Alkohol messen

[Patjag]

Nachdem ich das erste mal eine Zuckermaische nach der wo angesetzt habe .
Eierschale - Tomatenmark - Blaukorn für B Vitamine Erbsen Püree
mit ganz normaler Supermarkthefe.
Das ganze im Wintergarten - also tagsüber relativ warm Nachts bayerische Themperaturen - zwischen 6 und 11 grad.

Habe ich jetzt nach 10 Tagen den Alkoholgehalt gemessen.
20 grad habe ich natürlich nicht - nach Haushalts Fieberthermometer waren es 27,6 grad.
Ein besseres habe ich grad nicht zur Hand da das ganze etwas spontan war.
Meine Messgeräte sind grad angekommen.

Die Messung also

27,6 grad Maischethemperatur 11 vol %

Jetzt meine Frage
In welchem Zusammenhang steht die Temperatur der Maische zurAlkoholmessung?

Meine Gedanken

Dei % müssten sich verringern da die Dichte der Maische bei niedrigerer Temperatur zunimmt.

Liege ich da richtig ?

Hab in der Suchfunktion dazu nichts gefunden.

Grüße Patjag

[geHeimBrenner]

Sorry dass ich dich enttäuschen muss, aber vergiss diese Messung gleich wieder.
Supermarkt-Hefe ... ich nehme an, du meinst damit Back-Hefe. Die hat eine relativ niedrige Alkohol-Toleranz, damit kommst du im Schnitt nur auf 8-10%. Wenn sie nicht vorher am Zuckergehalt draufgegangen ist.
Selbst mit Turbo-Hefe kannst du unter sehr guten Bedingungen nur mit etwa 20% rechnen.
Die Spindel hat leider einen Nachteil, der hier zum Denkfehler verleitet: sie gilt nur für reine Wasser-Ethanol-Gemische.
In deiner Zuckermaische hast du mit ziemlicher Sicherheit noch einen nennenswerten Restzucker-Gehalt. Der verfälscht dir das Ergebnis komplett.

Zusammengefasst: Alkohol-Spindeln können erst NACH dem Brennen benutzt werden, sie sind in der Maische wertlos.

[Patjag]

viewtopic.php?t=34

Das war die Grundlage für meine Maische. Einfach zum probieren und nachbauen.
Letztenendes interessieren die % nicht.
Ich nutze die Maische zum reinigungsbrand meiner neuen Destille.

Ich wollte nur den Zusammenhang zwischen Temperatur und gemessenen % verstehen und ob ich da richtig liege
Höhere Temperatur höhere % Messung
Niedrigere Temperatur weniger % da höhere Dichte.

Morgen werde ich mal den Restzucker bestimmen.

Grüße Patjag

[derwo]

Wenn sich Patjag an die Zuckermenge im Rezept gehalten hat, sollte das trocken gären und 12vol% erreichen.

Nicht gefallen mir die Temperaturschwankungen. Backhefe mag es warm, die 27.6°C werden da kein Problem sein, aber das Runterkühlen auf 10°C oder so lässt die Hefe jede Nacht in den Ruhezustand wandern. Das kann nicht gut sein. Unter 20°C wird Backhefe sehr schnell sehr langsam.

geheimbrenner hat recht damit, daß man den Alkoholgehalt so nicht messen kann. Allerdings klingt der Messwert danach, daß die Maische trocken gegärt hat. Wenn sie noch süss wäre, würdest du unter 0vol% messen. Vertrauen tu ich deinem Messgerät allerdings nicht besonders. Das ist nicht besonders hohe Qualität. Aber klar, nicht jeder möchte viel ausgeben für genaue Messungen.

Den Zusammenhang zwischen Temperatur und Messwerten bekommst du hier:
Rechner/AlkoholmeterTemperaturkorrektur.html
Rechner/TemperaturkorrekturDichtemessge ... ungen.html
Und das ist in diesem Zusammenhang interessant:
Rechner/AlkoholgehaltDichtemesser.html

Hast du die Maische mal probiert?

[Patjag]

Top

Danke, das hab ich gesucht.

Die Maische hab ich mit ach und Krach mit GöGa im Wintergarten abstellen dürfen.
Im Haus - ein no go.

Dementsprechend muss ich mit Temperaturschwankungen leben.
Probiert habe ich die Maische noch nicht aber riechen tut man den Alkohol.
Riecht nach vergorenem neuem Süssen.

Ich hab mir noch ein paar Spindeln mehr bestellt die auch differenzierter messen - sind leider noch nicht angekommen.
Man bestellt halt leider viel bevor man die richtigen Links hier beim scmökern findet.

Aber seis drum fürs grobe reichts erst mal

Grüße Patjag

[geHeimBrenner]

Ich hab mir noch ein paar Spindeln mehr bestellt die auch differenzierter messen - sind leider noch nicht angekommen.
Man bestellt halt leider viel bevor man die richtigen Links hier beim scmökern findet.

Wenn du den Alkohol der Maische wissen willst, machst du das am Besten mit einer Spindel, welche die spezifische Dichte (SG) messen kann. Danach misst du zu Beginn und am Ende der Gärung und aus diesen beiden Werten kannst du den Alkoholgehalt berechnen.
Das funktioniert allerdings nur, wenn du zwischendurch keine vergärbaren Substanzen mehr hineinrührst. Nachzuckern macht auch diese Methode mehr zur Schätzung als zur Messung.
Auch bei dicken Obst-Maischen kommt diese Methode an ihre physikalischen Grenzen - die Spindel funktioniert natürlich nur in relativ "sauberen" Flüssigkeiten. Feststoffe ändern das Ergebnis.
Alternativ kannst du größenordnungsmäßig auch hinkommen, wenn du eine Spindel und ein Refraktometer (mit der Skalierung in Brix) zur Hand hast. Aus diesen beiden Werten bzw. der Abweichung zueinander lässt sich grob ein Alkoholgehalt berechnen. Das funktioniert auch mit noch vorhandenem Restzucker ausreichend gut, um sich zu orientieren.

Grundsätzlich funktioniert es mit der Vol%-Spindel nicht wirklich, hier einen sinnvollen Wert zu messen - nicht mal bei der optimalen Maische-Temperatur. Es sind einfach im Normalfall zu viele sonstige Partikel enthalten.
Bei Zuckermaische kann ich das aber nicht mit Sicherheit sagen, wie arg die Werte danebenliegen. Damit habe ich noch nie gearbeitet.

[azeotrop]

Die einzige genaue Möglichkeit den Maischealkohol zu bestimmen ist eine Probedestillation mit einer Minidestille.
Meist ist mir das zuviel Arbeit und ich warte auf das Ergebnis des Raubrands und rechne dann zurück.