Gartenschnaps oder Gärprozess von Äpfeln und anderem Obst verlängern

[Alk52]

Für einen "Gartenschnaps", also einem Obstler mit Allem aus dem eigenen Garten, möchte ich über einen längeren Zeitraum Obst sammeln und vergären.

Meine Augustäpfel fallen, aber reichen nicht für eine sinnvolle Menge. Was nun.
Meine Idee ist, in einem 60l Maischebehälter ca. 20% Wasserzugabe (12 Liter) mit Kaltgärhefe und einem PH-Puffer vorzulegen und dann nach und nach das Obst hinein zu geben.
Den PH-Puffer würde ich von Anfang an auf die Zielmenge ansetzen.

[derwo]

Wie lange soll denn der Zeitraum sein?

Bei Zwetschgen und ähnlichem wird das in Osteuropa so gemacht. Jeden Tag fallen neue reife in die Gärtonne. Aber Apfelmaische hat weniger Zucker.

[Alk52]

Ich werde sammeln bis der Behälter voll ist, geschätzt 6 Wochen.
Einfrieren ist für mich keine Option, weil meine alte Gefriertruhe unnötig viel Strom frisst und ich andererseits noch 12l guten Apfelbrand mit ca. 70vol% auf unterschiedichen Hölzern liegen habe.

Macht es Sinn, am Anfang Zucker zu zugeben, um einen Alkoholschutz für die kommenden Früchte in der Maische zu sichern.

[derwo]

Sechs Wochen. Das ist schon sehr viel. Und wenn du anfangs Zucker zugibst, die Maische also einen permanent hohen Alkoholgehalt hat, kann die Hefemenge nicht mehr mitwachsen mit der Maischemenge. Und irgendwann sinkt der Alkoholgehalt dann ja eh, außer du gibst immer mehr Zucker zu.

Säuretolerante Brennhefe, niedriger pH und möglichst kalte Vergärung ist aber jedenfalls kein schlechter Plan. Probier es halt. Du kannst jederzeit abbrechen und brennen. Und dann geht das Projekt halt schlimmstenfalls nächstes Jahr weiter. Ich werde dieses Jahr wahrscheinlich meinen Feigenbrand zu Ende bringen. Drei Sommer hat der dann gebraucht.

[Patjag]

Eventuell immer mal wieder frische Hefe zugeben wenn die zeiten zwischen Vergärung und Zugaben von frischem Obst zu weit auseinander liegen und die Gärung des obstes schon abgeschlossen ist.
Ich vermute, durch zugabe von frischem Obst wird der Alkohol im Gärbottich wieder soweit verdünnt, dass frische Hefe wieder zu gären beginnt.

[derwo]

Ich glaube nicht, daß sich die neue Hefe wird durchsetzen können, wenn die Gärung mal am laufen ist. Die alte bringt das zuende.