatten

Beitrag von Seleni »

Schaut super aus :+1:
Ich warte jetzt noch die Möglichkeit eine gebrauchte Hendi zu ergattern ab. Wenn nicht ist das die Lösung.
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Seleni
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Praxistest Ceran

Beitrag von Seleni »

Platte und Regler sind auf Reise und so habe ich heute meinen Topf mit der Ceranplatte ausprobiert.
Ergebnis: lief super.
Ca. 5,5 Liter hochgrade Apfelmaische.
Den Topf habe ich mit Handtuch und Hose provisorisch gedämmt.
20200119_181938.jpg
.
Starkes Aufheizen, da nach Regler auf 7 eingestellt. Man hört dann schon so Siedegeräusche im Topf. Dampftempertur braucht aber noch. Wenn die dann steigt, dann steigt sie und der Raum füllt sich dann. Wenig später kommen dann die ersten Tropfen.
Klar schwingt die Temp. am Thermometer mit dem Heizen der Platten, ca 0,4 Grad. Aber es geht und wird dann weniger.
Nach einiger Zeit habe ich dann den Regler immer um eibe halbe Stufe hochgedreht. Siehe Protokoll.
Erste Spalte Reglereinstellung.
Zweite Spalte Dampftemperatur.
Über Stufe 10 bin ich nicht hinaus.
20200119_181557.jpg
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Alk52
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Re: Kochplatten

Beitrag von Alk52 »

In meinem 'Edelstahl-Baukasten' hatte ich um die 2,6 kW Platte Lüftungslöcher gebohrt, in der Hoffnung, dass ich etwas mehr Leistung aus der 2,6 kW-Platte bekomme, bevor diese herunterschaltet. War nix. Also, alles oder nichts, vorher aber schnell noch eine Messung.

Messung 1
10l Wasser im 17l Topf, leicht isoliert und nur die Platte betrieben und die Leistung gemessen.
Nach 13 Minuten bei ca. 50°C im Kessel hat die Platte über ihren Thermoschutzschalter um ca. 700W zurückgeschaltet. Während der Erwärmung wird man diesen Verlust meist nicht bemerken, selbst beim Brennen könnte man es übersehen...

Jetzt wird es ernst. Nur nachmachen, wenn man weiß, was man tut und sicher ist, dass im Zweifelsfall nichts schlimmes passiert. Gute Erdung wird vorausgesetzt!

Auf der Unterseite der 2,6 kW-Platte gibt es zentral eine Mutter, die die untere Abdeckung hält (Danke derwo). Sind die Lüsterklemmen aufgeschraubt, kann man den rückseitigen Schutz abnehmen und findet in der Mitte ein 1,5x4 cm großes keramisches Teil mit 2 Anschlüssen, den Thermo-Öffner. Genau dieser muss jetzt überbrückt bzw. kurzgeschlossen werden...
Alle Anschlusskontakte gegen das Gehäuse auf Kurzschluss messen und alles wieder zusammenbauen.

Messung 2
Immer noch 10l im 17l Topf. Direkt nach dem Einschalten nimmt die Platte 2,6kW - yeah, geschafft. Aber bereits nach kurzer Zeit fällt die Leistungsaufnahme (kontinuierlich) auf ca. 2,2 kW. Also sind die technischen Angaben auf eine kalte Platte bezogen und bei Betriebstemeratur sind es ca. 15% weniger.
Da der Thermoschalter überbrückt ist gibt es auch keine LeistungsReduzierungen - hier ist es übrigens immer nur ein Heizkreis, der abgeschaltet wird - also glaube ich, dass es unter kontrollierten Bedingungen (entweder stehen wir daneben oder messen per WLan) funktionieren sollte.

