Für die Schüttung habe ich 18,5 kg Pilsner Malz der Firma Ireks verwendet, aus der später 70l Maische werden sollen. Der 25 kg Sack ist für knapp 30€ ab Werk erhältlich. Geschrotet habe ich das Malz mit der guten alten Drehstromriemenmühle. Gemaischt wurde die 18,5 kg Schüttung in einem Waschkessel der mit 60l Warmwasser direkt aus der Leitung befüllt würde. Die Temperatur beim Einmaischen betrug 62°C und kühlte sich nach der Schüttung auf 57,5°C ab. Das ganze habe ich dann erstmal ohne Befeuerung des Waschkessels eine Stunde bei gelegentlichem Rühren ziehen lassen. Die Temperatur betrug nach 60 min 53°C. Danach wurde der Waschkessel befeuert und gemächlich innerhalb von 30 min auf 62°C geheizt und noch eine kurze 10 minütige Rast eingelegt. Beim erneutem Überschreiten der 60°C Marke war der schnellste Anstieg der Stammwürze messbar und das händische Rühren ging zunehmend leichtgängiger. Binnen weiteren 30 min erreichte die Maische die Läuterzieltemperatur von 77°C. Während der gesamten Heizphase wurde durchgehend händisch gerührt.
Abgeläutert wurde in einem Edelstahlkessel mit eingelegten Läuterblech. Die Maische wurde händisch mit Eimern vom Waschkessel aus in den Läuterkessel geschöpft und dabei vorsichtig ein Treberkuchen aufgebaut (Dauer ca. 15 min). Der Rand des Läuterblechs ist mit einer lediglich gelegten Silikonschnur abgedichtet.
Die ersten 10 Liter aus dem Läuterhahn sind immer etwas trüb, da zum einen die ungefilterte Flüssigkeit zwischen Läuterblech und Topfboden abgesogen werden muss und zum anderen der Treberkuchen erst die richtige Dichte durch den Sog des Auslasshahns erreichen muss. Der erste Eimer flog deshalb wieder zurück in den Läuterbottich. Der Zuckergehalt der Vorderwürze betrug 19% SW. Die maximale verträgliche Läutergeschwindigkeit meines Aufbaus liegt in der Kombination mit der Malzmenge bei ca. 600ml/Minute. Insgesamt dauerte das Abläutern 2 Stunden während gleichmäßig verteilt ca. 45 Liter Nachguss mit ca. 85°C heißem Wasser dazu gegeben wurde. Nach 74l habe ich das läutern beendet. Die SW betrug nur noch 5%. Mehr wollte ich nicht holen um mir die Maische nicht zu sehr zu verdünnen. (sieht eigentlich schon mehr nach Whisky aus als das was später aus der Destille kommt

Als Resultat habe ich 74l mit 15% SW geholt. Ursprünglich wollte ich nur 70l holen und dafür mit etwas mehr Zuckerhalt...habe mich aber wohl bei der Abläutermenge etwas verschätzt. Vielleicht hätten auch 5l weniger Aufguss gereicht. Ich erwarte, dass die Maische etwa. 6,5 %vol erreichen wird.
Heute morgen wurde Hefe zugegeben (Kitzinger Reinzucht Trockenhefe) und das ganze vergärt nun bei 20°C. Ich habe vorhin mal ins Gärfass gespitzt und es hat sich tatsächlich schon eine schöne Schaumkrone gebildet. Am kommenden Wochenende werde ich voraussichtlich mit den Raubränden beginnen.
Der geplante Brennvorgang: Geplant ist ein Dreifachbrand. 74l Maische auf 4 Raubrände@18,5l aufteilen und 4x6,1l bzw. 24,4l holen. Der Zweifachbrand sollte dann gerade so in meine Destille gehen. Hierbei ca. 50% holen (ca. 12l) und zum Abschluss noch der Dreifachbrand. Große Sorgen mach ich mir ums Überschäumen. Vielleicht könntet ihr mir ein paar Tipps geben wie ich dem Vorbeugen kann.
Mir ist bewusst dass meine Vorgehensweise von der üblichen Methode mit Heißwasseraufgüssen ohne Zuheizung abweicht und die Filterung deutlich feiner ist, aber ich hoffe, dass ich es trotzdem noch als Whisky bezeichnen darf
