Ethylcarbamat und Pflaumenmaische

[Alex_69]

Hallo liebe Schnapsbrenner,

ich hatte im letzten Sommer viele schöne Pflaumen zu einer hochprozentigen Maische nach Schmickl gemacht. Also ca. 13 kg Pflaumen mit ca 5 kg Zucker zu ca 15-18 vol% Maische umgesetzt. Laut Schmickl soll man mit den Kernen alles Vermaischen und lagern (wegen des Geschmacks). Und man soll lange lagern, je länger, desto besser. Jetzt habe ich mich etwas zum Ethylcarbamat eingelesen, wo steht, dass man
1. die Kerne am besten raus nehmen sollten vor der Maischenbildung oder wenn, nur unverletzte Kerne
2. man soll nach der Fermentation schnall destillieren, und am besten ohne Kerne, da jede Lagerung der Maische auch die Extraktion von Blausäure fördert--> Bildung mit Licht von Ethylcarbamat.
Nun sind 5 Monate vergangen und ich wollte nach 6 Monaten das ganze abdestillieren... Natürlich habe ich aufgepasst, dass die Kerne intakt sind: doch nach so einer langen Lagerung im Keller (der aber nicht dunkel ist!), habe ich nun das starke Gefühl, dass ich nun Methylcarbamat in großen Mengen generiert habe. Ich kann zwar Test kaufen und Cyanurex einsetzen, doch irgendwie fühle ich mich da nicht so wohl....
Könnt Ihr mir bitte eine Rat geben?

Herzlichen Dank

Alex_69

[derwo]

Besser als die Lebensmittelbehörden weiß es hier wahrscheinlich auch niemand.
Daß so strikte Empfehlungen gegen Obststeine gegeben werden, ist so weit ich weiß neuer als das Buch von Schmickl. Das kann aber beides bedeuten: Daß es wahre neue Erkenntnisse sind oder daß sie irgendwann wieder zurückrudern werden (so wie bei Aluminium in Deos), weil sie sich geirrt haben.

Cyanurex ist übrigens Kupfer(I)-chlorid. Das bekommt man vielleicht auch etwas billiger als das Original. Richtig billig aber sicher nicht. Ich habe keine Ahnung, warum das Chlorid verwendet wird und warum nicht andere, billigere Kupfersalze.

Ich persönlich würde mir denken, daß ich den Brand ja nicht jeden Abend trinken muss.