Mein IVT-Regler ist spätestens jetzt aus der Diskussion raus und kann eine 10% Überlastung sicher verkraften.
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derwo
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

Bei mir sinkt die Leistung auch, aber nie unter 2.5kW. Vielleicht ist das bei einer Platte mit drei Heizspulen besser, ich weiß nicht. Ich kann mich gar nicht erinnern, daß es sowas gibt mit nur einer Spule aber 2.6kW.
Der Überbrückungsdraht hat aber schon einen ordentlichen Querschnitt, oder? Also schon so Draht, mit dem man Steckdosen verkabelt, ja? Nicht, daß der glüht und deswegen der Widerstand höher und damit die Leistung niedriger ist. Und du hast ihn natürlich verlötet, nicht nur drangefummelt, gell?
Sonst ist es aber schon ok. 2.2kW ist perfekt für 2". Und zum Aufheizen hast du ja die 2.6kW

Edit: Hab falsch gelesen. Du meinst, es wird nur einer der drei Heizkreise abgeschaltet. Ja, das ist bei mir auch so. Dadurch reduziert sich die Leistung auf 1.6kW oder so.
Zuletzt geändert von derwo am 24. Apr 2020, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kochplatten

Beitrag von Alk52 »

Ich habe schon die klassische 3-Spulen-Platte. Und den Kurzschluss habe ich amerikanische gemacht, die org. Drähte über 10mm verdrillt.
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

Das ging über Kreuz.

Was ist amerikanische Kurzschluss und org. Drähte?
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Re: Kochplatten

Beitrag von Alk52 »

Großrechner waren nach der Methode verdrahtet...
https://en.wikipedia.org/wiki/Wire_wrap

Am Ende sieht es so aus wie bei azetrop im letzten Bild
viewtopic.php?f=36&t=497
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Alk52

Wire Wrapping hat aber nichts mit verdrillen gemeinsam. Die Pfosten um die gewickelt wird habe 4 scharfe Kanten und der Kupferdraht geht eine innige Verbindung mit dem Pfosten ein, die an den Berührungsstellen sogar gasdicht wird. Dadurch ist Kontaktkorrosion verhindert.

Wenn die die zwei Stahldrähte gut verdrillt hast, ist das nicht das Gleiche.
Eine Zeitlang wird das gut klappen, dann wird die Korrosion zwischen die Drähte kriechen, der Widerstand sich erhöhen sich und die Kontaktstelle wird heiß werden. Von da an geht es immer schneller.
Aber solange du keine Probleme hast, ist es ja gut.

Übrigens sagt Wikipedia
Die Wickelverbindungstechnik wurde 1973 in Deutschland bei der damaligen Deutschen Bundespost (DBP) eingeführt, um Verbindungen am Verteiler von NF-Verstärkerstellen und 2-MBit-Verteilern herzustellen
Ob da nun vorher die Amis die Erfinder waren oder jemand anders ist mir nicht bekannt.
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Re: Kochplatten

Beitrag von derwo »

azeotrop hat geschrieben: 25. Apr 2020, 10:20 Wenn die die zwei Stahldrähte gut verdrillt hast, ist das nicht das Gleiche.
Eine Zeitlang wird das gut klappen, dann wird die Korrosion zwischen die Drähte kriechen, der Widerstand sich erhöhen sich und die Kontaktstelle wird heiß werden. Von da an geht es immer schneller.
Und das würde bedeuten, daß der eine Heizkreis nicht mehr viel Leistung gibt, also die Platte insgesamt weniger als 2.6kW hat. Also ist eine deutlich reduziert Leistung ein Indiz, daß genau das passiert ist. Wenn ich mir den Leistungsabfall auf 2.2kW von der Platte von Alk52 anschaue, habe ich diesen Verdacht.
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Alk52
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Re: Kochplatten

Beitrag von Alk52 »

Die Reduzierung der Leistungsaufnahme habe ich vor dem verdrillen gemessen und aktuell bestätigen sich die Messungen, aber den Hinweis auf die zunehmende kriechende Korrosion werde ich im Hinterkopf behalten. Danke für den Hinweis.
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Re: Kochplatten

Beitrag von azeotrop »

Hügelwilli

Ich finde in diesem Thema sind die Dinge etwas durcheinander geraten. Der Titel sagt Ceran, aber es geht buntgemischt um Induktionsplatten, Ceranplatten und normale Elektrokochplatten.
Was meinst du?
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